Mastitis bei Ziege

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
Anonymous

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Anonymous »

Hallo Ginger,
nur mal so nebenbei gefragt ,war die Ziege gegen BT geimpft ??


Ginger

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Ginger »

hallo nora,
ja die ziege ist bt geimpft, cae frei und vor 4 wochen hat ich eine kotprobe abgegeben wegen würmer, kokzidien und co. und alles passte!
lg karin


Anonymous

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Anonymous »

Geimpft sind ja Alle Ziegen. was ist mit den Neuen Sero-Typen ,die schon aufgetreten sind ?
Ich bin absolut der Gegner alles auf BT zu schieben,aber was hält Dein TA von einer erneuten Blutprobe ?


Therapiehof

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Therapiehof »

@Nora: ich verstehe den Zusammenhang mit einer durch nicht melken verursachten schweren Euterentzündung und BT des neuen Serotyps nicht, wie sollte dieser bisher nur in Holland und im Norden aufgetretene Erreger nach Tirol gekommen sein?

Da wäre doch eine Typisierung des Mastitiserregers wesentlich hilfreicher, wenn es z.B. ein Aureus wäre, könnte man seine Verkapselung homöopathisch unterstützen, so daß das Drüsengewebe des Euters nicht weiter abstirbt (was hier als "abfaulen" bezeichnet wird)

lg
A.


Anonymous

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Anonymous »

hätte man sich jemals träumen lassen,das wir überhaupt BT nach Deutschland bekommen ?
Deshalb ist diesbezüglich alles möglich.

Aber ist schon gut Andreas !Nur keine Aufregung vor Weihnachten !

schöne Grüße
Nora


Therapiehof

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Therapiehof »

@Nora, was bzgl. BT alles möglich ist kann man ja hier im Forum in den BT Threats nachlesen.

Vielleicht mal grundsätzliches zur Euterentzündung: (für die, welche per Suchfunktion diesen Threat finden)

es braucht immer mehrere Faktoren, um eine Mastitis (Euterentzündung) entstehen zu lassen.

1) ein geschwächtes Tier, hier klar nachvollziehbar durch die traumatische Fehlgeburt
2) einen Milchstau im Euter
3) einen Mastitiserreger
4) evtl. Verletzung des Euters durch z.B. Insektenstich, Hornstoß, oder auch nur liegen im Mist (Escheria Coli kann eindringen)

entsprechend sieht auch die Behandlung aus:
1) das Tier stärken, leckeres Futter geben und hier wohl besonders nötig Zuwendung/Trost (das Tier war Leitziege und kann geschwächt diese Dominanz nicht ausleben, Karin handelt richtig: die Ziege frei laufen lassen, alle anderen wegsperren, das gibt ihr eine Art Gefühl weiterhin die Chefin zu sein, ohne jedoch direkt in der Hörnerkonfrontation eine Niederlage einstcken zu müssen
Unterstützung hier auch homöopathisch evtl. bachblüten möglich
2) klar, abmelken so oft es geht, das reduziert auch die Erregerkeime
3) der Erreger gezielt mit wirksamen Antibiotika bekämpfen. Oft wirken die "Kuheutertuben" nicht mehr gegen alle Erreger, die Erreger immunisieren sich, da sie sich im Körper verkapseln, besonders der gefürchtete "Stapphylococcus Aureus", der größte Schwachsinn ist die abgemolkene Milch mit den Erregern an weibliche Nachzuchttiere zu verfüttern, wie es wohl noch heute auf vielen Biobetrieben gehandhabt wird. Noch schlimmer, die nach der Behandlung antibiotikahaltige Milch zu verfüttern. Das sind dann unterdosiertes Medikament und jede Menge Erreger die ideale Grundlage für eine Immunisierung des Erregers. Bei der Dosierung des Antibiotika gilt "überdosieren", besonders bei Biobetrieben habe ich oft erlebt, wir nehmen von dem "Teufelszeug" lieber mal nur die halbe Menge -> unterdosierung folge immunisierung.

Ich habe in 15 Jahren Biomelkerfahrung wohl schon einige Tote Euterviertel (bei Kühen) erlebt, die waren blau und schwarz und hart, sind aber nie abgefault oder abgefallen. Meinetwegen soll es das auch geben... aber dafür sieht mir das Euter zu gut aus, bzw. die befallene Fläche scheint zu klein, ich hoffe sehr für Karin und die Geiss, daß ich mich hier nicht irre...

lg
Andreas


Anonymous

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Anonymous »

@Andreas

wenn man damit oft zu tun hat ist man natürlich Spezialist und kann seine Positiven sowie Negativen Erfahrungen kund tun.
Man sollte sich dann aber auch selber fragen warum es immer wieder auftritt !

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bio-austria.at/bio_bauern/be ... _bauern/be ... ntzuendung</a><!-- m -->

Ich hatte bei meinen Ziegen in 20 Jahren nur einen schweren Fall im Zusammenhang mit BT.
Daher mein Tip auch an BT zu denken.

Ansonsten geht es Karin´s Ziege scheinbar wieder besser und das ist gut so !

schöne Grüße
Nora


Therapiehof

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Therapiehof »

Nora hat geschrieben:@Andreas
wenn man damit oft zu tun hat ist man natürlich Spezialist und kann seine Positiven sowie Negativen Erfahrungen kund tun.
Man sollte sich dann aber auch selber fragen warum es immer wieder auftritt !
Nora #wb# könnest Du Deine subtil ironischen Kommentare zu meiner Person mit den negativen Unterstellungen einfach mal bleiben lassen, es nervt, und vermutlich nicht nur mich. Ja ich war 10 Jahre lang als Lehrling, Praktikant, Betriebshelfer und angestellter Landwirt auf ca. 20 verschiedenen Biohöfen unterwegs und habe einiges an Euterentzündungen gesehen, deshalb bin ich doch kein Spezialist. Das ist immer ein kundiger Tierarzt, und das bin ich nicht. Du unterstellst das es bei mir immer wieder auftritt, wenn Du mit "man" mich meinst... Nein, auf meinem eigenen Hof (seit 7 jahren) tritt es bei Kühen sehr selten auf, bei Ziegen noch gar nie. Dennoch erlaube ich mir hier Erfahrungen und Hinweise weiterzugeben, die eben nicht im Lehrbuch stehen, und auch nicht in irgendwelchen Links, die Du hier einstellt.
Sorry Leute, das war jetzt OffTopic, aber musste sein...
lg
A.


Elli-Marie
Beiträge: 188
Registriert: 19.05.2008, 20:44

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Elli-Marie »

Hallo Andreas,

du schreibst, diese Mastitis sei vermutlich (natürlich in Kombination mit weiteren förderlichen Faktoren wie von dir beschrieben) durch das Nichtmelken entstanden.

Nun raten aber Tierärzte immer zum Stehenlassen, hier war das ja auch der Fall. Und eigentlich heißt es doch, die Nachfrage regelt die Produktion. Kitz war nach der Fehlgeburt keines da. Wie also macht man es richtig? Coliforme Keime gibt es doch z.B. an jedem Euter, auch bei guter Stallhygiene. Eine kleine Verletzung hat es vielleicht auch schnell, gerade bei prallen großen Eutern. Regelmäßig kontrolliert und beobachtet wurde dieses Euter auch. Kann es sein, dass gute Milchziegen sich an die Vorgabe, bei Nichtabnahme die Produktion gefälligst zu unterlassen, nicht so recht halten wollen?

Ich z. B. lebe da eigentlich in ständiger Sorge deswegen. Als die Kitze meiner Ziege (wird nicht gemolken) sich im Sommer langsam selbst entwöhnten, wurde das Euter ständig größer und praller und verletzte sich auch leicht am Gebüsch. Ziege musste richtig breitbeinig laufen mit ihrem Euter. 2x TA gefragt deswegen, aber einziger Rat war immer nur "nix machen", nur beobachten.
Was könnte man denn tun? Klar, dass man kein Kraftfutter füttert. Aber sonst? Wenn erst eine Mastitis im Gange ist, ist es zu spät. Und wie hier im Fall einer Fehlgeburt oder wenn das Kitz tot sein sollte, kann man sich denn wirklich nicht drauf verlassen, dass die Milchproduktion eingestellt wird? Oder wäre Melken doch die bessere Alternative?

Gruß
elli


Therapiehof

Re: Mastitis bei Ziege

Beitrag von Therapiehof »

Hallo Elli,
genau das ist das zentrale Problem, nicht immer stimmt das mit dem "nichts machen ist das Beste".
Immer mal die Natur im Hinterkopf haben, nach der Geburt soll die Ziege rasch viel Milch geben, damit das/die Kleine schnell wachsen und fit werden (um Feinden ausweichen zu können). Die hierbei produzierte Milch ist genetisch "programmiert", d.h. das Tier muß zunächst so gefüttert werden, daß es die Leistung auch bringt (was bei Hochleistungsziegen nicht gelingt, sie magern nach der Geburt daher zunächst stark ab). Erst mit der Zeit reguliert dann die Nachfrage/Angebot, d.h. ob gemolken/getrunken wird und wieviel Futter zur Verfügung steht. In deinem Fall, wenn im Sommer die Gitze sich selbt entwöhnen, ist das normalerweise kein Problem, weil es der Natur entspricht. Es gibt aber (auch innerhalb einer Rasse) immer wieder Hochleistungstiere, die dann Probleme mit Euterentzündungen haben. Der Mensch hat mit dem Wunsch nach mehr Leistung auch das Problem der Mastitis mitgezüchtet. So wurde bei Kühen, besonders bei Schwarzbunten Holsteins der Milchdrüsenschließmuskel fast weggezüchtet, damit die Kühe pro Minute möglichst viel Milch geben (spart Melkzeit), das Ergebnis war, die Kuh war "undicht" und ständig konnten Colikeime eindringen (abgangsursache Nr.1 bei Holsteins damals, coliforme Mastitis).

Also bei Totgeburten würde ich eher dazu neigen, die Ziege zu melken, es sei denn ich weiss genau, die gibt wenig Milch und ist nicht anfällig für Euterentzündung, aber man muß halt auch sehen, die Totgeburt an sich belastet die Ziege ja schon physisch enorm und psychisch erst recht. Von daher kann melken eine Entlastung für die Ziege sein (bei 2 * tgl. können die evtl. vorhandenen Mastitiserreger sich nicht vermehren, da sie immer wieder mit ausgemolken werden), dann versuchen nach 2-3 Wochen das Futter stark zu reduzieren, nur Heu 1. Schnitt, und dann trockenstellen, zusätzlich Phytolacca geben...

lg
A.


Antworten