Guten Abend!
Aus gegebenem Anlass möchte ich mal was zu diesen "lustigen" Moniezia anmerken.
Seit längerer Zeit haben wir Ärger mit 3 Altziegen unserer 10köpfigen "Herde": Sehr mager, mal mehr mal weniger, obwohl wir Heu und Laubreisig ohne Ende füttern. Alle zusammen (mit 5 Schafen) fressen fast soviel wie 3 Pferde. Und bis auf die 3 sehen alle anderen gut aus. Manchmal haben die betroffenen Tiere aber keinen Appetit, Hungergrube sichtbar. In diesem Jahr haben wir 3 ca. 10 Wo. alte Kitze eingebüsst. Natürlich immer Verdacht auf Würmer gehabt. Entwurmt regelmässig mit Ivermectin, meist als pour on. Zusätzlich einmal gegen Leberparasiten. Nix. Kotproben immer negativ. Kürzlich haben wir eine Ziege, welche hätte im Herbst ohnehin der Auslese zum Opfer fallen sollen, wegen schlechtem Zustand notgeschlachtet und den kompletten Magen- Darm- Trakt untersucht, ebenso die anderen Organe. Und was soll ich sagen: Ivermectin hat super gewirkt, das Tier war sauber. Aber durch die Dünndarmwand waren bereits super Bandwürmer erkennbar. Hab diese unangenehmen Zeitgenossen nun mal live erlebt. Da sage noch mal ein TA, diese Spezies wäre bei Schafen und Ziegen kein Thema. Natürlich haben wir sofort den Bestand mit Praziquantel ("Cestocur") entwurmt. Heut hab ich beim Stöbern eine Doktorarbeit im Netz zum Thema gefunden, welche entmutigend ist:
- Sämtliche Symptome, welche dort genannt waren, traten bei uns ein.
- Die Larvenstadien überwintern in den Moosmilben (18 Mon. lebensfähig), so dass saisonale Portionsweide nicht schützt.
- Jungtiere, welche zu früh entwurmt werden, laufen wegen mangelnden Antikörpern Gefahr, eine Superinfektion zu bekommen.
- Einige Schafhaltungen haben in Hinblick auf Gewichtszunahmen und Vitalität besseren Erfolg mit der einhergehenden Clostridienbekämpfung erzielt, als direkt die Bandwürmer zu bekämpfen. Wäre angeblich eh aussichtslos.
- Wirklich wirkungsvolle Therapiepläne existieren noch nicht. Dieses Sachgebiet ist noch relativ unerforscht.
Na ja, werd das alles wohl nochmal nachlesen und empfehle hier mal den Link für Interessierte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... dissertati ... p_ss06.pdf</a><!-- m -->.
Grüsse vom Mathias
Bandwurmbefall (Monieziose)
-
- Beiträge: 188
- Registriert: 19.05.2008, 20:44
Re: Bandwurmbefall (Monieziose)
Hallo Matthias,
was mich gewaltig irritiert, ist, dass bei deinen Kotuntersuchungen die Moniezia nicht festgestellt werden konnten.
Was nützen die Kotuntersuchungen dann?
Um nicht weitere Resistenzbildungen zu fördern (zu häufige / zu niedrig dosierte Anwendungen fördern diese bekanntlich), wird immer wieder gefordert, nur nach vorheriger Kotuntersuchung und dann gezielt zu entwurmen.
Und ausgerechnet diejenigen Wurmmittel (Inhaltsstoffe Fenbendazol / Albendazole), die zusätzlich gegen Moniezia wirksam wären, sind für Resistenzen bei versch. Rundwürmern bekannt. Die Moniezia werden also durch Ausweichen auf andere Mittel nicht mehr automatisch mitbehandelt.
Gruß
elli
was mich gewaltig irritiert, ist, dass bei deinen Kotuntersuchungen die Moniezia nicht festgestellt werden konnten.
Was nützen die Kotuntersuchungen dann?
Um nicht weitere Resistenzbildungen zu fördern (zu häufige / zu niedrig dosierte Anwendungen fördern diese bekanntlich), wird immer wieder gefordert, nur nach vorheriger Kotuntersuchung und dann gezielt zu entwurmen.
Und ausgerechnet diejenigen Wurmmittel (Inhaltsstoffe Fenbendazol / Albendazole), die zusätzlich gegen Moniezia wirksam wären, sind für Resistenzen bei versch. Rundwürmern bekannt. Die Moniezia werden also durch Ausweichen auf andere Mittel nicht mehr automatisch mitbehandelt.
Gruß
elli