Fahnen auf Halbmast

Katrin S. T.
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Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Katrin S. T. »

Hallo

Ich bin neu hier und ärgere mich wirklich sehr warum ich nicht schon viel früher hier gelandet bin.
Wir haben das erst Jahr Ziegen. Unsere beiden Ziegen leben mit 4 Schafen zusammen. Wir haben beide Damen schwanger gekauft. Marie ist jetzt 2 Jahre und stolze Mama eines gesunden quirligen Zickleins und die arme Milli ist selbst erst 1 Jahr und hat ihre beiden Zwillingslämmer verloren.

Als Ihre beiden Lämmer zur Welt gekommen sind war sie sehr erschöpft. Sie hat sie auch nicht vernümftig sauber geleckt und wusste nicht so recht mit ihnen anzufangen. deshalb haben wir sie in einen eigenen Stall gesperrt, die beiden trocken gerubbelt, Milli angemolken und die Lämmer angesetzt. Da die Kinder schwach und unbeholfen wirkten habe ich sie auch heimlich beobachtet ob sie auch ja trinken und war erleichtert und froh das alles in Ordnung war. Doch das Unglück kam in der zweiten Nacht als ich am Morgen beide Kinder tot im Stall auffand. Tränen über Tränen sind geflossn.
Ich hatte die ganze Zeit Angst das bei der Geburt was schief gehen könnte und zuvor die Bücher gewelst und wir waren so überglücklich als wir die Kleinen in dieser Welt begrüßten und dann dieser Schicksalsschlag.

Jetzt suchen wir hier im Forum Rat von erfahrenen Ziegenhaltern, das uns so etwas nicht noch mal passiert.
Der Artikel über Problem bei neugeborenen Lämmern hat mich schon viel weitergebracht, kam aber leider zu spät.
Dennoch habe ich mir vom Tierarzt ein Mineralfutterpulver besorgt, doch egal unter welchen Leckereien ich es heimlich versuche zu mischen, sie fressen es nicht. Was kann ich da tun ?

Dann habe ich da noch folgendes Problem.
Milli hat auch noch eine Mastites bekommen. Nach den Tot ihrer Kleinen habe ich sie versucht abzumelken doch das Euter war heiß, hart und ich bekam kaum etwas raus. Am nächsten Tag hatte Sie Fieber und ich habe sofort den Tierarzt gerufen. Das ist zwei Tage her und es ist schon viel besser geworden. Ich melke weiterhin Morgens und Abends doch ich bekomme pro Melkvorgang kaum mehr als 50 ml raus, ist das normal?


Therapiehof

Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Therapiehof »

Hallo Katrin,
zunächst willkommen im Ziegen- und Zickenforum :D
Tut mir leid, daß es gleich so dramatisch abgeht mit Deinen Ziegen. Woran es nun lag, daß die Kleinen gestorben sind, können wir hier natürlich kaum spekulieren, evtl. hätte da der TA was sagen sollen/können.

Zur Mastitis, auch hier findest Du mit der Suchfunktion zu Euterentzündung oder Mastitis wichtige Info´s.

Wenn es eine Toggenburger und keine Zwergzeige ist, dann sind 50 ml definitiv zu wenig. Ist das Euter immer noch hart und heiss (bei heiss evtl. mit Quarkauftrag kühlen)?

Ich kann Dir auf jeden Fall Schaette´s Euterbalsam empfehlen, das Zeug wirkt wahre Wunder und melke so soft es geht aus, möglichst alle 2 Std.

lg
Andreas


Locura
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Locura »

Hallo Katrin,

leider kann ich nur mein Mitgefühl bekunden, aber momentan fachlich nix beitragen.

Hier werden sich bestimmt noch mehr Ziegenhalter zu Wort melden, die züchterisch erfahren sind und Dir sagen können, was zu tun ist.
Andreas hat Dir ja schon den Tipp mit dem Quark gegeben und es werden bestimmt noch weitere folgen...

Mitfühlende Grüße, Petra


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Nehmt Euch mal die Zeit!!!
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Katrin S. T.
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Katrin S. T. »

Danke schon erst mal.

Der Tierarzt musste leider feststellen das die Kleinen verhungert sind. Er meint es könnte sein, das sie schon vor der Geburt eine Euterentzündung bekommen hat und so die Jungen nicht genügend Milch bekommen haben. Deswegen mache ich mir große Vorwürfe. Ich dachte sie wären etwas schwächlicher weil sie nun mal zu zweit waren. Es ist wirklich das allerbitterste Lehrgeld was ein Anfänger nur zahlen kann. Zum Glück haben wir noch unser Vallentinskind Pippi und können an ihr beobachten wie sich ein gesundes Geißlein entwickelt.


schuehlw
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von schuehlw »

Hallo Katrin,
tut mir leid für Dich und die Kleinen_Schade!
Von hier aus zu spekulieren bringt nichts.
Du hast sie angelegt, beim Trinken beobachtet, trotzdem "verhungert", dabei hat die Mama Euterentzündung, also vermutlich Milchüberschuss.......!
Mein Tipp: Nach der Geburt melke ich immer ein paar Spritzer aus, damit der Strichkanal frei wird, denn es kommt manchmal vor, dass sich ein Euterpfropfen gebildet hat.
In diesem Fall siehst Du zwar, dass die Kleinen saugen, bekommen aber nichts heraus!
Natürlich gibt es auch andere mögliche Ursachen.
Lass das Euter vom TA überprüfen, mit Mastitis ist nicht zu spaßen!
Ggf. wird er ein Antibiotikum (Tetracycline) direkt in das Euter spritzen.
Gute Besserung!
Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Katrin S. T.
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Katrin S. T. »

Der Tierarzt hat Sie schon behandelt weil Sie Fieber hatte und leider auch so stark das sie tatsächlich Antibiotika spritzen musste. Jetzt geht es ihr schon besser. Allerdings wird die Milch nicht bedeutsam mehr.
Ich habe auch gleich die Ziegen wieder zusammengeführt damit sie nicht so einsam ist, das hat zum Glück gut und ohne Probleme geklappt.


sanhestar
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von sanhestar »

Katrin S. T. hat geschrieben: Allerdings wird die Milch nicht bedeutsam mehr.
Hallo,

was willst Du denn eigentlich erreichen? Soll die Ziege trockengestellt werden (keine Milch mehr produzieren) - dann ist weniger Milch der richtige Weg

oder willst Du sie nach abklingen der Mastitis zur Milchnutzung melken?

Kannst Du melken??!


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Katrin S. T.
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Katrin S. T. »

Ja, wir haben uns die Ziegen zur Freude und auch zur Milchnutzung angeschafft. Ich kann auch melken, denn ich bin auf einem Bauernhof groß geworden. Doch ich muss zugeben das ein gewaltiger Unterschied darin besteht eine unbeschwerte Kindheit auf einem Bauernhof zu genießen auf der die Eltern und Goßeltern alles Übel von einem fernhalten und selbst einen Hof zu bewirtschaften.

Früher hatten unsere Ziegen fast 2l Mich, ich glaube auch das ist normal. Mariechen hat auf jeden Fall auch extrem mehr und ein ganz anderes Euter, allerdings hat sie auch schon einmal gelammt.


Therapiehof

Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von Therapiehof »

sanhestar hat geschrieben: Soll die Ziege trockengestellt werden (keine Milch mehr produzieren) - dann ist weniger Milch der richtige Weg!
In diesem Fall bin ichmal nicht Sabines Meinung. Eine Ziege mit Euterentzündung sollte/kann man nicht trockenstellen, es soll unbedingt die Euterentzündung vorher abgeklungen sein, mit Schalmtest zu überprüfen.

Daher Katrin:
du hast inzwischen Euterbalsam beschafft und reibst das Euter 2-3 mal tgl ein?
du melkst alle 2-3 std. aus?

Wie Werner sagte,es ist nicht zu spaßen, man muß dran bleiben! Im schlimmsten Fall stirbt die Ziege, oder verliert Ihr Euter, es stirbt ab, nix mehr mit Milch und somit keine Trächtigkeit mehr sinnvoll.

Daher soll der TA 1/2 Menge einer Eutertube für Kühe (Antibiotika Penicillin Tetracyclin) in jede Euterhälfte geben und Dir das zeigen, dann wird nur noch alle 12 Std. gemolken (damit das Medikament drin bleibt). Jeweils nach dem melken kommt wieder eine 1/2 Tube ins Euter und das min. 3 Tage lang, dann sollte das Euter wieder weich sein und die Milch normal, das ist dann mit einem schalmtest zu prüfen, den der TA oder ein Nachbarmilchbauer machen kann.

Beschreibe mal die Milch, die Du ermolken hast (flockig, quarkig, blutig, gelb, wässrig usw.)und das Euter (hart, heiss) dann können wir noch mit passenden Globuli (homöopathie ) unterstützen.

lg
A.


sanhestar
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Re: Fahnen auf Halbmast

Beitrag von sanhestar »

Andreas,

Du hast recht, die Euterentzündung muss erst abklingen. Mir ging es hauptsächlich um die Klärung, was das Endziel der Behandlung sein soll: weitere Nutzung durch melken oder trockenstellen, weil die Milch nicht gewünscht ist.


Sabine M.H.
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