Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Hallo!
Vorab: Kotuntersuchung lasse ich von Zeit zu Zeit machen.
Allerdings habe ich gelesen, dass Leberegel nicht immer nachweisbar sind?
Wann und wie genommen wäre eine Kotprobe denn aussagekräftig?
Falls vorhanden, wie äussern sich Leberegel in Sympthomen?
Wie bekämpfe ich sie richtig?
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Schneckenpopulation dies Jahr extrem ist.. und Vorsorge ist besser bals späte Einsicht..
LG Ulli
Vorab: Kotuntersuchung lasse ich von Zeit zu Zeit machen.
Allerdings habe ich gelesen, dass Leberegel nicht immer nachweisbar sind?
Wann und wie genommen wäre eine Kotprobe denn aussagekräftig?
Falls vorhanden, wie äussern sich Leberegel in Sympthomen?
Wie bekämpfe ich sie richtig?
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Schneckenpopulation dies Jahr extrem ist.. und Vorsorge ist besser bals späte Einsicht..
LG Ulli
Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Hallo Ulli !
Am leichtesten läßt sich der Leberegel am Schlachtkörper nachweisen,weil dann wirklich gut in den Gallengängen sichtbar.
(Ich weiß,daß das für Dich kein Thema ist.)
Leider zeigt sich der Leberegel in der Kotuntersuchung meist nicht.
Der Leberegelbefall zeigt sich durch schlechten Ernährungszustand,blasse wässrige Muskulatur,Lymphknotenschwellung,Wucherungen durch Bindegewebszunahme ("aufgeschwemmter Kopf"),event.Bauchfellentzündung,Flüssigkeit in der Bauchhöhle und wie gesagt massiv in der Leber.
Aber bei diesen Anzeichen "brennt der Hut " schon gewaltig.
Entwurmen mit "Hapadex" in hoher Dosierung würde helfen.
LG Irene
Am leichtesten läßt sich der Leberegel am Schlachtkörper nachweisen,weil dann wirklich gut in den Gallengängen sichtbar.
(Ich weiß,daß das für Dich kein Thema ist.)
Leider zeigt sich der Leberegel in der Kotuntersuchung meist nicht.
Der Leberegelbefall zeigt sich durch schlechten Ernährungszustand,blasse wässrige Muskulatur,Lymphknotenschwellung,Wucherungen durch Bindegewebszunahme ("aufgeschwemmter Kopf"),event.Bauchfellentzündung,Flüssigkeit in der Bauchhöhle und wie gesagt massiv in der Leber.
Aber bei diesen Anzeichen "brennt der Hut " schon gewaltig.
Entwurmen mit "Hapadex" in hoher Dosierung würde helfen.
LG Irene
Wenn alles schief geht, kanns nur mehr besser werden!
-
Lillyelke
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Hallo liebe Irene,
ist es denn sinnvoll, Hapadex schon vorbeugend zu geben?
Wie erkenne ich rechtzeitig, dass Ziegen an Leberegelbefall leiden?
LG
Lillyelke
ist es denn sinnvoll, Hapadex schon vorbeugend zu geben?
Wie erkenne ich rechtzeitig, dass Ziegen an Leberegelbefall leiden?
LG
Lillyelke
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Meines Wissens ist es so, dass ein Befall durch Kotproben nur dann nachweisbar ist, wenn die Infektion chronisch ist. Sonst ist das schwierig nachzuweisen, auch wenn die Fasciolose akut ist.
Ich glaube aber, dass man auch mittels Blutuntersuchung einen Befall feststellen kann. Da ich momentan leider im Zeitdruck bin, kann ich momentan nicht nachschlagen. Eventuell den TA fragen oder in einem Labor anfragen.
Einfach auf Verdacht würde ich nicht entwurmen - wegen der Resistenzen die entstehen können.
Liebe Grüße
Alrun
Ich glaube aber, dass man auch mittels Blutuntersuchung einen Befall feststellen kann. Da ich momentan leider im Zeitdruck bin, kann ich momentan nicht nachschlagen. Eventuell den TA fragen oder in einem Labor anfragen.
Einfach auf Verdacht würde ich nicht entwurmen - wegen der Resistenzen die entstehen können.
Liebe Grüße
Alrun
-
Lillyelke
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Vielen Dank für die prompte Antwort liebe Alrun.
Aber, DAS ist leider hier unser Problem. Kein TA in unserer Nähe ist kompetent genug für Ziegen.
Ich denke nämlich, dass meine alte Ziege daran vorletzte Woche elendig verendet ist. Drei Tage
hatte ich den TA dabei und er konnte nichts ausrichten, geschweige denn Therapie oder Untersuchungen
vorzuschlagen.
Wir hatten die Ziege erst im Juni übernommen, von daher wusste ich auch nicht viel über sie....leider.
Ich könnte heute noch heulen. Wenn ich dann hier noch lese, dass sie, bei richtiger Behandlung, noch hätte leben können,
könnte ich nen Anfall bekommen! #heul#
Aber, DAS ist leider hier unser Problem. Kein TA in unserer Nähe ist kompetent genug für Ziegen.
Ich denke nämlich, dass meine alte Ziege daran vorletzte Woche elendig verendet ist. Drei Tage
hatte ich den TA dabei und er konnte nichts ausrichten, geschweige denn Therapie oder Untersuchungen
vorzuschlagen.
Wir hatten die Ziege erst im Juni übernommen, von daher wusste ich auch nicht viel über sie....leider.
Ich könnte heute noch heulen. Wenn ich dann hier noch lese, dass sie, bei richtiger Behandlung, noch hätte leben können,
könnte ich nen Anfall bekommen! #heul#
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Hallo Lillyelke,
guckst Du hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://books.google.at/books?id=7-FcyIO ... id=7-FcyIO ... q=&f=false</a><!-- m -->
Ab Seite 166. Klinik und Diagnose sowie Therapie und Bekämpfung ab Seite 172.
Tut mir sehr leid um Deine Ziege. Das Problem mit den Tierärzten kenne ich. Leider. Habe im Lauf der 20 Jahre die ich schon Ziegen halte mindestens drei Ziegen wegen Fehldiagnosen verloren. Tragisch ist vor allem, dass es eigentlich immer absolut vermeidbare Todesfälle waren. Gerade erst im letzten Jahr auch eine Ziege wegen hochgradigem Parasitenbefall verloren und mit Ach und Krach die anderen gerettet. Damals hatte ich leider von dem Thema genauso viel Ahnung wie mein damaliger Tierarzt. Denn - man glaubt es kaum - 19 Jahre lang nie ein Problem mit Endoparasiten.....
Liebe Grüße
Alrun
guckst Du hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://books.google.at/books?id=7-FcyIO ... id=7-FcyIO ... q=&f=false</a><!-- m -->
Ab Seite 166. Klinik und Diagnose sowie Therapie und Bekämpfung ab Seite 172.
Tut mir sehr leid um Deine Ziege. Das Problem mit den Tierärzten kenne ich. Leider. Habe im Lauf der 20 Jahre die ich schon Ziegen halte mindestens drei Ziegen wegen Fehldiagnosen verloren. Tragisch ist vor allem, dass es eigentlich immer absolut vermeidbare Todesfälle waren. Gerade erst im letzten Jahr auch eine Ziege wegen hochgradigem Parasitenbefall verloren und mit Ach und Krach die anderen gerettet. Damals hatte ich leider von dem Thema genauso viel Ahnung wie mein damaliger Tierarzt. Denn - man glaubt es kaum - 19 Jahre lang nie ein Problem mit Endoparasiten.....
Liebe Grüße
Alrun
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Hallo Ulli,
zu einigen Deiner Fragen Versuche einer Antwort. Habe zum Glück mit Leberegeln keine Probleme, daher keine Erfahrung sondern nur "angelesene" Infos.
Davor wandern die Jungegel durch die Leber, schädigen diese und damit das Tier (akute Leberegelkrankheit), und sind in diesem Stadium durch Kotproben nicht nachweisbar.
Es soll unterstützende Labordiagnostik geben mit Hilfe von Leberenzymwerten, ELISA zu Antigenen ... aber das und die Aussagegüte verstehe ich nicht.
Kotprobe (Sedimentationsverfahren, nicht das 0815 Flotationsverfahren für Nematodennachweis) also erst nach überstandender akuter Infektion im chronischen Stadium aussagekräftig.
Es wurde schon geschrieben, ein guter Hinweis ist der Schlachttierbefund. Wenn nicht von eigenen Tieren, kann der Befund aus Schlachthöfen oder Metzgern der Umgebung einen Hinweis liefern. Vielleicht weiß der Tierarzt/Fleischbeschauer mehr zu der Häufigkeit des Leberegelvorkommens ?
Die regionalen Unterschiede erklären sich aus dem notwendigen Vorkommen der richtigen Schnecke als Zwischenwirt, der Zwergschlammschnecke (Limnaea truncatula), einer rund 10 mm langen Schnecke mit kegeligem gedrehten Gehäuse, google Bildersuche hilft weiter.
viele Grüße
Günter
zu einigen Deiner Fragen Versuche einer Antwort. Habe zum Glück mit Leberegeln keine Probleme, daher keine Erfahrung sondern nur "angelesene" Infos.
wie bei allen Würmern ist die Eiauscheidung erst nach der Geschlechtsreife ("Präpatenz") nachweisbar. Diese ist > 2 Monate bei der Ziege.Allerdings habe ich gelesen, dass Leberegel nicht immer nachweisbar sind?
Davor wandern die Jungegel durch die Leber, schädigen diese und damit das Tier (akute Leberegelkrankheit), und sind in diesem Stadium durch Kotproben nicht nachweisbar.
Es soll unterstützende Labordiagnostik geben mit Hilfe von Leberenzymwerten, ELISA zu Antigenen ... aber das und die Aussagegüte verstehe ich nicht.
Wann und wie genommen wäre eine Kotprobe denn aussagekräftig?
Kotprobe (Sedimentationsverfahren, nicht das 0815 Flotationsverfahren für Nematodennachweis) also erst nach überstandender akuter Infektion im chronischen Stadium aussagekräftig.
Nicht jede sondern in Mitteleuropa nur eine Schneckenart ist Zwischenwirt. Und daher, der Leberegelbefall ist regional stark unterschiedlich.Hintergrund ist die Tatsache, dass die Schneckenpopulation dies Jahr extrem ist..
Es wurde schon geschrieben, ein guter Hinweis ist der Schlachttierbefund. Wenn nicht von eigenen Tieren, kann der Befund aus Schlachthöfen oder Metzgern der Umgebung einen Hinweis liefern. Vielleicht weiß der Tierarzt/Fleischbeschauer mehr zu der Häufigkeit des Leberegelvorkommens ?
Die regionalen Unterschiede erklären sich aus dem notwendigen Vorkommen der richtigen Schnecke als Zwischenwirt, der Zwergschlammschnecke (Limnaea truncatula), einer rund 10 mm langen Schnecke mit kegeligem gedrehten Gehäuse, google Bildersuche hilft weiter.
viele Grüße
Günter
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
-
Lillyelke
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Danke, liebe Alrun, habe ich mir gleich mal abgespeichert und auch gelesen.
Habe mir einiges herausgeschrieben, was für mich wichtig ist. Werde es
unserem TA ausdrucken. Ob er es gut findet, ist eine andere Sache. Vielleicht
kann man dadurch anderen Tieren helfen, wenn der Doc etwas "dazulernt" ;-)
Laut des Berichtes kann man also wirklich nicht vorbeugen oder? Hab ich immer
noch nicht so ganz kapiert.... #ka#
Habe mir einiges herausgeschrieben, was für mich wichtig ist. Werde es
unserem TA ausdrucken. Ob er es gut findet, ist eine andere Sache. Vielleicht
kann man dadurch anderen Tieren helfen, wenn der Doc etwas "dazulernt" ;-)
Laut des Berichtes kann man also wirklich nicht vorbeugen oder? Hab ich immer
noch nicht so ganz kapiert.... #ka#
-
Heckenrose
- Beiträge: 375
- Registriert: 14.11.2007, 13:04
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Nein, kannst du nicht wirklich.
Der Große Leberegel kommt überall dort vor, wo es feucht ist. Die einzige Möglichkeit, eine Infektion zu vermeiden, wäre, diese Stellen zu meiden bzw durch drainieren und trockenlegen dem Zwischenwirt die Lebensgrundlage zu entziehen. Manche Menschen setzen auch Laufenten als Schneckenbekämpfer ein; ich persönlich denke, sie könnten das Problem reduzieren, nicht aber aus der Welt schaffen.Als Antiparasitikum kenne ich Flukiver, Valbazen und Fasinex. Flukiver und Fasinex sollten allerdings nicht bei Milchtieren angewendet werden, Fasinex auch nicht 2 Monate vor dem Lammen. Zugelassen sind diese Medis für Schafe, d.h. dein TA muß sie erst für Ziegen umwidmen, bevor du sie verwenden darfst.
Wenn du dann in trockenen Gebieten sitzt, zB auf Trockenmagerrasen, hast du nicht den Großen, sondern den Kleinen Leberegel als "möglichen Begleiter". Hier sind die Zwischenwirte Ameisen, und dieser Parasit ist nicht zu bekämpfen, weil kein Mittel wirklich hilft; nicht mal Fasinex in sehr hohen Dosen bringt etwas :evil:
Der Große Leberegel kommt überall dort vor, wo es feucht ist. Die einzige Möglichkeit, eine Infektion zu vermeiden, wäre, diese Stellen zu meiden bzw durch drainieren und trockenlegen dem Zwischenwirt die Lebensgrundlage zu entziehen. Manche Menschen setzen auch Laufenten als Schneckenbekämpfer ein; ich persönlich denke, sie könnten das Problem reduzieren, nicht aber aus der Welt schaffen.Als Antiparasitikum kenne ich Flukiver, Valbazen und Fasinex. Flukiver und Fasinex sollten allerdings nicht bei Milchtieren angewendet werden, Fasinex auch nicht 2 Monate vor dem Lammen. Zugelassen sind diese Medis für Schafe, d.h. dein TA muß sie erst für Ziegen umwidmen, bevor du sie verwenden darfst.
Wenn du dann in trockenen Gebieten sitzt, zB auf Trockenmagerrasen, hast du nicht den Großen, sondern den Kleinen Leberegel als "möglichen Begleiter". Hier sind die Zwischenwirte Ameisen, und dieser Parasit ist nicht zu bekämpfen, weil kein Mittel wirklich hilft; nicht mal Fasinex in sehr hohen Dosen bringt etwas :evil:
VG
Doris
NIVEAU ist keine Hautcreme....
Doris
NIVEAU ist keine Hautcreme....
Re: Leberegel: Fragen zu Diagnostik und Behandlung
Kann ich also jederzeit dort anrufen? Weil das würde mich jetzt auch interessieren da ich auch die Schnecke schon häufiger gesehen hab, zwar nicht direkt bei uns aber ganz in der nähe.Günter hat geschrieben:Wenn nicht von eigenen Tieren, kann der Befund aus Schlachthöfen oder Metzgern der Umgebung einen Hinweis liefern. Vielleicht weiß der Tierarzt/Fleischbeschauer mehr zu der Häufigkeit des Leberegelvorkommens ?
Das mit dem kleinen Leberegel interessiert mich jetzt noch. Wenn eine meiner Ziegen davon befallen ist gibt es also keine Rettung? Gibt es denn irgendetwas wie man den Tieren dann helfen kann oder bleibt da nur noch einschläfern?
lg GAbi
Macht hat nur der über Dich dem Du diese Macht auch gibst....