Import bzw Export von Ziegen ab Jan. verboten

Platz für Ziegen-Themen, die in keine der anderen Rubriken passen ...
Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

und, wo ist dann das problem .... ?(


aber letztendlich wirst du im nächsten jahr keinen bock mehr bekommen ....

da wir das gleiche problem haben und wir in deutschland alle nur an uns denken,
haben wir beschlossen, die zucht der kupferhalsziegen zu beenden.

mal schauen, was im frühjahr an nachzucht kommt, aber letztendlich -
ist uns das blut in d zu eng, um ohne inzuchtgefahr mit der zucht weiter zu machen.

viel erfolg ...
Zuletzt geändert von Cirkle-B-Ranch am 23.11.2014, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.


AlleyCat
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Beitrag von AlleyCat »

Ich exportiere nächste Woche zwei Ziegen ins EU-Ausland und habe mich in den letzten zwei Monaten gruendlich mit der aktuellen Gesetzeslage
auseinander gesetzt (da der Herr AmtsVet sich weigerte eine Gesundheitsbescheinigung auszustellen).

Aktuell ist es so, dass aufgrund Scrapie noch bis zum 31.12.2014 Ziegen die Landesgrenzen verlassen duerfen. Ab dem 01.01.2015 ist dies -vorruebergehend- nicht mehr möglich, da
die EU-Staaten (und auch Schweiz, obwohl nicht EU doch in den Europäischen Handelsrichtlinien inbegriffen) grösstenteils (ausser A, S, Fin und noch eines) kein nationales Scrapie-Programm entworfen haben, was
einen Handel ueber die Grenzen ohne weiteres Möglich macht (wie bei Schafen die Genotypisierung mittels Ohrmarke auf die relevanten Allele).
Das FLI arbeitet derzeit jedoch an einem GOAT-TSE-FREE Programm und nimmt Blutuntsersuchungen in Ziegenbeständen um auch eine eventuelle Genotypisierung möglich zu machen. Das Programm läuft noch bis 08.2015, danach könnte es weitere Infos geben.
In den letzten 10 Jahren gab es wohl nur einen offiziellen Fall von Scrapie bei Ziegen in Deutschland (dieses Jahr im Hochschwarzwald) - nachzulesen auf www.tsis.fli.bund.de

Also, bis zum Ende dieses Jahres gelten gemäss der EU-Verordnung Nr. 630/2013 (seltsam, dass diese Sache so lange "liegen blieb", obwohl bekannt), dass die Bedingungen im Anhang VIII Kapitel A Teil A Nummer1.3 Buchst. a bis f erfuellt sein muessen um den Status "Haltungsbetrieb mit vernachlässigbarem Risiko" zu erlangen. Danach ist erstmal vorläufig Ruhe mit Im- und Export.

Bitte nicht auf die korrekten Fachtermini bestehen, ich bin keine Juristin ;-) , wir hatten in dieser Geschichte jedoch sogar mit denjenigen Herren (Dr. Heinrich, Dr. Carnagio) im Bundesministerium zu tun, die diese Gesetze vormuliert haben- ich bin mir daher recht sicher, dass das von mir geschilderte zutrifft.


Viele Gruesse,
Claudia
AlleyCat
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Beitrag von AlleyCat »

Achja, meine persönliche Meinung/Hypothese:

Wenn das FLI in 2015 wirklich eine Möglichkeit findet ein Scrapie-Monitoring fuer Ziegen zu entwickeln, ähnlich der Genotypisierung bei Schafen, und die EU-Mitgliedsstaaten dieses Monitoring uebernehmen,
dann wird ein Handel mit Ziegen spätestens 2017 wieder möglich sein - schätze ich


Viele Gruesse,
Claudia
Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

deswegen züchten wir jetzt gebrauchsziegen .... :-D
letztendlich hilft es niemandem, dass die grenzen dicht sind .... ;(

uns kann es egal sein, da wir jetzt 2 gleisig fahren -
und die tiere die wir für unser zuchtziel brauchen, bekommen wir reichlich in deutschland.
und das mit einer riesenauswahl - ausserdem zu einem bruchteil des preises .... #jubel#


AlleyCat
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Beitrag von AlleyCat »

Naja, nicht nur die Schweizer, sondern jedes EG-Land ;-)
Kein Schubladendenken bitte!


Viele Gruesse,
Claudia
AlleyCat
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Beitrag von AlleyCat »

[quote='Piroschka','index.php?page=Thread&postID=187965#post187965']

sollen wir dann annehmen, dass es nicht einen einzigen BETRIEB gibt, der einen offiziell anerkannten Scrapiestatus hat?[/quote]

Richtig, eben weil es noch kein anerkanntes Monitoring gibt (in D)!

Ich habe mich etwas durchtelefoniert, bei Betrieben, die auf ihren HP's damit werben "Scrapie-frei" zu sein.
Letztendlich gaben alle zu, keinen Freiheitsstatus (wie bei CAE z.B) zu haben, sondern lediglich bis einschliesslich dem 31.12.2014 so "frei" zu sein, wie
es das Gesetz eben hergibt. Ich hörte nur ueber 2 Ecken, dass eine Ziegenzuchterin wohl vom FLI eine Freiheitsbestätigung erhalten habe - wie offiziell das nun sein soll (eben, da es noch keine nationalen Richtlinien gibt), weiss ich nicht. Gerade in bestimmten Kreisen gibt es ja fast eine Profilierungs-"Sucht" zu Exportzwecken... Bei besagtem Betrieb habe ich nicht angerufen und direkt gefragt.

Nachtrag: Soweit ich weiss, gibt es bei Schafen Scrapie-freie Bestände, jedoch keine Betriebe


Viele Gruesse,
Claudia
MichelleM
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Beitrag von MichelleM »

Vielen Dank für eure zahlreichen konstruktiven Beiträge.
Von denjenigen die sich bereits ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben konnte ich noch einiges an Hintergrundinformationen erfahren. Besten Dank. Bisher habe ich immer mal am Rande von dieser Verordnung gehört. Finde es erstaunlich dass solche Verordnungen erlassen werden die den Handel faktisch lahm legen und gerade für bedrohte und seltene Rassen bestandsgefährdend sein können.
Leider können wir nichts daran ändern. Zumindest ich würde nicht die Zeit dafür aufbringen können. Die Verbände sind da soweit ich weiß bemüht.

Ich bin froh dass es doch noch konstruktive Beiträge gegeben hat und nicht zu einer Diskussion über die deutsche Rechtschreibung geworden ist. Dieser bin ich im Übrigen im großen und ganzen fähig nur leider die Autokorrektur meines Handys nicht immer. X(

Ich freue mich auf weitere interessante Hintergrundinformationen von denen die es betrifft und hoffe, dass wir das Thema soweit streuen können dass es nächstes Jahr niemanden unerwartet erwischt respektive der ein oder andere Import noch dieses Jahr stattfinden kann.
VG


Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

na dann haben wir ja bald bestimmt ein neues problem - neue ohrmarken .... :cursing:

um proben zu nehmen, wird es dann wohl bei ziegen auch die stanzohrmarken geben -
heißt im umkehrschluß die lütten ohrmarken für kleine ohren gehen auch net mehr ....

bin ja mal gespannt, wo der ganze "wahnsinn" noch hinführt - vielleicht sollte man es machen,
wie bei equiden mit dem pferdepass - eben einen ziegenpass und dort ebenfalls eintragen,
ob das tier zur schlachtung, oder zur zucht vorgesehen ist - wäre für hobbyhalter besser.
sicher gibt es die zucht- und schlachtohrmarken - aber man darf ein tier mit zuchtohrmarke trotzdem schlachten.


MichelleM
Beiträge: 407
Registriert: 02.06.2014, 10:46

Beitrag von MichelleM »

Zur direkten Schlachtung dürfen sie ja nach wie vor Exportiert bzw importiert werden wenn ich es recht verstehe.
Europaweite Schlachttransporte sind noch Ok. Wobei diese gehören aus meiner Sicht verboten.
Was will man machen.
Bei den Equiden wird auch so viel Theater gemacht. Viele Tierärzte wissen auch nicht mehr ohne nachzulesen was einem für die Schlachtung zugelassen Pferd gegeben werden darf...
Ich bin immer für Seucheneindämmung sowie Zucht gesunder Tiere. Auch Fleischeschau etc finde ich wichtig aber bitte nur umsetzbares.
Wenn es eine Genotypisierung bei Ziegen gibt ist auch das sicher wieder schwierig für den Arterhalt.

@CBR was für Mischlinge züchtet du denn jetzt wenn ich fragen darf. Weiter CAE frei?


Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

@ michelle,

klar darfst du fragen ...... die tiere sind bisher net getestet - werden aber ....
unsere walliser behalten wir in reinzucht - machen halt ne 2 te herde ....

und die ganzen schlachttiertransporte gehören verboten - man kann ebensogut statt einen tiertransporter
einen kühlwagen nehmen in dem die schlachtkörper transportiert werden - kein stress für die tiere und keine probleme unterwegs ....


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