Schlachten-und Notschlachten

Finn

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Finn »

was nutzt dir der schußapparat wenn du nicht damit umgehen kannst? also ich halte es durchaus für sinnvoll wenn man dazu einen sachkundenachweis macht. eben für alle fälle. ;-)


Ziegenhund
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Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Ziegenhund »

Was ist das Problem an einem Schußapparat: ? Aufsetzen fertig ! #heul# Sachkundenachweiß ist sicherlich immer von Vorteil !!!!Hilft mir aber nicht viel wenn ich ein Tier schnell von seinen Qualen erlösen möchte ! Wie ich es schon bei einem Rehunfall erlebt habe ;und es 2 Stunden gedauert hat bis ein Wildtöter( Jäger )das Reh erlößt hat ??
Mein Gedanke ist eben der das ich warten muß bis ein TA oder Jäger eintrifft, habe ich es eben schon schneller erlößt und damit dem Tier einige qualvolle Zeit erspart . !!! Ob mit Sachkunde oder Ohne !! Oder liege ich da Falsch!!!!????
Gruß Heinz


Solange Menschen denken das Tiere nicht fühlen,müßen die Tiere fühlen,das Menschen nicht denken!!
Der Hirte

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Der Hirte »

Sachkundenachweis für einen Schußapparat ist wohl "slightly overdressed". Man muß ja das Leben nicht noch mehr bürokratisieren, als es in der EUdSSR ohnehin schon ist, bis zur Absurdität. Das Problem beim Schußapparat ist sicher nicht die Handhabung - wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat (aber dann kann man auch schlecht Ziegenhalter und damit zumindest Freizeitlandwirt sein.) Die Frage ist, ob man im Fall der Fälle in der Lage ist, unaufgeregt und ohne Nervenflattern ein Tier zu töten. Darüber muß man sich klar sein, bevor man sich einen Schußapparat zulegt. Natürlich muß man auch wissen, wie und wo man den Schußapparat richtig ansetzt. Aber das ist ja dann doch nicht so schwer. Jedenfalls wäre jeder Sachkundenachweis für die Katz´, wenn man in der entscheidenden Situation dann vor lauter Aufregung pfuscht.

Grüße aus Portugal!

Richard


Finn

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Finn »

Der Hirte hat geschrieben:Sachkundenachweis für einen Schußapparat ist wohl "slightly overdressed".

Natürlich muß man auch wissen, wie und wo man den Schußapparat richtig ansetzt. Aber das ist ja dann doch nicht so schwer. Jedenfalls wäre jeder Sachkundenachweis für die Katz´, wenn man in der entscheidenden Situation dann vor lauter Aufregung pfuscht.
nebenbei bemerkt ist das schlachten von ziegen nur mit sachkundenachweis erlaubt - soviel zur bürokratie, die haben wir nämlich bereits.

ja, man muß wissen wo man ansetzt, trifft man nicht richtig - und das passiert selbst berufsmetzgern - dann fügt man dem tier unnötige qualen zu. und ja: man muß dazu in der lage sein.

ziegenhund, ich versteh schon auf was du hinauswillst aber traust du es dir zu? wieso nimmst du dann nicht das messer? wieso hast du das reh nicht mit dem messer erlöst? sowas hat doch jeder in der hosentasche oder zumindest im auto....oder wieso hast du es nicht mit dem wagenheber erschlagen? wenn du der meinung bist daß eine schlechte tötung immer noch besser ist als gar keine? eigentlich kann man jedes tier noch einladen und zum TA bringen und einschläfern lassen. notschlachtungen macht ein metzger mit EU-betrieb sowieso nicht. darf er nämlich nicht. ;-) ...zugegeben, etwas provokant mein beitrag aber denk darüber nach.


Zieglinde
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Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Zieglinde »

Hallo Ziegenhund,
aus genau dem Grund habe ich mir auch ein Bolzenschußgerät zugelegt. Unser TA braucht nämlich auch mindestens eine Stunde, wenn er zuhause ist. Und wenn ich eine Verletztung sehe, bei der ich als Laie auch denke, das Tier ist nicht zu retten und quält sich nur, möchte ich helfen. Und erwürgen kann ich sie ja nicht #stoned# .
Aber paß auf, hier in Niedersachsen hat schon ein Ehepartner den anderen mit einem Bolzenschußgerät getötet. Sag deiner Frau einfach nicht, wo du es hinlegst ;-) (ich weiß übrigens auch nicht, wo es liegt, sagt mir mein Mann nicht #ka# ).

Ein Sachkundenachweis wäre nicht schlecht, aber ich kann mir nicht vorstellen, das ich da das Töten des Tieres richtig lerne (auch in Kleve wird nicht für jeden Teilnehemer ein Tier bereit stehen). Da wäre ein Praktikum beim Fleischer, der noch selber schlachtet, angebrachter.

LG
Silke


Der Hirte

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Der Hirte »

Finn hat geschrieben:...ja, man muß wissen wo man ansetzt, trifft man nicht richtig - und das passiert selbst berufsmetzgern...
Was eine wunderbare Bestätigung dafür ist, daß ein Sachkundeweise eben nicht alles ist - denn daß gerade Metzger über einen solchen verfügen, steht wohl außer Frage.
Da heutzutage Metzger bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr selber schlachten, sondern nahezu ausschließlich im Schlachthof gekauftes Fleisch verarbeiten, meinst Du in Deinem Beispiel wohl eher Berufsschlachter. Das ist eine leider oft im Akkordbetrieb ausgeübte Tätigkeit - deswegen passiert dort der Pfusch. Ein Ziegenhalter unseres Zuschnitts, also ein Tierliebhaber, der im Notfall eines seiner Tiere erlösen muß, geht ganz gewiß mit einer anderen inneren Einstellung und damit einer anderen Sorgfalt an die leidige Sache heran als ein Akkordschlachter, dem es recht egal sein wird, wenn er eines der soundsoviel Stück Schweine, Rinder oder sonstwas, die er in der Stunde erledigt, mal nicht richtig erwischt. Somit ist Dein Vergleich zwar recht plakativ, aber doch daneben.
Finn hat geschrieben:nebenbei bemerkt ist das schlachten von ziegen nur mit sachkundenachweis erlaubt - soviel zur bürokratie, die haben wir nämlich bereits.
Heinz geht es doch ausdrücklich nicht ums Schlachten, sondern um das Erlösen eines Tieres im Notfall! Wie das bürokratisch geregelt ist, weiß ich nicht. Im besagten Notfall wäre mir das auch herzlich egal. Soviel ziviler Ungehorsam muß sein!
Finn hat geschrieben:...wieso nimmst du dann nicht das messer? wieso hast du das reh nicht mit dem messer erlöst? sowas hat doch jeder in der hosentasche oder zumindest im auto....oder wieso hast du es nicht mit dem wagenheber erschlagen? wenn du der meinung bist daß eine schlechte tötung immer noch besser ist als gar keine?
Polemik und vor allem polemische Unterstellungen sind schlechter Stil. Wo hat Heinz gesagt, er sei der Meinung, daß eine schlechte Tötung immer noch besser ist als gar keine? Mit Deinen recht zynischen Fragen, warum er nicht das Messer genommen, oder das Reh mit dem Wagenheber erschlagen habe, bestätigst Du doch ungewollt, daß es ihm eben gerade darum geht, durch den Einsatz eines Schußapparates - im Notfall! - eine "saubere Tötung" zu gewährleisten, die mit dem Schußapparat ohne Zweifel leichter zu bewerkstelligen ist als mit einem Messer oder einem Wagenheber.

Grüße aus Portugal!

Richard


Finn

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Finn »

Der Hirte hat geschrieben: Was eine wunderbare Bestätigung dafür ist, daß ein Sachkundeweise eben nicht alles ist - denn daß gerade Metzger über einen solchen verfügen, steht wohl außer Frage.
oder aber eine bestätigung dafür, daß trotz sachkenntnis immer noch fehler gemacht werden. ohne sachkenntnis vermutlich noch mehr.
Der Hirte hat geschrieben: Da heutzutage Metzger bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr selber schlachten, sondern nahezu ausschließlich im Schlachthof gekauftes Fleisch verarbeiten, meinst Du in Deinem Beispiel wohl eher Berufsschlachter. .
ich beziehe mein fleisch grundsätzlich nur von metzgern die selbst schlachten, davon gibt es bei uns noch genügend. akkordschlachter lehne ich grundsätzlich ab.
Der Hirte hat geschrieben: Polemik und vor allem polemische Unterstellungen sind schlechter Stil. Wo hat Heinz gesagt, er sei der Meinung, daß eine schlechte Tötung immer noch besser ist als gar keine? Mit Deinen recht zynischen Fragen, warum er nicht das Messer genommen, oder das Reh mit dem Wagenheber erschlagen habe, bestätigst Du doch ungewollt, daß es ihm eben gerade darum geht, durch den Einsatz eines Schußapparates - im Notfall! - eine "saubere Tötung" zu gewährleisten, die mit dem Schußapparat ohne Zweifel leichter zu bewerkstelligen ist als mit einem Messer oder einem Wagenheber.
ich habs bewußt überspitzt. allerdings halte ich ein messer in jedem fall für zielführender. das ist in jedem haushalt schnell zu finden und erfüllt seinen zweck genauso. letztendlich bleibt nur eine einzige frage offen, die nur er selbst beantworten kann: ist er dazu in der lage?! dann ist das werkzeug sekundär. der bolzen tötet nicht, um das messer kommt er also nicht herum. dann kann man sich den bolzen sparen, denn falsch gesetzt will ich die schreie nicht hören müssen....


Chrysantheme
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Registriert: 22.03.2009, 20:09

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Chrysantheme »

Hallo zusammen,
der Sachkundenachweis wird auch zum Schutz des Menschen sein und nicht nur dem des Tieres!
Immerhin gilt es als Waffe und dies nicht ohne Grund, sicher kann es auch für den Menschen zum Unfall kommen bei unsachgemäßer Anwendung.
Und wenn der Schuß bloss ins Bein geht durch Abrutschen, das reicht doch auch schon! #shock# #stoned#

Liebe Grüße von Chrysantheme


Zieglinde
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Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Zieglinde »

Chrysantheme hat geschrieben:Hallo zusammen,
der Sachkundenachweis wird auch zum Schutz des Menschen sein und nicht nur dem des Tieres!
Immerhin gilt es als Waffe und dies nicht ohne Grund, sicher kann es auch für den Menschen zum Unfall kommen bei unsachgemäßer Anwendung.
Und wenn der Schuß bloss ins Bein geht durch Abrutschen, das reicht doch auch schon! #shock# #stoned#

Liebe Grüße von Chrysantheme
Hallo,
da machst du dir doch nur ein Loch ins Bein! Ist schon 2 Personen mit der Bohrmaschine versehentlich passiert, die ich kenne.
Bolzenschußgerät als Waffe? Okay, dann mein Buttermesser aber auch.
Ein Bolzenschußgerät ist frei verkäuflich, ebenso die Munition. Hier ist nicht nur der Besitz erlaubt, sondern auch der Gebrauch. Okay, ich hatte den Verkäufer gefragt was wäre, wenn ich mit dem Gerät meinen Mann töten wollte (siehe oben, war ja hier aktuell). Da hatte er gesagt, darf er mir das Gerät nicht verkaufen! Ich hab dann aber doch betont, das ich dieses nicht vorhätte. Und damit das Bolzenschußgerät erhalten.
Mit unseren Messern möchte ich die Ziege übrigens nicht erlösen, da ich nicht weiß, ob ich damit überhaupt durchs Fell kommen würde. Da raspel ich lieber erst rum, wenn ich das Tier bereits durch das Bolzenschußgerät "betäubt" habe (Kehle durchschneiden ist anschließend Pflicht, da das Bolzenschußgerät nur betäubt, auch wenn das Tier bestenfalls ein Loch im Gehirn hat). Und im Übrigen laufe ich nicht mit einem Messer durch die Gegend.

Ziegenhund, du könntest jetzt zeitnah zunächst an Kürbissen üben. Wir haben schon den einen oder anderen Kürbis "totgeschossen". Einfach für das Gefühl. Und dann könntest du dir vom Schlachter zeigen lassen (ich glaube, Jäger wissen das auch), wo man das Bolzenschußgerät ansetzt. Soll ganz anders sein als bei Schafen!!!

LG
Silke


Finn

Re: Schlachten-und Notschlachten

Beitrag von Finn »

Zieglinde hat geschrieben:Und im Übrigen laufe ich nicht mit einem Messer durch die Gegend.
darin unterscheiden sich männer und frauen. ich hab immer ein gutes taschenmesser in der hosentasche und mind. 1-2 feststehende im Auto. ;-)
Zieglinde hat geschrieben:Ziegenhund, du könntest jetzt zeitnah zunächst an Kürbissen üben. Wir haben schon den einen oder anderen Kürbis "totgeschossen". Einfach für das Gefühl. Und dann könntest du dir vom Schlachter zeigen lassen (ich glaube, Jäger wissen das auch), wo man das Bolzenschußgerät ansetzt. Soll ganz anders sein als bei Schafen!!!
das mit dem üben find ich eine gute idee! und im ernstfall: bei der ziege wird am hinterkopf angesetzt, dort wo der wirbel ist. nie an der stirn. schlachter fragen und von ihm zeigen lassen ist auch eine gute idee (sofern er nicht mit der zange betäubt). der "normale" jäger weiß das nicht, weil es seine tiere erschießt und nicht schlachtet.


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