Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

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sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von sanhestar »

@Helmut: Blutwerte sind nicht so zuverlässig wie eine Leberbiopsie

@Sidie: nochmal, WARUM Hafer bei einer möglichen Lebererkrankung? Hafer = Eiweißreich, Eiweiß wird über die Leber verstoffwechselt = Belastung der Leber. WER hat Dir die Haferfütterung empfohlen?

Butox ist NICHT gegen Darmparasiten geeignet.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Locura »

Ruf doch einfach den TA, der die letzte Wurmkur verabreicht hat, an und frag nach dem Präparat. Dann kannst Du wenigstens in einem Punkt sicher sein.

LG, Petra


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Nehmt Euch mal die Zeit!!!
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Sidie

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Sidie »

so, heute habe ich die süße maus in die tierklinik nach berlin gebracht. hafer habe ich ihr diese woche nicht mehr gegeben, sondern ein spezielles zwergziegenfutter, welches mir die klinik in hannover empfohlen hat. ich hatte den eindruck, sie hätte etwas zugenommen. der berliner tierarzt meinte, sie sei sehr dünn. ich fand es ganz schrecklich, weil sie jetzt alleine in einer winzigen box stehen muss. mindestens bis montag abend, da alle labordiagnostischen untersuchungen erst montag gemacht werden können. hat jemand von euch erfahrungen damit, wie es einer zz ergeht, wenn sie plötzlich ohne herde ganz alleine in einer klinik sein muss. ich habe angst, dass es ihr dann noch schlechter gehen wird. weiss mir keinen rat mehr.


Helmut
Beiträge: 143
Registriert: 18.12.2008, 17:54

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Helmut »

Hallo sidie,

nun, kann dir dazu lediglich unsere Erfahrung mitteilen.

Wir haben einen Tag vor Sylvester zwei sehr kranke Zwergziegen in die Tiho nach Hannover gebracht.

Vor allen Dingen mein Mann war in Sorge die beiden aus der Hand zu geben und somit auch keinen Einfluß mehr zu haben, was mit ihnen geschieht, wie mit ihnen umgegangen wird.

Jedoch war schon bei der Ankuft alles sehr positiv sowohl die Tierärztin, als auch die Helferin waren supernett und betüdelten auch die Ziegen.

In der Sylvsternacht ist dann eine der beiden Ziegen gestorben, somit war die andere Ziege ca 8 Wochen alleine dort.

In dieser Zeit wurden viele Untersuchungen mit ihr gemacht unter anderem zwei leberbiopsien,

immer wieder Blutabnahmen und es wurde mehrmals ein Tropf angelegt.

Wir haben uns dann auch gefragt,

wie bekommen wir unsere Ziege zurück??

Wird der Nicky noch der Alte sein vom Wesen her oder haben ihn die acht Wochen sehr verändert?

Nun, also sind wir mit gemischten Gefühlen in die Tiho gefahren um ihn abzuholen.

Aber alle unsere Zweifel wurden schnell ausgeräumt,

er ist nach wie vor der Nicky, der er mal war, absolut menschenbezogen, nicht ängstlich, nicht scheu.

Also schließen wir daraus, dass man freundlich mit ihm umgegangen ist und er trotz der vielen Untersuchungen das Ganze unbeschadet überstanden hat.

Verallgemeinern kann man unsere sehr gute Erfahrung natürlich nicht,

aber ich wünsche dir, dass es auch bei dir so positiv läuft.

Lieben Gruß Tine


Sidie

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Sidie »

liebe ziegenfreunde,

so, jetzt ist es einige wochen her, doch nun wissen wir bescheid und ich möchte euch gerne am ergebnis teilhaben lassen, da ihr mit mir gezittert habt. wir haben nelly in die klinik für klauentiere der universität berlin gebracht. diese klinik unter der leitung von frau prof. müller kann ich nur jedem ziegenhalter wärmstens ans herz legen. sie haben sich ausgesprochen rührend und mitfühlend um unsere süße gekümmert. kotprobe war in ordnung, aber im blut war alles ein absolutes chaos. nicht ein blutwert stimmte. auf dem ultraschall konnte man dann sehen, das sie mögliche gallensteine hat, die sich vor den lebereingang gelegt haben. ihre leberwerte waren furchtbar. beim roentgen stellte man fest, das sie eine verdickung im pansen hatte. also gab es ein ct., welches dieses bestätigte, aber zeigte, daß es sich um einen fremdkörper handelte, um den sich kristalle gebildet haben und der an der pansenwand festgewachsen ist. da sich ein teil dieses fremdkörpers immer wieder vor die pansenöffnung schob, konnte sie nicht richtig fressen und magerte so ab. also gab es eine endoskopie. leider ließ sich der fremdkörper dadurch nicht entfernen. man operierte sie am pansen und entfernte den fremdkörper. sie erhielt natürlich medikamente für die galle, leber und antibiotika. vor drei wochen durften wir sie aus der klinik abholen. sie hatte während des aufenthaltes bereits vier kilo zugenommen und frisst seitdem wie ein scheunendrescher. eigentlich frisst sie nur noch. die operation hat sie gut überstanden und wir sind sehr froh, das wir das gemacht haben. sie hatte ein band (vermutlich vom heuballen) gefressen. während des klinikaufenthaltes sind täglich studenten mit ihr spazieren gegangen, sie hatte jede menge anderer tiere in ihrer unmittelbaren umgebung und ich wurde täglich über ihren zustand informiert. ich kann nur sagen: die tierklinik düppel in berlin ist super.
vielen dank für eure unterstützung und das ihr mir den rat gegeben habt, in die tierklinik zu fahren.

alles liebe - eure sidie


Henry
Beiträge: 933
Registriert: 23.05.2006, 20:05

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Henry »

Hallo Sidie ,
es freut mich das es Deiner Ziege wirder besser geht #jubel# .
Vor allen Dingen finde ich es gut das Du jetzt über den Ausgang berichtet hast !
Ein normaler TA hätte der Ziege nicht weiter helfen können .

LG
martina


Liesel

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Liesel »

Welch Freude! Super! Tierklinik Düppel, im entspr. Hirnlappen abgespeichert! vielen Dank für die Infos,
Sabina


Moritz

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Moritz »

Nicht in die falsche Richtung fahren! Hat nichts mit der Erstürmung der Düppeler Schanzen 1864 (Krieg Preußen u.a./ Dänemark) zu tun.

Keine Kritik, sondern Erinnerung: auch hier wurde eine falsche Diagnose vorgegeben, kann natürlich passieren. Aber dann therapieren alle im Forum nur in diese Richtung.

Kleine Korrektur: Gallensteine legen sich nicht vor den Lebereingang. Galle(nflüssigkeit) wird von der Leber produziert, läuft am Zwölffingerdarm vorbei Richtung Bauchspeicheldrüse, wird dort je nach Bedarf weitergeleitet (mit Enzymen) zur Fettverdauung vor allem. Ansonsten durch einen Verschluß am Bauchspeicheldrüseneingang (Muskel) rückgestaut und in der an der Leber gelegenen Gallenblase gespeichert und eingedickt (durch Flüssigkeitsentzug seitens der Gallenblasenschleimhäute). Probleme gibt es bei einer Schrumpfgallenblase (füllt sich nicht mehr), Porzellangallenblase (ist innen mit einer Schicht von Kristallen überzogen, d.h. der Gallenblasenmuskel kann nicht mehr funktionieren, Flüssigkeit bei Bedarf nicht ausschütten), Gallensteinen, die den Ausgang oder die ableitenden Gallengänge entzünden, verlegen, blockieren (Koliken), damit auch die produzierende Leber belasten, aus der nicht richtig abfließen kann.
Alles nicht einfach zu diagnostizieren, teilweise nur mit Kontrastmittel.

Das verschluckte Heuband: deshalb untersucht der Hobbyhalter immer sorgfältigst das Heu, das er vorlegt.
Hier wurde nicht klar, legte es sich vor die Öfnung zu den hinter dem Pansen gelegenen Mägen oder bei dem Versuch, Wiederkaumasse nach oben zu transportieren, vor den Panseneingang, so daß nicht genug Masse hochkatapultiert werden konnte.
Das hängt natürlich auch von der ursprünglichen Länge des Heubandes (Kunststoff, Hanf wäre verdaut worden) ab. Ist es zu lang, kann es ein Knäuel mit Futterteilen bilden und nicht mehr hochgewürgt werden.
Hat es eine "geeignete Länge" (habe ich beim Rind erlebt), kommt es mit hoch, das Tier merkt, daß es dieses Teil nicht richtig durchkauen kann, und spuckt alles aus. (Habe leider kein Foto gemacht).
Rinderhaltern ist das oft egal, weil der Austauschzyklus nur wenige Jahre beträgt. Deshalb findet man auch auf vielen Feldern , die frisch bearbeitet werden, unterschiedlich lange Bänder, denen keine Beachtung geschenkt wird.
Der Ziegenhalter , der später Heu von solchen Feldern kauft, muß also nicht einmal ein AußenHeuband vom frischen Ballen
drin gelassen haben, das Bandstück kann sich mitten im Heu befinden.

Pansenoperationen bei kleinen Wiederkäuern sind aus wirtschaftlicher Sicht teuer, deshalb selten. Da können viele Studis etwas gelernt haben. Sidie hat also zur Ausbildung guter Tierärzte beigetragen, danke. Die OP ist deshalb riskant, weil der Pansen ein Muskel ist, der ja - frisch operiert - gleich wieder arbeiten soll, ja muß.
Interessieren würde, ob sie die den Eingriff mit einem Endoskop (kleine Öffnung) gemacht haben oder so, wie sie die Bauchdecke geöffnet haben, mit einem großen Dreiangelschnitt?
Und darfst Du uns den Preis fürs Ganze nennen, oder ist das zu indiskret?


Soluna
Beiträge: 1148
Registriert: 15.02.2009, 13:27

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Soluna »

Der Preis würde mich auch interessieren, gerade mit CT und allem.
Ich möchte mich auch bedanken, denn ich hab hier wieder viel gelernt.

lg Gabi


Macht hat nur der über Dich dem Du diese Macht auch gibst....
Moritz

Re: Spätfolgen einer Rhododendronvergiftung - wer weiß Rat

Beitrag von Moritz »

@ Sidie:

Gut wäre, bei einer Nachfrage in der Klinik noch einmal zu klären, ob sie das entfernte "Phänomen" als Bezoarstein oder Gastrolithen bezeichnen würden und ob es/er wirklich festgewachsen war.
Bei Wiederkäuern verwuseln sich abgeschluckte Haare mit Schwerstverdaulichem u. durchaus einem Band und werden dann kristallin umgeben.
Das gibt es auch bei Wiederkäuern unter Wildtieren, weshalb wohl mal eine ganze Gemsen- oder Steinbockart ausgerottet worden ist, weil man diesen "Steinen" glückbringende Funktion für Menschen zugesprochen hat. Aberglaube als Ausrottungsursache.


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