Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
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Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
Also: erstmal die ganz harte Wahrheit für Vegetarier (habe auch viele Jahre vegetarisch gelebt ..): auf Fleisch zu verzichteten bedeutet nicht wirklich, den Tod von Tieren aufgrund des eigenen Essverhaltens zu vermeiden. Die Milchproduktion geht nur mit Kälbchen, davon ist die Hälfte männlich und landet nach eineinhalb Jahren auf dem Teller. Würde kein Rindfleisch nicht mehr gegessen werden, würden die männlichen Kälber umgehend nach der Geburt getötet werden. Auch die Milchkühe werden nach einer gewissen Zeit ausgemustert, leider nicht auf eine sonnige Wiese sondern Richtung Schlachthof... Bei Eiern ist es das gleiche: die Legehennen, egal ob Bio oder konventionell, sind nunmal weiblich und die männlichen Küken werden unmittelbar nach dem Schlupf grausam getötet. Wenn ich da also ganz konsequent sein will muss ich vegan leben. Eines meiner Kinder hat das mal über mehrere Monate gemacht - ein extrem schwieriges Unterfangen... Meine Anfänge in der Tierhaltung, zuerst mit Hühnern, Hähnchen, dann Enten, Gänsen und Truthahn waren durch den Gedanken motiviert, dass ich die Tiere, die ich esse, gerade kennen will um sicherzustellen, dass sie nicht in irgendeiner Tierfabrik großgezogen wurden. Anfänglich hatte ich auch Probleme mit der Schlachterei (wir lassen schlachten); inzwischen finde ich es eher problematisch, Fleisch zu essen das ich NICHT persönlich gekannt habe... Mit jedem verzehrten Stück Fleisch aus guter Haltung wird doch der Tierindustrie ein kleines Stückchen Boden entzogen. Außerdem glaube ich, dass die vielen schönen alten Haustierrassen nur deswegen über Generationen erhalten geblieben sind weil sie halt Nutztiere und keine Streicheltiere waren. Also sind Tiere zum Essen auch ein Teil unseres Kulturguts. Hobbyhalter haben, wie ich meine, da eine ganz wichtige Aufgabe: nämlich diese Rassen zu erhalten, wozu manchmal eben auch das Schlachten und Essen gehört.
Dummerweise ist es nämlich so, dass gerade in der Industrie-Tierhaltung so lange herumgezüchtet wurde, dass Tieren Eigenschaften fehlen, die in der Hobbyhaltung erwünscht sind. Früher gab es ganz normale Zwiehühner, die für Fleisch und Eierproduktion taugten. Die Mädels legten Eier und wurden dann irgendwann Suppenhühner, die Hähne wurden eine Weile gemästet und wurden zu Brathähnchen. Und heute? Es gibt Masthähnchen und Legehühner, wobei die männlichen Legeküken, da überflüssig, einfach getötet werden. Fallen Euch die Parallelen auf? Was geschieht eigentlich mit den Böcken die in Ziegen-Massentierhaltungen "anfallen"? Es ist doch besser, diese zu essen, da schließt sich doch auch ein Kreis der irgendwie Sinn macht. Klar: meine Katzen würde ich mit Zähen und Klauen verteidigen, meinen Hund auch - irgendwo ist das sicherlich irrational.... Auch habe ich absolute Hochachtung vor Menschen, die vegetarisch leben - meins ist es allerdings nicht mehr und so versuche ich meinen Weg konsequent zu gehen.
Brennessel
Dummerweise ist es nämlich so, dass gerade in der Industrie-Tierhaltung so lange herumgezüchtet wurde, dass Tieren Eigenschaften fehlen, die in der Hobbyhaltung erwünscht sind. Früher gab es ganz normale Zwiehühner, die für Fleisch und Eierproduktion taugten. Die Mädels legten Eier und wurden dann irgendwann Suppenhühner, die Hähne wurden eine Weile gemästet und wurden zu Brathähnchen. Und heute? Es gibt Masthähnchen und Legehühner, wobei die männlichen Legeküken, da überflüssig, einfach getötet werden. Fallen Euch die Parallelen auf? Was geschieht eigentlich mit den Böcken die in Ziegen-Massentierhaltungen "anfallen"? Es ist doch besser, diese zu essen, da schließt sich doch auch ein Kreis der irgendwie Sinn macht. Klar: meine Katzen würde ich mit Zähen und Klauen verteidigen, meinen Hund auch - irgendwo ist das sicherlich irrational.... Auch habe ich absolute Hochachtung vor Menschen, die vegetarisch leben - meins ist es allerdings nicht mehr und so versuche ich meinen Weg konsequent zu gehen.
Brennessel
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
hola,
also das ist doch mal ne absolut tolle antwort, die spricht uns aus dem herzen #daumen_hoch* #daumen_hoch* #daumen_hoch*
wir essen nur noch unser eigenes fleisch, von welchem tier auch immer, was anderes kommt uns nicht auf den tisch,
brennessel, danke dir, das war der beitrag der woche :-) #daumen_hoch*
die netti und matze
also das ist doch mal ne absolut tolle antwort, die spricht uns aus dem herzen #daumen_hoch* #daumen_hoch* #daumen_hoch*
wir essen nur noch unser eigenes fleisch, von welchem tier auch immer, was anderes kommt uns nicht auf den tisch,
brennessel, danke dir, das war der beitrag der woche :-) #daumen_hoch*
die netti und matze
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
Hallo Finn !Finn hat geschrieben:naja, das klingt mir nun zu renditeorientiert. rendite-denken geht zumeist auf kosten der tiere - auch nicht mein ding. mir reichts wenn die futterkosten reinkommen und wir unseren eigenbedarf decken können. reich wird man mit tieren nicht.Holzwurm hat geschrieben:Wir nennen es Fleischernteertrag u.ist für uns wirtschaftlich. #daumen_hoch*
Da hast du was in den falschen Hals gekriegt.Wirtschaftlichkeit heißt hier,wir müssen kaum Fleisch kaufen.
Da wir Milch u. Fleisch vom eigenen Hof haben,können wir ein Großteil an Geld für Lebensmittel sparen.
Dieses Geld geht dann wieder in die Unterhaltung der Tiere.
Wenn du das Renditedenken nennst,kann ich damit leben.
@ Martina, Superbeitrag #daumen_hoch*
Freunde von uns sind auch Vegetarier,jeder tolleriert die Ansichten des Anderen u.versucht nicht den Anderen zu bekehren.
Übrigens kommen die gern zu uns,wir können auch vegetarisches Essen anbieten,am liebsten kommen sie wenns Kartoffelsalat gibt,mit gegrilltem Ziegenkäse.
Viele Grüße
Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont!
(Konrad Adenauer)
(Konrad Adenauer)
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg #jubel#
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
Sandra_ hat geschrieben:Ich finde verkaufen alle mal besser als schlachten.
Ich will niemanden was unterstellen, aber ist das
nicht ein bisschen egoistisch, wenn man die
Tiere lieber schlachtet als zu verkaufen ?
Die Tiere haben warscheinlich noch ein
schönes Leben,
und wenn nicht???? ich habe keinen einfluß mehr auf die haltung wenn die tiere verkauft sind. auch schutzverträge geben keine sicherheit. ich finde es nicht egoistisch wenn ich lieber schlachte - eins kann ich dann mit sicherheit sagen: sie hatten bei MIR ein schönes leben. der gedanke, daß sie in einem dunklen dreckloch vor sich hinvegetieren oder jämmerlich in einem netz mit zu wenig strom verenden ist mir unerträglicher als der schnelle tod beim metzger.
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
dann hab ich dich tatsächlich falsch verstanden. ich seh es wie du. wir decken unseren eigenbedarf, tauschen auch mal dienstleistungen gegen fleisch oder wurst (oder verschenken es) und verkaufen den rest. die futterkosten werden über die pflegeverträge abgedeckt - so kommt man einigermaßen rum.Holzwurm hat geschrieben:Da hast du was in den falschen Hals gekriegt.Wirtschaftlichkeit heißt hier,wir müssen kaum Fleisch kaufen.
Da wir Milch u. Fleisch vom eigenen Hof haben,können wir ein Großteil an Geld für Lebensmittel sparen.
Dieses Geld geht dann wieder in die Unterhaltung der Tiere.
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
genau! weil zweinutzungsrassen meist zu wenig rendite bringen wenn man auf fleisch oder milch spezialisiert ist werden eben nur noch milchrassen oder fleischrassen gezüchtet. die klassischen zweinutzungsrassen - die früher den familien ihr auskommen beschert haben - sterben langsam aus. nur als hobbyhalter kann ich es mir "leisten" solche rassen zu erhalten.Brennessel hat geschrieben:Außerdem glaube ich, dass die vielen schönen alten Haustierrassen nur deswegen über Generationen erhalten geblieben sind weil sie halt Nutztiere und keine Streicheltiere waren. Also sind Tiere zum Essen auch ein Teil unseres Kulturguts. Hobbyhalter haben, wie ich meine, da eine ganz wichtige Aufgabe: nämlich diese Rassen zu erhalten, wozu manchmal eben auch das Schlachten und Essen gehört.
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
Interessantes Thema habt Ihr hier........ 8)
Nun zur Eingangsfrage:
Dieses Jahr, ist das Erste, wo ich auch Ziegen abgeben "muss". D.h. die Böckchen. Die Mädels können alle bleiben, da wir mehr als genug platz haben.
Sicherlich versuche ich meine Böcke zu platzieren, sollte dies nicht gelingen (momentan schaut es so aus), dann werden sie geschlachtet und mit weiterem Fleisch unserer Tiere, verwurstet.
Ich seh daran nix Verwerfliches!
Ein vielleicht kurzes Leben, dafür ein super Tolles! #daumen_hoch*
Brennessel schreibt da was ganz Wesentliches:
Tiere sterben oftmals für ganz andere Dinge, als für unsere Ernährung! Sei es für Kosmetikas, Medikamente, etc. Sprich Tierversuche. Oftmals wissen wir davon gar nix. Meist ist dieser Tod noch viel qualvoller als ein Schlachthof.
Wir schlachten auch jedes Jahr Schweine um unseren Fleischbedarf zu decken. Tiere die ich als Kleine aufziehe, die über grüne Wiesen rennen und ihrer Art entsprechend gefüttert und gehalten werden. Jedes wird absolut stressfrei verladen, über eine sehr geringe Distanz selber zum Schlachthof gefahren und da überaus "human" geschlachtet.
Was jedoch nicht zu unterschätzen ist:
Jedermann/Frau kann etwas dazu beitragen, dass Tiere artgerecht und anständig gehalten werden. Kauft nicht einfach irgendein Fleisch. Kauft am Besten direkt beim Produzenten! Schaut Euch die Tiere und die Haltungsbedingungen genau an und entscheidet dann, obs für Euch stimmt.
So kann Massentierhatung und viel Leid erspart werden.
P.s.: ich hab übrigens gar nix gegen Menschen die kein Fleisch essen! #freunde#
Nun zur Eingangsfrage:
Dieses Jahr, ist das Erste, wo ich auch Ziegen abgeben "muss". D.h. die Böckchen. Die Mädels können alle bleiben, da wir mehr als genug platz haben.
Sicherlich versuche ich meine Böcke zu platzieren, sollte dies nicht gelingen (momentan schaut es so aus), dann werden sie geschlachtet und mit weiterem Fleisch unserer Tiere, verwurstet.
Ich seh daran nix Verwerfliches!
Ein vielleicht kurzes Leben, dafür ein super Tolles! #daumen_hoch*
Brennessel schreibt da was ganz Wesentliches:
Als Bauersfrau bin ich es mir gewohnt Tiere in den Schlachthof zu bringen. Und bei weitem ist nicht jeder Schlachthof schlecht.auf Fleisch zu verzichteten bedeutet nicht wirklich, den Tod von Tieren aufgrund des eigenen Essverhaltens zu vermeiden.
Tiere sterben oftmals für ganz andere Dinge, als für unsere Ernährung! Sei es für Kosmetikas, Medikamente, etc. Sprich Tierversuche. Oftmals wissen wir davon gar nix. Meist ist dieser Tod noch viel qualvoller als ein Schlachthof.
Wie kommst Du darauf, dass Schweine leiden müssen wenn sie geschlachtet werden? Hast Du das aus dem Fernsehen? Falls ja, klar da werden "nur" die Schreckensbilder gezeigt. Falls nein, würds mich interessieren wie Du darauf kommst.Sandra hat geschrieben:Es wird warscheinlich nie aufhören mit
dem schlachten, aber ich für meinen
Teil kann sagen, wegen mir mussten bestimmt 2 schweine
nicht geschlachtet werden und sie mussten nicht
leiden, weil sie geschlachtet wurden.
Wir schlachten auch jedes Jahr Schweine um unseren Fleischbedarf zu decken. Tiere die ich als Kleine aufziehe, die über grüne Wiesen rennen und ihrer Art entsprechend gefüttert und gehalten werden. Jedes wird absolut stressfrei verladen, über eine sehr geringe Distanz selber zum Schlachthof gefahren und da überaus "human" geschlachtet.
Was jedoch nicht zu unterschätzen ist:
Jedermann/Frau kann etwas dazu beitragen, dass Tiere artgerecht und anständig gehalten werden. Kauft nicht einfach irgendein Fleisch. Kauft am Besten direkt beim Produzenten! Schaut Euch die Tiere und die Haltungsbedingungen genau an und entscheidet dann, obs für Euch stimmt.
So kann Massentierhatung und viel Leid erspart werden.
P.s.: ich hab übrigens gar nix gegen Menschen die kein Fleisch essen! #freunde#
grüsse von strahli
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
@Sandra:
Hallo,
hier mal ein Vergleich:
Stell dir vor, du stehst im Supermarkt, greifst ins Regal, holst dir irgendein Fleisch heraus und isst es später. Weißt du, woher das Fleisch stammt? Weißt du, ob es dem Tier vor der Schlachtung gut ging? Weißt du, ob das Tier während der Schlachtung gelitten hat? Weißt du, was das Tier zu fressen bekam, ob es genug Auslauf hatte, ob es Artgenossen hatte, ob es irgendwelche Krankheiten hatte...? Nein, das kannst du nicht wissen, das weiß niemand, der im Supermarkt Fleisch kauft.
Und nun zum Vergleich:
Stell dir vor, deine Ziege lammt ab, du bist bei der Geburt dabei, hilfst der Mutterziege vielleicht, wenn sie es nicht selbst schafft. Das Lamm ist ein Böckchen, das geschlachtet werden soll. In den nächsten paar Monaten siehst du das Böckchen aufwachsen, mit seiner Mama kuscheln, du spürst es, wenn es mit dir kuschelt, siehst es, wenn es über die Weide tobt. Du weißt, was das Lamm zu fressen bekam, weißt, dass es genügend Auslauf hatte, ob es Krankheiten hatte (oder was es für Krankheiten hatte) usw.
Nun ist der Tag der Schlachtung gekommen. Du hast dir jemanden zum Schlachten gesucht, der das Tier nicht leiden lässt. Du weißt, dass das Tier auch bei dir nicht gelitten hat, sondern, dass es sich wohlgefühlt hat. Kann man dann das Fleisch des Tieres nicht beruhigt essen? Außerdem hat Brennessel mit dem was sie geschrieben hat wirklich Recht:
PS: Ich will dich nicht zum Fleischesser umstimmen, ich bin auch keine "Vegetarier-Hasserin", ich möchte nur, dass du verstehst, warum wir unsere Tiere schlachten lassen und später auch essen.
Hallo,
hier mal ein Vergleich:
Stell dir vor, du stehst im Supermarkt, greifst ins Regal, holst dir irgendein Fleisch heraus und isst es später. Weißt du, woher das Fleisch stammt? Weißt du, ob es dem Tier vor der Schlachtung gut ging? Weißt du, ob das Tier während der Schlachtung gelitten hat? Weißt du, was das Tier zu fressen bekam, ob es genug Auslauf hatte, ob es Artgenossen hatte, ob es irgendwelche Krankheiten hatte...? Nein, das kannst du nicht wissen, das weiß niemand, der im Supermarkt Fleisch kauft.
Und nun zum Vergleich:
Stell dir vor, deine Ziege lammt ab, du bist bei der Geburt dabei, hilfst der Mutterziege vielleicht, wenn sie es nicht selbst schafft. Das Lamm ist ein Böckchen, das geschlachtet werden soll. In den nächsten paar Monaten siehst du das Böckchen aufwachsen, mit seiner Mama kuscheln, du spürst es, wenn es mit dir kuschelt, siehst es, wenn es über die Weide tobt. Du weißt, was das Lamm zu fressen bekam, weißt, dass es genügend Auslauf hatte, ob es Krankheiten hatte (oder was es für Krankheiten hatte) usw.
Nun ist der Tag der Schlachtung gekommen. Du hast dir jemanden zum Schlachten gesucht, der das Tier nicht leiden lässt. Du weißt, dass das Tier auch bei dir nicht gelitten hat, sondern, dass es sich wohlgefühlt hat. Kann man dann das Fleisch des Tieres nicht beruhigt essen? Außerdem hat Brennessel mit dem was sie geschrieben hat wirklich Recht:
Viele liebe Grüße von Mienchen2712.Brennessel hat geschrieben:Mit jedem verzehrten Stück Fleisch aus guter Haltung wird doch der Tierindustrie ein kleines Stückchen Boden entzogen. Brennessel
PS: Ich will dich nicht zum Fleischesser umstimmen, ich bin auch keine "Vegetarier-Hasserin", ich möchte nur, dass du verstehst, warum wir unsere Tiere schlachten lassen und später auch essen.
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- Beiträge: 320
- Registriert: 08.03.2010, 12:28
Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?
Hier noch einige Gedanken zum Thema - dies alles immer unter dem Vorbehalt, dass ich vegetarisch lebende Menschen respektiere und niemanden zu meiner diesbezüglichen Lebensweise umstimmen will:
-unsere Kulturlandschaft geht Hand in Hand mit dem Fleischverzehr - das fängt bei Kuhherden an, die leider auch immer seltener draußen zu sehen sind und geht über Schäfer bis zu der inzwischen immer häufiger praktizierten Landschaftspflege durch Ziegen, wie sie bspw. im Rheingau. stattfindet. Auf das Schlachten kann hier, alleine aus ökonomischen Gründen nicht verzichtet werden. Alternative: maschinelle Pflege der Landschaft, kein Tier mehr in Blickweite - wollen wir das?
-durch die industrielle Massentierhaltung ist es zu einer extremen Geschmacksverflachung gekommen - von den Betreibern klar gewollt. Industrieschnitzel schmecken fast nur nach den Gewürzen, die man drauftut - durch den Mangel an Geschmackserlebnis wird natürlich viel mehr Fleisch konsumiert als bei einem langsam gewachsenem Stück Fleisch, das noch einen Eigengeschmack hat. Ein Blick nach Amiland zeigt auf, welche Konsumgewohnheiten da bei uns herangezüchtet werden sollen: massiger Fleischverzehr von Leuten, die gar nicht mehr wissen, wie langsam gewachsenes Fleisch schmeckt und dieses dann bald ablehnen werden, weil sie an den Geschmack nicht mehr gewöhnt sind. Wäre der Kampf gegen die Geschmacksnervenverödung nicht gerade eine Aufgabe für Hobbyhalter?
-schließlich noch eine Überlegung, die weit über das hinausgeht, was hier bisher diskutiert wurde: ist es nicht auffällig, dass der Fleischkonsum zunimmt während das Schlachten und damit die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen lebendem Tier und totem Stück Fleisch immer mehr aus dem allgemeinen Bewusstsein gedrängt wird? Die Teile vom Tier, an denen man gut nachvollziehen kann, dass es sich ehemals um ein lebendes Wesen gehandelt hat (also mit Knochen, oder Füße, Köpfe etc.) sind heute kaum mehr in den Auslagen zu sehen. Diese Tendenz passt doch ganz gut zu unserer Hochglanzgesellschaft in der alle unangenehmen Themen ausgeblendet werden. Vielleicht sind da die Hobbyhalter auch eine Art Bewahrer von Wissen um Lebenszusammenhänge oder den ganz normalen Kreislauf allen Lebens, welcher der großen Masse der Gesellschaft leider schon längst verloren gegangen ist.
Gerade im Hinblick auf diese Überlegung empfehle ich die Lektüre des Buches "Emmas Glück" von Claudia Schreiber - da gibt es auch einen schönen Film, das Buch ist allerdings besser. Zwar geht es hier um Schweine, aber letztlich um die großen Zusammenhänge des Lebens von Tier und Mensch und den Umgang damit.
-unsere Kulturlandschaft geht Hand in Hand mit dem Fleischverzehr - das fängt bei Kuhherden an, die leider auch immer seltener draußen zu sehen sind und geht über Schäfer bis zu der inzwischen immer häufiger praktizierten Landschaftspflege durch Ziegen, wie sie bspw. im Rheingau. stattfindet. Auf das Schlachten kann hier, alleine aus ökonomischen Gründen nicht verzichtet werden. Alternative: maschinelle Pflege der Landschaft, kein Tier mehr in Blickweite - wollen wir das?
-durch die industrielle Massentierhaltung ist es zu einer extremen Geschmacksverflachung gekommen - von den Betreibern klar gewollt. Industrieschnitzel schmecken fast nur nach den Gewürzen, die man drauftut - durch den Mangel an Geschmackserlebnis wird natürlich viel mehr Fleisch konsumiert als bei einem langsam gewachsenem Stück Fleisch, das noch einen Eigengeschmack hat. Ein Blick nach Amiland zeigt auf, welche Konsumgewohnheiten da bei uns herangezüchtet werden sollen: massiger Fleischverzehr von Leuten, die gar nicht mehr wissen, wie langsam gewachsenes Fleisch schmeckt und dieses dann bald ablehnen werden, weil sie an den Geschmack nicht mehr gewöhnt sind. Wäre der Kampf gegen die Geschmacksnervenverödung nicht gerade eine Aufgabe für Hobbyhalter?
-schließlich noch eine Überlegung, die weit über das hinausgeht, was hier bisher diskutiert wurde: ist es nicht auffällig, dass der Fleischkonsum zunimmt während das Schlachten und damit die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen lebendem Tier und totem Stück Fleisch immer mehr aus dem allgemeinen Bewusstsein gedrängt wird? Die Teile vom Tier, an denen man gut nachvollziehen kann, dass es sich ehemals um ein lebendes Wesen gehandelt hat (also mit Knochen, oder Füße, Köpfe etc.) sind heute kaum mehr in den Auslagen zu sehen. Diese Tendenz passt doch ganz gut zu unserer Hochglanzgesellschaft in der alle unangenehmen Themen ausgeblendet werden. Vielleicht sind da die Hobbyhalter auch eine Art Bewahrer von Wissen um Lebenszusammenhänge oder den ganz normalen Kreislauf allen Lebens, welcher der großen Masse der Gesellschaft leider schon längst verloren gegangen ist.
Gerade im Hinblick auf diese Überlegung empfehle ich die Lektüre des Buches "Emmas Glück" von Claudia Schreiber - da gibt es auch einen schönen Film, das Buch ist allerdings besser. Zwar geht es hier um Schweine, aber letztlich um die großen Zusammenhänge des Lebens von Tier und Mensch und den Umgang damit.