Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Landlady
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Registriert: 29.06.2007, 21:08

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Landlady »

Brennessel hat diese Sätze geschrieben:
"Diese Tendenz passt doch ganz gut zu unserer Hochglanzgesellschaft in der alle unangenehmen Themen ausgeblendet werden. Vielleicht sind da die Hobbyhalter auch eine Art Bewahrer von Wissen um Lebenszusammenhänge oder den ganz normalen Kreislauf allen Lebens, welcher der großen Masse der Gesellschaft leider schon längst verloren gegangen ist."

Und damit mir aus dem Herzen und aus dem Verstand gesprochen.Diese ewige Diskussion über die ach so herzlosen Menschen, welche sich selbst mit Lebensmitteln versorgen, macht mich kirre.
In unserer Gesellschaftsordnung ist es doch so: wir sind doch schon so im völligem Überfluss, daß fast die meisten Menschen nicht mehr wissen, den Wert von Eßwaren zu schätzen.Wer wirklich Hunger hat und weiter leben will, der hat keine Zeit, sich über seine gedankliche Lebenseinstellung zu definieren. Sondern derjenige tut etwas fürs Überleben und wenn er kann, dann versorgt er sich selbst mit Lebensmitteln.( hier eben Ziegenfleisch)
Leider geht dieses Wissen um das tatsächliche Arbeiten fürs tägliche Brot (oder Fleisch) verloren und das macht mich traurig.
Und dann noch mal eine hypotetische Frage? Wenn Ziegen nur aus Spass an der Freude gehalten werden, nicht gedeckt werden und so wider die Natur ohne Nachwuchs leben,ist das artgerecht?
Ja, und wenn doch Lämmer geboren werden ist es kaum durchführbar die Tiere abzugeben, weil die meisten eben wieder den Kreislauf des Lebens nicht verstanden haben und lieber beim Disconter Geld für "anonymes" Fleisch ausgeben.
Aber das ist ja auch "gesünder": Viel Wasser, viel Antibiotika !!!!!!
Ach ja und der Vegetarierer kaft Tofu und Soja, das wächst ja auch in unseren Breitengraden !!!!!
Lg Gabriele


Tu was Du willst, aber schade niemanden
sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von sanhestar »

Sandra_ hat geschrieben: Ich finde verkaufen alle mal besser als schlachten.
Ich will niemanden was unterstellen, aber ist das
nicht ein bisschen egoistisch, wenn man die
Tiere lieber schlachtet als zu verkaufen ?
Die Tiere haben warscheinlich noch ein
schönes Leben, wenn sie verkauft werden und haben
oft auch ein artgerechtes Leben. Weil es viele
Halter gibt die sehr sehr pflichtbewusst sind.
Und es gibt auch viele, die sich freuen eine Ziege
zu bekommen.
Oh Sandra,

Deine Blauäugigkeit und Deinen Idealismus in allen Ehren, aber gerade bei den kleinen Wiederkäuern (Schafe und Ziegen) ereignen sich "Hinterhoftragödien" weitaus häufiger, als Du es wahrhaben möchtest.

Artgerechtes Leben z.B. auf 500 qm Fläche? Fettgefüttert von wohlmeinenden Haltern? Verhungert aus Gleichgültigkeit? Jämmerlich verendet wegen fehlendem Fachwissen? Schlussendlich eingeschläfert, weil eine Rettung nicht mehr möglich war? Jahrelang an einer Kette gehalten?

Nicht jeder, der sich freut, eine Ziege zu bekommen, kann sie artgerecht halten. Oft mangelt es am Platz, Futterangebot oder am Wissen zur Ziegenhaltung. Freude kann man nicht mit Qualifikation gleichsetzen.

Schau Dir mal folgende Berichte an und überlege Dir, wie Du Dich fühlen würdest, wenn da Tiere, die Du "in gute Hände" verkauft hast, dabei gewesen wären.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.google.de/url?sa=t&source=we ... &source=we ... Eg2YXuV5fA</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.google.de/url?sa=t&source=we ... &source=we ... pAKpaLZoIQ</a><!-- m -->


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Schlangi

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Schlangi »

Hallo,

Ich meine,dass man Zwergziegenlämmer besser verkaufen kann.
In meinen Augen sind Zwergziegen keine Nutztiere,sondern Hobbytiere.
Sie geben nicht viel Milch,und Fleisch ist auch nicht viel dran.
oder was meint ihr??


Adalbert
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Registriert: 07.03.2008, 20:54

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Adalbert »

Schön geschrieben :)


Brennessel hat geschrieben:Hier noch einige Gedanken zum Thema - dies alles immer unter dem Vorbehalt, dass ich vegetarisch lebende Menschen respektiere und niemanden zu meiner diesbezüglichen Lebensweise umstimmen will:
-unsere Kulturlandschaft geht Hand in Hand mit dem Fleischverzehr - das fängt bei Kuhherden an, die leider auch immer seltener draußen zu sehen sind und geht über Schäfer bis zu der inzwischen immer häufiger praktizierten Landschaftspflege durch Ziegen, wie sie bspw. im Rheingau. stattfindet. Auf das Schlachten kann hier, alleine aus ökonomischen Gründen nicht verzichtet werden. Alternative: maschinelle Pflege der Landschaft, kein Tier mehr in Blickweite - wollen wir das?
-durch die industrielle Massentierhaltung ist es zu einer extremen Geschmacksverflachung gekommen - von den Betreibern klar gewollt. Industrieschnitzel schmecken fast nur nach den Gewürzen, die man drauftut - durch den Mangel an Geschmackserlebnis wird natürlich viel mehr Fleisch konsumiert als bei einem langsam gewachsenem Stück Fleisch, das noch einen Eigengeschmack hat. Ein Blick nach Amiland zeigt auf, welche Konsumgewohnheiten da bei uns herangezüchtet werden sollen: massiger Fleischverzehr von Leuten, die gar nicht mehr wissen, wie langsam gewachsenes Fleisch schmeckt und dieses dann bald ablehnen werden, weil sie an den Geschmack nicht mehr gewöhnt sind. Wäre der Kampf gegen die Geschmacksnervenverödung nicht gerade eine Aufgabe für Hobbyhalter?
-schließlich noch eine Überlegung, die weit über das hinausgeht, was hier bisher diskutiert wurde: ist es nicht auffällig, dass der Fleischkonsum zunimmt während das Schlachten und damit die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen lebendem Tier und totem Stück Fleisch immer mehr aus dem allgemeinen Bewusstsein gedrängt wird? Die Teile vom Tier, an denen man gut nachvollziehen kann, dass es sich ehemals um ein lebendes Wesen gehandelt hat (also mit Knochen, oder Füße, Köpfe etc.) sind heute kaum mehr in den Auslagen zu sehen. Diese Tendenz passt doch ganz gut zu unserer Hochglanzgesellschaft in der alle unangenehmen Themen ausgeblendet werden. Vielleicht sind da die Hobbyhalter auch eine Art Bewahrer von Wissen um Lebenszusammenhänge oder den ganz normalen Kreislauf allen Lebens, welcher der großen Masse der Gesellschaft leider schon längst verloren gegangen ist.
Gerade im Hinblick auf diese Überlegung empfehle ich die Lektüre des Buches "Emmas Glück" von Claudia Schreiber - da gibt es auch einen schönen Film, das Buch ist allerdings besser. Zwar geht es hier um Schweine, aber letztlich um die großen Zusammenhänge des Lebens von Tier und Mensch und den Umgang damit.


Liebe Grüsse
Claudia

**********************************
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen,
Unglück oft durch Vernachlässigung
kleiner Dinge.

Wilhelm Busch
Landlady
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Registriert: 29.06.2007, 21:08

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Landlady »

Ich denke es reic ht !
Thema dieses Threads war ja wohl etwas ganz anderes, als eine endlos Diskussion über Schlachten ja oder Nein.
Ich gehe mal zum Ausgangspunkt zurück und teile meine Erfahrung mit.
Zu den Ziegen kam ich "per Zufall" und dann kamen auch Geburten. Leider ist hier oben kein besonders gutes Verkaufen der Lämmer möglich. Verschenken wollte ich sie nicht (wer kein Geld für den Kauf hat, wie will er dann Kosten tragen ? ), also habe ich mich nach inneren Kämpfen für Schlachten und Wursten entschieden. Heute sage, die beste Lösung um in eigener Verantwortung sehr gute Lebensmittel selbst zu produzieren und geschmacklich sowieso unübertroffen.
LG Gabriele
die- Alex Übrigens, danke für die Aufklärung wegen des Tofus; da hatte ich drauf gewartet!


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Locura
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Registriert: 31.05.2007, 10:01

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Locura »

Warum so angriffslustig?


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Sandra_
Beiträge: 35
Registriert: 16.05.2010, 12:34

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Sandra_ »

Für mich gehört das auch zum Thema !!
Ich denke jeder kann hier schrieben was
er möchte und es ist ebend eine Disskusion
, wo jeder seinen Stand vermitteln möchte

also, waruk denken alle das die Ziegen
in schlechte Haltung kommen ? Ich mien,
ihr habt eure Ziegen doch auch irgendwo
gekauft und wenn man immer so denken
würde, würde es bald keine Ziegenhalter
geben. Also für mich gehört mein haustier
immer noch nicht auf den Teller und ich
sehe das so wie Schlangi

Und mit dem verschenken: Ich würde, wenn
ich die Wahl zwischen geschenkter Ziege und
ziege zum kaufen natürlich für die geschenkte
Ziege entscheiden, weil das eig. kein Unter
schied mahct ob du für 10 € ne Ziege kaufst
und dann in schlechte Haltubng steckst oder
für 30 oder für 0 €. Das ist eine Sache damit
muss man dann klar kommen, aber ich denke alle
hier würden ihre Ziegen artgerecht halten und
es gibt sehr viele die ihre Ziegen artgrecht
halten. Zur Not kann man doch auch hinfahren
und sich anschauen wohin die Ziegen kommen.
Da hätte ich kein Problem mit, aber am ende
meine Ziege aufzuessen, ist für mich einfach absurd
und unverständlich.

Hat schon Mal jemand gesehen wie seine Ziege geschlachtet wurde ??

Und zum Leiden und Schlachten, ich denke KEINEM
Tier geht es gut, dass geschlachtet werden soll und
wo leben eure schweine ?? Bestimmt nicht auf einer
Wiese oder ? Dort wo ich meine Pferde im Moment habe,
sehe ich jeden Tag wie die Tiere gehalten werden. Und
das ist hier Standart. Die Tieren zu dritt in kleinen Boxen
Keine ordentliche Luft und sau heiß. Ich glaube, dass
Schweine z.b. nie artegrecht leben werden ausser vill.
Minischweine, aber für JEDES Schwein ist der Transport
purer Stress und das bringt auch ein hohes Risiko mit
Verletzungen und ich sehe, wie die Schweine ver- und abgeladen
werden. Mit Elektroschockern oder mit Tritten. Und das ist
nicht besonders schön mit anzusehen und ich glaube, dass
niemand seine schweine ruft oder sie alleine den Weg zum schlachter laufen
lässt. Es ist ebend so, dass ein Trasport stress birgt.
Und darum bin ich Vegaterier. Das ist mein grund.
Einige denken, dass bringt ncihts, wenn eienr
hier vegeatriere ist, aber für mich bringt es eine Menge.
Und wenn mehrere so denken würdne, gäbe es auch
mehr Vegetarier.

:D Euer Futter für die Ziegen will cih aber trotzdem nciht
aufessen :D:D, aber Ziegen essen ja auch kein Soja bohnen.

Und Tofu gibt es überall. ;D


Strahli
Beiträge: 665
Registriert: 28.05.2010, 22:25

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Strahli »

Und zum Leiden und Schlachten, ich denke KEINEM
Tier geht es gut, dass geschlachtet werden soll

Und warum? Denkst Du dass das Tier weiss wohin es geht?
Und wo leben eure schweine ?? Bestimmt nicht auf einer
Wiese oder ?

Doch! Artgerecht in Gruppen. Dies vom Ferkel bis hin zur ausgewachsenen Sau. In einem geräumigen, in versch. Bereiche unterteilten Stall, mit 24 Std. offenem Auslauf und Weidegang mit Suhlmöglichkeit. Achja, auf Spaltenböden, sowie Kastenstände verzichten wir bewusst.
Dort wo ich meine Pferde im Moment habe,
sehe ich jeden Tag wie die Tiere gehalten werden. Und
das ist hier Standart. Die Tieren zu dritt in kleinen Boxen
Keine ordentliche Luft und sau heiß. Ich glaube, dass
Schweine z.b. nie artegrecht leben werden ausser vill.
Minischweine,

Ja, leider ist dies standart. Doch warum? Weil Fleisch billig produziert werden muss. Und die Konsumenten dies kaufen ohne nachzudenken. Es wird lediglich der Preis beachtet.
aber für JEDES Schwein ist der Transport
purer Stress und das bringt auch ein hohes Risiko mit
Verletzungen
Nein! Stress ist kein Muss! Das hängt ganz von der Tierhaltung ab. Unsere sind allesamt handzahm. Ich kann jedes Tier anfassen und rufen. Das bedeutet jedoch auch, dass man sich mit den Tieren abgibt und viel Zeit investiert.
und ich sehe, wie die Schweine ver- und abgeladen
werden. Mit Elektroschockern oder mit Tritten. Und das ist
nicht besonders schön mit anzusehen
Da stimme ich Dir zu. Das ist weder schön anzusehen, geschweige denn hat es etwas mit artg. Tierhaltung und Respekt zu tun!
Und ich bin sehr froh, dass dies bei uns nicht nötig ist. Abgesehen vom tierischen Stress, versaute diese Verladeart die ganze Fleischqualität!
Es ist ebend so, dass ein Trasport stress birgt.[/quote!
Wie gesagt: muss nicht! Doch dafür braucht es Arbeit mit den Tieren. Genauso wie Du einen Welpen prägst, kann ich meine Schweine (und auch alle andern Tiere) prägen. Was sie von klein auf kennen, verursacht keinen Stress mehr.
Und darum bin ich Vegaterier. Das ist mein grund.
Einige denken, dass bringt ncihts, wenn eienr
hier vegeatriere ist, aber für mich bringt es eine Menge.
Und wenn mehrere so denken würdne, gäbe es auch
mehr Vegetarier.
Das ist jedem selber überlassen. Wie erwähnt, auch diese Entscheidung respektiere ich.

Was Du jedoch in Zukunft beachten solltest: Wirf nicht alle Schweinhalter in einen Topf! Es gibt durchaus Betriebe, wo die Tiere ein „schönes“ Leben haben dürfen!


grüsse von strahli
Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Locura »

Nun ja, die Tiere, die am Schlachthof abgeladen werden, kennen das Wort "Schlachtung" zwar nicht...- sie riechen aber das Blut und hören die Laute der Tiere, die vor ihnen geschlachtet werden.

Es ist erwiesen, dass der Streßpegel dort noch höher als auf dem Transport ist und die Handhabung der Tiere in den meisten Großbetrieben trägt dazu natürlich noch bei.


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Nehmt Euch mal die Zeit!!!
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Strahli
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Registriert: 28.05.2010, 22:25

Re: Was passiert mit den Tieren, die zuviel sind?

Beitrag von Strahli »

Hallo Locura

Ja, wiederum eine Frage der Grösse des Schlachthofes, des Managements und natürlich der Hygiene....


grüsse von strahli
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