Meine Frau Lizzy

[HolzundStein]

Leute, ich muß mal mit jemandem reden. Ja, ich weiß, Männer reden nicht, die regeln das anders, aber ich bin wirklich fertig. Meine Frau Lizzy ist nicht mehr die, die ich kenne. Bisher war sie immer fügsam und brav. Gut, ich mußte ihr schon ab und zu mal ihre Grenzen zeigen, aber alles in allem war sie doch eine unterwürfige, etwas ängstliche Frau. Aber jetzt! Leute, ich sage Euch, ich vermute echt, die war heimlich in irgendeiner Emanzengruppe und hat sich da was abgeguckt. Freitag fing es an, da schrie sie mich plötzlich ohne Grund an. Ich war sprachlos. Und sie hörte überhaupt nicht auf!
Schreiende Frauen – das kann doch kein Mann aushalten. Aber es kommt noch schlimmer. Am Samstag wollte ich auf die Brücke, um mein Nickerchen zu machen und ein bißchen zu verdauen, da kam sie auch hoch und warf mich allen Ernstes von der Brücke. Ich war so verdutzt, dass ich erst mal wegging. Aber Ihr werdet es nicht glauben, sie kam mir nach und schubste mich.
Das ging so den ganzen Samstag, aber heute ist echt der Höhepunkt. Heute wagte sie es, mir meinen Essensplatz streitig zu machen. Sie stand wirklich auf meiner Seite und aß genüßlich mein Frühstück. Da war meine Geduld zu Ende. Ich rammte ihr die Hörner in die Seite, das hilft immer. Dachte ich jedenfalls, doch dieses Weib, blieb stehen und senkte ebenfalls die Hörner. Und dann haute sie zurück! Nee, das war nicht unser normales Hörnerrangelspiel. Sie hatte überhaupt keine Angst mehr vor mir, geschweige denn, Achtung vor meinen Hörnern oder vor meiner Körperhaltung. Da wurde ich echt ärgerlich und haute richtig los, biß ihr ins Ohr und ins Horn. Ich mußte ihr doch nun wirklich zeigen, wer hier das Sagen hat. Doch dieses Weib lief weder weg, noch duckte sie sich. Sie stand einfach weiter da, ließ sich hauen, haute ein bißchen zurück und dann, ihr glaubt es nicht, küsste sie mich auf den Mund. Iiiigitttt! Aus meinem Mund kamen Laute, die ich selbst noch nie gehört hatte. Ich rannte davon. Und sie hinter mir her. Dann, ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll, als sie mich eingeholt hatte, wollte sie an meine Murmeln! Ja, es ist nun mal so. Ich weiß nicht, wie genau es passiert ist, aber meine ehemals stattliche Männlichkeit ist auf die Größe von Murmeln geschrumpft, nachdem eine übel nach Chemie riechende Menschin eines Tages vorbeikam. Dann pickste mich auch noch eine Biene oder ein anderes Stechtier, und ich wurde ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam, hatte ich ziemliche Schmerzen zwischen den Hinterbeinen. Ja, und ich bin überzeugt, seit diesem Tag sind die Zeichen meiner Männlichkeit immer mehr geschrumpft. Und heute wollte meine Frau Lizzy allen Ernstes diesen kläglichen Rest meiner Männlichkeit inspizieren und schubste daran. Mein Ärger schlug in Wut um. Ich drosch auf sie ein, aber sie ließ das völlig kalt. Sie wich keinen Schritt zur Seite, versuchte wieder, mich auf den Mund zu küssen, mich zu kraulen und meckerte dabei – mir wird jetzt noch übel - ich konnte nicht anders, ich suchte das Weite.
Meine Tochter interessierte sich gar nicht für unseren Streit. Sie aß derweil mein Frühstück - an meinem Platz! Ja, sind denn alle Frauen hier verrückt geworden? Meine süße kleine Tochter, jetzt gerade mal 6 Monate alt. Vom ersten Tag an habe ich sie geliebt. Sie durfte immer schon mehr als ihre Mutter und vorigen Monat fing sie wunderbar an zu duften, so dass ich nicht umhin konnte, sie ein bißchen zu umgarnen. Ich habe auch mal ausprobiert, wie es ist, auf sie zu hüpfen, nur so zum Spaß. Weiß eigentlich gar nicht mehr so genau, warum ich das machte. Naja, und es hat ihr auch garnichts ausgemacht, sie fraß einfach weiter. Überhaupt, sie ist ganz anders als ihre Mutter. Sie hat überhaupt keine Angst, ist sehr selbstbewußt, und ehrlich gesagt, sie nimmt mich nicht richtig ernst, aber bei ihr werde ich ganz schwach, ihr kann ich sehr viel verzeihen. Aber natürlich nicht, dass sie meine Mahlzeiten aufißt. Das geht ja nun garnicht. Nun aber zurück zum Thema.
Josephine stand also auf meinem Frühstücksplatz und aß mein Frühstück, Lizzy rannte die ganze Zeit hinter mir her und wollte mich irgendwie einfangen, wozu auch immer, und jagte mich über die Weide. Langsam bekam ich das Gefühl, nicht mehr Herr der Lage zu sein. Meine Wut schlug in Verzweiflung um. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Es ist meine Weide, es sind meine Frauen – und ich bin eigentlich der Chef hier. Und dieses verrückte Weib gebärdet sich wie eine Wahnsinnige, schreit mich ununterbrochen an und will sogar auf mich steigen. Was will sie denn? Und wie bekomme ich meine Würde und meinen Platz als Chef zurück? Leute, ich bitte Euch, gebt mir einen Rat.
Euer Nathan (dem jegliche Weisheit abhanden gekommen ist)

[Mopsmeier]

eine herrliche geschichte. fazit: da sieht man mal wieder, wo bei den männern die weisheit sitzt! #jubel#

[Mone & Anders]

lol...
ich denke da gerade an einen Rollentausch grin.

sehr schön geschrieben toll

liebe grüsse Mone

[DasBastet]

Der arme Kastrat #heul# #heul# #heul# versteht die Welt nicht mehr, wo ist denn da die Gleichberechtigung #heul# . Ach tuzt mir das Buberle nu leid;-)

lg Tine

[HolzundStein]

Ja, sagt mal.... :evil:
mit der armen Lizzy habt Ihr gar kein Mitleid??? Sie strengt sich soooo an, und der Kerl will nicht #heul#
Was soll ich diesem Ehepaar nun raten? #ka#
Liebe Grüße
Birgid

[DasBastet]

Ja, sagt mal.... :evil:
mit der armen Lizzy habt Ihr gar kein Mitleid??? Sie strengt sich soooo an, und der Kerl will nicht #heul#
Was soll ich diesem Ehepaar nun raten? #ka#
Liebe Grüße
Birgid

Er kann doch nicht, er würde schon wollen, wenn er mittleierweile noch wüsste was.. Ach tut mir das Buberle leid #heul# .

lg Tine

[HolzundStein]

Net weinen #trost# , ich erzähl ihm, wie`s mal war. Vielleicht erinnert er sich...

[DasBastet]

Net weinen #trost# , ich erzähl ihm, wie`s mal war. Vielleicht erinnert er sich...

Na gut *snief* hoffentlich, dann bringen wir ihn zu Wotan, der ist auch so ein armes Hascherl.
Sein Sohn weiß wenigstens nicht, was ihn abhanden gekommen ist.

lg Tine