Kastrieren

SirQuickly

Re: Kastrieren

Beitrag von SirQuickly »

Danke Ulli #daumen_hoch*


sanhestar
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Re: Kastrieren

Beitrag von sanhestar »

Hallo Clara,

nun, es ist nicht tagelanges Fasten gemeint, aber gerade bei der Vollnarkose kann ein voller, arbeitender Pansen eine zusätzliche Komplikation bedeuten: mehr Verdauungsaktivität, die zu Aufgasung führen kann. Daher wird eine mehrstündige "Futterkarenz" empfohlen, um den Füllungszustand des Pansens zu reduzieren = weniger Stress auf den Kreislauf, weniger Druck auf's Zwerchfell, weniger Gefahr des Aufgasens.

Gruss


Sabine M.H.
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Alatiel

SUche Gummi zu kastrieren

Beitrag von Alatiel »

Komme aus der Schweiz und moechte gern wissen wo kann man Gummi zu kastrieren kaufen.
Danke


Annabella
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Registriert: 19.11.2003, 10:48

Re: Kastrieren

Beitrag von Annabella »

Die Kastration mit Gummiringen ist in Deutschland verboten, wie es in der Schweiz aussieht weiss ich nicht!
Meiner Meinung nach müsste dann auch die Zangenkastration verboten werden, die mindestens genauso schmerzhaft ist (zumal sie in vorgerückterem Alter durchgeführt wird und auch ohne Betäubung erlaubt ist!)- ist aber ein anderes Thema.....
Im Fachhandel bekommt man (zumindest bei uns) die entsprechenden Gummiringe und Spannzangen. Also Baywa, Schäfereibedarfshandel etc.
Das Amputieren von Lämmerschwänzen bei Schafen mit Gummiringen ist ja immer noch erlaubt.


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
sanhestar
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Re: Kastrieren

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

auch in der Schweiz ist es meines Wissens verboten.

@Alatiel: ich weiß nicht, was Du Dir von der Gummiringmethode versprichst aber überdenke das bitte nochmal. Bei dieser Vorgehensweise wird simpel die Blutzufuhr abgeschnürt und die Hoden sterben ÜBER WOCHEN dann langsam ab, bis sie abfallen. Barbarischer kann man eigentlich nicht mehr kastrieren, oder meinst Du nicht?

Ansonsten rate ich Dir zur Lektüre folgender Studie an Schaflämmern, zur Schmerz- und Stressbelastung bei verschiedenen Kastrationsmethoden:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.working-goats.de/diss_melche ... df</a><!-- m --> (im Orgininal)

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.working-goats.de/Kastrations ... astrations ... eutsch.pdf</a><!-- m --> (in deutscher Übersetzung)

Gruss


Sabine M.H.
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SirQuickly

Re: Kastrieren

Beitrag von SirQuickly »

Hallo,

die Verwendung der Burdizzo - Zange ( Quetschzange für unblutige Kastration )

ist nach vorangegangener Sedierung des Bockes, und zusätzlicher

Lokalanästhesie der Quetschstellen 5 min VOR der Maßnahme eine, ( für mich ) sehr

zufriedenstellende Methode. Die betroffenen Böcke hatten / haben ein gutes Outcome nach der Maßnahme.

Gruß
Jürgen
PS
ich gehe von normal hohen Ziegen aus, bei ZZ bin ich nicht "der" Ansprechpartner


Sibil
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Re: Kastrieren

Beitrag von Sibil »

Also, danke für die Antworten. Leider habe ich keine Antwort auf die frage in welchem Alter ihr eure Böckchen kastrieren lassen habt bekommen. und auserdem hat sich bei mir eine neue Unklarheit ergeben. ich habe eigentlich - allerdings bei meinen lamas gute Erfahrungen mit kleineren OPs z.B. auch mit Kastrationen in der kalten jahreszeit gemacht. Klar muss man sie während oder nach der Narkose warmhalten aber die Wundheilung ist meiner Erfahrung nach eher besser wenns kalt ist - vielleicht vor allem weil es keine Fliegen gibt. Gruß Sibil


sanhestar
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Re: Kastrieren

Beitrag von sanhestar »

Hallo Sibil,

bei Deiner Frage nach dem Kastrationsalter kollidieren in Deinem Fall zwei Ansätze.

zum einen willst Du eine Bedeckung der Ziegen durch den Bock verhindern, was für ein möglichst frühes Kastrationsalter sprechen würde, ab dem 3. Monat.

zum anderen soll der Bock vermutlich ein langes Leben als Kastrat bei Dir führen und um dies zu ermöglichen, sollte das Kastrationsalter möglichst spät liegen (5.-6. Monat), um eine vollständige Ausbildung der Harnröhre zu ermöglichen.

Bitte bemüh' mal die Suchfunktion zum Thema "Harnsteine", ich hab's in den letzten Wochen so oft getippt......

Zum Punkt Kälte: Kälte und Kälte sind zwei paar Stiefel. Kalte Temperaturen und Abwesenheit von Fliegen kannst Du nicht gleichsetzen mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Gruss


Sabine M.H.
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DasBastet
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Registriert: 27.09.2006, 10:49

Re: Kastrieren

Beitrag von DasBastet »

So jetzt habe ich einen geeigneten Thread zum Thema Kastration gesucht, weiß nicht ob dieser noch aktuell ist, aber ich wollte keinen neuen anfangen.
Unser Böckchen ist zehn Monate alt, er war mit einer ziege zusammen, ob er denn sie nun gedeckt hat, bin ich mir nicht sicher, aber sie waren jetzt zwei Monate zusammen und wenn da nichts ist, wird nichts mehr.
Entschieden haben wir uns für die Burdizzo - Zange, es wie schon vorher von Sir Quickley beschrieben, unblutig und schnell und schmerzlos.
Wotan bekam eine Spritze, wir warteten bis er umfiel und legten ihn zur Wand. TA kontrollierte nochmals, und quetschte in sekundenschnelle durch. Wotan schnarchte und gafferte seelig vor sich hin. Ok, die halbe Stunde, wo erwieder aufstehen sollte dauerte dann doch Stunden, dass ist aber unterschiedlich. Wir trugen ihn nach einer Stunde in einer Decke wieder in seinen Stall zu Cleo und machten Rotlicht an, damit er nicht unterkühlt wird durch die mangelnde Bewegung und Narkose.
Aufpassen mussten wir auch, dass er immer an der Wand gelehnt ist, damit der Panzen nicht bläht meinte der TA.
Nach drei Stunden versuchte der Knabe auf den Tisch zu springen, jedoch fiel um und schlief wieder.
Nachts als ich in den Stall sah, lag die dicke Cleo seelig unter dem Rotlicht und Wotan an der Tür.

Jederzeit wieder, kostenpunkt 35Euro, kann man gar nichts sagen. Und er ist fit wie ein alter Turnschuh.

lg Tine


Erstens kommt es
zweitens anders
drittens als man denkt.
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Kastrieren

Beitrag von sanhestar »

DasBastet hat geschrieben: Nach drei Stunden versuchte der Knabe auf den Tisch zu springen, jedoch fiel um und schlief wieder.
ohne weitere Wertung, jedoch als Warnhinweis:

solche Aktionen, die die Tiere in ihren Narkosetran durchaus versuchen, müssen(!) verhindert werden - Verletzungsgefahr. Ebenso ein Unterbringen in einer Umgebung, in der sie Futter aufnehmen können, bevor die Narkose vollständig abgeklungen ist - Verschluckgefahr in die Lunge, die Narkose stört die Koordination der Kehlkopfmuskulatur.

Ergo: eine "Aufwachbox" o.ä. - ohne Kletter- oder andere Verletzungsmöglichkeiten, ohne Futter oder fressbare Einstreu, mit Wärmemöglichkeit.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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