bock greift an :(

[Alrun]

Ich halte schon seit 20 Jahren Ziegen und habe auch immer Böcke gehabt. Nur ein einziges mal hatten wir einen Bock dabei, der uns ernsthaft attackierte. Diesen hatten wir schon erwachsen gekauft.

Ich muss sagen, dass ich nicht lange überlegt habe - als es an einem Tag wirklich so ausuferte, dass mein Mann in weitem Bogen durch den Auslauf flog, haben wir ihn kurzerhand geschlachtet.

Warum also soll ich meine Familie und mich solch einer unnötigen Gefahr aussetzen? Zumal es tausende von Ziegenböcken gibt, die sich ordentlich benehmen! Und zwar ohne monatelanges Korrektur-Training (was ja auch nicht zwangsläufig erfolgreich sein muss).

Zurückgeben würde ich so einen Ziegenbock auch nicht. Denn was erwartet ihn denn beim Vorbesitzer? Wiederum Einzelhaft? Und wenn er wieder mal abgegeben wird - immer wieder ein Risiko für die Menschen, die ihn betreuen. Also lieber an Ort und Stelle schlachten.

Liebe Grüße
Alrun

[Ziegengeli26]

Hallo Locura!
wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hättest, hättest du mit bekommen müssen, das der Bock damals bei uns als lieb angepriesen worden war und er wegen Blutauffrischung was jeder Ziegen oder schafhalter ja machen muß,
sich von dem Tier trennen.
Und das es ein Nubierbock war freute uns eigentlich, wegen dem Milch-Fettgehalt....der rasse.

Wir hatten ihn voll laufen mit, aber es ging nicht mit ihm.
So hat er eine große Box gehabt und lief übern Tag zum Durchdecken in der Gruppe und das jeden zweiten Tag!
Wir haben nie Anbindehaltung gehabt.
Und ich lese auch grade, das noch so angeblicher Tierquäler gleich so ein Problembock geschlachtet hat.
Bitte, man sollte doch nicht vergessen das es nicht nur um kleine Streicheltierchen geht, sondern Nutztiere.
Und viele Tierhalter können noch viel über Böcke erzählen...
da würde man sich nur wundern.
Das hat mit Tierquälereien nichts zu tun.
Wir haben wieder nun die letzten Jahre Bocklämmer groß gezogen.
der letzte ging vor zwei Jahren zu einem Ziegenhof, wo er den letzten Winter die Box zusammen gedeppert hat.
Bei uns war er Lamm fromm.
Das erste jahr ging es noch bei ihm mit dem Bock.
Diesen Winter wär er völlig von der Rolle gewesen.
Man steckt einfach nicht inden Tieren drin, obwohl man sich die beste Mühe gibt!
Alles gute!
Angelika

[Strahli]

Ich sehe es auch in die Richtung wie Alrun.

Keiner kann sagen, ob das Bockverhalten "nur" von einer anfänglich unpassenden Haltunsart, von momentan überzogenen Hormonsteuerungen, etc.. kommt. Es ist sehrwohl möglich, dass der Bock eine krankhafte Veränderung im Gehirn hat und diese kann man nicht wegerziehen.

Gerade angesichts Deiner 16-Jährigen Sitterin musste Dir die Sache gut überlegen. Denn wenn ihr etwas passiert, machst Du Dir bestimmt ein lebenlang ein Gewissen.

Ich will Dir keine Angst machen. Manchmal muss der Verstand gegen Gefühle entscheiden, weil das Risiko einfach nicht tragbar ist.

Auch wir haben Böcke, plus eine sep. Bockherde. Es ist ein absolutes no-go, dass mich einer der Böcke versucht zu attackieren! Dies gilt im Besonderen für "ältere" Herren. Solange sie in den Flegeljahren sind, o.k., danach ist schluss.
Ich musste vor einigen Tagen auch einen meiner Jungböcke umschmeissen. O.k. der Kerl ist noch klein und leicht.

Auch muss ich zugeben, dass ich gerade bei Böcken mehr als pingelig bin. Wenn ich den Stall betrete haben sie zu weichen. Streicheleinheiten gibts auf mein Rufen hin. Bewege ich mich im Stall, so erwarte ich Distanz von allen Böcken zu mir, halte diese jedoch auch von meiner Seite her. Trotzdem kann ich die einzelnen Männle rufen, anbinden, etc....

[Mia88]

im nachhinein ist mir klar geworden, dass ich die ersten anzeichen einfach nicht gesehen habe. beim pferd oder hund würde mir das nie passieren, aber bei der ziege... eben unerfahrenheit. er hat mir den weg abgeschnitten- ich bin zur seite gegangen, er hat seinen kopf an mir geschubbert- ich hab gestreichelt, etc... die ersten beiden leichten kicks- ich hab nicht reagiert... tja, und meine stellung war klar. seit der heftigen attacke läuft das anders. ich habe einen großen stock dabei, und er hat zu weichen, jeder versuch mir zu nahe zu kommen, wenn ich das nicht will, wird unterbunden. ich streichle ihn, wenn ich den anfang mache und beende das dann mit wegschicken. ich hab immer ein auge auf ihn egal was ich mache, aber es gab keinen einzigen versuch mehr!! und das macht mir hoffnung. ansonsten ist das ja echt sein todesurteil, und ich möchte ihm ja die chance geben!!

unsere tiersitterin wird erst in 6 wochen hier wieder für 3 wochen aufpassen müssen, bis dahin wird sich zeigen wohin es geht. hab aber das gefühl auf dem richtigen weg zu sein :-) hoffichmal....

LG

[Schnikkschnakk]

Hallo Mia,

als (Noch) Nicht-Ziegenhalterin habe ich gebannt diesen Thread verfolgt. Natürlich kann ich Dir weder einen Rat geben noch die Angelegenheit beurteilen.

Aber irgendwie finde ich es schon toll, dass Du dem (Mist- *fg* ) Bock eine Chance geben willst, obwohl es sicher genügend unproblematische Böcke gibt. Ich kenne solche Probleme durchaus in Bezug auf Hund und Pferd und muss sagen, dass ich mich bisher gern jeder Herausforderung gestellt und bislang auch immer eine für alle Beteiligten passende Lösung gefunden habe, insofern kann ich gut nachvollziehen, dass Du zumindest nicht kampflos aufgeben möchtest. Vielleicht wird er ja das tollste Tier der Welt!

Ich bin gespannt, wie sich Euer Verhältnis entwickelt ...

Toi toi toi!

LG, Gudrun

[Locura]

Ich drücke Dir und dem Bock die Daumen! :-)

[Mia88]

das ist nett :D
ich werde berichten!!!
für mich ist das leider so (gut für die tiere, manchmal schlecht für uns), dass ich in dem moment, in dem ich ein tier übernehme, verantwortung fühle. sollte ja auch so sein! und aufgeben hieße für pedro halt das ende... und das könnte ich nur verantworten, wenn er wirklich gefährlich werden sollte. und das ist nicht der fall.
wenn ich mich jetzt entsprechend verhalte, wird er mich akzeptieren müssen!! ob er will oder nicht #baeh#

[Pepper]

Hallo,

jetzt will ich ja auch mal was dazu sagen :) Ich war auch ziemlich gefesselt von dem ganzen Thread.
Mit 11 hatte ich ein Pflegepony, Mia, das als Gesellschaftstier einen unkastrierten Tiegenbock bekam. Keine Ahnung, welcher Rasse Tyson angehörte, aber er war hornlos. Er war anfangs total scheu, hatte Angst vor seiner Besitzerin und vor mir. Mit viel Geduld erwarb ich mir nach und nach sein Vertrauen, aber leider nur, bis er geschlechtsreif wurde. Da begann er zu stinken, das Pony (eine Stute!!!) zu besteigen, machte auch vor mir nicht halt, und boxte bei jeder Gelegenheit zu, auch richtig heftig. Ich hatte eigentlich keine rechte Lust mehr, das Pony zu besuchen, weil Tyson so aggressiv war. Aber die Besitzerin hatte gar keine Zeit für die Tiere, und so musste das sein, außerdem war das Pony ja meine Freundin, die ich nicht einfach so vernachlässigen konnte und wollte. Also, jedes Mal, wenn ich in den Auslauf kam, packte ich Tyson sogleich an seinem Halsband, band ihn an und konnte mich in Ruhe um Molly, das Pony, kümmern.
Als ich eines Tages gerade Mollys Vorderhuf auskratzte, hatte sich der Knoten in Tysons Strick gelockert, und er schlug mir mit seinem hornlosen, aber dennoch festem Schädel so heftig gegen den Ellbogen, dass mir vor Schmerz schwarz vor den Augen und schlecht wurde. Was mich anging, ich hatte zwar Angst vor Tyson, zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Angst vor einem Tier, aber aus dieser Angst schöpfte ich die Kraft, ihn jedes Mal zurückzuboxen, was allerdings nichts an seinem Verhalten änderte. Dieses verschlimmerte sich von Tag zu Tag, sodass die Besitzerin irgendwann sagte, sie gibt ihn zurück zum Vorbesitzer, der im selben Dorf wohnte wie wir. Er hatte eine große Ziegenherde, Tyson wurde kastriert und blieb bei ihm. Nach etwa einem Jahr starb Molly #heul# und die Herde von Tysons neuem Besitzer zog auf eine Wiese in unserer Straße. Der Besitzer Michi erlaubte mir, zu den Ziegen reinzugehen, und als ich dann vor dem Zaun stand, sah ich ihn wieder. Tyson war gewachsen - und total friedlich. Als ich ihn rief, meckerte er und kam an den Zaun galoppiert. Er kannt mich noch, obwohl ich öfter grob zu ihm war und er mich fast zwei Jahre nicht mehr gesehen hatte. Und erst letzte Woche hab ich die Herde und ihn wieder gesehen. Inzwischen ist er riesig geworden, aber auch nach weiteren drei Jahren, die er mich nicht gesehen hatte, kam er als einziger zum Zaun und ließ sich von mir den Kopf kraulen. Kein Vergleich mehr zu dem stinkenden, aggressiven Bock, der er fünf Jahre zuvor gewesen war.

Gib nicht auf, an deinen Bock und an dich selbst zu glauben. Wenn er jetzt kastriert ist, könntest du es leichter mit ihm haben, und du schreibst ja schon, dass er bereits erste Funken Respekt vor dir zeigt. Ich drück die beide Daumen, dass ihr beide euch noch zusammenraufen könnt =)

Viele Grüße,
Lisa

[Bockhalter]

.........wenn er wirklich gefährlich werden sollte. und das ist nicht der fall.
wenn ich mich jetzt entsprechend verhalte, wird er mich akzeptieren müssen!! ob er will oder nicht #baeh#

Hallo,

wenn Du doch schon so sicher bist (ungefährlich #ka# ) und genau weißt wie Du Dich verhalten mußt,....warum fragst Du dann???? ;-)
So einen Bock möchte ich nicht einmal geschenkt haben wollen,.....schon aus Fürsorge meiner Enkelin gegenüber.

Schöne Grüße der Bockhalter.

[Bockhalter]

Hallo Mia

meiner Meinung nach solltest du den Bock so schnell wie möglich wieder loswerden. Am besten für das Tier und für dich mit Hilfe eines Bolzenschussgerätes. Jedes Jahr werden hier in Deutschland tausende Bockkitze geboren, die obwohl hübsch und ohne Verhaltensauffälligkeiten notgedrungen in der Regel beim Schlachter landen. Nimm eins da von, bevor du einen fünf Jahren alten Bock auf seine alte Tage noch kastrieren und psychotherapieren willst. Du setzt deine Energie, dein Geld und deine Emotionen hier an der falschen Stelle ein.

Gruß
Andreas

Hi Andreas,......

#daumen_hoch*

Das Dumme ist nur,.....so etwas ist gerade "out of toppic"...oder so ähnlich. :D

Manchmal liest man viel später aus den Beiträgen heraus dass es mit der Wasserpistole dann doch so nicht geklappt hat..... #jubel#

Lieben Gruß, Helmut....der Bockhalter.