Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Giessen

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Dannilein1976
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Dannilein1976 »

Guten MOrgen!

Ja ich kann die frau Dr. Schwarz auch nur sehr empfehlen.. auch wenn sie am Sonntag unserem Paul leider nicht mehr helfen konnte, fühlten wir uns schon zum 2. Mal richtig gut in Gießen aufgehoben..


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

oh weh! Heisst das, dass Paul jetzt nicht mehr lebt?


Sabine M.H.
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Dannilein1976
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Dannilein1976 »

Nein leider nicht mehr #heul# Wir sind auch echt traurig darüber, aber die Veränderungen waren zu massiv.. Durch die erste OP 2006 ist wohl die Blase an der Bauchdecke festgewachsen (eben durch dieses Narbengewebe) und die Blase muss sich wohl über einen längeren Zeitraum nicht mehr vollständig entleert haben.. Er hat zwar gepinkelt, aber es ist immer was drin geblieben, weil die Blase sich nciht mehr richtig "zusammenziehen" konnte.. und dadurch waren dann die Nierenwerte auch schlecht und die Blasenwand dünn wie Papier :-( Das ist aber erst während der OP am Sonntag zum Vorschein gekommen.. das hat man vorher weder über US gesehen, noch haben wir das bemerkt, da es ihm die ganze Zeit gut ging.. also er nichts gezeigt hat.. er war wie immer..

Habe dazu unter Haltung auch ein eigenes Thema aufgemacht, da ich ja nun seine Zwillingsschwester Lena alleine stehen habe #shock#


Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Hallo Sabine,

hier nun also sozusagen der Abschlussbericht.

Am Samstag waren wir mit Franz in der Uniklinik Gießen. Deinen süßen Oliver haben wir natürlich auch besucht. Dem geht des prächtig. Vor allem scheint er wieder völlig gesund zu werden. Freue mich sehr für Euch beidel.

Nun zu Franz. Er wurde eingehend untersucht. Die Nierenwerte sind o.K. Per Ultraschall konnte man erkennen, dass im Urin in der Blase viele winzig kleine Grießkörnchen waren, sah aus wie Nebel, der in Flüssigkeit wabert. Dann wurde er in Narkose gelegt und versucht, die verwachsene Harnröhre über den Penis zu öffnen, bzw. zu weiten. Leider sind die Verwachsungen zu stark, so dass dies nicht möglich war. Nun sieht es so aus, dass Franz weiterhin und unwiederbringlich durch den künstlichen Ausgang pieseln wird. Unser Glück ist jedoch, dass diese Fistel sehr gut und ordentlich angelegt wurde. Sollte sie irgendwann zuwachsen, werde ich das Tier wohl doch einschläfern müssen. Es wurde eine Lebenserwartung von ca. 1/2 bis 3 Jahre vorausgesagt.

Mir wurde gezeigt, wie ich die Fistel sauber halten kann. Dann bekam ich antibiotische Medikamente, um Franz daheim selbst weiter behandeln zu können. Die Mittel werden nun fünf Tage lang verabreicht. Desweiteren wurde die Harnröhre gespült und auch antibiotisch behandelt, um die Entzündungen zum Stillstand zu bringen. Die langen Haare an den Beinen muss ich kurz halten und die Haut mit Zinksalbe oder Melkfett gegen Wundwerden schützen.

Die Fistel, die er bekommen hat, ist eigentlich die allerletzte Möglichkeit zur Behandlung bei Harnsteinen. Inzwischen gibt es neue Methoden!!! Deshalb lege ich wirklich jedem Ziegenhalter ans Herz, sollten bei seinem Tier Harnsteine festgestellt werden, nicht lange zögern. Der Aufwand, die Ziege unverzüglich in eine Tierklinik zu fahren, ist es allemal wert. Hier liegt dann wirklich ein Notfall vor und eine Klinik ist in diesem Fall das Mittel der Wahl. Wenn man außderdem bedenkt, wie lange man oft auf den Hof-TA warten muss, ist auch die Anreisezeit zu verkraften. Denn ruft man sofort bei Abfahrt bei der Tierklinik an, wird dort schon alles für eine OP vorbereitet. Das Tier wird also sofort nach Ankunft versorgt.

Ach ja, die Fütterung stelle ich wie folgt um: Auf gar keinen Fall mehr Getreide geben, egal ob in Form von Brot, Müsli, Fertigfutter oder pur. Wirklich gar nichts mehr, auch nicht einen Krümel Brot als Belohnung. Bei meinen Tieren handelt es sich um Kastrate, die keine Leistung bringen müssen. Deshalb diese karg klingende Umstellung der Fütterung. Allerdings dürfen sie weiterhin Äpfel essen und auch Karotten. Alles natürlich im Maßen. Im Winter füttere ich dann Heucobs, eingeweicht, für Pferde und Heu, Heu, Heu. Im Sommer Gras und vor allem Sträucher. Da ist der Speiseplan dann abwechslungsreicher. Als Mineralfutter wird ein Mittel Ca:P - Verhältnis 1,6:1 gegeben.

So, nun kann ich meinem Franz nur noch ein langes, glückliches Leben wünschen. Haltet ihm die Daumen!!

Viele Grüße, Geesche


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo Geesche,

für Franz freut mich das so richtig.

Könntest Du mir den Namen des Mineralfutters nennen, ich muss ja nach der Episode mit Oliver auch noch mal über Veränderungen nachdenken.


Sabine M.H.
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Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Hallo Sabine,

hoffe, hier keinen Unwillen zu erzeugen. Aber ich denke, hier im Forum darf man ruhig gute Tipps weiter geben. Also, das Mineralfutter ist von Dr. Schaette und heißt "Ursonne Ziegen". Gibt es auch extra noch für Schafe und Zwergziegen. Aber Olli ist ja auch ein großer. Meine beiden fressen es gern, obwohl es leider in Pulverform ist. Ich streue es immer über die eingeweichten Heucobs. Dann "rutscht" es so mit runter.


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

das kenne ich. Und die Uni Giessen ist ok mit dem doch sehr hohen Calciumgehalt? Trotz engem Ca:P-Verhältnis wäre mir das insgesamt zu viel Calcium in der Tagesration für einen Kastraten.

Werde ich morgen mal nachfragen.


Sabine M.H.
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Bunnypark
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Bunnypark »

Schneefee hat geschrieben:Meine beiden fressen es gern, obwohl es leider in Pulverform ist. Ich streue es immer über die eingeweichten Heucobs. Dann "rutscht" es so mit runter.
hallo

das problem bei den pulverformen: entweder gibst zuwenig, oder in den meisten fällen zuviel des guten - es ist ja eine "zwangsmineralisierung"
es steht zwar die empfohlene menge auf den verpackungen....aber ein kastrierter bock dürfte da wohl nicht berechnet sein.

und da es in der mineralstoffversorgung bekanntlich auf die gesamt zusammensetzung des futters ankommt, bezweifle ich die richtigkeit der angegebenen werte

ich habe die erfahrung gemacht, dass die tiere weniger vom leckstein knappern, je mehr astfutter (und auch morsche baumteile) sie bekommen da sie sich hier mit den meisten notwendigen mineralstoffen versorgen.


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Hallo,

wollte mich schon eher melden zur Richtigstellung, ging leider nicht vorher. Aber dafür jetzt!! #wb#

Die Uni Gießen hat nicht das Schaette-Mineralpulver empfohlen!!!! Das habe ich gestern Abend schlecht rübergebracht!
Frau Schwarz empfahl lediglich ein Ca:P Verhältnis von ca. 1,5:1. Da ich mich nun schon seit längerem mit verschiedenen Mineralfuttermitteln beschäftige, fiel mir bei diesen Angaben sofort Schaette ein. Dann habe ich gefragt, ob das Schaette-Pulver i.O. sei. Das sei es wohl. Nun bin ich mir natürlich nicht sicher, in wie weit die genauen Inhaltsangaben bekannt sind. Also rudere ich jetzt ganz schnell zurück. Ihr seid sicher bessere Experten als ich. Habe für Eure Anregungen ein ganz großes, offenes Ohr. Wäre selber mehr als froh, wenn ich hier weitere Tipps bzgl. Fütterung erhalte.

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich im Nachhinein ein ganz schlechtes Gewissen meinen Böcken gegenüber hatte. Habe nämlich seit mindestens einem Jahr gar kein Mineralfutter zugefüttert, Salzleckstein natürlich schon, aber eben kein Mineral. Hatte immer gedacht, sie würden so gesund ernährt, dass sich die Zufütterung erübrigt. Eben weil ich schon Stimmen gegen dieses Vorgehen gehört habe. Und dann doch Harnsteine!!!! Es vergeht wirklich kein Tag, an dem sie keine Zweige, Blätter, Baumrinde o.Ä. bekommen, da ich jeden Abend mit ihnen spazieren gehe und wir sehr viel Natur um uns herum haben, dass sie nach Herzenslust diese Dinge fressen können. Wohlgemerkt, auch im Winter die Spaziergänge mit Fresseinlagen. Deshalb will ich für meine Tiere nun doch die Mineralzusatzfütterung wieder aufnehmen.


Bunnypark
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Registriert: 19.01.2010, 10:12

Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Bunnypark »

hallo schneefee

auch in freier natur suchen ziegen stellen auf die mit salzen und mineralien angereichert sind.

nur baumschnitt alleine ist also ungenügend (besonders, wenn man die unterschiede der mineralstoff zusammensetzung von gebiet zu gebiet bzw von verschiedenen astsorten mitrechnet)

selbst wenn dein böckli alle mineralien zur verfügung hat....das richtige verhältnis ist ausschlaggebend - und hier fängt die schwierigkeit an.

krass wirds, wenn die herde gemischt ist: kastrierte und aktive böcke mit laktierenden weibchen #engel# womöglich noch große und zwerge gemischt #ka#

PS: auf jeder meiner weideteilstücke liegt mindestens ein verrottender baum....nicht nur zum klettern, die rottenden stücke werden sehr gerne gefressen *fg*


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
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