Ich hoffe, ich bin in dieser Rubrik mit meinem Thread richtig - ich wollte euch einmal von einer tollen Erfahrung berichten, die ich mit einem neuen Einstreu gemacht habe. :)
Titus und Frodo haben schon von Anfang an, also seit sie ein bis zwei Jahre alt waren, blutige Aussläge in den Fesselbeugen (heißt das bei Ziegen auch so? Ich kenn's von Pferden als Fesselgelenk). Ich hab es erst für Mauke gehalten, die beiden TÄ, die ich anfangs noch hatte, haben mich darin auch bestätigt (völliger Quatsch, das weiß ich heute).
Nachdem die Ziegen vor drei Jahren umziehen mussten, wurden die Klauen einfach nicht besser. Im Winter waren sie trocken, aber sobald es im Sommer heiß wurde, ging es wieder los mit dem Bluten. Besonders Frodo hatte darunter zu leiden, er hat sich immer auf den Füßen herumgekaut, dass ich selber schon Phantomschmerzen an den Knöcheln bekam, wenn ich ihm dabei zuschaute.
Irgendwann kam ich dann glücklicherweise an die Nummer von Dr. Wagner (einige kennen ihn von Forumstreffen und Ziegentagen an der JLU Giessen) und er ließ im Labor mal eine Probe dieser blutigen Krusten untersuchen. Das Ergebnis war Staphylococcus epidermidis. Wir versuchten alles, um diesen Ausschlag irgendwie in den Griff zu bekommen. Salben halfen kaum, es war jeden Tag aufs Neue blutig und aufgebissen.
Da ich schon immer eine absolute Verfechterin von Mutter Naturs Heilkräften war, ging ich irgendwann dazu über, Frodos Klauen jeden Abend in Kamillensud zu baden. Er fand diese Behandlung gar nicht so schlecht - aus Reflex wurde mal ein Bein hochgerissen, wahrscheinlich hat's dann besonders heftig gejuckt oder gebrannt, aber im Großen und Ganzen stand er immer ganz entspannt da. Nach dem Kamillenbad hab ich dann Calendulasalbe draufgeschmiert, das kühlte und nahm zumindest für einen Moment den Juckreiz. Mit der Salbe auf den Füßen sind wir dann immer Spazieren gegangen, denn draußen war immer "so viel los", dass er die juckenden Füßchen kurz vergaß, sodass die Salbe wirken konnte.
Mit dieser "Natur-Kur" hatte ich die Ausschläge dann auch wirklich sehr gut im Griff. Ganz weg bekam ich die Krusten nie, aber sie wurden deutlich weniger und bluteten nicht mehr ganz so heftig wie vorher immer.
Im Sommer 2012 starteten wir einen letzten Versuch mit Antibiotika und es wurde auch viel besser, aber als ich von meinem 4wöchigen Schüleraustausch mit Südafrika zurückkam, empfing Frodo mich mit blutenden Füßen wie eh und je. Im Dezember 2012 hat es ja lange gedauert, bis es wirklich Winter wurde (zumindest hier bei uns in Hessen) und ich hab zum ersten Mal auch im Winter die blutigen Klauenbeugen erlebt - zwar leicht nur, aber immerhin...
Im Frühjahr 2013, als es auf den alljährlichen Großputz im Stall zuging, kam ich durch den zufälligen Hinweis einer Bekannten auf eine Firma, die Hygieneholzprodukte herstellt, unter anderem auch das HygieneHolz-Einstreu . Ich hatte nicht viel Hoffnung, wollte aber wirklich gar nichts unversucht lassen und bestellte eine Portion dieses Streus. Es roch sehr gut beim Einstreuen, intensiv nach Kiefernholz. Die Späne sind sehr klein, es ist nicht weniger saugfähig als mein bisheriges Einstreu - und Frodos Klauen sind trocken!!! Anscheinend hilft das Zeug wirklich. Wir haben heute den mindestens 7. Tag in Folge mit praller Sonne und Sommerhitze von über 30 °C, und so sahen Frodos Klauen gestern aus (heute auch, als ich kontrolliert habe) :

Zugegebenermaßen kann ich nur vermuten, wie die Klauen ohne das neue Einstreu aussehen würden. Vielleicht wären sie dann in ein und demselben Zustand, aber das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht, nach all den erfolglosen Therapien, die ich schon versucht habe. Ich will es auch lieber nicht darauf ankommen lassen. Auch wenn das Streu seinen Preis hat, es ist doch bezahlbar und für meine Ziegen tu ich (fast) alles :)
Soo, das wollte ich mal loswerden! :)
Viel Spaß mit euren Fellnasen und ein schönes, sommerliches Wochenende!
Lisa :)