Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

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Ozzyoil
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Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Ozzyoil »

@ Thomas
Es mag ja alles sein und du hast ja auch recht in einigen Sachen, aber das gibt dir nicht das Recht pauschal zu verurteilen oder Absolution zu erteilen. Markt funktioniert numal nach den Regeln von Angebot und Nachfrage. Und dann die zu verurteilen die die Nachfrage befriedigen? Kurzsichtig. Das denken der Leute müßte anders werden, nur das zu schaffen wird uns nicht gelingen, nicht hier und nicht jetzt.Würde mal jeder bei sich anfangen...


Bunnypark
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Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Bunnypark »

ne...ich habe bestimmt nicht das recht zu urteilen.....bin ja selbst ein teil des wahns *fg*
sonst würde ich keine tiere halten - und schon gar keine gehege bauen.

ich verurteile jedoch den gedanken der menschen bei allem über den dingen zu stehen....und wir vergessen dass wir ein kleiner teil der lebewesen unserer erde sind.

wir vergessen aus gier, was der mensch eigentlich ist.....das gleiche wie ein tier - wir atmen....tun tiere auch, wir essen...tun tiere auch, wir leben....tun tiere auch....wir sind also nix anderes als ein tier

stell dir nur mal vor, dieses mausähnliche wesen dass nach den dinos den weg für den menschen geebnet hat, hätte sich NEBEN einem anderen, vieleicht klügeren wesen entwickelt.....vieleicht wären WIR menschen dann in den käfigen, fleischfabriken oder zwingern um von dem höheren wesen gequält und gefressen zu werden *fg*

wär dass nicht grausam #ka#

*fg* den gedanken von ausserirdischem leben, dass auf der suche nach der beute mensch ist, will ich nichtmal weiterspinnen #engel#

wir sind menschen und müssen essen....aber nicht in diesem ausmaß - nicht in diesen massen - und nicht mit derartiger profitgier......und vor allem müssen wir nicht soooo viele menschen sein.....die städte quillen jetzt schon mehr als über

niemand sollte, oder darf über den kleinbauern urteilen der seine paar kühe in einem finsteren stall mangels vererbten platz eingepfercht hat - der mensch muss essen und der bauer überleben.

niemand sollte über den großbauern urteilen, der per gesetz angehalten wird seinen tieren mehr licht und platz zu geben - der mensch muss essen und der großbauer überleben

aber muss es denn noch mehr sein? #ka# ....und da sprech ich auch den kunden an #freunde#

PS: ich seh zwar aus wie jesus (lange haare, klapperl an und mein kreuz tut weh), erteile aber keine absolution *fg*


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Bunz

Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Bunz »

Hallo Thomas,
nein, es ist nicht die Gier an sich, sondern das ewige Schielen nach dem Anderen, dem anderen Menschen.
Was hat der, was Ich nicht habe.
Zum Schluß läuft es zwar auf das Gleiche hinaus, aber es ist nicht schlecht, den Ursprung zu wissen.
Nur der Eigenbrötler (wie der Bunz) kann zufrieden sein, denn es ist ihm wurscht, ob sein Nachbar sein Haus mit Goldplatten verkleidet oder sonstwas.
Gut, ich erkläre es:
Es ist nicht von mir, ich habe es zum ersten Mal beim von Hirschhausen gelesen, aber es wird wohl viel älter sein.
Also sinngemäß:
Der Meier kriegt eine Gehaltserhöhung von 100 Euro. Damit ist er zufrieden. Und jetzt erfährt er, daß der Müller 200 Euro bekommen hat. Und jetzt passiert das Unglaubliche: Aus dem zufriedenen Meier wir ein unzufriedener.
Ist das nicht irre?
Er könnte sich doch freuen, das er 100 hat und der Müller sogar 200, aber nein, er wird erst wieder zufrieden sein, wenn er mehr als der Müller hat, also 300. Und genau das macht nun wieder aus dem zufriedenen Müller einen unzufriedenen.
Nee, nee, nee.
Ich glaub, ich bin im Narrenhaus.
lg
Bunz


-Sabine-

Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von -Sabine- »

Guten Morgen Bunz, guten Morgen Thomas,

Neid, Gier, fehlendes Mitgefühl (denn hätten wir das, könnten wir Tiere nicht in Massentierhaltungen halten), Größenwahn ("wir beherrschen die Natur" - eben nicht, wie man unlängst in Japan sah - aber wir lernen nicht draus, sondern versuchern - in dem Fall - Tsunamivorkehrungen zu treffen, anstatt zu schauen, WARUM gibts die) - das alles sind mehr oder minder Leitnormen unserer Gesellschaft und damit natürlich auch des einzelnen, bzw, der meisten einzelnen, denn wir sind nun mal die Gesellschaft.

Arno Gruen hat die Ursachen dafür aus psychologischer Sicht sehr einfach und zwingend beschrieben - auch wenn seine Bücher nicht unbedingt leichte Bettlektüre sind. Wenn Ihr Lust habt: Sehr empfehlenswert, finde ich #daumen_hoch*


Bolivar
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Registriert: 17.05.2007, 18:56

Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Bolivar »

Hallo,

es ist genauso ein Pauschalurteil zu sagen, der Verbraucher bestimmt immer Nachfrage und Angebot.Die Lebensmittelindustrie bedient sich genügend psychologischer Tricks, um dem Verbraucher klarzumachen was er "braucht" 8) .
Anbindehaltung usw. in einem Kleinbetrieb verurteile ich genauso wie in einem Grossbetrieb.Das ist jedoch für mich weder Begründung noch Entschuldigung einen Betrieb mit der Haltung ( und vor allen Dingen Nutzung ) von mehreren tausend Tieren aufzubauen #wb# Das kann man, wie es hier mittlerweile versucht wird, nicht schönreden.Wer mit Massentierhaltung Geldverdienen will muss zu viele Kompromisse auf Kosten der Tiere schliessen, das ist auch eine ethische Frage.
Und urteilen kann jeder wie er will.Er muss halt nur damit rechnen, das nicht jeder mit diesem Urteil einverstanden ist *fg* .
Jeder kann natürlich durch sein eigenes Kaufverhalten zeigen, das er mit Missständen in der Lebensmittelindustrie nicht einverstanden ist bzw. etwas ändern will. Nur das dann Massentierhaltung o.k. ist, weil der ach so böse Verbraucher seine Nachfrage nach Produkten aus dieser nicht ändert .....also da fühle ich mich wie Bunz.... #wb#

Gruss Michael


"Zeige ihnen einen roten Kometenschweif, jage ihnen eine dumpfe Angst ein, und sie werden aus ihren Häusern laufen und sich die Beine brechen.Aber sage ihnen einen vernünftigen Satz und beweise ihn mit sieben Gründen und sie werden dich einfach auslachen."

Bertolt Brecht
-Sabine-

Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von -Sabine- »

Bolivar hat geschrieben: es ist genauso ein Pauschalurteil zu sagen, der Verbraucher bestimmt immer Nachfrage und Angebot.Die Lebensmittelindustrie bedient sich genügend psychologischer Tricks, um dem Verbraucher klarzumachen was er "braucht" 8) .
Und wir sind alle leicht manipulierbare Lemminge, die darauf hereinfallen ;-) ?
Jeder kann natürlich durch sein eigenes Kaufverhalten zeigen, das er mit Missständen in der Lebensmittelindustrie nicht einverstanden ist bzw. etwas ändern will. Nur das dann Massentierhaltung o.k. ist, weil der ach so böse Verbraucher seine Nachfrage nach Produkten aus dieser nicht ändert .....also da fühle ich mich wie Bunz.... #wb#
Nun - aber das ist, was ich in meinem ersten und einzigen Semester Betriebswirtschaft vor bald 30 Jahre gelernt habe: Es IST die Nachfrage, die das Angebot bestimmt. Natürlich kann ich die Nachfrage auch bis zu einem bestimmten Punkt generieren - durch kluge Werbung für blöde Lemminge - s.o. - z.B. - aber ganz grundsätzlich ist das einer der Leitsätze einer freien Marktwirtschaft. Wenn kein Verbraucher Fleisch aus Massentierhaltungen kaufen würde, gäbe es sie nicht. Punkt.

Stellt sich für mich die weit interessantere Frage: Warum tun so viele es dann trotzdem?


Holzwurm
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Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Holzwurm »

Einfache Antwort, Produkte aus Massentierhaltungen sind billiger !!!

Da wird dann zugegrapscht.
Den Meisten ist es egal, was sie essen, hauptsache billig,
es soll auch Leute geben, die sich nichts Anderes leisten können.

Viele Grüße


Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont!
(Konrad Adenauer)
Locura
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Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Locura »

-Sabine- hat geschrieben:

Stellt sich für mich die weit interessantere Frage: Warum tun so viele es dann trotzdem?
Weil erst das Fressen kommt und dann die Moral!

Der Verbraucher schreit nach billigen Produkten (ohne sich weitestgehend um die Qualität zu scheren) und die Nahrungsmittelindustrie liefert sie wunschgerecht: In Rekordzeit gemästete Fleischtiere, Eier aus Hühner KZ's und Obst sowie Gemüse, das vor lauter Chemie eigentlich im Dunkeln leuchten müsste.

Die meisten Leute haben auch recht wenig Probleme damit, die überschüssigen Lebensmittel, die in Großfamilienrationen nachhause geschleppt werden und dann z.T. im Kühlschrank vor sich hingammeln, in den Müll zu entsorgen. Haben ja eh keine Unsummen gekostet...und wie viel Fleisch, Gemüse etc. in den Supermärkten entsorgt wird, weil die Regale ja immer bestens gefüllt sind, regt auch mal zum Nachdenken an - wenn man sich das mal bewußt ist.


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Nehmt Euch mal die Zeit!!!
http://veg-tv.info/Earthlings
-Sabine-

Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von -Sabine- »

Locura hat geschrieben:
-Sabine- hat geschrieben:

Stellt sich für mich die weit interessantere Frage: Warum tun so viele es dann trotzdem?
Weil erst das Fressen kommt und dann die Moral!
Nein, das ist mir zu pauschal und zu kurz gedacht. Wir geben z.B. Unsummen für Heimtierfutter aus oder für Urlaub oder Konsumartikel. Warum soll ausgerechnet das Fleisch unbedingt billig sein MÜSSEN?

Es gibt Greenpeace, Peta und was weiß ich noch alles. Das sind nicht alles tumbe, dröge Menschen, die mit der Bierdose in der Hand vorm Fernseher gammeln.

Mit Klischees und Pauschalurteilen werden wir nicht weiter kommen, denke ich.

Vielleicht ist eine der Ursachen, dass bei uns Krankheit "belohnt" wird: Die Kasse zahlts, der Arzt verdient, da hat sich eine Art "Reparaturmentalität" breit gemacht, die es dem einzelnen leicht macht, die Verantwortung für seine persönliche Gesundheit abzugeben: An den "sitzenden" Job, an die wenige Zeit, die man zum Einkaufen hat, an, an, an .... Und wenn was schief geht, gehen wir in die "Werkstatt" - ohne Einbußen, ja im Gegenteil. wenns nicht allzu arg ist, sogar noch unter "Belohnung" durch Freizeit und Umsorgtwerden.

Und: Uns mangelt es an Mitgefühl für Mitgeschöpfe. Denn hätten wir das, gäbs keine U-Bahnschläger und keine Massentierhaltungen. Stell Dir vor, jeder müsste sein Fleisch selber ziehen und schlachten: Der Verbrauch würde rapide sinken.

Dass zu viele Lebensmittel bei uns weg geworfen werden, stimmt. Ich seh eine der Ursachen aber auch hier in der offensichtlich bei uns üblichen Grundtendenz, die Verantwortung für sich selbst und sein Leben/seine Gesundheit an Dritte abzugeben: Anstatt selbst zu schauen, was wie lange haltbar ist und ob es noch genießbar ist, schau ich aufs Mindesthaltbarkeitsdatum und danach kommts weg. Ebenso die Inhaltsstoffe: Druckt da einer "gesund" auf die Schachtel, wird konsumiert - ohne zu hinterfragen.

Und da sind wir wieder bei fremdgesteuerten Lemmingen. Die wir gesamtgesellschaftlich gesehen vielleicht doch sind ....

@Holzwurm

Nein, man kann SEHR günstig essen, wenn man auch heimische (Obst- und Gemüse-) Saisonprodukte vom Bauern ausweicht. Fleisch und Fast Food sind da weit teurer. Das ist ein immer wieder gern genommener Irrtum, vor allem um Hartz-IV-Familien zu beschreiben ....


Holzwurm
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Re: Massentierhaltung mit 7000 Ziegen

Beitrag von Holzwurm »

Oh,oh Sabine, wenn du dich da mal nicht irrst !

Es geht nicht nur um Hartz IV Empfänger, es gibt noch mehr Menschen hier in D, die am Existenzminimum leben.
(Nicht jeder Hartz IVer hat ein Haustier u. braucht Tierfutter.)

Fakt ist, es soll billig produziert werden, damit billig gekauft werden kann.
Da kannst du schreiben was du willst, das ist eben so.

Außerdem geht es nicht nur um Fastfood und Fleisch !
Es betrifft alle Bereiche im Nahrungsmittelsektor.

Ich glaube du hast noch nie was vom Preiskampf unter den Discountern gehört u.
der wird auf dem Rücken der Erzeuger ausgetragen.

Billig läßt sich halt nur in Masse produzieren.


Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont!
(Konrad Adenauer)
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