Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
@renate: das "bauernjammern" betraf in keinem Fall dich, sondern einen user, welcher bei jeder Gelegenheit jammert, schimpft und alles auf die ach so schlimme EU schiebt.
Vor dir und deinem Familienbetrieb kann man nur Hochachtung haben. All deine Käse schmecken wunderbar und schon allein durch deine Qualität können die Absatzzahlen nur gut sein.
Ich halte meine Nubier ja nur "just for fun", d.h. um für mich und meine Angehörigen mit Käse, Milch und Fleisch versorgt zu sein.
Was mir aber immer wieder aufstoßt ist das "Jammern" im Allgemeine unter den Bauern. Bei uns gibt es sehr viele, welche mir erklären ihr Hof wär eine Defizitgeschichte. Ja dann versteh ich nicht warum sie es noch machen? Wir sind in der "freien" Wirtschaft selbstständig und wenn wir defizitär arbeiten würden hätten wir ganz einfach kein Brot am Tisch. Spätestens dann wäre der Zeitpunkt um sich um Alternativen umzusehen.
LG Jutta
Vor dir und deinem Familienbetrieb kann man nur Hochachtung haben. All deine Käse schmecken wunderbar und schon allein durch deine Qualität können die Absatzzahlen nur gut sein.
Ich halte meine Nubier ja nur "just for fun", d.h. um für mich und meine Angehörigen mit Käse, Milch und Fleisch versorgt zu sein.
Was mir aber immer wieder aufstoßt ist das "Jammern" im Allgemeine unter den Bauern. Bei uns gibt es sehr viele, welche mir erklären ihr Hof wär eine Defizitgeschichte. Ja dann versteh ich nicht warum sie es noch machen? Wir sind in der "freien" Wirtschaft selbstständig und wenn wir defizitär arbeiten würden hätten wir ganz einfach kein Brot am Tisch. Spätestens dann wäre der Zeitpunkt um sich um Alternativen umzusehen.
LG Jutta
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Ich habe hier jetzt lange mitgelesen, und möchte nur meine Gedanken zu dem Thema beitragen, die nur Gedanken sind einer Nicht-Landwirtin. Diese Gedanken betreffen zwei spezielle Betriebe, von denen ich sagen kann, dass sie mir die "Wahrheit" über die Situation in der Landwirtschaft geschildert haben:
Betrieb 1: hier in meiner Nachbarschaft, ein traditionell bewirtschafteter Hof mit Milchkühen, die Stierkälber werden aufgestellt und gemästet, einige Kälber werden immer zugekauft zur Mast. Des weiteren werden jedes Jahr einige Ferkel gekauft (etwa 50), mit hofeigenem Getreide gemästet. Die hofeigene Fläche reicht zur eigenen Futterversorgung und dazu, an Pferdehalter Heu und Stroh zu verkaufen, auch etwas Hafer und Gerste. Dieser Bauer lehnt es ab, sich durch irgendwelche Subventionen abhängig zu machen! Seine sehr kleine Ziegenhaltung dient nur dem Zweck, durch Ziegenmilch die Tierarztkosten für die Kälber in Grenzen zu halten, weil die Kuhkälber durch Fütterung von Ziegenmilch wesentlich weniger Durchfallprobleme haben. Dieser Bauer hat inzwischen (ich kenne ihn seit über 10 Jahren) einen neuen Kuhstall gebaut (ohne Zuschüsse), und weiter Flächen angepachtet.
Betrieb 2: ein Betrieb in Thüringen, Hauptbetriebszweig Kleesaaterzeugung. Das Stengelzeug wird nach dem Ausdreschen des Kleesamens zu Welksilage für die Ziegen verarbeitet. Ursprünglich (so wie ich es kennengelernt habe) waren es etwa 50 laktierende Ziegen, dann kam die Frage: mehr Ziegen oder den Betriebszweig aufgeben...- Es sind nun etwa 80 Mutterziegen, Tendenz steigend. Aber: eigene Käserei, Kontakte zu Feinkostgeschäften und Gastronomie, Hofladen. Die anfallende Molke wird an einige zugekaufte Schweine verfüttert, die mit den überzähligen Bocklämmern und Altziegen zu Bockwurst verarbeitet werden. Die weibliche Nachzucht findet guten Absatz, weil es Herbuchziegen sind.
Ich glaube, das Gejammere der Bauern kommt von denen, die zu einseitig sind! Bio ist gut und schön: aber welcher Verbraucher zahlt den Mehrpreis?- Das sind so wenige....und die Kosten für die Aufzucht von Lämmern/Kälbern zahlt sowieso niemand, das wäre unrealistisch. Mir als Verbraucher reiicht es auch zu sehen, wie die Tiere, deren Fleisch ich essen möchte, gehalten werden- ob die jetzt mit Bio-Getreide gefüttert werden oder mit konventionellem, ist mir relativ egal (wenn ich die Haltung der Kühe bei unserem Bio-Bauern im Dorf sehe, die im Paddock in der Scheisse stehen....)
Die Methode der ziegenmilchverarbeitenden Molkereien kann ich überhaupt nicht gut heissen! Da wird den Bauern wirklich das Paradies versprochen wenn sie umstellen- das Erwachen wird kommen! Da werden Mindestmengen gefordert, und das über das ganze Jahr, sonst gibt es Abzüge, aber satt, und offen bleibt immer die Frage: wohin mit den Bocklämmern. Dieses Problem nimmt die Molkerei niemandem ab....
Und ganz daneben fand ich in diesem Thema die Äusserung, dass viel mehr Betriebe den Bach runter gehen sollten- ein Armutszeugnis für denjenigen, der das schrieb!
Betrieb 1: hier in meiner Nachbarschaft, ein traditionell bewirtschafteter Hof mit Milchkühen, die Stierkälber werden aufgestellt und gemästet, einige Kälber werden immer zugekauft zur Mast. Des weiteren werden jedes Jahr einige Ferkel gekauft (etwa 50), mit hofeigenem Getreide gemästet. Die hofeigene Fläche reicht zur eigenen Futterversorgung und dazu, an Pferdehalter Heu und Stroh zu verkaufen, auch etwas Hafer und Gerste. Dieser Bauer lehnt es ab, sich durch irgendwelche Subventionen abhängig zu machen! Seine sehr kleine Ziegenhaltung dient nur dem Zweck, durch Ziegenmilch die Tierarztkosten für die Kälber in Grenzen zu halten, weil die Kuhkälber durch Fütterung von Ziegenmilch wesentlich weniger Durchfallprobleme haben. Dieser Bauer hat inzwischen (ich kenne ihn seit über 10 Jahren) einen neuen Kuhstall gebaut (ohne Zuschüsse), und weiter Flächen angepachtet.
Betrieb 2: ein Betrieb in Thüringen, Hauptbetriebszweig Kleesaaterzeugung. Das Stengelzeug wird nach dem Ausdreschen des Kleesamens zu Welksilage für die Ziegen verarbeitet. Ursprünglich (so wie ich es kennengelernt habe) waren es etwa 50 laktierende Ziegen, dann kam die Frage: mehr Ziegen oder den Betriebszweig aufgeben...- Es sind nun etwa 80 Mutterziegen, Tendenz steigend. Aber: eigene Käserei, Kontakte zu Feinkostgeschäften und Gastronomie, Hofladen. Die anfallende Molke wird an einige zugekaufte Schweine verfüttert, die mit den überzähligen Bocklämmern und Altziegen zu Bockwurst verarbeitet werden. Die weibliche Nachzucht findet guten Absatz, weil es Herbuchziegen sind.
Ich glaube, das Gejammere der Bauern kommt von denen, die zu einseitig sind! Bio ist gut und schön: aber welcher Verbraucher zahlt den Mehrpreis?- Das sind so wenige....und die Kosten für die Aufzucht von Lämmern/Kälbern zahlt sowieso niemand, das wäre unrealistisch. Mir als Verbraucher reiicht es auch zu sehen, wie die Tiere, deren Fleisch ich essen möchte, gehalten werden- ob die jetzt mit Bio-Getreide gefüttert werden oder mit konventionellem, ist mir relativ egal (wenn ich die Haltung der Kühe bei unserem Bio-Bauern im Dorf sehe, die im Paddock in der Scheisse stehen....)
Die Methode der ziegenmilchverarbeitenden Molkereien kann ich überhaupt nicht gut heissen! Da wird den Bauern wirklich das Paradies versprochen wenn sie umstellen- das Erwachen wird kommen! Da werden Mindestmengen gefordert, und das über das ganze Jahr, sonst gibt es Abzüge, aber satt, und offen bleibt immer die Frage: wohin mit den Bocklämmern. Dieses Problem nimmt die Molkerei niemandem ab....
Und ganz daneben fand ich in diesem Thema die Äusserung, dass viel mehr Betriebe den Bach runter gehen sollten- ein Armutszeugnis für denjenigen, der das schrieb!
Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Katja schrieb :
Die Methode der ziegenmilchverarbeitenden Molkereien kann ich überhaupt nicht gut heissen! Da wird den Bauern wirklich das Paradies versprochen wenn sie umstellen- das Erwachen wird kommen! Da werden Mindestmengen gefordert, und das über das ganze Jahr, sonst gibt es Abzüge, aber satt, und offen bleibt immer die Frage: wohin mit den Bocklämmern. Dieses Problem nimmt die Molkerei niemandem ab....
Grüß Dich Katja !
Du hast es genau auf den Punkt gebracht und das ist doch auch der Dreh und Angelpunkt wobei es hier geht und da habe ich auch gemeint der Ziegenzug ist abgefahren. Hier geht es nicht um die Hofkäsereien die Ihre Milch selbst verarbeiten und vermarkten und das unter immer schwierig werdenden Bedingungen, wenn ich alleine sehe das einem die Verpackungskosten auf und davon schwimmen. ( und das ist jetzt kein gejammere ).Die Konditionen der Molkereien, egal welche, sind, wie du schreibst, Mindesmengen, das Verhälnis von Winter zu Sommermilch muß in einem bestimmten Verhältnis stehen, sonst gibt es Abzüge, was mit den Zicklein passiert ist denen völlig wurscht usw. so ausgelegt, das sie auch einen Rückzieher machen können. Sobald das Geschäft mit dem Ziegenkäse zurückgeht werden die schon wissen wie sie sich aus der Affäre ziehen werden. Da steht doch nicht eine so gewaltige Lobby dahinter wie bei den Kühen. Das hat jetzt auch nichts mit madig machen zu tun, und der Ziegenkäse und die Ziegen H MIlch vom Scheitz ist nun wirklich keine Konkurenz was den Geschmack angeht.
Was DU über Bio schreibst, da könnte man jetzt streiten, nur die Milchbetriebe die den Scheitz, Anderlbauer, Inntaler usw. beliefern kommen um die Bioanerkennung nicht druherrum, ohne die nehmen die nix.Da schließt sich dann aber wieder der Biokreis, weil als anerkannter Biobetrieb mußt Du die Zicklein Biomäßig großziehen.Die Verbände haben bei konv. Vermarktung der Zicklein früher Ausnahmegenehmigungen erteilt, und man konnte konv.Kuhmilch oder Milchaustauscher füttern weil sie um die Vermarktungsproblematik von Bio Zicklein wußten , das hat allerdings EU Bio komplett gekippt, und an der Eu Bio Zertifiezierung kommt ja nun auch kein Bio Betrieb drann vorbei.
Ich schreib das doch auch nicht weil ich mir das aus den Finger sauge, sondern das selber miterlebt habe. Da waren vor über 2 1/2 Jahren Leute bei mir , die wollten unbedingt mit Ziegenmilchliefern anfangen. eine größere Menge weibl. Zicklein wollten die haben. Ich habe Ihnen offen und ehrlich meine Bedenken und Erfahrungen geschildert und versucht sie davon abzuhalten. War nichts zu machen. Als die ersten Zicklein da waren haben sie mich gefragt ob ich sie brauchen kann, sie wüßten nicht wohin damit, und ein halbes später haben sie mich gefragt ob ich nicht die ganzen Ziegen zurückkaufen möchte, weil das mit der Milch liefern nicht geklappt hat..
Vor 1 Jahr waren polnische Bauern auf meinem Hof. Die wollten Ihre 400 Milchschafe gegen 400 Milchziegen austauschen, weil sie die Milch an eine deutsche Molkerei liefern wollten die ihnen die Abnahme zugesichert hat. In dem Fall war ich nicht sehr gesprächig konnte ihnen aber den Literpreis aus der Nase ziehen. Der war unter aller Kanone. Dann wollte ich doch noch wissen was sie mit Ihren Zicklein machen, die Geste des Halsumdrehens war eindeutig , bei Ihnen würde keiner danach fragen haben sie gesagt. Da hab ich sie dann von meinem Hof gebeten und konnte mir ungefähr vorstellen wo die Reise hingeht.
Was ich damit sagen will ? Den Molkereien , egal welche, ist doch egal wo die Milch herkommt. Auch wenn die Touren der Milchtankwagen immer länger werden, ist doch auch wurscht, die Erfassungskosten werden den Milchziegenbetrieben ja auch gleich mit abgezogen ( schon wieder was mit abziehen ) . Die Molkereien machen jetzt ihren Reibbach und der Bauer guckt in die Röhre. Wie überall eben.
Den Zustand wie in Frankreich, wo Ziegenkäse ein Grundnahrungsmittel ist, werden wir in Deutschland wohl nicht erleben.
Die Ziegenmilchbauern und Ziegenkäsehersteller in Frankreich schmunzeln eh über uns. Da war mal eine Gruppe von 6 Ziegenbauern aus Frankreich bei uns, ist schon länger her die hatten zusammen 5000 Milchziegen.und die fanden es ganz drollig, das wir unsere Zicklein selber aufziehen. Der Käse von uns hat Ihnen allerdings sehr gut geschmeckt, da haben sie richtig zugeschlagen, da kam ich mir dann wieder nicht ganz so klein vor...
Gruß Dirk
Die Methode der ziegenmilchverarbeitenden Molkereien kann ich überhaupt nicht gut heissen! Da wird den Bauern wirklich das Paradies versprochen wenn sie umstellen- das Erwachen wird kommen! Da werden Mindestmengen gefordert, und das über das ganze Jahr, sonst gibt es Abzüge, aber satt, und offen bleibt immer die Frage: wohin mit den Bocklämmern. Dieses Problem nimmt die Molkerei niemandem ab....
Grüß Dich Katja !
Du hast es genau auf den Punkt gebracht und das ist doch auch der Dreh und Angelpunkt wobei es hier geht und da habe ich auch gemeint der Ziegenzug ist abgefahren. Hier geht es nicht um die Hofkäsereien die Ihre Milch selbst verarbeiten und vermarkten und das unter immer schwierig werdenden Bedingungen, wenn ich alleine sehe das einem die Verpackungskosten auf und davon schwimmen. ( und das ist jetzt kein gejammere ).Die Konditionen der Molkereien, egal welche, sind, wie du schreibst, Mindesmengen, das Verhälnis von Winter zu Sommermilch muß in einem bestimmten Verhältnis stehen, sonst gibt es Abzüge, was mit den Zicklein passiert ist denen völlig wurscht usw. so ausgelegt, das sie auch einen Rückzieher machen können. Sobald das Geschäft mit dem Ziegenkäse zurückgeht werden die schon wissen wie sie sich aus der Affäre ziehen werden. Da steht doch nicht eine so gewaltige Lobby dahinter wie bei den Kühen. Das hat jetzt auch nichts mit madig machen zu tun, und der Ziegenkäse und die Ziegen H MIlch vom Scheitz ist nun wirklich keine Konkurenz was den Geschmack angeht.
Was DU über Bio schreibst, da könnte man jetzt streiten, nur die Milchbetriebe die den Scheitz, Anderlbauer, Inntaler usw. beliefern kommen um die Bioanerkennung nicht druherrum, ohne die nehmen die nix.Da schließt sich dann aber wieder der Biokreis, weil als anerkannter Biobetrieb mußt Du die Zicklein Biomäßig großziehen.Die Verbände haben bei konv. Vermarktung der Zicklein früher Ausnahmegenehmigungen erteilt, und man konnte konv.Kuhmilch oder Milchaustauscher füttern weil sie um die Vermarktungsproblematik von Bio Zicklein wußten , das hat allerdings EU Bio komplett gekippt, und an der Eu Bio Zertifiezierung kommt ja nun auch kein Bio Betrieb drann vorbei.
Ich schreib das doch auch nicht weil ich mir das aus den Finger sauge, sondern das selber miterlebt habe. Da waren vor über 2 1/2 Jahren Leute bei mir , die wollten unbedingt mit Ziegenmilchliefern anfangen. eine größere Menge weibl. Zicklein wollten die haben. Ich habe Ihnen offen und ehrlich meine Bedenken und Erfahrungen geschildert und versucht sie davon abzuhalten. War nichts zu machen. Als die ersten Zicklein da waren haben sie mich gefragt ob ich sie brauchen kann, sie wüßten nicht wohin damit, und ein halbes später haben sie mich gefragt ob ich nicht die ganzen Ziegen zurückkaufen möchte, weil das mit der Milch liefern nicht geklappt hat..
Vor 1 Jahr waren polnische Bauern auf meinem Hof. Die wollten Ihre 400 Milchschafe gegen 400 Milchziegen austauschen, weil sie die Milch an eine deutsche Molkerei liefern wollten die ihnen die Abnahme zugesichert hat. In dem Fall war ich nicht sehr gesprächig konnte ihnen aber den Literpreis aus der Nase ziehen. Der war unter aller Kanone. Dann wollte ich doch noch wissen was sie mit Ihren Zicklein machen, die Geste des Halsumdrehens war eindeutig , bei Ihnen würde keiner danach fragen haben sie gesagt. Da hab ich sie dann von meinem Hof gebeten und konnte mir ungefähr vorstellen wo die Reise hingeht.
Was ich damit sagen will ? Den Molkereien , egal welche, ist doch egal wo die Milch herkommt. Auch wenn die Touren der Milchtankwagen immer länger werden, ist doch auch wurscht, die Erfassungskosten werden den Milchziegenbetrieben ja auch gleich mit abgezogen ( schon wieder was mit abziehen ) . Die Molkereien machen jetzt ihren Reibbach und der Bauer guckt in die Röhre. Wie überall eben.
Den Zustand wie in Frankreich, wo Ziegenkäse ein Grundnahrungsmittel ist, werden wir in Deutschland wohl nicht erleben.
Die Ziegenmilchbauern und Ziegenkäsehersteller in Frankreich schmunzeln eh über uns. Da war mal eine Gruppe von 6 Ziegenbauern aus Frankreich bei uns, ist schon länger her die hatten zusammen 5000 Milchziegen.und die fanden es ganz drollig, das wir unsere Zicklein selber aufziehen. Der Käse von uns hat Ihnen allerdings sehr gut geschmeckt, da haben sie richtig zugeschlagen, da kam ich mir dann wieder nicht ganz so klein vor...
Gruß Dirk
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- Beiträge: 188
- Registriert: 19.05.2008, 20:44
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Hallo,
die Sache mit den aufgrund wirtschaftlicher Zwänge sinnlos abgemurksten Kitzen geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Dass Bioaufzucht für reine Milchziegenbetriebe ein reines Verlustgeschäft ist, ist hinreichend klar gemacht worden.
Die beispielhaft hingestellten Höfe, gerade der Martinshof, funktionieren ja ganz anders, schon von den Dimensionen. Mit Pachtland, das man nicht überall bekommt, je nach Standort. Ein "Mischkonzern", aufgeteilt in mehrere Firmen, neben dem Ziegenbetrieb mit wenigen Milchkühen (für die Kitze wohl !) bestehend aus eigener Molkerei (mit Zukauf), eigener Schlachterei (nicht nur Ziegen, Zukauf von anderen Bio-Bauern), mehreren Läden, ca 60 Angestellten. Kunde bekommt Komplettangebot mit Ergänzung von Biozulieferern für Gemüse, Brot, Honig, andere Produkte, eigene eingetragene Marken, das ganze Programm eben. Das kann nicht jeder und will auch nicht jeder so handhaben.
Ganz naiv gefragt: Wäre es denn den Biobauern erlaubt, Kitze unter anderen Firmennamen konventionell aufzuziehen? Eventuell in Kooperation mit anderen Biobauern? Oder den Teil der Herde, von dem man keine weiblichen Kitze braucht oder aufziehen will, von einem Fleischbock belegen lassen, um die Kitze für Mäster interessanter zu machen? Warum gibt es offenbar in Holland oder Frankreich Mästereien, nicht aber in Deutschland?
Gruß
elli
die Sache mit den aufgrund wirtschaftlicher Zwänge sinnlos abgemurksten Kitzen geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Dass Bioaufzucht für reine Milchziegenbetriebe ein reines Verlustgeschäft ist, ist hinreichend klar gemacht worden.
Die beispielhaft hingestellten Höfe, gerade der Martinshof, funktionieren ja ganz anders, schon von den Dimensionen. Mit Pachtland, das man nicht überall bekommt, je nach Standort. Ein "Mischkonzern", aufgeteilt in mehrere Firmen, neben dem Ziegenbetrieb mit wenigen Milchkühen (für die Kitze wohl !) bestehend aus eigener Molkerei (mit Zukauf), eigener Schlachterei (nicht nur Ziegen, Zukauf von anderen Bio-Bauern), mehreren Läden, ca 60 Angestellten. Kunde bekommt Komplettangebot mit Ergänzung von Biozulieferern für Gemüse, Brot, Honig, andere Produkte, eigene eingetragene Marken, das ganze Programm eben. Das kann nicht jeder und will auch nicht jeder so handhaben.
Ganz naiv gefragt: Wäre es denn den Biobauern erlaubt, Kitze unter anderen Firmennamen konventionell aufzuziehen? Eventuell in Kooperation mit anderen Biobauern? Oder den Teil der Herde, von dem man keine weiblichen Kitze braucht oder aufziehen will, von einem Fleischbock belegen lassen, um die Kitze für Mäster interessanter zu machen? Warum gibt es offenbar in Holland oder Frankreich Mästereien, nicht aber in Deutschland?
Gruß
elli
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
der von den "käsemachern" auch nicht, das traue ich mir ohne zögern zu sagen.Dirk hat geschrieben:und der Ziegenkäse und die Ziegen H MIlch vom Scheitz ist nun wirklich keine Konkurenz was den Geschmack angeht.
ansonsten kann man über das was du da schreibst nur staunen... #shock# #shock# #shock#
na ja, um das bist du halt länger im geschäft, das dir schon einiges untergekommen ist....
das mit dem zicklein erschlagen, oder was auch sonst immer wird bei uns in österreich sicher auch so gehandhabt. manche sagen einem das auch mehr oder weniger direkt und finden das auch noch ok, das ist wirklich unter jedem niveau und meiner meinung mit nichts zum rechtfertigen. denn wenn man milch möchte muß man auch mit zicklein rechnen das war immer so und wird immer so bleiben.
lg
renate
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Nebenbei konventionell produzieren ist nur unter Eu-Bio möglich,die anderen deutschen Verbände erlauben das nicht,bei denen geht nur Bio oder Nicht-Bio.Man müßte dann schon einen zweiten Hof haben der konv. bewirtschaftet wird und die kleinen dahin verkaufen.Und warum nicht Mastlämmer produzieren durch einen Fleischbock? Ich weiß es nicht warum das in Deutschland nicht oder nur wenig gemacht wird.Klappen täte es ja!Elli-Marie hat geschrieben: Ganz naiv gefragt: Wäre es denn den Biobauern erlaubt, Kitze unter anderen Firmennamen konventionell aufzuziehen? Eventuell in Kooperation mit anderen Biobauern? Oder den Teil der Herde, von dem man keine weiblichen Kitze braucht oder aufziehen will, von einem Fleischbock belegen lassen, um die Kitze für Mäster interessanter zu machen? Warum gibt es offenbar in Holland oder Frankreich Mästereien, nicht aber in Deutschland?
Die Frage geb ich einfach mal weiter an die anderen.
Und es gibt in Frankreich Mäster, weil die Ziege dort nicht als "meckernder Stinker minderwertiger Qualität",sondern als Delikatesse gilt.Und die Holländer gucken einfach übern Tellerrand und suchen sich den Hauptabsatz im Ausland.Darin sind die Holländer echt gut. Deren gesamte Landwirtschaft basiert auf Export.
Bei uns in D ist aber Ziegenlammfleisch gerade bei den älteren doch total verschrieen als tranig stinkend zäh usw.Das liegt wohl hauptsächlich an den schlechten Jahren im und nach dem Krieg als die Tiere erst 10 Jahre genutzt wurden für Milch und zur Arbeit und ertst als sie fertig waren wurden sie geschlachtet.Hmmm lecker! #shock#
Bei Schafen wurde es auch so gehandhabt allerdings waren es da eher die alten Wollhammel die auf den Tisch kamen wenn die Wollqualität im Alter nachließ.Die waren dann einfach nur saufett und tranig.
Daher stammen viele der Vorurteile der Alten. Meine Oma hat auch kein Lammfleisch angerührt,außer wenn wir ihr gesagt haben es wäre Kalb.Dann war es lecker #baeh# #damdidam#
Gruß Sven
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Hallo Leute,
also ich bin immernoch fest der Meinung, dass wenn man sich richtig reinhängt und nach alternativen Möglichkeiten für den Absatz für Milch, Käse und auch Lammfleisch sucht, man daraus ein gutes Geschäft aufbauen kann! Heutzutage muss sich doch jeder Selbstständige etwas einfallen lassen, ob Landwirt oder nicht! Ich kann mir nicht einfach was aufbauen und hoffen das die Leute zu mir kommen oder mir Molkerei "Bestpreise" bezahlt. Du musst dir deine Kundschaft "erarbeiten"! Das ist am Anfang nicht immer leicht aber wenn man den Leuten die möglichkeit gibt zwischen Milch, Käse oder Fleisch aus dem Supermarkt und zwischen dem Angebot von einem selbst sich zu entscheiden, greifen dann doch sehr viele Leute auf die eigenen Bioprodukte zurück! Leider wissen ja viele Leute heutzutage nicht mehr wie richtige Lebensmittel schmecken! Die denken das, was sie im Supermarkt kaufen, schmeckt immer so, egal wo sie's kaufen #heul#
Diese Unwissenheit muss man sich zu nutze machen und muss die Leute einfach überzeugen. Legt ihnen doch einfach mal ein kleines "Probierkörbchen" vor die Tür, ihr glaubt garnicht was das manchmal ausmacht! Ich denke auf jeden Fall das es noch genug Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch gibt, gleichbleibende Qualität bei den Produkten vorausgesetzt! Wir mussten uns mit unserem BIO-Betrieb auch sehr mühsam nach oben kämpfen und haben Sehr viel aufklärungsarbeit geleistet un nach Absatzmöglichkeiten gesucht. Nun läuft alles super und ich(21) betreibe mit meinem Cousin(28) einen wunderschönen Hof! Und ich werde, allen Vorurteilen zum trotz, nun noch in die Milchziegenhaltung mit einsteigen #daumen_hoch*
Gruss Andi
also ich bin immernoch fest der Meinung, dass wenn man sich richtig reinhängt und nach alternativen Möglichkeiten für den Absatz für Milch, Käse und auch Lammfleisch sucht, man daraus ein gutes Geschäft aufbauen kann! Heutzutage muss sich doch jeder Selbstständige etwas einfallen lassen, ob Landwirt oder nicht! Ich kann mir nicht einfach was aufbauen und hoffen das die Leute zu mir kommen oder mir Molkerei "Bestpreise" bezahlt. Du musst dir deine Kundschaft "erarbeiten"! Das ist am Anfang nicht immer leicht aber wenn man den Leuten die möglichkeit gibt zwischen Milch, Käse oder Fleisch aus dem Supermarkt und zwischen dem Angebot von einem selbst sich zu entscheiden, greifen dann doch sehr viele Leute auf die eigenen Bioprodukte zurück! Leider wissen ja viele Leute heutzutage nicht mehr wie richtige Lebensmittel schmecken! Die denken das, was sie im Supermarkt kaufen, schmeckt immer so, egal wo sie's kaufen #heul#
Diese Unwissenheit muss man sich zu nutze machen und muss die Leute einfach überzeugen. Legt ihnen doch einfach mal ein kleines "Probierkörbchen" vor die Tür, ihr glaubt garnicht was das manchmal ausmacht! Ich denke auf jeden Fall das es noch genug Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch gibt, gleichbleibende Qualität bei den Produkten vorausgesetzt! Wir mussten uns mit unserem BIO-Betrieb auch sehr mühsam nach oben kämpfen und haben Sehr viel aufklärungsarbeit geleistet un nach Absatzmöglichkeiten gesucht. Nun läuft alles super und ich(21) betreibe mit meinem Cousin(28) einen wunderschönen Hof! Und ich werde, allen Vorurteilen zum trotz, nun noch in die Milchziegenhaltung mit einsteigen #daumen_hoch*
Gruss Andi
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Ich denke dass der Erfolg hauptsächlich davon abhängen wird, ob jemand seinen Beruf mit Liebe und Leidenschaft ausübt. Denn diese Liebe überträgt sich auf alles!
Wer hingegegen einfach nur seinen Job erledigt und nur den finanziellen Gewinn im Kopf hat - der wird es wohl schwerer haben!
So denke ich, dass man sich bei einer Entscheidung Milchziegen ja oder nein in erster Linie auch die Frage stellen sollte: Liegt mir das überhaupt?
Was nützt es wenn die Molkerei gute Preise zahlt, wenn ich eigentlich ganz was anderes machen möchte?
lg
Alrun
Wer hingegegen einfach nur seinen Job erledigt und nur den finanziellen Gewinn im Kopf hat - der wird es wohl schwerer haben!
So denke ich, dass man sich bei einer Entscheidung Milchziegen ja oder nein in erster Linie auch die Frage stellen sollte: Liegt mir das überhaupt?
Was nützt es wenn die Molkerei gute Preise zahlt, wenn ich eigentlich ganz was anderes machen möchte?
lg
Alrun
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Na also!
Endlich mal "Brüder im Geiste"! #jubel# #jubel#
So eine Einstellung wie deine,Andi,ist genau das was man haben muß um bestehen zu können.Nicht jammern von wegen Arbeit ist so schwer und so viel,sondern hingucken überlegen machen!Enthusiasmus ist mehr wert als jede Kosten-Nutzen-Rechnung!
Und genau wie du sagst Alrun,Liebe zur "Arbeit" bringt Gewinn,und das beileibe nicht nur finanziell!
Das tut gut auch mal solche Meinungen hier zu lesen! #gitarre# #gitarre# #gitarre#
Gruß Sven
Endlich mal "Brüder im Geiste"! #jubel# #jubel#
So eine Einstellung wie deine,Andi,ist genau das was man haben muß um bestehen zu können.Nicht jammern von wegen Arbeit ist so schwer und so viel,sondern hingucken überlegen machen!Enthusiasmus ist mehr wert als jede Kosten-Nutzen-Rechnung!
Und genau wie du sagst Alrun,Liebe zur "Arbeit" bringt Gewinn,und das beileibe nicht nur finanziell!
Das tut gut auch mal solche Meinungen hier zu lesen! #gitarre# #gitarre# #gitarre#
Gruß Sven