Hallo Ziegenfreunde,
ich bin ganz neu in diesem Forum und hoffe ich etwas Hilfe bzw. einen Rat bei meinem Fall zu bekommen. Kurz die Vorgeschichte vorweg. Ich habe jetzt seit 7 Tagen 2 Zwergziegenlämmer übernommen und bin totaler Neuling auf diesem Gebiet. Eigentlich gehörten sie unserem Pferdestallinhaber, aber als dieser mit mitteilte, dass beide wenn sie erwachsen sind geschlachtet werden sollen habe ich sie übernommen (Stall und große Weiden haben wir am Haus). Das eine Lamm war schwer erkrankt an einer Hirnrindennekrose und war schon mehr tot als lebendig. Ich habe mich dann immer um beide gekümmert, speziell auch um das Kranke, da es sonst niemand so recht tat. Inzwischen läuft es schon wieder ganz gut, der Rücken ist noch etwas krumm, er fängt auch an Heu zu essen, der Kopf schwankt noch öfter zu beiden Seiten und das Sehvermögen ist noch eingeschränkt wird aber stetig etwas besser. Sein Bruder und er sind jetzt knapp 4 Monate alt. Ich füttere ihm noch Milchaustauscher dazu weil die Mutter keine Milch mehr gibt und er nur Haut und Knochen war. Die Antibiotika- und Vitamingaben sind jetzt alle fertig. Inzwischen schaffen wir so am Tag 300 ml - was für ihn sehr viel ist, zu Anfang war es ein Kampf mit dem Trinken. Sein Kot ist super und sein Magen Darm Trakt arbeitet gut. Nun habe ich gehört, dass man auch Bierhefe geben kann, sie enthält viele Vitamine u. Mineralstoffe. Meine Frage ist nun, darf so ein kleines Lamm auch schon Bierhefe bekommen und wenn ja wie viel pro Tag? Er hat ja noch einiges aufzuholen und braucht eine gute Grundversorgung. Homöopathisch ist er von mir gut abgedeckt. Wenn ihr noch andere Tipps oder Zusatzfutter- Ratschläge habt, die für ein Lamm mit dieser Vorgeschichte hilfreich wären - ich bin für alles sehr dankbar!
Es ist nun doch etwas lang geworden.. Vielen herzlichen Dank schon mal für eure Hilfe und Antworten!!!
Liebe Grüsse
Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
Hallo,
Hirnrindennekrose oder auch Goatpolio genannt, ist ein akuter Thiaminmangel. Thiaminmangel kann (!) durch das zufüttern von Bierhefe behoben werden, wichtig ist jedoch eine Ursachenforschung. In Deinem Fall dürfte es vermutlich eine Kombination aus starker Verwurmung, miserabler Aufzucht und ggfs. auch noch Unterversorgung der Mutter sein.
Bitte lasse eine Kotuntersuchung machen und entwurme ihn entsprechend dem Ergebnis. Er kann Bierhefe haben, bzgl. der Dosierung kann ich Dir jedoch leider nicht helfen, da ich Grossziegen habe - evtl. können Zwergziegenhalter etwas mehr sagen.
Hirnrindennekrose oder auch Goatpolio genannt, ist ein akuter Thiaminmangel. Thiaminmangel kann (!) durch das zufüttern von Bierhefe behoben werden, wichtig ist jedoch eine Ursachenforschung. In Deinem Fall dürfte es vermutlich eine Kombination aus starker Verwurmung, miserabler Aufzucht und ggfs. auch noch Unterversorgung der Mutter sein.
Bitte lasse eine Kotuntersuchung machen und entwurme ihn entsprechend dem Ergebnis. Er kann Bierhefe haben, bzgl. der Dosierung kann ich Dir jedoch leider nicht helfen, da ich Grossziegen habe - evtl. können Zwergziegenhalter etwas mehr sagen.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
oh vielen Dank schon mal für Deine schnelle Antwort :-) er bekam eine ganze Weile Thiamin gespritzt, die letzten Male habe ich das übernommen (wie gesagt, es kümmerte sich niemand so recht) allerdings brennt Vit B1 beim Injizieren und er hat immer sehr geschrien. Das kann ich einfach nicht mehr. Auch aus diesem Grund wäre es super wenn es eine Alternative gäbe. Ich hatte mich erkundigt ob ich Vit B1 auch oral geben kann aber der Tierarzt meinte, dass die orale Gabe von B1 bei Wiederkäuern nix bringt da es im Pansen verloren geht und nicht wirkt. Das hat mich nun etwas verunsichert.. Mit Deiner Vermutung (schlechter Aufzucht, Unterversorgung der Mutter etc) hast Du recht, deshalb will ich sie auch so schnell wie möglich mit zu mir nehmen, wollte sie nur nicht so früh von der Mutter wegnehmen.
Danke für Deine Antwort #daumen_hoch*
Danke für Deine Antwort #daumen_hoch*
Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
hi! schön, wie du dich jetzt schön um die beiden kümmerst. sie haben glück mit dir.
einen ähnlichen fall, wie dein bock hat vor kurzem "picada1305" beschrieben. hab gerade nochmal geguckt. das thema ist in "schulmedizin" noch ziemlich weit oben. vielleicht könnt ihr euch ja mal in verbindung setzen, wie sie weiter vorgegangen ist, nachdem das schlimmste vorbei war. ich glaube, in den beiträgen stand auch was zu den möglichen ursachen eines thiaminmangels.
ich wünsch dir viel erfolg und durchhaltevermögen. lg. kosinus.
einen ähnlichen fall, wie dein bock hat vor kurzem "picada1305" beschrieben. hab gerade nochmal geguckt. das thema ist in "schulmedizin" noch ziemlich weit oben. vielleicht könnt ihr euch ja mal in verbindung setzen, wie sie weiter vorgegangen ist, nachdem das schlimmste vorbei war. ich glaube, in den beiträgen stand auch was zu den möglichen ursachen eines thiaminmangels.
ich wünsch dir viel erfolg und durchhaltevermögen. lg. kosinus.
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Picada1305
Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
Hallo Hase8,
traurig zu hören, dass ein Ziegenlamm schon an Hirnrindennekrose leidet.
Bei meiner Motte war die Ursache ein nicht richtig arbeitender Pansen. Hatte meine Kleine auch in der Uni-Tierklinik wo sie behandelt wurde.
Das mit dem "Aufholen" gestaltet sich bei mir auch ein wenig schwierig - aber ich würde sagen es wird langsam wieder.
Wer hat bei Euch die Diagnose Hirnrindennekrose gestellt? TA? Klinik?
Du schreibst, du willst das Thiamin nicht mehr weiter spritzen weil es brennt und das Kleine schreit.
Ich weiss, das ist jämmerlich . . . . aber tu Dir und dem Kleinen den Gefallen und spritze es weiterhin, solange du noch Vorrat hast.
Ganz wichtig: Lass den Kot untersuchen und entwurme dementsprechend.
Und vor allem kein Kraftfutter und Brot. Ich denke mal, das Kleine wird das eh noch nicht kennen. Und wenn doch, stell es wieder ein. Das ist absolut contra-produktiv, weil dadurch die Pansenflora wieder gestört wird.
Falls Du noch Fragen haben solltest, jederzeit gerne. Eines kann ich Dir aber schon vorab sagen: Du musst Geduld haben #damdidam#
Jedenfalls toll, dass du den Kleinen hilfst und dich so liebevoll um sie sorgst.
Liebe Grüsse
Picada
traurig zu hören, dass ein Ziegenlamm schon an Hirnrindennekrose leidet.
Bei meiner Motte war die Ursache ein nicht richtig arbeitender Pansen. Hatte meine Kleine auch in der Uni-Tierklinik wo sie behandelt wurde.
Das mit dem "Aufholen" gestaltet sich bei mir auch ein wenig schwierig - aber ich würde sagen es wird langsam wieder.
Wer hat bei Euch die Diagnose Hirnrindennekrose gestellt? TA? Klinik?
Du schreibst, du willst das Thiamin nicht mehr weiter spritzen weil es brennt und das Kleine schreit.
Ich weiss, das ist jämmerlich . . . . aber tu Dir und dem Kleinen den Gefallen und spritze es weiterhin, solange du noch Vorrat hast.
Ganz wichtig: Lass den Kot untersuchen und entwurme dementsprechend.
Und vor allem kein Kraftfutter und Brot. Ich denke mal, das Kleine wird das eh noch nicht kennen. Und wenn doch, stell es wieder ein. Das ist absolut contra-produktiv, weil dadurch die Pansenflora wieder gestört wird.
Falls Du noch Fragen haben solltest, jederzeit gerne. Eines kann ich Dir aber schon vorab sagen: Du musst Geduld haben #damdidam#
Jedenfalls toll, dass du den Kleinen hilfst und dich so liebevoll um sie sorgst.
Liebe Grüsse
Picada
Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
vielen lieben Dank für eure schnellen Rückmeldungen.. Der Tierarzt hatte die Diagnose bei ihm gestellt. Erst war wohl die Vermutung das es Listeriose sei. Als ich ihn das 1. Mal sah, letzte Woche Mittwoch, lag er total verkrampft im Heu und schrie, zitterte und alle meinten er wird 100 % sterben. Gott sei dank nicht.. Ich denke es war weil die Grundversorgung nicht so prickelnd ist und die Mutter anscheinend Mangelerscheinungen hat. Das Heu hat keine gute Qualität und als Kraftfutter bekommen sie irgendein Getreide. Er frisst inzwischen schon relativ gut Heu, heut hatte ich aber das Empfinden das seine Sehkraft bissi schwankt, immerhin trinkt er recht gut... Mal schauen vielleicht kommen ja noch Beiträge zur Bierhefe (Dosierung) die bekommt dann sein Bruder einfach mit.. der hat mit Haarlingen zu kämpfen weswegen er auch schon von mir behandelt wird..
Geduld hab ich #daumen_hoch* solang er trinkt und Heu frisst ist es ok, seine Köddel waren gestern auch richtig schön geformt noch etwas hellbraun aber das ist wohl wegen der Milch, immerhin kein Durchfall oä. Sollte er ne Behinderung behalten ist es uns egal - hauptsache seine Lebensqualität ist ok.. sein Bruder ist zum Glück total lieb mit ihm und immer in seiner Nähe :-)
Gut, dann werd ich beim nächsten Köddeln mal ne Kotprobe mitnehmen..
Nochmals vielen lieben Dank
Geduld hab ich #daumen_hoch* solang er trinkt und Heu frisst ist es ok, seine Köddel waren gestern auch richtig schön geformt noch etwas hellbraun aber das ist wohl wegen der Milch, immerhin kein Durchfall oä. Sollte er ne Behinderung behalten ist es uns egal - hauptsache seine Lebensqualität ist ok.. sein Bruder ist zum Glück total lieb mit ihm und immer in seiner Nähe :-)
Gut, dann werd ich beim nächsten Köddeln mal ne Kotprobe mitnehmen..
Nochmals vielen lieben Dank
-
Picada1305
Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
Hallo Hase8,
das Problem mit der Sehkraft hatte meine kleine Motte auch. Bei ihr wurde das anhand der Pupillen-Reflexe erkannt. Ist aber Gott sei Dank wieder weg gegangen.
Auch dieses Ungewissheit nach der Erst-Diagnose in der Uni-Klinik (ist es Listeriose oder Hirnrindennekrose) kenn ich nur zu gut. Da beide Krankheiten wohl die gleichen bzw. sehr stark ähnelnde Symptome aufweisen. Gewissheit kann da aber nur ein Bluttest zeigen. (Listeriose = bakteriell und Hirnrindennekrose ein Vitamin-B1-Mangel).
Ich denke mal bei richtiger Versorgung und Deiner liebevollen Pflege wird sich der Kleine sicherlich erholen. Ich drück Dir auf jeden Fall ganz feste die Daumen.
Bzgl. Bierhefe kann ich Dir leider nichts sagen, da ich selber noch nicht soooooo lange Ziegen besitze. Aber ich werde aufmerksam mitlesen - man lernt ja schliesslich nie aus.
Liebe Grüsse
Picada
das Problem mit der Sehkraft hatte meine kleine Motte auch. Bei ihr wurde das anhand der Pupillen-Reflexe erkannt. Ist aber Gott sei Dank wieder weg gegangen.
Auch dieses Ungewissheit nach der Erst-Diagnose in der Uni-Klinik (ist es Listeriose oder Hirnrindennekrose) kenn ich nur zu gut. Da beide Krankheiten wohl die gleichen bzw. sehr stark ähnelnde Symptome aufweisen. Gewissheit kann da aber nur ein Bluttest zeigen. (Listeriose = bakteriell und Hirnrindennekrose ein Vitamin-B1-Mangel).
Diese Einstellung find ich SUPER #daumen_hoch* #daumen_hoch*Hase8 hat geschrieben: Sollte er ne Behinderung behalten ist es uns egal - hauptsache seine Lebensqualität ist ok..
Ich denke mal bei richtiger Versorgung und Deiner liebevollen Pflege wird sich der Kleine sicherlich erholen. Ich drück Dir auf jeden Fall ganz feste die Daumen.
Bzgl. Bierhefe kann ich Dir leider nichts sagen, da ich selber noch nicht soooooo lange Ziegen besitze. Aber ich werde aufmerksam mitlesen - man lernt ja schliesslich nie aus.
Liebe Grüsse
Picada
Re: Hirnrindennekrose beim Lamm - Bierhefe
Hallo Picada,
vielen Dank für Deine netten Worte, es beruhigt wenn man positives Feedback bekommt. Ich bin einfach guter Hoffnung das es wieder wird. Wie gesagt, ich hatte zuvor nie mit Ziegen zu tun und arbeite mich jetzt schnellstmöglichst in die Materie ein..
Supi dass man hier so schnell Hilfe und Ratschläge bekommt #daumen_hoch*
Liebe Grüsse
vielen Dank für Deine netten Worte, es beruhigt wenn man positives Feedback bekommt. Ich bin einfach guter Hoffnung das es wieder wird. Wie gesagt, ich hatte zuvor nie mit Ziegen zu tun und arbeite mich jetzt schnellstmöglichst in die Materie ein..
Supi dass man hier so schnell Hilfe und Ratschläge bekommt #daumen_hoch*
Liebe Grüsse