Der Hirte hat geschrieben:Immer wieder war hier zu lesen, daß man laut Volksglauben zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche aufhängen soll. Ich kenne diesen Brauch auch, von meiner Großmutter her. Aber ich weiß nicht, was die Begründung dafür ist, bzw. was das verhindern oder bewirken soll. Weiß jemand von Euch mehr darüber?
Grüße aus Portugal!
Richard
Man sagt, dass die wilden Reiter in den Rauhnächten Wäsche mitnehmen und diese Wäsche als Leichentuch zu ihrem Besitzer zurückkehrt.
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Schau mal: Die vier genannten Rauhnächte galten mancherorts als derart gefährlich, dass sie mit Fasten und Beten begangen wurden. Im Haus durfte keine Unordnung herrschen, keine weiße Wäsche auf der Leine hängen (welche die Reiter stehlen würden, um sie dann im Laufe des Jahres als Leichentuch für den Besitzer zu benützen). Es durften keine Wäscheleinen gespannt werden, da sich in diesen die "Wilde Jagd" verfangen könnte. In einer anderen Version ist dies besonders (jüngeren) Frauen verboten. Durch das Aufhängen von weißer (Unter-) Wäsche würde die „Wilde Jagd“ angelockt und dann über diese Frauen „herfallen“. Frauen und Kinder sollten nach Einbruch der Dunkelheit auch nicht mehr alleine auf der Straße sein. Andererseits galten die Rauhnächte für unverheiratete Frauen als eine Gelegenheit, um Mitternacht an einem Kreuzweg oder einem anderen magischen Ort ihren künftigen Bräutigam zu sehen. Seine Gestalt erschien dann und ging schweigend vorüber, und das Mädchen durfte sie weder ansprechen noch ihr nachschauen, weil dies den Tod bedeutet hätte (Bretagne, Wales, Schottland).
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Hallo Nora,
oder wie vermögend der Haushalt ist. Man kann nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, auch bei einem 2 Personenhaushalt fällt viel Wäsche an, wenn man jeden Tag ordentlich angezogen sein will.
Ich erinnere mich auch, daß meine Großmutter meinte, es würde jemand sterben, wenn zu besagter Zeit Wäsche aufgehängt würde - und daß es mit dem Wilden Heer zu tun hat.
Lieber Bockhalter,
ich werde es dieses Jahr ausprobieren, wenn Du nach Weihnachten/Neujahr noch schreibst ist alles o.k. wenn nicht werde ich nie wieder Wäsche an diesen Tagen raushängen, in Ordnung? :D
......Liebe Soluna,
das ist völlig in Ordnung. ;-)
Eine interessante Geschichte: Ein Bekannter von mir ist praktizierender Arzt. Zusätzlich zum Medizinstudium hat er Chemie studiert und betreibt, sozusagen im Zweitberuf, ein eigenes chemisches Labor, wo er für diverse Auftraggeber komplizierte Analysen durchführt. Er ist nüchterner Naturwissenschaftler durch und durch, weit entfernt von auch nur der Spur esoterischer oder ähnlicher Anwandlungen. Vor langer Zeit litt seine Mutter, die auch überhaupt nichts Abergläubisches an sich hat, an einer hartnäckigen Warze, die sich als resistent gegen jede medizinische Behandlung erwies. Sie wollte und wollte nicht weggehen. Da bekam sie den Rat, sie solle bei der nächsten Beerdigung auf den Friedhof gehen und wenn der Sarg ins Grab gesenkt wird vor sich hinsagen: "Warze weiche, geh´ zur Leiche."
Sie dachte sich, schaden kann es ja nicht, und tat wie ihr geheißen. Wenige Tage später war die Warze spurlos verschwunden! Jetzt hatte mein Bekannter selber eine solche Warze an der Hand, die weder durch seine, noch durch die ärztliche Kunst seiner Kollegen wegzubringen war. Lange Zeit schlug er sich damit erfolglos herum. Dann, als er im Krankenhaus zu tun hatte, sah er beim Wegfahren, daß gerade ein Sarg von dort herausgetragen wurde; er entsann sich der Geschichte mit seiner Mutter und sagte vor sich hin: "Warze weiche, geh´zur Leiche" - und zwei Tage später war die Warze verschwunden!
Wir haben uns Gedanken gemacht, wie das sein könne, welche Vorgänge dabei mitgewirkt haben könnten - aber wir sind zu keiner Erklärung gekommen.