Hochgradige Anämie - Hilfe!

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Tigerlillie
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Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Tigerlillie »

hallo
homöopathika momentan:
hepar sulfuris, phytolacca und China D8, (Pyrogenium und Belladonna wurden vor ca. 2 Wochen abgesetzt) andere Potenzen muss ich nachgucken, steht am Stall, Ars. alb hab ich jetzt nicht genommen
aktueller Stand: munter, verfressen, Temp heut morgen 38,9, Atmung normal, die Kleinen flitzen

ja, fand die Schwester am Tag nach dem Lammen stöhnend im Stall liegend, Pansen ohne Aktivität, abends vorher machte sie einen normalen Eindruck, TA hat auch gegen KEtose behandelt und alles mögliche versucht, sie bekam auch hochdosierte AB, Schmerzmittel, ABin die Gebärmutter, Fiebersenker und und und - am nächsten Tag hab ich sie einschläfern lassen, weil nichts gegriffen hat, der Zustand immer schlimmer wurde und absehbar war, dass sie elend verreckt wäre - TA sagt, war keine Ketose.

Woran erkennt man denn Clostridien- gibts irgendwelche deutlichen Symptome? oder eine Summe von Symptomen, aus der man schließen kann?
Und wohin schickt man ein totes Tier zur Untersuchung? Hier ist keine Klinik in der NÄhe, die sich mit ZIegen auskennt. Oder macht das das Vetamt?

Grüße
Lillie


sanhestar
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Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

Clostridien sind Bakterien, die immer dann hochkommen (sind in akzeptabler Zahl IMMER im Darm zu finden), wenn die Tiere nicht in Ordnung sind: Futterumstellung, Stress, andere Krankheiten. ERKENNEN kann man da nichts im Vorfeld, die Erkrankung verläuft schnell und hochakut. Vorbeugen durch gute Bestandsbetreuung, gesunde Tiere, usw. und ggfs. eben Impfung.

Untersuchung toter Tiere - Landesuntersuchungsamt des jeweiligen Bundeslandes, kann einem das Vet.Amt nennen oder der TA sollte das auch wissen oder Uni-Kliniken (Giessen, Hannover, München)


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Tigerlillie
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Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Tigerlillie »

hallo
sorry, dass länger ohne Meldung, stress hoch 100
Ziege gehts (nach wie vor) gut - so vom Augenschein :-), Temp heut morgen 38,9 und sie frißt wie ein Scheunendrescher

Potenz phytolacca muss ich gucken, war D6 oder D10 wenn ich mich nicht täusche
ja die Kleinen saufen an ihr und machen weiterhin super Eindruck

gibt aber Neues: das Euter ist aufgegangen
am So abend hab ich schon gesehen, dass da was im Gange ist, die Haut hat sich großflächig abgelöst, wie geschält und war so in 1€stück Größe knallrot, Montag morgen noch mehr geschält und gestern nachmittag wars dann auf. Ein richtiges Loch, ca dreiviertel cm Durchmesser.
Drin war Eiter, gelblichweiß, nicht stinkend, muss kurz bevor ich an den STall kam aufgegangen sein und es und muss schon ein Menge drin gewesen sein, sie hat die Beine ganz verklebt. Hab dann versucht, den Rest zart rauszudrücken, da kam noch einiges und Doc angerufen, jetzt ist sie Tetanus geimpft und hat noch mal Penicillin bekommen.
Laut TA soll ich nicht spülen, laut TÄ schon, watt denn nu? Gestern hab ich gespült mit Rivanol. damit der Mist auch ganz raus kommt.
Soll man da weiter spülen?
Vorteil der Geschichte: das Euterteil ist jetzt logischerweise nicht mehr prall geschwollen, im Innern der Hälfte und oberhalt der nun geöffneten Verhärtung kann man noch 2 Verhärtungen spüren, die beide durch leichte Massage besser werden. Aber das Massieren mach ich jetzt nur wenig bzw. ganz vorsichtig, weil ich nicht die innere Verkapselung angehen will. Abmelken tu ich die Hälfte schon, weil die Kleinen da nicht richtig dran trinken.
Impft ihr eure Ziegen eigentlich gegen Tetanus? Ist das dauerhaft sinnvoll? Die Frage hier ist auch, ob sie mit ihren Blutwerten überhaupt eine anständige Immunantwort zustande bringt. TA meinte auch Impfung sei nicht unbedingt nötig, aber da sie so angeschlagen ist könnt man es ruhig machen.

Das Keuchen ist übrigens sehr viel besser bis weg! *freu* hoffentlich bleibts so.
am Sa abend hatte sie sich dermaßen voll gefressen, dass sie Stall lag wie eine fette Flunder und natürlich keuchte, kein Wunder, der volle Pansen musste auf die Lunge drücken!
aber das war das letzte Mal, dass ich sie keuchen sah und hörte,
Am So war die Atmung noch erhöht, gestern normal und das obwohl es bei uns sehr schwül war und Temperaturen um 20C waren - diese Verhältnise hatten die ganze Zeit schon ausgereicht, dass sie heftig atmete.
Irgendwas ist also im Gange, und so wie es aussieht auch mal zum Guten!

melde mich nachher nochmal zur Fütterung, muss was schaffen :evil:


Liesel

Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Liesel »

hallo tigerlilie!
Hab Deinen thread verfolgt und freue mich mit Dir über die Wendung zum Positiven. Wird sicher gut werden! Frag Sanhestar/ Sabine doch mal, ob sie Arnica in einer C200 sinnvoll findet!
lg, Sabina


Liesel

Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Liesel »

Phytolacca wirkt auf die Brustdrüsen. Leitsymptome: starkes Zähneknirschen, Verschlimmerung durch Bewegung, Mastitis mit starken Schmerzen. Infrage kommen bei letzterer Indikation auch Silicea und wie bereits gegeben Hep sulf.


sanhestar
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Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

warum Arnica - ist für solche Symptome nicht angezeigt?

Knoten im Euter, Fieberschübe..... lässt mich unter anderem auch an Pseudotuberkulose denken - Eiter testen lassen, Antikörpertests (Blut) sind oft nicht zuverlässig.

VORSICHT! extreme Hygiene bei der Eiterbeseitigung, Wundversorgung. Falls es Pseudo ist, ist der Eiter hochansteckend. Milchverwertung überdenken bei dieser Ziege.

@Sattva: ob das noch Mastitis ist?


Sabine M.H.
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Liesel

Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Liesel »

hi Sabine,

an Arn würde ich denken, um sozusagen übergeordnet einer Infektion vorzubeugen, die sich auf die Gefäße im ganzen Körper auswirken könnte. Auch wegen der bereits bestehenden Gefäßverletzung. Deswegen auch so hoch potenziert. Damit die Lämmer auch was abkriegen.

Übrigens, fast vergessen: Kupfer ist für Säuger notwendig, um Eisen zu resorbieren. Und außerdem der Venus zugeordnet. Hat seinen Grund.

sattva


sanhestar
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Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von sanhestar »

Arnica - stumpfes Trauma

In diesem Fall würde ich eher denken in Richtung: Belladonna, Hamamelis, Lachesis, Ferrum, Phosphor und vielen anderen Blutungsmitteln (und dann noch die restlichen Entzündungs-/Eitermittel)


Sabine M.H.
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Liesel

Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Liesel »

Arn: wichtiges Wundheilmittel: bei Verletzungen (stumpf oder nicht), Verrenkungen, Verstauchungen, Blutungen aller Art, nach OP zur Beschleunigung der Heilung, während der Entbindung... (s. Hom. Repetitorium DHU Ausgabe Jan. 09)

Die Mittel, die Du erwähnst, sind auch einer prüfung wert aus meiner Sicht. Ganz ok. Entscheiden muss der Besitzer.


Tigerlillie
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Re: Hochgradige Anämie - Hilfe!

Beitrag von Tigerlillie »

huhu...
danke für Infos aber:
entscheiden muss der Besitzter - und wenn der keine Ahnung hat von Homoöpathie???
wie in meinem Fall? #ka#
Mittel waren von der TÄ die alternative Medizin macht vorgeschlagen
Phytolacca soll den Milchfluss in Gang bringen wenn ich mich recht entsinne, und sie hatte anfangs heftigste Schmerzen
Phytolacca also weglassen?

ja welches Mittel wär denn jetzt hierbei noch sinnvoll? die wunde blutet nicht sondern "sabbert" vor sich hin, scheint auch gestern bei der Öffnung nicht geblutet zu haben, ist nichts zu sehen

Fieberschübe waren am Anfang, vor nunmehr 7 Wochen, inzw ja "nur" noch erhöhte Temp und die dann auch im Normbereich der alllg Ziegentemperatur, ach ja und quasie dauerhaft, schwankend um ca 0,5 Grad

und ganz ehrlich, der TA ist lieb und nett und schon bemüht,aber irgendwie nicht so wirklich engagiert, außerdem muss ich ihm jede Info aus der Nase ziehen, oder er kennt sich eben schlechter aus mit Ziegen als mit Kühen und Schafen - gibt aber keine Alternative

Eiter haben die Kleinen gestern auf jeden Fall abbekommen, die eine war verschmiert damit, sie laufen ja dabei
Milch wird übrigens nur für die Kleinen verwendet, also wenn sie PT hätte, hätte sie die Kleinen wohl lange angesteckt?

wo find ich Infos über Pseudotuberkulose? Gibts nen Link der halbwegs erschöpfend berichtet?

so und nun zur Fütterung:
Wiese, Heu, Mineralleckstein, Himalyasalzleckstein und Möhren
die wiese ist weitläufig und eher mager, sie laufen den ganzen Winter dort (eigentlich wären sie schon auf der Sommerweide, aber dort kann ich die Kranke nicht separieren, und trennen will ich sie momentan nicht, weil sie rangniedrig ist, sich aber ganz offensichtlich in Gesellschaft der anderen sicherer fühlt als alleine, habe es ausprobiert)
Heu steht zur freien Verfügung, wird derzeit aber meist verschmäht
und wenn sie die Gelegenheit haben auf die Nachbarwiese auszubüxen (wie am WE :evil: ) dann tun sie das natürlch
Abends und am WE (sprich wenn ich dazu komme) gibts Extraportionen Geäst: hauptsächlich Brombeeren, wilde Pflaumen, Apfel- und Kirschbaum, Hainbuche und Eiche, ist auch mal Weiß- oder schwarzdorn dabei, aber eher selten und wenig
Zum Mineralleckstein: habe grad nachgeguckt, ist einer für Schafe und Ziegen und enthält kein Kupfer!
Sie bekommt aber außerdem z. Zt Mineralfutter für Ziegen: v zehentmayer, allerdings ist das ein Rest, der ca. 1 Jahr bei mir im keller stand, ist da noch genügend Kupfer drin? Sonst bestell ich was Neues - außerdem war ich letzte Woche (bevor ich den Rest entdeckte) Pferdemineralleckerlis mit Kupfer kaufen, die hat sie die ganze Zeit zusätzlich bekommen.
Und wasser natürlich zur freien Verfügung.

Uff, noch was vergessen?


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