Hubertus von Lüttich...

Smalltalk und Diskussionen über Gott und die Welt
ElliBesch
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Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Grundthesen zur Jagd

Wir brauchen keine Jäger! Um die Frage von Haarriss zu beantworten.


Argumente für die Abschaffung der Jagd :


Jägerlüge Nr. 1
Jäger schützen Wald und Feld vor Wildschäden.

FALSCH!

Die Jagd provoziert ganz im Gegenteil vielfach Wildschäden. Rehe sind z.B. von ihrer Natur her Bewohner von Wiesen und dem Waldrand. Erst die Jagd treibt die Tiere in den Wald hinein, wo sie dann keine - für sie lebenswichtigen - Gräser und Kräuter finden und ihnen nichts anderes bleibt, als an Knospen zu knabbern. Durch die Jagd werden die Tiere unnötig aufgescheucht, was ihren Nahrungsbedarf und damit die Fraßschäden oft weiter erhöht. Das verbreitete Argument, Wildtiere verursachten erhebliche Schäden, dient nur als Vorwand der Jäger, längere Jagdzeiten oder höhere Abschussquoten durchzusetzen. Oft sind die von Jägern verursachten Personen- und Sachschäden höher als der landwirtschaftliche Schaden durch Wildtiere.

Wie das Standardwerk »Vom Widersinn der Jagd« des Zoologen Carlo Consiglio von der Universität Rom nachweist, sind Verbissschäden in den meisten Fällen minimal und betreffen meist deutlich weniger als 2% an Pflanzen bzw. des Holzertrags. Außerdem können Schonungen und Jungwaldanpflanzungen z.B. durch Schutzzäune oder Netze vor Verbiss geschützt werden. Eine Studie für die Minister für Agrarwirtschaft in Brüssel zeigt des Weiteren auf: Wildschäden könnten fast vollständig vermieden werden, wenn der Mensch die Wildfütterung über das ganze Jahr ausdehnen würde (Ueckermann: Einfluss der Fütterung auf den Schälumfang des Rotwildes, 1985). Schließlich könnten die Behörden auch Schäden ersetzen, wie es z.B. im Falle von Manöverschäden durch Truppenübungen üblich ist.

In unbejagten Gebieten Europs, wie z.B. im Schweizer Nationalpark (seit fast 100 Jahren jagdfrei) nimmt die Größe des Waldes ständig zu!

»Fraß-Schäden« in Wald und Feld entstehen, weil man den Tieren heute keine Nahrung mehr lässt:

Früher fiel bei der Ernte auf den Feldern viel Getreide auf den Boden oder blieben noch Kartoffeln im Boden. Dadurch blieb immer etwas für die Tiere auf dem Feld.

Heute bleibt durch die modernen Maschinen nichts mehr übrig - man nimmt den Tieren jedes Korn weg.

Früher konnten Wildtiere auf Wiesenflächen, auf Brachen oder an ausgedehnten Waldrändern grasen.

Heute werden auch die Wiesen weitgehend landwirtschaftlich intensiv genutzt, die natürlichen Waldränder verschwunden, es gibt nur wenige Bracheflächen.

Früher wurden Felder und Wiesen natürlich bebaut.

Heute sind Felder und Wiesen durch Spritzmittel, Dünger sowie durch Mist und Gülle vergiftet, kein Kräutlein darf stehen bbleiben. Dies führt zum Rückgang oder gar zum Aussterben von Tierarten, wie z.B. dem Feldhasen.

Die moderne Landwirtschaft hat den Wildtieren die Nahrungsquellen genommen. Der Jäger »reguliert« das Ungleichgewicht: Wenn Wildtiere in die Felder gehen um sich Nahrung zu holen, werden sie abgeknallt. Der Lebensraum für die Tiere hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter verengt - Verursacher ist der Mensch. Wäre es nicht Aufgabe des Menschen, den Tieren Lebensraum zurückzugeben?


Jägerlüge Nr. 2:
Jäger sind Ersatz für ausgestorbene »Raub«-tiere

FALSCH!

Forschungen zeigen, dass so genannte Beutegreifer nicht für die Regulation, d.h. die zahlenmäßige Kontrolle ihrer Beutetiere, verantwortlich sind. Beutegreifer erbeuten bevorzugt alte, kranke und schwache Tiere bzw. fressen Aas und tragen so zu einem gesunden Wildbestand bei. Ein Jäger, der auf große Distanz schießt, kann nur in den seltensten Fällen beurteilen, ob ein Tier krank oder alt ist. Da Jäger aber vor allem auf prächtige Tiere, nämlich Trophäenträger, aus sind, führt die von Menschen praktizierte Jagd dagegen in aller Regel zu einer naturwidrigen Fehlauslese. Stimme eines Jägers: »Jagd bedeutet auch, nicht nur Schwaches und Krankes zu erlegen, sondern »überzählige« kerngesunde Tiere (wer will schon Krüppel und Kranke essen?).« (WILD UND HUND 13/2001)
Wolf, Luchs und Braunbär wurden in Europa durch die Jagd praktisch ausgerottet, der Adler ist stark dezimiert - und die Rückkehr dieser Arten wird, wie das Beispiel des erschossenen Bären Bruno zeigt, aktiv verhindert. Mit dem Abschuss von bundesweit jährlich rund 700.000 Mardern, Füchsen und Wieseln dezimieren Jäger zudem die noch vorhandenen Beutegreifer - mit der schizophrenen Behauptung: »Fleischfresser nehmen dem Jäger die Beute weg.« Damit die Jäger genug zu schießen haben, werden Rehe, Hirsche und Wildschweine massiv gefüttert (oft illegal oder halblegal an so genannten »Kirrungen«). Auf ein erschossenes Wildschwein kommen nach Untersuchungen der Wildforschungsstelle Aulendorf (Baden-Württemberg) 250-300kg von Jägern ausgebrachtem Mais.


Jägerlüge Nr. 3:
Jagd ist angewandter Naturschutz

FALSCH!

Jagd bedeutet eine Störung des natürlichen Gleichgewichts der Öko-Systeme. Sie kann zur Ausdünnung oder Ausrottung von Tierarten führen. Jäger sind Naturnutzer, aber keine Naturschützer. Sie hegen allenfalls die Tierarten, die für sie als Beute von Interesse sind. Im Übrigen widerlegen Jäger inzwischen diese Behauptung selbst: „Jagd als angewandter Naturschutz“ oder „Jäger als die wahren Naturschützer“ und so weiter - alles schön und gut. Akzeptiert werden wir von den Funktionären der Naturschutzverbände aber trotz allem nicht. Warum stehen wir nicht endlich mehr zu Sinn und Zweck unserer Jagdausübung? (...) Jagd ist eben nicht in erster Linie Hegen, sondern im ganz ursprünglichen Sinn Beutemachen, und Beute wollen wir doch machen. Es ist nicht verwerflich, Freude zu empfinden, wenn es gelungen ist, ein Stück Wild zu erlegen. Nein, es darf durchaus Freude bereiten, wenn ein Stück Wild durch einen sauberen Schuss schmerzlos verendet...« (WILD UND HUND 13/2001)

Im Schweizer Kanton Genf entschied die Bevölkerung 1975 durch ein Referendum für ein allgemeines Jagdverbot auf Säugetiere und Vögel. In den nachfolgenden Jahren erhöhte sich die Zahl der an den Ufern des Genfer Sees und der Rhone überwinternden Wasservögel auf spektakuläre Weise - ohne Zweifel eine Folge der ausbleibenden Störungen durch die Jagd. Vor dem Referendum hatten Jagd-Vertreter behauptet, der Feldhase wäre im Kanton Genf ohne die Jagd von der Ausrottung durch Beutegreifer bedroht. Das Gegenteil war der Fall: Inzwischen erfreut sich der Kanton Genf einer gesunden, vermehrungsfähigen Feldhasenpopulation, der größten Populationsdichte von Feldhasen in der Schweiz. Die Befürchtung der Landwirte, dass das Jagdverbot mehr Schäden an Kulturen bringen werde, hat sich nicht bewahrheitet: Die Schadenszahlen im Kanton Genf sind vergleichbar mit denen von Schaffhausen - obwohl in Schaffhausen die Jagd erlaubt ist.

Zahlreiche in Deutschland immer noch jagdbare Arten (Feldhase, Baummarder, Waldschnepfe, Rebhuhn) stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Jagd ist nicht immer der einzige Gefährdungsgrund, allerdings trägt der Abschuss bedrohter Arten bestimmt nicht zu deren Erhalt bei. Seit dem 17. Jahrhundert sind die Jagd und die Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen für 57% der ausgerotteten Vogel- und für 62% der ausgerotteten Säugetierarten verantwortlich.
Jäger ballern zudem jährlich 1.500 Tonnen hochgiftiges Blei in unsere Natur. Dies führt zu einer Anreicherung von toxischen Schwermetall in den Nahrungsketten. Dies ist kein angewandter Naturschutz, sondern angewandte Naturvergiftung!


Jägerlüge Nr. 4:
Ohne die Jagd nehmen die Wildtiere überhand

FALSCH!

Feldstudien von Ökologen ergaben, dass die Tiere über einen inneren Mechanismus zur Regulierung des Populationswachstums verfügen: Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd. Droht Überbevölkerung, wird die Geburtenrate gesenkt. Auch dort, wo in Europa die Jagd verboten wurde, wie z.B. in den ausgedehnten italienischen Nationalparks, im Schweizer Nationalpark oder im Schweizer Kanton Genf, konnten bislang keine übermäßigen Wildtierbestände festgestellt werden. In fast allen anderen Ländern der Welt ist die Jagd in Naturschutzgebieten verboten, ohne dass dort bislang das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen geraten wäre.





....u.s.w. und so fort..... Quelle: Initiative zur Abschaffung der Jagd


Elli :-)


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Not being vegan is a mistake. ^^
Haarriss
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Beitrag von Haarriss »

[quote='Bunnypark','index.php?page=Thread&postID=172554#post172554'][quote='Haarriss','index.php?page=Thread&postID=172548#post172548']ihr scheint ja alles ziemlich gegen jagd zu sein, was ich auch in gewisserweise verstehe. ich frage mich aber auch wo wir ohne jäger wären..[/quote]

millionen von jahren gabs keine menschlichen jäger....klar, die arme natur war da völlig überlastet - dann endlich kam der mensch
....die natur kann sich nun entspannt zurücklehnen, da katzentöter nun die arbeit für sie erledigen :-D

wieviele jäger per hecktar gibts den eigentlich #engel#[/quote]Das war früher, jetzt gibt es Städte, der Mensch hat längst zu sehr eingegriffen....


Viele Grüße
Haarriss
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