geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

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sanhestar
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Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von sanhestar »

muss zustimmen.

5 Monate und grad mal etwas über 10 kg - das ist zu leicht, selbst für weibliche Tiere. Die sollten sich näher an 20-25 kg bewegen.

Leider ein Merkmal dafür, dass da in der Aufzucht doch das eine oder andere bislang nicht optimal war.


Sabine M.H.
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Ragnar R.

Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von Ragnar R. »

Wie viel sollte so eine Ziege in dem Alter denn pro Woche zulegen?


sanhestar
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Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von sanhestar »

das wird gerechnet pro Tag und liegt bei einem Tier, das ein für das Alter normales Gewicht hat, bei ca. 115 gr. pro Tag.

Den Deinen fehlt jedoch die tägliche Zunahme aus den Vormonaten, die sich da teilweise bei um die 140-165 gr. hätte bewegen müssen.

Du hast Milchgewinnung geplant. Diese geringe Gewicht wirft diese Pläne nun um mehrere Monate bis ca. 1 Jahr nach hinten, da Ziegen erst ab einem bestimmten Gewicht zum ersten Mal gedeckt werden sollten (ansonsten riskierst Du Verzwergung und Mangelversorgung von Lämmer und Mutter). Dieses Gewicht (Zuchtreife) liegt bei um die 35 kg, das eine gut aufgezogene Ziege mit ca. 7 Monaten erreicht haben sollte (Du siehst, wie viel Deinen Ziegen da noch fehlt). Da sich im Alter von 5 Monaten die hohe Wachstumsrate der ersten Wochen jedoch etwas reduziert - der nächste grosse Wachstumsschub kommt dann im ersten Winter - werden Deine Ziegen - ich spreche hier aus Erfahrung - ca. die nächsten 6-7 Monate hinter der Entwicklung anderer Tiere hinterherhinken (ihre Gesamtentwicklung bis zum Erreichen des Endgewichtes wird sich damit um ein ganzes Jahr verlängern) und Du solltest sie erst im Herbst 2013 frühestens zum ersten Mal decken lassen, evtl. - abhängig vom Entwicklungszustand - sogar noch später.


Sabine M.H.
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Ragnar R.

Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von Ragnar R. »

ok, danke für die Info. Also wir wollten ohnehin nicht vor dem nächsten Jahr decken lassen, wollten uns ersteinmal an die Ziegenhaltung gewöhnen, Erfahrung in allen Bereichen sammeln, bevor wir nur ans Decken denken. Wirft uns jetzt also nicht so wahnsinnig zurück... Wundern tu ich mich trotzdem, weil die Ziegen bei der Züchterin wirklich tolle Bedingungen hatten. Standen bei der Mutter auf der Weide, hatten also immer Zugang zur Muttermilch und saftigem Grün. Was die Gesundheit angeht kann ich nur sagen, was die Züchterin gesagt hat: Regelmäßige Kotanalyse - gezieltes Entwurmen...
Und wie gesagt, bei der kleinen Skadi ist es so, dass sie schon sehr klein geboren wurde. Wir haben uns aber gleich in sie verliebt und wissen somit, dass sich zumindest bei ihr alles nach hinten schieben wird.
Wir werden das mal im Auge behalten, wie viel die pro Tag bei uns zunehmen. In den ersten zehn Tagen hat Skadi 1,1kg und Finja 1,7kg zugenommen, das scheint ja dann recht normal, trotz starker Verwurmung. Priorität hat jetzt aber erstmal genau diese Entwurmung, dann sehen wir weiter, wie sie sich entwickeln.


sanhestar
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Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von sanhestar »

Ragnar R. hat geschrieben:Regelmäßige Kotanalyse - gezieltes Entwurmen...

und trotzdem sind die beiden, lt. Deinen Aussagen, hochgradig verwurmt......

Zugang zu Muttermilch heisst nicht, dass die Milch ausreicht. Es gibt Ziegen, die haben nicht genug Milch für z.B. Drillinge und eines der Lämmer bleibt zurück. Oder wenn sie noch zusätzlich gemolken werden.

Ich weiß, wie so ein 10kg-Mickerling mit 6 Monaten aussieht (bekam so einen vor Jahren auf die "Türschwelle gelegt" und hätte, wären es meine Lämmer, da schon Monate vorher unterstützend eingegriffen und mich nicht auf "Muttermilch und saftiges Grün" verlassen.


Sabine M.H.
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Strahli
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Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von Strahli »

sanhestar hat geschrieben:
Ragnar R. hat geschrieben:Regelmäßige Kotanalyse - gezieltes Entwurmen...

und trotzdem sind die beiden, lt. Deinen Aussagen, hochgradig verwurmt......
Was mich wiederum hellhörig macht. Wenn ich nähmlich richtig mitgelesen habe, hast Du das Albendazol von der Züchterin, nicht vom Chef der TÄ die bei Dir war, oder?
Das lässt leider sehr schwer vermuten, dass die Parasiten der Ziegen Deiner Züchterin auf Albendazol bereits resistent sind.

Und wie Sabine bereits schrieb, das Gewicht ist wirklich zu wenig.
Ulli hat geschrieben:Wenn Dein TA dir ein Entwurmungsmittel nach einer Kotprobe empfiehlt würde ich das nehmen, weil es (hoffentlich) auf den konkreten Befall Deines Tieres zugeschnitten ist..
Darauf würde ich mich halt wirklich nicht verlassen. Denn leider haben selbst TÄ oft zu wenig Kenntnisse in Sachen Entwurmungen bei Ziegen. Laut meinem TA würde ich heute noch damit entwurmen, trotz vom FIBL nachgewiesener Resistenz. Zudem ist die Dosierung (ausser beim Eprinex) gem. TÄ meist viel zu gering.


grüsse von strahli
Ragnar R.

Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von Ragnar R. »

wären es meine Lämmer, da schon Monate vorher unterstützend eingegriffen und mich nicht auf "Muttermilch und saftiges Grün" verlassen.
Na ich denke, jetzt wird meiner Züchterin ein wenig Unrecht getan. Sie hilft bei sehr vielen Lämmern nach, zieht einige mit der Flasche auf, wenn sie nicht genug Milch bekommen oder von der Mutter verstoßen werden. Wir telefonieren mittlerweile auch fast täglich, und sie erkundigt sich immer, wie es Finja geht, diskutiert mit uns, wie wir weiter behandeln sollen und hilft uns wo es geht.

Bei der Entwurmung wird sie sich wohl auf ihren TA verlassen und vor allem auf die Kotanalysen. Wundern tut es mich natürlich auch. Denn gerade gegen Kokzidien hat ihr TA wohl behandelt, kurz bevor wir die beiden abgeholt haben... Das werde ich ihr aber sagen, und sie wird darauf reagieren, auf ein anderes Mittel umsteigen, da bin ich mir sicher!

Aber um mal wieder aufs Thema zurück zu kommen. Morgen Nachmittag kommt der Chef der TA Praxis persönlich bei uns vorbei und schaut nochmal nach den Ziegen, bringt das Wurmmittel mit und dann wird hoffentlich alles gut...


Ragnar R.

Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von Ragnar R. »

TA war da, hat mir Panacur und Vecoxan in die Hand gedrückt und ist wieder abgehauen. Da stimmt er mir zu, dass seine Ärztin mehr und deutlicher sagen muss was sie tut und ist selbst keinen Deut besser... Echt zum heulen. Meine Frau, die ihn voller Hoffnung angeschaut hat, hat er nicht mal begrüßt!

Albendazol oder Panacur? Was soll ich geben? Die sind doch beide schon wegen Resistenzen unbrauchbar, soweit ich das mitbekommen habe... Vecoxan hat mir immerhin die Uni Gießen auch empfohlen... Juhuuuuu, eine Übereinstimmung......


sanhestar
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Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

ja, eigentlich sind beide Mittel witzlos. Ivermectin (Ivomec) wäre schonmal ein Fortschritt gewesen, falls das im Betrieb der Züchterin noch nicht zum Einsatz gekommen ist - nachfragen!

Also sinnvollerweise dem TA das Panacur zurückgeben und um Ivomec bitten.


Sabine M.H.
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Ragnar R.

Re: geringe Pansenaktivität / Ziege käut nicht wieder

Beitrag von Ragnar R. »

Die Probleme reißen nicht ab. Nachdem wir vor zwei Stunden von einer Wanderung zurück kamen, haben wir die Ziegen entwurmt, noch dies und das erledigt und wollten die beiden jetzt auf die neue Weide führen, schauen in ihre Gesichter und jetzt das...
Finja hat plötzlich dicke Backen, auch eine geringe Schwellung neben der Nase, aber besonders dick ist es unter dem Kiefer. Fühlt sich unter dem Kiefer so an, als wäre es ein Wasser gefüllter Luftballon... Ich vermute so im Nachhinein, dass die Schwellung schon heute Morgen begonnen hat, da mir ihr Gesicht heute morgen ein wenig verändert vorkam. Habe mir dabei aber noch nichts gedacht.
- Sie hat kein Fieber
- Sie verhällt sich ganz normal
- Frisst gut und viel

Mithilfe der Suchfunktion habe ich jetzt drei Möglichkeiten herausgefunden.
1. Allergie --> möglich, da wir aus dem Wald ein paar Blätter usw. mitgebracht haben. Oder gegen das Wurmmittel?
2. Verwurmung --> haben ja heute entwurmt.
3. Mumps --> dann müsste sie wohl auch Fieber haben?
4. Wassereinlagerung --> Beim Mensch sammelt sich das immer an den Fußgelenken, die sind bei Finja aber schlank. Wassereinlagerung kommt ja auch eher von Niereneinschränkungen oder Herzkreislaufbeschwerden, zumindest beim Menschen. Davon geh ich jetzt bei einer 5 Monate jungen Ziege nicht unbedingt aus, oder können Nebenwirkungen der Entwurmungsmittel sowas auslösen?

Wäre mal wieder um jeden Ratschlag dankbar!!! :) Gruß Ragnar


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