Liebe Ziegenfreunde,
da ich ja zunächst nur 2 kastrierte Ziegenböcke hatte, habe ich mit Ziegendamen nicht so viel Erfahrung. Eine meiner zwei Ziegendamen ist jetzt das 2. Mal brünftig seitdem ich sie habe. Sie hatte im Mai gelammt. Obwohl sie sonst nur ganz schlecht gehen kann (bin deshalb mit dem Tierarzt in Kontakt) ist sie am Sonntag über den Zaun gestiegen. Interessant, was die Tiere bei ihrer Brünftigkeit plötzlich für eine Energie haben. Jedenfalls schreit sie dermaßen herzzerreißend, das man das Gefühl hat, sie leidet.
In diesen 2 Brünftigkeitstagen scheucht sie die andere Ziegen nur hin und her, so dass beide Tiere kaum zur Ruhe kommen. Rosa frisst dann auch nicht viel. Da sie eh schon so dürre ist (trotz genügend Futter) habe ich das Gefühl, dass diese Brünftigkeit auch sehr an ihr zehrt. Die Frau von der ich die Ziegen habe ist leider plötzlich verstorben, so dass ich niemanden in der Nähe habe, der sich mit Ziegen auskennt.
Meine Frage: Kann man irgendetwas Gutes für die Ziege in der Zeit tun? Ich streichele und massiere sie ganz oft am hinteren Rücken. Dann bleibt sie ruhig stehen und macht keinen Mucks mehr. Aber danach geht das Geschrei wieder von vorne los. Da der Stall und das Gehege etwas vom Wohnhaus weg sind, besteht nicht die Gefahr, dass sich Nachbarn über das Gebrüll beschweren. Es geht mir nur um das Tier selbst. Vielleicht ist diese Zeit für sie ja auch gar nicht so schlimm wie ich es empfinde.
Mag jemand mir seine Erfahrungen/Tipps mitteilen? Das wäre schön.
Frohe Wintergrüße aus Niedersachsen von der
Ziegen-Ute
P.S.: Rosa noch einmal decken zu lassen kommt für mich nicht in Frage, da ich nicht den Platz für mehr Ziegen habe. Außerdem vermuten wir (trotz negativem Bluttest), dass Rosa evtl. CAE hat. Die Symptome sprechen dafür. Seit 2 Wochen bekommt sie täglich 15 ml. Teufelskralle (vom Tierarzt) von mir und seitdem ist sie viel agiler. Nach wie vor hat sie immer abwechselnd ein Bein in der Luft und hinkt auch ein wenig. Aber sie liegt nicht mehr so viel und ist viel aktiver.
Rosa ist brünftig!
Hallo Ute,
das Verhalten Deiner Ziege ist für die Brunst ganz normal. Auch unsere Damen kloppen dann die Herren "im Viereck" - mal überspitzt ausgedrückt und auch untereinander kommt es zu Reibereien, wer z.B. als erste mit dem Bock der Wahl flirten darf.
Wenn Du Rosa die Steissregion massierst, simulierst Du den Decksprung, kein Wunder, dass sie still steht. Ich würde aber sagen, dass Du damit auch nochmals die Hormonproduktion anregst und ihr nicht unbedingt einen Gefallen damit tust.
Gegen Brunst an sich kann man nichts tun, das ist Natur. Bei überzogenem Verhalten kann man ggfs. mit Homöopathika regulierend helfen, individuell auf's Tier bezogen.
Zum CAE-Test: wurde Dir mitgeteilt, wie hoch der Antikörpertiter ist? Es gibt Grenzwerte, bei denen zwar lt. Labor eine Ziege "noch" negativ sein kann, aber der Antikörperspiegel kann bei einem Schub unentdeckt auf einmal über diese "Marke" springen - sprich, die Ziege trägt den Virus, hält ihn unter normalen Umständen jedoch noch immer in Schach.
Andererseits können Ziegen im Alter durchaus auch normale Arthrose entwickeln.
Gruss
das Verhalten Deiner Ziege ist für die Brunst ganz normal. Auch unsere Damen kloppen dann die Herren "im Viereck" - mal überspitzt ausgedrückt und auch untereinander kommt es zu Reibereien, wer z.B. als erste mit dem Bock der Wahl flirten darf.
Wenn Du Rosa die Steissregion massierst, simulierst Du den Decksprung, kein Wunder, dass sie still steht. Ich würde aber sagen, dass Du damit auch nochmals die Hormonproduktion anregst und ihr nicht unbedingt einen Gefallen damit tust.
Gegen Brunst an sich kann man nichts tun, das ist Natur. Bei überzogenem Verhalten kann man ggfs. mit Homöopathika regulierend helfen, individuell auf's Tier bezogen.
Zum CAE-Test: wurde Dir mitgeteilt, wie hoch der Antikörpertiter ist? Es gibt Grenzwerte, bei denen zwar lt. Labor eine Ziege "noch" negativ sein kann, aber der Antikörperspiegel kann bei einem Schub unentdeckt auf einmal über diese "Marke" springen - sprich, die Ziege trägt den Virus, hält ihn unter normalen Umständen jedoch noch immer in Schach.
Andererseits können Ziegen im Alter durchaus auch normale Arthrose entwickeln.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Ute Mengelmann
- Beiträge: 50
- Registriert: 11.04.2004, 17:52
Brünftige Rosa
Liebe Sabine,
herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Gut zu wissen, dass Rosas Verhalten normal ist. Werde deinen Rat befolgen und sie an diesen speziellen Tagen nicht mehr hinten am Steiß massieren.
Müsste mal nachgucken, ob auf dem Laborbefund auch ein Titer angegeben ist. Mein Tierarzt hält es nämlich auch für wahrscheinlich, dass Rosa CAE-befallen ist, obwohl Test negativ. Natürlich könnte ich gelegentlich einen Bluttest wiederholen, aber was bringt das schon? Heilende Medikamente gibt es nicht (sagt der Tierarzt) und behalten will ich sie auf alle Fälle. Höchstwahrscheinlich ist Pinky, die kleinwünchsig gebliebene Toggenburger, dann wohl auch befallen, denn beide kommen von der selben Besitzerin und standen auf der selben Weide. Rosa ist allerdings erst 4 Jahre alt. Für eine Athrose eigentlich noch ein bisschen früh finde ich. Aber sie frisst, nimmt aktiv am Leben teil und - wie gesagt - seit der Teufelskrallentherapie - läuft sie viel mehr herum. Solange es ihr so geht, kann man es lassen, denke ich. Aber was mache ich, wenn es irgendwann nicht mehr geht???? Eine neue Ziege würde sich dann über Pinky ja auch wieder mit CAE anstecken? Es war schon traurig genug meinen Ziegen-Peter zu verlieren, der an den Folgen von inneren Verletzungen durch seinen Halbbruder verstorben ist. Davor war Willi totkrank, weil er vergiftetes Stroh gefressen hat. Er hat sich aber top erholt und hat ein super schönes neues Zuhause gefunden. Und nun die Sorgen mit meiner Rosa. Dabei machen mir die Tiere so viel Freude und ich kümmere mich wirklich gut um sie.
Nun ja, so ist das Leben. Es geht immer herauf und herab.
Dir und deinen Tieren alles Gute!!!!
Danke sagt die Ute
herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Gut zu wissen, dass Rosas Verhalten normal ist. Werde deinen Rat befolgen und sie an diesen speziellen Tagen nicht mehr hinten am Steiß massieren.
Müsste mal nachgucken, ob auf dem Laborbefund auch ein Titer angegeben ist. Mein Tierarzt hält es nämlich auch für wahrscheinlich, dass Rosa CAE-befallen ist, obwohl Test negativ. Natürlich könnte ich gelegentlich einen Bluttest wiederholen, aber was bringt das schon? Heilende Medikamente gibt es nicht (sagt der Tierarzt) und behalten will ich sie auf alle Fälle. Höchstwahrscheinlich ist Pinky, die kleinwünchsig gebliebene Toggenburger, dann wohl auch befallen, denn beide kommen von der selben Besitzerin und standen auf der selben Weide. Rosa ist allerdings erst 4 Jahre alt. Für eine Athrose eigentlich noch ein bisschen früh finde ich. Aber sie frisst, nimmt aktiv am Leben teil und - wie gesagt - seit der Teufelskrallentherapie - läuft sie viel mehr herum. Solange es ihr so geht, kann man es lassen, denke ich. Aber was mache ich, wenn es irgendwann nicht mehr geht???? Eine neue Ziege würde sich dann über Pinky ja auch wieder mit CAE anstecken? Es war schon traurig genug meinen Ziegen-Peter zu verlieren, der an den Folgen von inneren Verletzungen durch seinen Halbbruder verstorben ist. Davor war Willi totkrank, weil er vergiftetes Stroh gefressen hat. Er hat sich aber top erholt und hat ein super schönes neues Zuhause gefunden. Und nun die Sorgen mit meiner Rosa. Dabei machen mir die Tiere so viel Freude und ich kümmere mich wirklich gut um sie.
Nun ja, so ist das Leben. Es geht immer herauf und herab.
Dir und deinen Tieren alles Gute!!!!
Danke sagt die Ute
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Loise
Hallo Ute,
wir haben einen CAE freien (unbedenklichen ist der richtige Begriff) Bestand und eine unserer Jungziegen hatte vor ein paar Wochen Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Anfangs Entlastung einzelner Beine und später dann fast kein Aufstehen und Gehen mehr möglich.
Sie kam dann auf die Veterinärklinik nach Wien wo eine massive Klauenrehe und gleichzeitig eine Wachstumsfugenentzündung festgestellt wurde. Verdacht auf Mykoplasmen wurde auch bestätigt. Sie blieb für 14 Tage in der Klinik und wurde schulmedizinisch "ausbehandelt". Zurück kam sie im gleichen Zustand wie sie vor ihrer Abreise war.
Meine TÄ hat dann alle Entzündungshemmer abgesetzt und wir behandeln seit ihrer Rückkehr homöopathisch. Einen Tag nach der ersten Gabe (sie bekam Arnika in Hochpotenz und Bryonia D4) stand sie schon sicherer auf den Beinen und musste zum Fressen auch nicht mehr auf den Handgelenken stehen. Jetzt nach einer Woche Therapie hüpft und springt sie fast wie vorher.
Um die Klauenrehe in den Griff zu bekommen habe ich sahnestars Tipp eine homöopathische Kur mit den Sanum Produkten (übrigens DANKE für die Kontaktperson bei Sanum-Kehlbeck) ins Auge gefasst. Ich warte nur mehr die 14 Tage der Bryonia Gabe ab und werde dann die ganze Herde in Bezug auf Immunsystemstärkung behandeln.
Also...nicht jeder Gelenksschmerz muss zwangsläufig CAE sein.
LG Jutta
wir haben einen CAE freien (unbedenklichen ist der richtige Begriff) Bestand und eine unserer Jungziegen hatte vor ein paar Wochen Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Anfangs Entlastung einzelner Beine und später dann fast kein Aufstehen und Gehen mehr möglich.
Sie kam dann auf die Veterinärklinik nach Wien wo eine massive Klauenrehe und gleichzeitig eine Wachstumsfugenentzündung festgestellt wurde. Verdacht auf Mykoplasmen wurde auch bestätigt. Sie blieb für 14 Tage in der Klinik und wurde schulmedizinisch "ausbehandelt". Zurück kam sie im gleichen Zustand wie sie vor ihrer Abreise war.
Meine TÄ hat dann alle Entzündungshemmer abgesetzt und wir behandeln seit ihrer Rückkehr homöopathisch. Einen Tag nach der ersten Gabe (sie bekam Arnika in Hochpotenz und Bryonia D4) stand sie schon sicherer auf den Beinen und musste zum Fressen auch nicht mehr auf den Handgelenken stehen. Jetzt nach einer Woche Therapie hüpft und springt sie fast wie vorher.
Um die Klauenrehe in den Griff zu bekommen habe ich sahnestars Tipp eine homöopathische Kur mit den Sanum Produkten (übrigens DANKE für die Kontaktperson bei Sanum-Kehlbeck) ins Auge gefasst. Ich warte nur mehr die 14 Tage der Bryonia Gabe ab und werde dann die ganze Herde in Bezug auf Immunsystemstärkung behandeln.
Also...nicht jeder Gelenksschmerz muss zwangsläufig CAE sein.
LG Jutta
Hallo Jutta,
super,dass der Kontakt so gut geklappt hat.
@Ute: CAE ist nicht untherapierbar. Das lernen die Tierärzte zwar so aber die Alternativmedizin hat da Möglichkeiten. Bei einer Manifestation ist der Titer hoch genug, um als positiv zu gelten andererseits leben Tiere mit positiven und hohen Titern oft jahrelang symptomenfrei und erreichen ein hohes Alter ohne dass die CAE zum Ausbruch kommt.
Die Ansteckung von Herdengenossen bei CAE wird überbewertet. Hauptansteckungsquelle ist und bleibt die Muttermilch, gefolgt von Blut. Eine australische Ziegenhalterin konnte in ihrem Bestand bestätigen, dass eine Ansteckung über Deckakt nicht erfolgt. Tiere, die nicht unter extremen Bedingungen (enge Stallhaltung, Stress) zusammenleben - eine normale Herde also, stecken sich seltenst untereinander an.
Auch in einer CAE-verdächtigen Herde wird man immer wieder unverdächtige Tiere finden, da das Virus immer zuerst die Immunantwort des Wirtes knacken muss.
Wenn Rosa aus schlechter Haltung stammt, kann die Lahmheit auch z.B. von Verformungen in den Gelenken aufgrund von Mineralstoffmangel (vorrangig Calcium und/oder Phosphor) im Wachstum herrühren. Das zu klären wird jedoch kostenintensiv: röntgen, Ultraschall
Gruss
super,dass der Kontakt so gut geklappt hat.
@Ute: CAE ist nicht untherapierbar. Das lernen die Tierärzte zwar so aber die Alternativmedizin hat da Möglichkeiten. Bei einer Manifestation ist der Titer hoch genug, um als positiv zu gelten andererseits leben Tiere mit positiven und hohen Titern oft jahrelang symptomenfrei und erreichen ein hohes Alter ohne dass die CAE zum Ausbruch kommt.
Die Ansteckung von Herdengenossen bei CAE wird überbewertet. Hauptansteckungsquelle ist und bleibt die Muttermilch, gefolgt von Blut. Eine australische Ziegenhalterin konnte in ihrem Bestand bestätigen, dass eine Ansteckung über Deckakt nicht erfolgt. Tiere, die nicht unter extremen Bedingungen (enge Stallhaltung, Stress) zusammenleben - eine normale Herde also, stecken sich seltenst untereinander an.
Auch in einer CAE-verdächtigen Herde wird man immer wieder unverdächtige Tiere finden, da das Virus immer zuerst die Immunantwort des Wirtes knacken muss.
Wenn Rosa aus schlechter Haltung stammt, kann die Lahmheit auch z.B. von Verformungen in den Gelenken aufgrund von Mineralstoffmangel (vorrangig Calcium und/oder Phosphor) im Wachstum herrühren. Das zu klären wird jedoch kostenintensiv: röntgen, Ultraschall
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Ute Mengelmann
- Beiträge: 50
- Registriert: 11.04.2004, 17:52
Danke Mädels für die vielen guten Tipps. Also aus schlechter Haltung kommt Rosa nicht. Ursprünglich stammt sie wohl aus der Herde vom Schäfer, der bei uns die Innerste entlang zieht. Die Bekannte hat sie von dort übernommen - zusammen mit ihrer Ziegenschwester - und nachher noch eine Toggenburger dazu. Die drei Ziegen standen überwiegend auf einer Weide mit Unterstellmöglichkeit - der Bereich wurde immer wieder neu abgesteckt, damit sie ausreichend zu fressen hatten - und sie wurden im Winter mit ans Haus genommen (Auslauf und Stall vorhanden). In einem Herbst - so die Bekannte - war es sehr regnerisch. Da hat Rosa dann Probleme mit ihren Klauen bekommen (die sind auch viel weicher als ich es von anderen Ziegen gewohnt bin). Vielleicht sind ja so Bakterien in die Gelenke gekommen????? Würde gerne die homöopathische Therapie ausprobieren. Kann ich das ohne Tierarzt machen? Wo bekomme ich die Produkte her? Sind es spezielle Tierarzneien oder die homöopathischen Produkte, die auch Menschen nehmen. Vielleicht könnt ihr mir auch noch etwas zur Dosierung sagen. Rosa ist eine normal große Ziege (keine ZZ) und nicht sehr schwer.
Die Ziegen-Ute
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