Sch###-Elektrozaun

Gerhard_S
Beiträge: 80
Registriert: 10.03.2004, 12:16

Beitrag von Gerhard_S »

Hallo Inge,

Zaun ist eines meiner Lieblingsthemen, #sonne# deshalb verweise ich gleich mal auf
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... rum/viewto ... highlight=</a><!-- m -->
Dort habe ich einiges zum Thema geschrieben und einen weiteren Verweis.

Ich hatte bei meinem System bisher nur einen einzigen Ausbruch. Die Kontrolle zeigte, daß die Leitung zum Erder abgerissen war: Wirkung futsch und die Damen hatten es bald bemerkt.

Meine Burenziegen sind so agil, daß sie ohne weiteres aus dem Stand über den 86 cm hohen Zaun hüpfen könnten, trotzdem tun sie es nicht. Anscheinend haben sie ausreichend Respekt.

Zaunbeschädigungen oder Verwicklungen gab es bisher auch noch nicht, obwohl alle meine Tiere ihre Hörner behalten dürfen.

Bei lebhafteren Rassen würde ich evtl. eine Litze mehr und 1,20m Zaunhöhe wählen.

Meine Lösung bzgl. Beweglichkeit sind Holzpfosten an den Ecken und Kunststoffpfähle dazwischen. Für noch mehr Beweglichkeit gibt es (z.B. bei Patura) Metall-Eckpfosten.

Viele Grüße
Gerhard


schuehlw
Beiträge: 2139
Registriert: 24.02.2003, 22:40

Beitrag von schuehlw »

Hallo Gerhard,
ganz prima erläutert! Ich verwende Netze nur als Provisorium für gelegentliche Abtrennungen.
Ansonsten 5 Drahtlitzen, 15/15/20/30/40cm. Die sind so elastisch, dass sie im Bedarfsfall nachgeben (Panik)
Beim Kauf auf den Widerstand achten (so gering, als möglich)
Die 2. Litze von unten an den Erdleiter angeschlossen, sorgt für Direktkontakt beim Ausbruchsversuch.
Das Ganze mit 6000V, und schönen, landschaftsgerechten grünen PVC-Pfählen. Die Ecken und Problemstellen bei Steigungen ebenfalls mit Holzpfosten. Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

Beitrag von Günter »

schuehlw hat geschrieben: ... Die 2. Litze von unten an den Erdleiter angeschlossen ...
mittlerweile auch eines meiner Lieblingsthemen, aber ...
ob das wirklich jetzt jeder versteht , Werner ???
*gfg*
Günter


Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

8) Hi Günter, hi Werner, ich kann euch beruhigen: :P

Ich versteh´s immer noch nicht!

*lautlach* abba des is auch net soooo schlimm. Wenn´s denn fungsionierd... :D

Viele Grüße aus Hessen - Torsten #baeh#


Gerhard_S
Beiträge: 80
Registriert: 10.03.2004, 12:16

Beitrag von Gerhard_S »

Hallo,

ich versuch mal Werners Angaben nach meinem Verständnis noch ein wenig zu ergänzen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen und Werner ist mir hoffentlich nicht böse. :wink:

Werners cm-Angaben sind Abstände. Die Höhe der Litze über Grund ist folglich 15 / 30 / 50 / 80 / 120 cm.

Ein Weidezaun funktioniert immer so, daß bei Zaunberührung ein Strom durch das Tier fliest. Dazu wird ein geschlossener Stromkreis benötigt.
Bei einer "normalen" Zaunanlage sieht das so aus:
Weidezaungerät - Zaunzuleitung - Zaun - Tier - Erdboden - Erdstab - Erdleitung - Weidezaungerät.
- Wenn irgeneine Verbindung unterbrochen ist, dann ist die Wirkung futsch.
- um maximalen Energiefluß zu erzeugen, muß der Gesamtwiderstand der Schleife möglichst gering sein. Dazu können folgende Parameter beeinflußt werden:
* niedriger Widerstand bei Erdleitung, Zaunzuleitung, Zaun
* niedrige Übergangswiderstände bei den Übergängen Zaunzuleitung - Zaun und Erdleitung - Erder
* niedriger Übergangswiderstand Erdboden - Erdstab (verzinkter Erder in feuchte Erde (mögl. kein Sand, Steine) tief einschlagen, evtl. mehrere Erder)
#tipp# Faßt mal an Euren Erder. Wenn Ihr (leichte) Stromschläge spürt, dann ist der Übergangswiderstand zur Erde zu hoch: Wasser ran kippen, tiefer einschlagen, weiteren Erder in 1 bis 2m Abstand einschlagen!
#tipp# keine blanken Kupferleitungen als Zaunzuleitung oder Erdleitung bei verzinkten Zaunlitzen oder Erdstäben benutzen (Korrosion --> hoher Übergangswiderstand), sondern verzinkten Stahldraht (gibt es für Zaunzuleitung auch mit hochspannungsfester Isolierung)
- auf Übergangswiderstände beim Tier und Widerstand des Erdbodens zwischen Tier und Erdstab können wir keinen Einfluß nehmen. Dies ist auch der Schwachpunkt, da bei optimaler Auslegung dort die höchsten Widerstände sind.

Werner schließt nun alle bis auf die zweite Litze von unten an die Zaunzuleitung an. Die zweite Litze von unten schließt er an die Erdleitung an. Dies ergibt nun drei Möglichkeitten und bewirkt jeweils folgendes:
- ein Tier berührt nur eine oder gleichzeitig mehrere der Litze 1,3,4,5 von unten, aber nicht die 2.: selbe Wirkung wie beim normalen oben beschriebenen Zaun. Das Tier bekommt einen Stromschlag
- ein Tier berührt nur Litze 2 von unten: gar nichts passiert (Tier hat wie diese Litze Erdpotential)
- ein Tier berührt Litze 2 und gleichzeitig mindestens eine weite Litze: Es schließt sich ein Stromkreis mit besonders geringem Schleifenwiderstand: Weidezaungerät - Zaunzuleitung - Zaun - Tier - Litze 2 - Erdleitung - Weidezaungerät. Folglich bekommt das Tier (nahezu verlustfrei) die volle vom Gerät abgegebene Leistung zu spüren!

Ich hoffe, diese Erklärung hilft die unterschiedlichen Funktionsweisen zu verstehen.

Werners Zaun bringt also mehr Effekt, wenn ein Tier sich an den Zaun lehnt oder beim Ausbruchversuch "im Zaun steht" und dabei Litze 2 und eine weitere gleichzeitig berührt. Ansonsten wirkt er wie ein normaler Zaun.
Die Beobachtung meiner Tiere ergab, daß sie grundsätzlich möglichst vom Zaun weg bleiben, da sie wissen, daß es dort eine gescheuert gibt. Wenn, dann kommt es meistens nur zu einer Berührung der untersten (beim Versuch unter dem Zaun zu fressen) oder obersten (beim Versuch überhängende Zweige oder gereichte Leckerlis zu erhaschen) Litze. Ich denke also nicht, daß ich von Werners Lösung profitieren würde und habe deshalb alle Litzen am "scharfen Ende" des Geräts angeschlossen.
Bei Werners oder Euren Tieren mag das anders sein: beobachten!

Grüße
Gerhard


Ines
Beiträge: 799
Registriert: 19.04.2001, 00:00

Beitrag von Ines »

Gut erklärt, Gerhard!


Liebe Grüße Ines
Axel
Beiträge: 1794
Registriert: 06.02.2004, 11:39

Beitrag von Axel »

Ich kann mich Ines nur anschließen,
hatte dauernd über den geerdeten 2. Leiter gerätselt.

Gruß Axel


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Inge,
Du hast leider nicht geschrieben, ob Du NETZE oder LITZEN verwendest.
Bitte schreibe im Interesse aller.
Ich verwende Litze und hatte noch keine Probleme. Es kann aber Zufall sein.
Bitte antworte!
Eddie


Aggi227
Beiträge: 34
Registriert: 03.05.2007, 11:35

Beitrag von Aggi227 »

Ich hab ein Schafnetz für meine Ziegen. Die Hauptweide ist mit Holz umzäunt. Deswegen ist Anfang Netz und Ende Netz am Holzzaun, beide aber nicht miteinander verbunden. Wenn ich jetzt Strom drauf geb, muss das Netz doch aber sicher geschlossen sein, oder?

Danke für die Antworten.


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

nein, jedes Netz stellt in sich einen geschlossenen Stromkreis dar.

Ansonsten, wenn Du sicher gehen willst, zieh' am Holzzaun entland eine Reihe Litze, die Du mit den Enden des Netzes verbindest.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Antworten