Wer hat eine Milchziege abzugeben - Umgebung Overath

[ChristineK]

Hallo,
ich schreibe hier für meine Freundin. Sie sucht Gesellschaft für ihr altes Pony, da sie Ihren Schwarzwälder abgegeben hat. Da sie Ziegenmilch und -käse liebt, möchte sie jetzt das Gute mit dem Nützlichen verbinden. Sie ist schon eine ältere Dame, die sehr tierlieb ist, einen sehr grossen Stall hat, sowie auch eine Wiese gepachtet hat, allerdings nichts mit PC etc. am Hut hat. Aus diesem Grund schreibe ich.
Ich hoffe, dass wir fündig werden, da das Pferd nächste Woche abgeholt wird und dann das Pony alleine ist.
Viele Gruesse
Christine

[ElliBesch]

Liebe ChristineK
sicherlich ist dieses Ansinnen sehr lieb und gut gemeint,dem alten Pony Gesellschaft zu geben.....
fragen möchte ich aber dennoch,warum das andere Pferd abgeholt wird?
Zu der Ziege kann ich nur empfehlen,wenn Ziege,dann gleich mehrere-denn das Thema Ziege allein plus Pferd allein ist für beide Seiten NICHT der Idealfall.
Hier in diesem Forum gibt es sehr kompetente Milchziegenhalter und Halterinnen-diese werden sicherlich auch noch auf den Arbeitsaufwand zu sprechen kommen.
Fazit: Bitte diesen Plan nochmals überdenken!
Herzliche Grüsse
Elli&Co

[ChristineK]

Hallo Elli,
ich habe einen Bauernhof und selber eine Ziegenherde und habe dazu ein MiniaturPferd, welches totalen Spass mit den Ziegen hat. Obwohl meine Ziegen - Saanen - Hörner haben, sind sie total lieb mit dem Kleinen. Wenn Du in div. Büchern liest, kann man sehr wohl Pferd und Ziege zusammentun. Das Pferd gibt sie ab, weil sie mit 70 nicht mehr reiten will und auch keine Kutsche mehr fahren will. Irgendwann ist es halt so weit, dass man sich trennen muss. Ihr Ponny ist weit über 40 Jahre alt und wenn es sterben sollte, wird sie sich auch eine 2. Ziege zulegen. Aber erst will sie mal eine, möglichst zum melken und dann sieht sie weiter.
LG Christine

[Locura]

...nun ja, natürlich mag das gehen, aber es ist und bleibt halt definitiv nicht artgerecht - Pferde und Ziegen tun sich freiwillig nicht zusammen!

Es ist eigentlich nie das Optimum, verschiedene Arten zu vergesellschaften, auch wenn es auf den ersten Blick zu funktionieren scheint. Unterschiedliches Freßverhalten, andere Körpersprache oder Krankheiten, die von einer Art auf die anderen übergreifen können dienen nicht gerade zur Haltungsverbesserung...

Ich finde, man sollte so was objektiv sehen und es sich nicht für das eigene Gewissen schönreden!


Beste Grüße, Petra

[ElliBesch]

Nicht böse sein,liebe ChristineK,

aber da muss ich doch nochmals nachhaken....Ich persönlich finde es sehr traurig dass man-wenn man das Tier nicht mehr "benutzen" kann,sich dieses Tieres dann "entledigt"....Was ist denn mit der Idee eines "Gnadenhofes"?
Das Pferd hat der alten Dame doch soviel Spass und Freude beim Ausritt und bei Kutschfahrten gebracht-da hätte es meines Erachtens dann auch sein Gnadenbrot in gewohnter Umgebung verdient,oder?Ich kann für das Pferd hoffen,dass es wenigstens woanders seinen Lebensabend entspannt genießen kann und nicht als Salami endet.
Viele Grüsse
Elli&Co
und wir schließen uns der Meinung von Locura aus tiefstem Herzen an.

[Ziegenlisi]

Hallo liebe Christine

Als Neuling in der Ziegenhaltung werde ich nicht für oder gegen die Pferd/Ziegen-Haltung etwas sagen (da fehlt mir einfach die Erfahrung).
Doch ich bin langjährige Pferdebesitzerin und halte meine Tiere im Offenstall am Haus.
Unsere alte Island-Stute (36) würde ich NIEMALS (sag` niemals nie! *oops* ) in diesem Alter verpflanzen und es ist für mich einfach "Ehrensache", dass alle meine Tiere bei mir bleiben, "bis der Tod uns scheidet"! #freunde#

Nun ist diese besagte Dame schon 70 Jahre alt und das ist natürlich schon eine Leistung noch solche Tiere selber zu versorgen, Hut ab! (Hoffentlich kann ich das dann auch noch!!!) Doch eine Ziege, die man melken muss, bringt doch wieder zusätzliche Arbeit... ist es da nicht einfacher ein älteres Beistellpferd zu suchen? Vielleicht für alle Beteiligten das Beste. Hier die Seite dazu: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.beistellpferde.de/">http://w ... e/</a><!-- m -->

Ich wünsche Dir, Deiner Freundin und Euren Tieren alles Gute!
Sonja

[sanhestar]

Hallo Christine,

neben den bereits geäusserten Bedenken, zwei komplett unterschiedliche Tierarten zwangsweise als Sozialpartner zu vergesellschaften:

- Steppentier versus Hochgebirgstier
- Grasfresser vs. Äser
- Blinddarmvergärung vs. Wiederkäuer
- Zähne und Hufe vs. Hörner
- Renn- und Fluchttier vs. Kurzstreckensprinter und Kletterer

usw., usf.

Wer sagt denn, dass sich das Pony nach Jahren (Jahrzehnten) in Pferdegesellschaft mit einer Ziege "abfindet"? Und umgekehrt? Wir haben erst vor 2 Wochen 2 junge Bocklämmer aufgenommen, die als Gesellschafter für einen Friesenwallach gedacht waren. Der Wallach hat eine so starke Abneigung gegen die zwei entwickelt, dass ein weiteres Verbleiben in diesem Stall für die Ziegen lebensbedrohlich gewesen wäre - gottseidank hat die Pferdehalterin hier schnell geschaltet (das Pferd hat auch div. andere Neurosen gegen bestimmte Pferdetypen, daher der - fehlgeschlagene - Versuch mit den Ziegen).

Ist der Frau bewusst, dass sie mit einer Milchziege eine TÄGLICHE Verpflichtung eingeht, 2x (!) täglich zu melken? Monatelang! Wenn sie keine Betreuung findet, die sich das melken zutraut, ist damit Urlaub, auch Kurzurlaub komplett gestrichen. Was ist im Krankheitsfall? Z.B. wenn die Ziege - weil's eben immer dann solche Konstellationen sind, gerade in der Phase ist, in der sie die meiste Milch gibt (z.B. 3-4 Liter täglich). Zu diesem Thema: hat sie Abnehmer für überschüssige Milch, Quark, Käse, etc. oder will sie das alles selber verarbeiten. Man glaubt garnicht, wie schnell sich - auch schon bei einer Milchleistung von "nur" 1-2 Litern (und drunter lohnt sich der ganze Zeitaufwand eigentlich nicht) im Kühlschrank die ganzen Milchprodukte stapeln. Und in der Eigenverarbeitung schmeckt's zwar besser, ist aber auch schneller verderblich.

Ist ihr auch bewusst, dass es mehr als genug Ziegen gibt, die sich nicht durchmelken lassen = ganzjährig Milch geben, ohne erneut gedeckt worden zu sein, sondern jährlich gedeckt werden müssen = Lämmer, meist Zwillinge, oftmals stark bocklastige Jahrgänge (ist sogar eigentlich die Regel, durchmelkbare Ziegen die Ausnahme). Wohin sollen die Lämmer denn gehen?

Eine zugepachtete Wiese ist nicht unbedingt geeignet für Ziegen, vor allem, wenn da schon länger oder regelmässig Pferde draufstehen. Ziegen haben ein ganz anderes Futterspektrum als Pferde (s. oben und über die Suchfunktion).

Ziegen haben eine Lebenserwartung von bis zu 14 Jahren.

Ich hoffe, Du druckst das alles aus und die Dame ist mit ihren 70 Jahren vernünftig genug, sich das wirklich noch mal GUT zu überlegen. Ich würde in ähnlicher Situation mit vermutlich eher nach einem alten/älteren Pferd/Pony umsehen, dass einen guten Platz als Beistellpferd benötigt und auch nicht mehr gearbeitet werden muss.

Gruss

[Finn]

kann mich den vorrednern nur anschließen. und ganz ehrlich: als verantwortungsbewußter ziegenhalter würde ich dorthin auch kein tier abgeben. denn weder ziege noch pferd werden dabei glücklich. es geht dabei nicht darum, ob man ziegen mit pferden zusammentun kann sondern vielmehr um das fehlen eines adäquaten artgenossens.