Kokzidien

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Bunnypark
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Re: Kokzidien

Beitrag von Bunnypark »

@captopryl

es gibt in der natur die unterschiedlichsten "eindämmungs"pflanzen.
das heisst natürlich nicht, dass dies ein all-heilmittel ist....die grundbedingungen wie nahrung und sauberkeit müssen dabei auf alle fälle stimmen.

einige pflanzen haben wirkstoffe in sich, die zb kokzidien nicht vertragen....oregano wurde bereits angesprochen.
ich muss mich selbst erst im winter in der pflanzenkunde durchwühlen - vieleicht weiß noch jemand einige pflanzen #engel#
auch nussbaum und taninhaltige äste wird eine parasiten-"minimierung" zugesagt....nicht zu vergessen eine wechselbeweidung mit passenden tierarten....und....und....und....

also lässt sich mit natürlichen mitteln (richtig angewandt) sehr viel machen *fg*

parasiten sind ja bekanntlich überall anzutreffen....man wird sie niemals zur gänze (nicht mal annähernd)vernichten können
das immunsystem des tieres (unter anderem abhängig vom alter bzw ernährung) und die möglichkeit der parasiten sich zu vermehren (feuchtgebiete, zwischenwirte, weidewechsel bzw zeitpunkt entwurmung,......) sind meiner meinung nach die hauptursache von übermäßigem parasiten aufkommen.


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Barbara2
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Re: Kokzidien

Beitrag von Barbara2 »

Captopryl hat geschrieben:...das Zwillingspärchen , die beiden die hauptsächlich betroffen sind, mutieren wirklich zu Miniburenziegen.
Hallo Astrid,
wenn Du die beiden behalten willst (wie Sven geschrieben hat, sind sie Massenausscheider von Oozyten und werden es vermutlich auch bleiben, und sind damit ja auch ein Risikofaktor für die anderen), würde ich ihnen zusätzlich Malventee (Kaltauszug von echten Malvenblüten, nicht Hibiscus!) geben. Die Schleimstoffe legen sich schützend über die Darmwände und können auch die Entzündung beruhigen.
Die Massnahmen Ursonne und Fermentgetreide sind langfristig zu sehen. Über einen längeren Zeitraum eingesetzt heben sie deutlich den Gesundheitsstatus der behandelten Tiere und Behandlungen wie z.B. Entwurmung müssen deutlich seltener erfolgen. Wir füttern beides seit Jahren und ich kann es jedem, der lieber in gesunde als in kranke Tiere investiert, nur empfehlen.
Ich finde es super, dass Du soviel Einsatz für die Tiere bringst und dass Du der ganzen Misere auch was Positives für Euch und auch die anderen Tiere abgewinnen kannst #daumen_hoch*
Liebe Grüße
Barbara


Captopryl
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Re: Kokzidien

Beitrag von Captopryl »

Hallo Barbara

vielen Dank noch einmal.
Habe jetzt umgesetzt, Oreganoöl,mische ich unter die eingeweichten Zuckerrübenschnitzel, Mineralfutter , Eichenrinde und EM dazu und Malventee (leider Hibiscus, da muss ich noch mal nachbessern, habe in der Apotheke bestellt, und das heute erst gesehen.)
Das ganze riecht toll, Konsistenz o.k. und die Viecher (auch Schafe haben keine Freßhemmungen).

Seit gestern haben wir wieder einen akuten Fall ( BEI DEN MEHRFACH AUFFÄLLIGEN ).
Leider frißt die Kleine nicht so richtig, sie ist aber gestern auch erst mit Baycox behandelt worden...
Wenn die kleine überlebt , wird eine komplett andere Umgebung für beide geschaffen.
Werde Euch auf dem Laufenden halten.
Gruss
Astrid


Barbara2
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Re: Kokzidien

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Astrid,
Hibiscus weglassen, da in diesem Fall kontraproduktiv. Den Malventee würde ich separat geben, entweder eine halbe Stunde vor der Fütterung oder einige Zeit danach. Er kann auch mit etwas Honig schmackhaft gemacht werden, dazu leicht erhitzen bzw. den Honig in etwas warmem Wasser auflösen und dann zum Tee (Kaltauszug) geben. Oreganoöl würde ich persönlich nicht geben!
Liebe Grüße
Barbara


Bunnypark
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Re: Kokzidien

Beitrag von Bunnypark »

Barbara2 hat geschrieben: Oreganoöl würde ich persönlich nicht geben!
hallo
darf ich fragen warum?
ich persönlich tendiere auch eher oregano von der pflanze direkt zu geben - ohne trockenen


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Barbara2
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Re: Kokzidien

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Bunnypark,
ätherisches Öl ist nach meiner Meinung viel zu aggressiv für einen entzündeten Darm. Wenn Oregano, dann würde ich das Kraut verfüttern oder eventuell Tee geben. Allerdings sehe ich Oregano bestenfalls als Mittel zur Vorbeugung und halte es nicht für angebracht bei einer akuten Kokzidiose.
Liebe Grüße
Barbara


Bunnypark
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Re: Kokzidien

Beitrag von Bunnypark »

ja das stimmt *fg*
beinah ALLE natürlichen mitteln (soweit ich mich bis jetzt schon durchgelesen habe) sind nur zur vorbeugung bzw leichtem befall gedacht - so war es meinerseits bei oregano gedacht

ausserdem sollte bei parasiteneindämmung mit natürlichen mitteln auch dass umfeld passen - wenn sich die parasiten ungehindert überall vermehren können, hilft das beste natürliche "wundermittel" nichts #freunde#


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Barbara2
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Re: Kokzidien

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Astrid,
nochmal zum Malventee: Dieser Tee ist gedacht für Tiere, die eine akute Kokzidiose (Darmentzündung) haben oder hatten und bereits mit Baycox behandelt wurden. Die Schleimstoffe der Malve schützen die Darmschleimhaut und beruhigen sie. Sie bewirken aber auch, dass Medikamente u.U. nicht mehr gänzlich vom Darm aufgenommen werden können und beeinträchtigen damit eventuell auch die Wirkung der Medikamente. Daher ist der Tee gedacht, den Tieren nach der medikamentösen Behandlung zu helfen, dass sich der Darm schneller (oder überhaupt) erholt und dass dadurch auch schneller wieder richtig gefressen und verdaut werden kann. Die betroffenen Tiere fressen automatisch weniger, weil ihnen die Verdauung Schmerzen bereitet. Aber andererseits sollten sie möglichst viel fressen, damit sie wieder zu Kräften kommen. Hier hilft der Tee.
Der Appetit läßt sich durch eine abwechslungsreiche Ration steigern. Es ist ratsam, die einzelnen Futterkomponenten nicht gemischt zu geben, sondern einzeln nacheinander. Das kommt insgesamt dem Fressverhalten der Ziege näher. Betroffenen Jungtieren würde ich möglichst gutes Heu vom 3. Schnitt geben.
Liebe Grüße
Barbara


Captopryl
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Re: Kokzidien

Beitrag von Captopryl »

Hallo
vielen vielen Dank für die vielen Super Tipps!!!!
Also die Kleine (Nikita) macht sich nicht gut, ist auch sehr abgemagert, und hat schon leichte motorische Probleme... Baycox hätte im "guten Fall" jetzt schon greifen müssen... rechne jetzt erst mal über Nacht mit dem Schlimmsten.
Habe mich noch mal umgeschaut es gibt blaue Malven, schwarze Malven und halt die Roten (Hibiscus). Ist es dann egal was man anwendet, und wie wird der Kaltauszug hergestellt und dem Tier eingeben? . Bin immer etwas kritisch bei der Eingabe ins Maul über Spritze, sie verweigern dann sehr schnell. Wir haben Durchlauftränken, die automatisch immer wieder nachfüllen, ich müßte sonst das Tränken umstellen.
Dritter Schnitt Heu ist dieses Jahr leider komplett in Siloballen gegangen (witterungsbedingt).Habe noch vom zweiten Schnitt und überjähriges, was sehr gut eingefahren wurde.
Das nach und nach füttern ist bei der Kleinen so nicht möglich, sie will nur Heu ohne Ende ,nimmt das andere nicht wirklich an, ihr Bruder schnappt es sich dann.Alleine kann ich sie nicht im Stall lassen , sie ist eine echte Sirene , kann gar nicht alleine bleiben, den Streß will ich ihr nicht auch noch zumuten.Sie war halt immer in Gesellschaft.
Oregano als Kraut verfüttern ?. Wir haben jetzt noch einmal Zuckerrübenschnitzel zur Verfügung, schwanke im Moment zwischen wieder Zuckerrübenschnitzeln oder Hafer ? Aus hygienischen Gründen würde ich Hafer vorziehen.
Das Fressen nach und nach beobachte ich bei den anderen ... Holunder, Eiche, Gras, Gestrüpp Zwetschgen,Stroh,Wald,Tannenbäume, reine Wiese interessiert die Viecher nicht, da waren sie nach einer halben Stunde abgehauen wieder in ihr "buntes "Hof-Wald-Eck
Also erst einmal wieder vielen Dank
lerne täglich
Gruss Astrid
wie gesagt tolle Tipps.


Barbara2
Beiträge: 638
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Re: Kokzidien

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Astrid,
lebt die Kleine noch? Ich hätte gerne gestern geantwortet, konnte aber leider nicht ins Forum.
Ich meine die Wilde Malve Malva sylvestris, unter diesem lat. Namen sollte man es in jeder guten Apotheke bekommen. Man kann auch die Weg-Malve Malva neglecta nehmen, bekommt sie aber vermutlich nicht so einfach. Siehe z.B. hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kaesekessel.de/kraeuter/w/we ... tm</a><!-- m -->
Hibiscus ist zwar auch eine Malvenart, hat aber im Gegensatz zur Wilden Malve neben den Schleimstoffen noch verschiedene Säuren, und ist daher hier nicht geeignet. Die Malve ist eine mächtige, aber milde Heilpflanze, die auch von Säuglingen (menschlichen und tierischen) gut vertragen wird.
Beim Kaltauszug werden die Blüten (oder Blüten und Kraut) mit höchstens lauwarmem Wasser angesetzt und einige Stunden, am besten über Nacht angesetzt, dann abgesiebt und zum Eingeben eventuell leicht erwärmen.
Den Tee nach Möglichkeit nicht über eine Spritze oder mit Zwang eingeben. Das Teetrinken soll etwas Schönes und Beruhigendes für das Tier sein. Wir haben auch Selbsttränken, aber wenn ich mit einem Eimer oder einer Schale in den Stall komme, stürzen sich alle auf mich, weil jeder zuerst trinken will, ganz egal was ich mitbringe. Am besten den Tee mit etwas Honig süßen und dem Tier in einem Schälchen einfach mal anbieten. Wenn es erst mal probiert hat, wird es wahrscheinlich gerne trinken.
Wenn sie Heu frißt ist das ja schon mal prima. Gib ihr soviel sie mag. Rübenschnitzel sind ein sehr guter Energielieferant. Deine hygienischen Bedenken verstehe ich nicht ganz. Gibst Du die Schnitzel eingeweicht? Wenn das Tier schon an Rübenschnitzel und Hafer gewöhnt war, kannst Du beides geben. Allerdings die Rübenschnitzel nicht einweichen und immer nur soviel geben, wie sofort auf einmal gefressen wird. Kein Kraftfutter zur freien Verfügung vorlegen. Was nicht auf einmal gefressen wird, kommt weg.
Über unsere Homepage bekommst Du meine Telefonnummer, falls Du mich anrufen möchtest.
Liebe Grüße
Barbara


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