Bitte unterzeichnet diese Petition!

[Locura]

Hallo Elten,

mir geht es auch größtenteils darum, dass viele Verbraucher denken, dass Biofleisch-Tiere auch "bio" geschlachtet werden.

Viele wissen nicht, dass auch diese Tiere in den normalen, komerziellen Schlachthöfen geschlachtet werden - wo es halt nicht sauber und schön zu geht.
Die Bilder im Video zeigen einen Betrieb, der Biofleisch herstellt... #daumen_runter#

Ich mag den Satz "Ich esse nur Biofleisch, weil ich keine Tierquälerei unterstütze" (vorgetragen mit stolzgeschwellter Brust) nicht mehr hören...

[Der Hirte]

Zum Schluß, ich bin der Auffassung beim Fleichverzehr nicht OB, sondern WIE, nahmlich mit Gewissenhaftigkeit und Achtung, dann entstehen solche Bilder (ich hab sie jetzt nicht gesehen) nicht so leicht.

Als Nichtvegetarier (doch kein großer Fleischesser) aber erklärter Gegner jeder nicht artgerechten Tierhaltung sehe ich das im großen und ganzen auch so. Trotzdem - oder gerade deshalb - ist es aber auch wichtig, immer wieder auf die leider viel zu oft unhaltbaren Zustände bei der industrialisierten Massentierhaltung hinzuweisen. Ich spreche bewußt von der industrialisierten Tierhaltung, nicht nur vom industrialisierten Schlachten, das lediglich ein Teil des Erstgenannten ist. Wenn auch ein entscheidender. Wenn ich nicht wüßte, daß gerade bei solchen Themen ganz natürlicherweise und völlig verständlich immer eine starke Emotionalisierung mit im Spiel ist, die durch die scheußlichen Bilder aus Schlachthäusern in stärkstem Maße angesprochen wird, dann würde es mich wundern, daß nicht die Mißstände der industrialisierten Massentierhaltung an erster Stelle der Kritik stehen, sondern eben der plakative Vorgang des Schlachtens. Wenn ich auch die Auswüchse des tierquälerischen Schlachtens strikt ablehne, so bin ich doch der Überzeugung, daß das Leid der Tiere in einer nicht annähernd artgerechten industrialisierten Massentierhaltung schon aufgrund deren Dauer schwerer wiegt als die Tragödie im Schlachthaus. Das heißt selbstverständlich nicht, daß man nicht gegen unerträgliche Zustände in den Schlachthäusern vorgehen soll. Aber ein zu emotionalisiertes Herangehen kann der Durchführung einer zur Problemlösung unbedingt notwendigen Sachargumentation den Weg versperren.

Grüße aus Portugal!

Richard

[Der Hirte]

Und wenn Veganer, dann immer, also auch während der Schwangerschaft, Stillzeit und einem längeren Urlaubsaufenthalt bei unseren Mitmenschen den Inuit.

Wieso? Es ist doch gerade der sture Dogmatismus, der sich die Leute in trotzig behauptete Positionen verrennen läßt, unfähig, Fehler oder auch nur Fehleinschätzungen zuzugeben und aus Fehlern zu lernen - und damit nicht in der Lage, Probleme zu lösen, wenn dies erfordern würde, auch nur einen Millimeter vom selbst verordneten Dogma abzuweichen. Weshalb "muß" ein Vegetarier oder Vegetarier denn immer und unter allen Umständen Veganer oder Vegetarier sein? Ist das ein Naturgesetz oder ein religiöses Gebot? Nein! Es spricht überhaupt nichts dagegen, daß ein Vegetarier oder Veganer - sofern er nicht selber ein dogmatischer Eiferer ist (was dort aber nicht selten vorkommt) - unter bestimmten Umständen und körperlichen Erfordernissen auch tierisches Eiweiß zu sich nimmt.

Grüße aus Portugal!

Richard

[Willi]

hallo
mal ein kurzer abriss der zustände in bawü: in den letzten jahren wurden haufenweise kleine schlachthöfe hier im land geschlossen und andere zentralisiert; vergrössert; und modernisiert; letztens bei der novellierung des neuen eu tierschutzgesetzes (das war glaub ich um 2000).
nun hat das aber zufolge das der teufel mit dem belzebub sprichtwörtlich ausgetrieben wurde: die kleinen schlachthöfe die wie im swr beitrag derart, den ethischen grundsätzen misachtend, schweine schlachten sind geschlossen. aber durch das zentralisieren werden den tieren längere fahrtzeiten, wartezeiten entfernt des heimatstalles aufgebürdet. der erhalt von wenigen kleinen schlachthöfe war hierzulande mit starken protesten von seiten der "bio-bauern" und "bio-verbrauchern" bekleidet, und hatte gerade mit dem argument der kurzen transportwege erfolg; das die dabei erhaltenen schlachthöfe (mind. der im lkr esslingen) bislang auf die nötigen umbaumaßnahmen verzichtet, ist die sauerei im umkehrschluss der bürokratisierung. brüssel diktiert - bawü führt aus - verbraucher rebeliiert - amtsleiter schlichtet - ausführender bürokrat übersieht. nun kommt ja die zertifizierung von schlachthöfen nach eu- norm übermorgen auf uns zu; das d.h. als direktvermarkter konnten wir immer noch unsern kunden die heile welt glaubhaft machen: "unsere tiere werden im dorfschlachthaus geschlachtet, ich als erzeuger und tierhalter bin bei der tötung und schlachtung zugegen weil ich das meinem tier schuldig bin.". das wird für die meisten bauern die direkt vermarkten ab neujahr auch vorbei sein.

ps.: einen mastbullen fünfmal zu betäuben komtt aber manchmal vor ist aber nicht die regel, da gebe ich dem mann vom vet. amt recht

msg willi

[Der Hirte]

Es hängen auch viele Arbeitsplätze an der Lebensmittel-Industrie!

Der Verlust von Arbeitsplätzen hängt nicht zuletzt mit der von der EU betriebenen Zentralisierung und damit verbunden der Überbürokratisierung zusammen. Je mehr die Vernichtung der gewachsenen kleinräumlichen Strukturen zugunsten der angestrebten größmöglichen Zentralisierung voranschreitet, desto stärker der Wegfall von Arbeitsplätzen in diesen traditionell bewährten und vor allem einstmals flächendeckend funktionierenden Strukturen.

Grüße aus Portugal!

Richard

[Elten]

Es gilt aber festzuhalten, dass der Bio- Kunde i.d.Regel sensibilisierter an die Sache heran geht.
Es ist aber auch so das im Bio Bereich, und das weiß ich aus erster Hand, "dem tier gerecht werden" beim Schlachten und dem damit verbundenen Tötungsakt ein sehr intensiv behandeltes Thema ist.

Das Schlachten eines Tieres ist nach wie vor keine Sache für zart besaitete Gemüter, aber wenn es irgendwo Systemverbesserungen gibt, dann i. d. R. als erstes bei Biobetrieben wie auch schon öfter geschehen.

Den Betrieb im Film kenne ich nicht, aber wenn von dem ganzen Sektor gesprochen wird dann darf man nicht einen Film als einzige Grundlage nehmen.

Film: Beim Bolzenschuss ist eine gewisse Pflicht-Joule-Zahl gesetzlich festgelegt, die überschreitet werden muß, damit eine sichere Betäubung stattfindet. das scheint hier nicht gegebener Fall gewesen zu sein.

Gruß vom Elten.

[Elten]

Wieso? Es ist doch gerade der sture Dogmatismus, der sich die Leute in trotzig behauptete Positionen verrennen läßt, unfähig, Fehler oder auch nur Fehleinschätzungen zuzugeben und aus Fehlern zu lernen - und damit nicht in der Lage, Probleme zu lösen, wenn dies erfordern würde, auch nur einen Millimeter vom selbst verordneten Dogma abzuweichen. Weshalb "muß" ein Vegetarier oder Vegetarier denn immer und unter allen Umständen Veganer oder Vegetarier sein? Ist das ein Naturgesetz oder ein religiöses Gebot? Nein! Es spricht überhaupt nichts dagegen, daß ein Vegetarier oder Veganer - sofern er nicht selber ein dogmatischer Eiferer ist (was dort aber nicht selten vorkommt) - unter bestimmten Umständen und körperlichen Erfordernissen auch tierisches Eiweiß zu sich nimmt.

Genau, da gebe ich dir Recht, ich habe oft das Gefühl es geht in allererster Linie darum sich moralisch von anderen abzuheben und dieses macht nur dann Sinn wenn es auch kommuniziert wird.
Die "Überlegenen" im Verständnis von Ethik und Moral unterstreichen dieses Gefühl mit ihrer Konsequenz und ihrer Selbstdisziplin.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt.

[Zotti]

Hallo
Darüber wurde gerade vor einer einigen Minuten im Fernsehen hier in Baden-Württemberg berichtet.
Gruß Zotti

[Akela]

Ich oute mich mal als "Ovo-Lacto-Vegetarierin" - schönes Wort. Seit 23 Jahren fleischlos glücklich, aber dennoch tierisches Eiweiß zu mir nehmend. Ja, mir ist die Problematik um die Milcherzeugung durchaus bewußt und es ist etwas, worüber ich ständig nachdenke. Aber: So wie anderen das Fleisch, schmecken mir Milch und Käse und ich will nicht darauf verzichten, obwohl ich überzeugt bin, daß ich auch ohne keine Mangelerscheinungen bekommen würde. Mir ist durchaus bewußt, daß auch die Bio-Kühe, die die Milch für mein Müsli spenden, nicht zu Tode gestreichelt werden, sondern im Schlachthaus enden. Und ich war auch schon beim Schlachten mit dabei. Das ist ein ständiger Widerspruch in meinem Leben, ebenso die Tatsache, daß ich Fleisch an meine geliebten Katzen verfüttere. Aber: Wer ist schon perfekt? Und vielleicht sind diese Katzen gerade der Ausgleich zu meiner vegetarischen Lebensweise? Ich weiß es nicht.

Zu Noras Beitrag möchte ich an einigen Punkten Stellung nehmen:

Tiere sind zur Ernährung der Menschen da !

Die Hobby-Halter sollten dann als erstes keine Tiere mehr in die Welt setzen.

Wenn keine Lust mehr besteht,ab auf einen Gnadenhof.

Sind Tiere nicht auch Geschöpfe Gottes? Daß sie ihre Existenzberechtigung aus der Tatsache beziehen, Futter für Menschen zu sein, ist mir neu. Da möchte ich doch heftig widersprechen.
Und dann die Sache mit den "Hobby-Haltern. Meine Güte, was soll das denn jetzt wieder. Ich bin es ja schon gewohnt, daß auf uns Hobby- und vor allem KuscheltierhalterInnen immer heftigst rumgehackt wird, warum auch immer. Aber den Schuh ziehe ich mir nicht an. Erstens mal setze ich keine Tiere in die Welt und wenn, dann nur so viele, wie ich selbst beherbergen kann und außerdem schiebe ich kein Tier auf einen Gnadenhof ab. Im Gegenteil, ich nehme einem solchen Hof gelegentlich ein Tier ab, daß dann bei mir seinen Lebensabend verbringen darf.
Grüß von Akela

[Ulli]

Hallo Akela!

Ich glaube, es war die "Tierbabys sind so süüß"- Fraktion gemeint, die gedankenlos vermehrt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was später aus dem Nachwuchs wird.

Wenngleich diese Gruppe von Menschen leider viel zu gross ist denke ich ,daß die allermeisten, die sich hier im Forum tummeln, nicht dazugehören.

LG Ulli