Vorsorgemöglichkeit bei Flaschenkind

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Sheeperchen

Vorsorgemöglichkeit bei Flaschenkind

Beitrag von Sheeperchen »

Hallo!
Ich möchte euch mal grundsätzlich fragen, ob ihr irgendwelche Tipps habt, was ich bei meinem einjährigen Bock, der mit der Flasche aufgezogen wurde, in Zukunft machen könnte, um Krankheiten und Problemchen vorzubeugen.
Erstmal eine kurze Schilderung seiner Situation:
Wie gesagt, wurde er - aus welchen Gründen auch immer, hab ihn erst mit ein paar Monaten Übernommen - mit der Flasche aufgezogen und ist wohl dadurch auch recht klein geblieben. Im Januar dieses Jahr hatte er dann eine ziemlich schlimme Kolik, worauf hin wir den TA gerufen haben. Der hat ihm etwas Krampflösendes und eine Kräutermischung mit Rizinus etc. verabreicht und meinte das käme davon, dass er ein Flaschenkind ist und prophezeite sehr scharfsinnig: "Naja... Entweder er wird wieder oder er wird nicht wieder!". Mit dieser Aussage wollte ich mich, da es stundenlang nicht besser wurde, aber nicht abfinden und habe noch einen anderen TA gerufen. Der sagte uns dann auch ganz deutlich, dass es eine schlimme Kolik wär, gab ihm einige Spritzen und kam von da an unaufgefordert drei Tage lang 2mal am Tag vorbei um nach ihm zu sehen und ihm weitere Spritzen zu geben. Am zweiten Tag, als der Bock noch immer nicht aufstehn konnte und apathisch auf der Seite lag, meinte er, dass sich das mit der Kolik erledigt hätte, aber er vermutet, dass sich durch dir Blockade im Darm giftige Gase gebildet haben, die ins Gehirn gelangt sind und behandelte ihn darauf hin gegen Gehirnhautentzündung. Das etwas mit ihm nicht stimmte sah man auch sehr deutlich daran, dass er den Kopf oft nach rechts-hinten schlug, nichts aß, nicht aufstand und ziemlich schielte.
Wir haben in diesen 3 Tagen mehrmals die Hoffnung aufgegeben und bereits mit dem TA besprochen, dass wenn es am dritten Tag wieder nicht besser ist, er ihn einschläfern würde. Doch obwohl weder wir, noch der TA wirklich damit gerechnet hatten, stand er am dritten Morgen in seiner Schachtel und kaute auf ein paar Heuhalmen herum.
Heute, da das ganze schon ein paar Monate her ist, ist er wieder putzmunter und genauso frech wie vorher :D

Ich würde gerne von euch wissen, ob ihr es bestätigen könnt, dass vorallem ehemalige Flaschenkinder große Probleme mit der Verdauung haben und was man da vorbeugend tun könnte, damit der kleine eine solche Tortur nicht nochmal mitmachen muss.
Hatte jemand von euch schon mal so einen Fall von Kolik in Verbindung mit einer Gehirnhautentzündung oder ähnlichem?

Liebe Grüße
Julia


sanhestar
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Re: Vorsorgemöglichkeit bei Flaschenkind

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

sorry, aber die Aussagen beider Tierärzte, sofern korrekt wiedergegeben, sind simpler Schwachsinn.

Ein gut aufgezogenes Flaschenlamm wird eine gesunde Ziege. Macht man die Flaschenaufzucht schlampig, wird die krank werden. Aber auch ein Lamm an einer Mutter mit zu wenig Milch wird mickrig bleiben, wenn Wurmbefall vorliegt, das Futter nicht reicht, uvm.

Giftige Dämpfe aus dem Darm in's Gehirn aufgestiegen..... wenn's nicht so traurig wäre, wäre es zum lachen! Sind wir noch in der Antike, als die Lehre von den 4 Körpersäften galt?

Giftstoffe aus dem Verdauungstrakt - möglich. Aufgrund Deiner Beschreibung Listeriose - google das mal - oder, wenn die Kolik im Vorfeld mit Wurmbefall im Zusammenhang gestanden hätte, Ziegenpolio (eine Thiaminmangelkrankheit, Thiaminmangel wird oft durch Wurmbefall ausgelöst)

Verdauungsprobleme: da würde ich - wie eine Schallplatte mit Sprung:

- Kotuntersuchung auf Würmer, wenn nötig, passende Wurmkur
- Fütterung überprüfen
- Fremdfütterung ausschliessen


Sabine M.H.
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Locura
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Re: Vorsorgemöglichkeit bei Flaschenkind

Beitrag von Locura »

sanhestar hat geschrieben: Giftige Dämpfe aus dem Darm in's Gehirn aufgestiegen..... wenn's nicht so traurig wäre, wäre es zum lachen! Sind wir noch in der Antike, als die Lehre von den 4 Körpersäften galt?
.... *fg* ...daher kommt doch auch der Begriff "cerebrale Diarrhoe"


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Bunnypark
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Re: Vorsorgemöglichkeit bei Flaschenkind

Beitrag von Bunnypark »

hört sich an wie eine politiker krankheit

auszug aus der definition: *fg*

Die Cerebrale Diarrhoe (Cerebral = Geistig, Diarrhoe = Durchfall) ist eine besonders schlimme Erkrankung der Großhirnrinde und hat in einigen Landstrichen eine Welle an Zerstörung und dummen Gefasels hinterlassen.


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
sanhestar
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Re: Vorsorgemöglichkeit bei Flaschenkind

Beitrag von sanhestar »

Nachtrag zur Flaschenaufzucht:

auch eine schlecht an der Flasche aufgezogene Ziege kann sich im Nachhinein noch prächtig entwickeln. Hier laufen zwei solche rum:

- ein Bock, mit 1 Jahr so klein, dass er in den Beifahrerfußraum gepaßt hat
- ein zweiter Bock, der mit 6 Monaten, als er zu uns kam, etwas über 10 kg wog

beide sind nun um die 80cm gross, gesund und fit.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=UdNUIl23 ... X8</a><!-- m -->

Nox: weißer, gehörnter Bock hinter dem langhaarigen Bock (3jährig), der übrigens auch mit der Flasche aufgezogen wurde.
Ollie: weiß, hornlos, kommt nach dem Szenenwechsel von rechts unten kurz in's Bild

Nox bei der Arbeit
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Noch ein Flaschenlamm: der grosse Toggenburger mit Sattel
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=n50U0pKD ... Po</a><!-- m -->


Sabine M.H.
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