Sterilisation statt Kastration

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Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

Ziegenzicke hat geschrieben:Ich werd hier mal wieder deutlich: Du bist schon wieder am "vermenschlichen". Ab den Sack und zugenäht!

Geh mal an die frische Luft, lass Dir die mal ordenlich um die Ohren und durch diese blasen und denk mal wirklich KLAR darüber nach was Du vorhast.... *oops*
Auf solcherlei geh ich gar nicht ein und werde mich in diesem Thread auch nicht weiter für meine wohlbedachte Entscheidung rechtfertigen.

Es steht jedem einzelnen offen, den Verlauf dieser Dokumentation zu verfolgen oder den Thread zu ignorieren.

Es steht auch jedem frei, seine Meinung kundzutun oder auch nur seinen Senf dazuzugeben, aber es besteht kein Anspruch auf eine Reaktion meinerseits.

#gitarre#


Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

ElliBesch hat geschrieben:Mich überzeugt hier in diesem thread dennoch wesenlich mehr die Argumentation von Ela und ich las mit großem Interesse die Risiken und Nebenwirkungen von Piroschka, sowie die eingangs an anderer Stelle von Sabine erwähnte doppelte Belastung - erst Sterilisation, dann Kastration...
Liebe Elli, es gibt zahlreiche Argumente, die dafür und dagegen sprechen, und das betrifft sowohl die Sterilisation wie auch die Kastration, denn auch diese ist nicht ohne Risiken und Folgen.

Aber wie auch immer, danke für die guten Wünsche und ja, ich werde die Dokumentation in diesem Thread weiterführen.

Liebe Grüsse

Abra


Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

Der Seelenfang hat geschrieben:Für mich steht das Thema "Sterilisation" aktuell zwar nicht zur Debatte, dennoch würde mich deine "Feldstudie" schon sehr interessieren. Aus diesem Grund bitte ich auch um reges "Tastentippen" deinerseits. ;)
Gerne! Die "Feldstudie" war, ist und bleibt ja auch die ursprüngliche Intention.

Herzliche Grüsse aus dem Wintermärchenland :D

Abra


Ziegenzicke

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Ziegenzicke »

Liebe Abra,
es geht hier auch darum, ob diesem Bock durch - und so wird es warscheinlich auch kommen - eine Steri ne Doppelbelastung zugeführt wird, weil irgendwann doch das Säcklein gekappt wird! Es wurde hier hin un her abgewägt....Letztendlich ist es Deine Entscheidung...Und wenn Du im Sinne des Bockes handeln willst: Entweder Sack dran (: Nachwuchs o. Verkauf?) oder Sack ab und Ihm ein nettes Leben bereiten! (Kneifen fänd ich für das Tier überhaupt nich gut) Alles andere is Gefühlsduselei und auf Dauer für den Bock und auch für DICH nicht gut!!
Wieviel unkastrierte Böcke hast Du denn schon Dein eigen genannt? Das kann je nach Charakter (u. der steht n. n. ganz fest!!) Ganz schön nach hinten losgehen.....
Mein Geschreibsel ist kein Angemache an Dich sonst einfach nur ein paar klare Worte!
Auch wenn Du für die liebsten auch alles unmögliche möglich machen möchtest, stellt sich mir die Frage: nur für Tier oder für die emotionalen Empfindungen des Besitzers.
LG
Manuela


Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

Hallo Manuela

Wie kommst du eigentlich dazu, meine ethische Haltung, die dem Menschen grundsätzlich das Recht abspricht, seine (Nutz)Tiere aus Eigeninteresse zu verstümmeln, als "Gefühlsduselei" zu bezeichnen? Es erstaunt mich immer wieder, wie schnell gewisse Leute ein Urteil fällen, ohne über die eigene Nasenspitze hinauszudenken und ohne die Hintergründe zu kennen.

"Ab den Sack und zugenäht!" mag für dich stimmen, Manuela, und ich masse mir nicht an, über eine solche Haltung zu urteilen und all jenen, die ihre Tiere mehr oder weniger bedenkenlos kastrieren lassen, liebloses und unethisches Verhalten vorzuwerfen. Im Gegenzug will auch ich meine Haltung respektiert wissen und verbitte mir unreflektierte Urteile und haltlose Unterstellungen.
es geht hier auch darum, ob diesem Bock durch - und so wird es warscheinlich auch kommen - eine Steri ne Doppelbelastung zugeführt wird, weil irgendwann doch das Säcklein gekappt wird!
Das Risiko einer "Doppelbelastung" kann ich nicht ausschliessen, d.h. es ist durchaus möglich, dass ich den Bock frühestens im Herbst nächsten Jahres zum Wohle der Mädels und daher notgedrungen doch noch kastrieren lassen muss. Will ich diese "Doppelbelastung" unter allen Umständen vermeiden und lasse ich den Bock im Alter von achteinhalb Monaten kastrieren, besteht aufgrund der nicht vollständig ausgereiften Harnröhre das Risiko der vermutlich auch dir bekannten Harnsteinproblematik; dieses Risiko schwindet mit zunehmendem Alter des Bockes.

Ich habe die beiden Risiken sorgsam gegeneinander abgewogen und bin zum Schluss gekommen, dass eine "Doppelbelastung" im Vergleich zur Harnsteinproblematik das geringere Übel darstellt -- was letztlich eine grobe Vereinfachung ist, da noch zahlreiche andere Überlegungen und Argumente (nicht zuletzt auch meine persönliche Ethik) mit hineingespielt haben; insgesamt war dieser Entscheidungsfindungsprozess eine höchst komplexe Angelegenheit, über die sich eine mehrseitige Abhandlung schreiben liesse.

Und jetzt bitte nicht irgendwelche Aussagen von wegen "Eine Doppelbelastung ist aber schlimmer als die Sache mit den Harnsteinen" -- wenn du die einzelnen Risiken und Argumente anders gewichtest und zu einem andern Schluss kommst, dann ist das deine Sache, und es ist meine Sache, wie ich abwäge und Prioritäten setze und welche Schlussfolgerungen ich daraus ziehe.
Es wurde hier hin un her abgewägt....Letztendlich ist es Deine Entscheidung...
#daumen_hoch*
Und wenn Du im Sinne des Bockes handeln willst: Entweder Sack dran (: Nachwuchs o. Verkauf?) oder Sack ab und Ihm ein nettes Leben bereiten!
Du weisst also mit untrüglicher Sicherheit, was im Sinne meines Bockes ist? *staun*

Ich werde meinem Bock auf diese Weise ein gutes Leben bereiten: In knapp zwei Wochen wird er sterilisiert und darf sich mit Sicherheit neun weitere Monate ungestört entwickeln; wenn er Glück hat, verlängert sich die "Schonfrist" um weitere Monate oder gar Jahre, und wenn er ganz unglaublich viel Glück hat, dann darf er gar zeitlebens (nahezu) intakter Bock bleiben, was mein erklärtes Ideal und Ziel ist und weshalb ich bereit bin, alles in meiner Macht Stehende dafür zu tun, ihm zu möglichst viel Glück und Lebensqualität zu verhelfen (was selbstverständlich auch für die Mädels gilt).
Auch wenn Du für die liebsten auch alles unmögliche möglich machen möchtest, stellt sich mir die Frage: nur für Tier oder für die emotionalen Empfindungen des Besitzers.
Stellst du dir diese Frage in Bezug auf deine eigene Tierhaltung auch? Sack ab und gut ist? Ich persönlich richte mich in allererster Linie nach meinem Herzen, d.h. ich bin glücklich, wenn es meinen Tieren gut geht, und weil ich gerne glücklich bin, sorge ich nach bestem Wissen und Gewissen dafür, dass es meinen Tieren gut geht.

Das war nun definitiv meine letzte Reaktion auf derartige Meinungsäusserungen. Wenn du weiter mit mir diskutieren willst, dann können wir das per PN tun. Hier in diesem Thread will ich schlicht und einfach meine "Feldstudie" dokumentieren und mich nicht ständig mit an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen herumschlagen.

#gitarre#


Irene
Beiträge: 727
Registriert: 03.05.2003, 18:01

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Irene »

Hy Ihr Lieben !
Ich besitze einen ca 10 jährigen Burenmönch , blutig kastriert mit 1,5 Jahren .Er zeigt zuverläßig wenn eine Ziege bockt;deckt auch (kommt nur kein Junges).

Eine ganz neutrale Tatsache zu diesem Thema.

LG Irene


Wenn alles schief geht, kanns nur mehr besser werden!
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von sanhestar »

Abra K. hat geschrieben: Will ich diese "Doppelbelastung" unter allen Umständen vermeiden und lasse ich den Bock im Alter von achteinhalb Monaten kastrieren, besteht aufgrund der nicht vollständig ausgereiften Harnröhre das Risiko der vermutlich auch dir bekannten Harnsteinproblematik; dieses Risiko schwindet mit zunehmendem Alter des Bockes.
Hallo,

wenn, dann zitiere bitte die korrekten Fakten:

- eine Kastration VOR einsetzen der Geschlechtsreife kann (!) zu einem erhöhten Risiko bei Harnsteinen führen, da solch eine Harnröhre oft zu eng bleibt

- Geschlechtsreife tritt mit ca. 5-7 Monaten ein und wenn Dein Bock schon erfolgreich gedeckt hat, ist er jetzt geschlechtsreif und der Durchmesser seiner Harnröhre in Relation zur Gesamtentwicklung wird sich nicht weiter verändern = eine Kastration unter Ausschaltung dieses Risikofaktors ist daher bereits JETZT möglich

- Harnsteine nur auf das Kastrationsalter zu beschränken, ist kurzsichtig und spielt ein Problem, das viele Facetten umfasst, gefährlich herunter.

- weitere Komponenten bei Harnsteinproblemen sind: Fütterung (zu eiweißlastig, Mineralstoffhaushalt nicht ausgeglichen), zu wenig Bewegung, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, Übergewicht, genetische Disposition

- auch intakte Böcke erkranken an Harnsteinen


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von sanhestar »

und mal noch was ganz anderes:

was hast Du eigentlich mit Bocklämmern vor? Sollen irgendwann in Deiner Herde dann mehrere intakte (sterilisierte) Böcke gleichzeitig auf begrenztem Raum laufen?

Denn während Kastrate meistens recht gut miteinander im Beisein von Ziegen leben können, geht das bei intakten Böcken dann doch sehr schief, sprich, endet mit schweren Verletzungen oder Tod, wenn der Unterlegene nicht fliehen kann.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

Irene hat geschrieben:Eine ganz neutrale Tatsache zu diesem Thema.
Hallo Irene

Danke! #daumen_hoch*

Ich hab noch Fragen in diesem Zusammenhang und fände es toll, wenn du die beantworten könntest:

- Wie wurde die Zeit bezüglich Empfängnisverhütung überbrückt bis zur Kastration im Alter von eineinhalb Jahren?

- Läuft dieser Mönch ständig mit den Mädels mit, wieviele Mädels sind es insgesamt und sind auch noch andere Mönche in der Herde?

- Wie alt sind die Mädels, wie häufig haben sie gelammt und wann zuletzt?

Wirklich sehr sehr spannend, ich wünsch mir mehr solche Beiträge!

Liebe Grüsse!

Abra


Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

sanhestar hat geschrieben:wenn, dann zitiere bitte die korrekten Fakten:
Besten Dank für die Infos.

Trotzdem bleib ich bei meiner Entscheidung, den Bock wenn überhaupt dann frühestens im nächstens Herbst im Alter von 18 Monaten kastrieren zu lassen und die Zeit bis dahin (und hoffentlich möglichst weit darüber hinaus) mittels Sterilisation zu überbrücken.
was hast Du eigentlich mit Bocklämmern vor? Sollen irgendwann in Deiner Herde dann mehrere intakte (sterilisierte) Böcke gleichzeitig auf begrenztem Raum laufen?
Noch sind keine Bocklämmer geboren, und wenn tatsächlich welche kommen sollten, werd ich mich zu gegebener Zeit damit beschäftigen, wie die Situation für alle beteiligten Tiere möglichst optimal gelöst werden kann.
Denn während Kastrate meistens recht gut miteinander im Beisein von Ziegen leben können, geht das bei intakten Böcken dann doch sehr schief, sprich, endet mit schweren Verletzungen oder Tod, wenn der Unterlegene nicht fliehen kann.
Wie gesagt: Ein Schritt nach dem andern und jeder zu seiner Zeit und eh nur dann, wenn überhaupt erforderlich.

Und bis dahin nicht den Teufel an die Wand malen.


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