Weide wird nur spärlich von den Ziegen genossen.

[Zieglinde]

Hallo,
rein sachlich:
5 große Ziegen auf ca. 1700qm / 2000qm (300qm nur unter Aufsicht) ganzjährig. Jede Menge Heu wird zugefüttert, Stall hat erlaubte 12 qm (oder waren es 16?) mit Zwischendecke, 2. kleiner Stall mit ca 2 qm war bereits auf der Wiese, Bauwagen als Unterstellmöglichkeit auch vorhanden. Frisches Wildkraut und Zweige werden zusätzlich gereicht. Die Ziegen wissen, die Wiese ist weniger zum Fressen da, sondern einfach ein riesiger Auslauf (Wiese wird nie ganz runter gefressen, es bleiben sicherlich ca. 12 cm stehen). Kotproben beim TA ergaben nie hohen Wurmbefall. Erst ganz neu vor Kurzem (Spulwürmer, Kokzidien, Darmparasiten) im Kot gefunden ,obwohl dieses Jahr das erste Mal die Wiese geteilt, gemäht, gekalkt wurde. Aber die Wiese war trotz Sonne seit Juli auch nie richtig trocken (abends Hand ins Gras = warm und feucht), da würd ich mich als Parasit auch sehr wohl fühlen (und hier regnet es eigentlich nie, wenn bereits ganz Niedersachsen absäuft).

Ich hab aber vorbildliche Tierhaltung auch schon in "nur" Ställen angetroffen, Verwurmung null (Betreuung durch Prof. Ganter, TiHo Hannover).

LG
Silke

P. S. Vielleicht sollte ich erwähnen, das wir noch 7500qm zugepachtet hatten. Diese Wiese ist aber öffentlich zugänglich und direkt am Schützenhaus. Auf diese Wiese würde ich nach meinen jetzigen Erfahrungen kein Tier stellen, was gesund bleiben soll, da ich die wohlgemeinte Fütterung der Dorfbevölkerung inzwischen kennen gelernt habe (Schwarzwälder Kirsch, gekochte Nudeln, Schulbrote). Die 2000qm sind relativ "versteckt", daher müssen die Ziegen mit dieser Weide vorlieb nehmen, anders geht es nicht.

[Finn]

meines wissens nach liegt der richtwert bei 10 ziegen je ha. kann das genau erfragen (falls es jemanden interessieren sollte), denn die EU-förderung ist davon abhängig. nur hobbybetriebe können es sich leisten erheblich mehr tiere auf kleinerer fläche zu halten, bei landwirtschaftlichen betrieben würde die förderung entfallen. ein grund, warum unsere viehhalter jeden grünen flecken zupachten oder zukaufen, denn sie sind auf die fördermittel angewiesen.

wir haben knapp 2 dutzend ziegen auf ca 5ha. also doppelt so viel fläche wie vorgeschrieben. das hängt aber auch damit zusammen, daß die flächen sehr unterschiedlich im bewuchs sind.

wir füttern heu zu bei schlechtem wetter (dauerregen oder kälte).

[Jumei]

Möchte nochmals nach Erfahrungen mit einer Kräuterwiese fragen.

<!-- ia0 -->Ehrenpreis klein.jpg<!-- ia0 -->

Die Wiese war letzes Jahr völlig blau und voller Ehrenpreis, was von den Ziegen nicht gefressen wird. Jetzt habe ich versucht, das Ehrenpreis wegzuspritzen, damit mehr Gras wächst. Das ist aber immer noch nicht ausgerottet. Wenn ich jetzt viele Kräuter säe, befürchte ich, dass wieder viel Unkraut kommt, dass die Ziegen eigentlich nicht fressen. Was ist eure Erfahrung?

[Axel]

Hallo, ich schiebe hier noch einmal Jumei's Frage hoch, vielleicht weiß jemand Bescheid.
Viele Grüße Axel

[Lafayette]

Na gut, ich versuche es mal.

Hallo Jumei,

erst mal: Es ist wirklich schön bei Dir!

Der Ehrenpreis kann eine Folge von Überweidung sein. War das in einem Vorjahr mal der Fall?

Einfach nur wegspritzen ist nicht unbedingt sinnvoll. Wenn man nichts nachsät, keimen die nächstliegenden Unkrautsamen wieder und machen sich breit. Das wird in Deinem Fall Ehrenpreissamen gewesen sein.

Wichtig fände ich in Deinem Fall, dass Du das Samenpotential im Boden nicht ständig wieder auffüllst. Also, der Ehrenpreis darf in Zukunft nicht mehr aussamen. Das erreicht man über Mulchen oder Abmähen vor oder in der Blüte. Mehrmaliges Abmulchen im Jahr ist wahrscheinlich nötig. Hier nicht schlampen, denn sonst fängt das Spiel von vorne an. Wenn der Ehrenpreis nicht mehr alles überwuchert, haben auch andere Pflanzen wieder eine Chance sich anzusiedeln.

Die harte Methode wäre ein Umbruch mit direkter Neuansaat. Da es bei Dir aber so hängig und steil aussieht, wird das keine Option sein.
Also doch den Ehrenpreis durch ständigen Schnitt schröpfen. Das ist aber eine längere Sache und nicht nach einem Jahr ausgestanden.

Grüßle
Lafayette

[Helga14]

hallo,

beantworten kann ich die Eingangsfrage auch nicht,
außer mit der Bemerkung (EIGENE ERFAHRUNGEN ohne Anspruch auf Richtigkeit !) das Ziegen Leckermäulchen sind und die auf dem Foto gezeigte Wiese nur abfressen wenn sie keine andere Möglichkeit haben !
Gründe wurden ja bereits reichlich genannt.

Übrigens mögen meine Ziegen Klee nicht so sehr. Ab und zu mal ein Kleeblättchen.
Ich habe reichlich verschiedene Gräser und Kräuter auf der Weide und muß mehrfach nachmulchen weil die Ziegen soviel stehen lassen. Weil es auch zuviel Klee ist kann ich die Pferde nicht als *Nachmäher* einsetzen.

In diesem Jahr bin ich froh das Gott sei Dank offensichtlich das Kräutlein, das die Ziegeneuter seid Jahren über den Sommer hin dick anschwellen läßt, offensichtlich nicht so viel vorhanden ist. Denn die Euter sind in diesem Jahr fast ! normal geblieben #daumen_hoch*

Es ist halt so, je größer die Weide ist, je mehr bleibt stehen und muß gemulcht werden.
Hat den Vorteil das die Ziegen sich immer das aussuchen können was ihnen schmeckt und gut für sie ist ohne das sie *gezwungen* werden etwas zu fressen was sie normalerweise nicht so gerne wollen.

Zum kahlfressen sind an sich Pferde gut geeignet, jedenfalls meine. Die nehmen das Maul nicht einmal hoch und fressen nur wenn sie auf der Weide sind, egal was. (Eigene Gailstellen nicht)

Gruss Helga14 ;-)

[Jumei]

Helga,

Könntest du mir bitte erklären, wie das Mulchen genau machst? Danke.

Gruss
Judith

[Finn]

mulchen heißt ganz einfach mit dem mulchgerät über die fläche fahren. nicht mehr und nicht weniger. das kann man nach der beweidung machen oder aber vor aussamung unerwünschter pflanzen.