Ziege kann nicht aufstehen

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Knuschbel
Beiträge: 140
Registriert: 15.12.2009, 09:56

Ziege kann nicht aufstehen

Beitrag von Knuschbel »

Hallo
ich habe Probleme mit einer meiner Mutterziegen. Erst mal eine kurze Schilderung. Es ist eine 7 jährige Walliser Schwarzhalsziege rassebedingt eh etwas knochiger, hat aber innerhalb von 3-4 Tagen total abgebaut, hatte Durchfall hat aber gut gefressen, ich hatte ihr Diarsanyl gegeben und mit Cydectin entwurmt. Der Durchfall war dann wieder weg. Am Donnerstag habe ich dann den Tierarzt bestellt, da sie insgesamt sehr unfit war nicht aufmerksam etc. da der Pansen hat nicht wirklich gut gearbeitet und sie hatte 40,1 Grad Körpertemperatur. Er hat ihr was gegen die Temperatur gespritzt und etwas für den Pansen/Verdauung, ich muss zu meiner Schande gestehen das ich nicht nachgefragt habe was er gespritzt hat. Weiter hat sie Pansenstimulanz und Stullmisan bekommen. Sie hat gefressen aber nicht mit großem Appetit, der Pansen arbeitet jetzt wieder und sie ist vom allgemeinen her wieder wie immer. Die Augen wieder klar und wach und insgesamt wieder sehr aufmerksam.

Dann fing sie am Freitag hinten links an zu lahmen nicht stark aber sichtbar. Am Samstag hat sie das linke Hinterbein überhaupt nicht mehr belastet es ist auch sofort eingeknickt. Ich habe nochmal mit dem Tierarzt telefoniert, die Vermutung war erst mal da er ins linke Hinterbein gespritzt hat das sich evtl. durch die Spritze ein Bluterguss o.ä. gebildet hat und sie Schmerzen hat. Bis zum Abend hat sich das aber so zugespitzt das sie gar nicht mehr aufsteht. Ich habe ihr jetzt ein kleines Krankenlager gemacht. Frisst und säuft normal, käut auf wieder. Heute morgen wollte sie aufstehen als es frische Äste gab. Kann aber nach wie vor hinten links überhaupt kein Gewicht auf das Bein bringen, vorne saß sie auf den Knien und hat sich dann wieder hingelegt.

Den Tierarzt werde ich morgen auf alle Fälle nochmal bestellen.

Was könnte das sein? Ich überlege eine Blutuntersuchung machen zu lassen, ob evtl. irgendein Mangel besteht. Oder kann es wirklich an evtl. Schmerzen im Hinterbein liegen, sodass sie daher einfach nicht aufstehen will, oder was könnte evtl. durch eine Spritze getroffen worden sein.

Habe ihr jetzt Traumeel Tabletten gegeben, sollte eine Entzündung da sein, weiter habe ich Sonnenblumenkerne besorgt die würde ich ihr jetzt mal anbieten erst mal in kleinsten Mengen, nicht das ich ihr den Pansen wieder durcheinander bringe.

Aufgeweichte Wiesenflakes bekommen sie auch zugefüttert, ich habe für meine andere Mutterziege Pre Alpin Senior besorgt, da sie vorne keine Zähne mehr hat kann ich Ihr das auch anbieten, sodass sie schneller wieder zu Kräften kommt?

Kann mir jemand einen Rat geben?

Ach ja CAE Status ist unverdächtigt, letzte Untersuchung war im April.

Schöne Grüße

Astrid


Trisha88
Beiträge: 584
Registriert: 06.05.2010, 17:00

Beitrag von Trisha88 »

Hi!

Wenn in den Muskel gespritzt wird, kann es schonmal zu Entzuendungen an der Stichstelle kommen. Ich kenn das aber eher bei Hunden z. B. nach Impfungen, ein Nachbar von mir hat mal einem seiner Kaelber ein AB in den Halsmuskel gespritzt und ihm danach ne Kalberdecke draufgelegt, durch die Reibung hat sich ne Entzuendung unter der Haut, an der Stichstelle gebildet.

Ob es ein Bluterguss sein kann weiss ich nicht, aber ich koennte mir schon vorstellen, dass der tiefer im Gewebe Schmerzen verursachen kann!

Allerdings glaub ich sollte zuerst richtig geklaert werden, woher das erste schlechte Allgemeinbefinden und die schlechte Pansenaktivitaet herruehrte! Womoeglich hat deine Ziege etwas schwer wiegenderes, dass nicht sooo einfach zu behandeln ist!?

Wenn dein TA beim Spritzen was verletzt haette, dann waer er aber schon ein ziemlicher Kurpfuscher und davon geh ich jetzt nicht aus! Da haette er ja gerade eine Sehne oder so erwischen muessen, das halt ich jetzt eher fuer unwahrscheinlich.

LG Sara


Strahli
Beiträge: 665
Registriert: 28.05.2010, 22:25

Beitrag von Strahli »

Also diesen TA möchte ich auch nicht mehr haben... Ist mir ein Rätsel, wie er auf die Idee kommt, eine Ziege in den Hinterschenkel zu spritzen? Das macht man bei keinem mir bekannten "Nutztier" und dazu gehört die Ziege nun mal.

Auf jedenfall solltest Du trotzdem am Morgen gleich bei dem TA anrufen. Du brauchst wirklich die Namen der gespritzten Medikamente und die Dosis!
Je nachdem macht eine Blutuntersuchung dann eher oder weniger Sinn.

Wie war die Dosis des Cydectin?


grüsse von strahli
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Astrid,

Du bist in erreichbarer Nähe von Giessen, Klinik für Wiederkäuer. Ruf' da heute morgen an und bring' Deine Ziege dort vorbei. Untersuchungsergebnisse liegen Dir dann innerhalb von Minuten und nicht erst Tagen vor. Kosten sind deutlich geringer, als wenn der TA noch mehrfach vorbeikommt.

Tel. 06419938681


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Haarriss
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Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

[quote='Piroschka','index.php?page=Thread&postID=170456#post170456'][quote='Knuschbel','index.php?page=Thread&postID=170452#post170452']ich muss zu meiner Schande gestehen das ich nicht nachgefragt habe was er gespritzt hat.[/quote]
Das wäre schon schön zu wissen.
Die Spritze darf nicht (nie, nie, nie) in den Hinterschenkel oder in die Hüfte gegeben werden.
Dort ist ein Nerv getroffen worden. Vielleicht ein Abszess entstanden, aber zur Lähmung reicht die Injektion an dieser Stelle.
Den Tierarzt würde ich nicht mehr bemühen.
Lähmung wird bis zur endgültigen "Heilung" Wochen dauern.
Wurde hier oft diskutiert. (Suchfunktion: Spritze Hüfte)

Ob sie parallel nachentwurmt werden muss, sollte bedacht werden.
Viele liebe Grüsse
Piroschka[/quote]wohin sollte der Arzt denn dann spritzen? Ich glaube unserer hat damals auch in den Hinterschenkel gespritzt...


Viele Grüße
Haarriss
Trisha88
Beiträge: 584
Registriert: 06.05.2010, 17:00

Beitrag von Trisha88 »

Hmmm....

Wenn mein TA was spritzt, dann entweder unter die Haut, oder wenns in den Muskel muss, dann spritzt er am Hals!

Das einzigste wo ich bis jetzt gesehen hab, dass in den Schenkel gespritzt wurde, war beim Narkosemittel beim Hund. Als wir unsere alte Schaeferhuendin einschlaefern mussten, wurde das ueberdosierte Narkosemittel auch in den Schenkel gespritzt.

Ich wusste allerdings nicht dass, das so schwere Folgen haben kann wenn man da irgendwelche Medikamente rein spritzt!

LG Sara


Knuschbel
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Registriert: 15.12.2009, 09:56

Beitrag von Knuschbel »

Hallo,

also erst mal die Medikamente die sie bekommen hat. Am Donnerstag Catosal und Ketoprofen und ab Donnerstag bis Samstag Pansenstimulanz und Stullmisan.

Gestern war der TA nochmal da und hat nochmal Catosal, Vitamin B und Pasacap? gespritzt.

Habe heute früh mit der Klinik in Gießen telefoniert. Die Medikamente mitgeteilt. Sie soll heute erst noch Cortison gespritzt bekommen. Ich soll sie weiterhin regelmäßig aufstellen, sollte sich bis morgen keine Veränderung ergeben werde ich sie morgen in die Klinik bringen.

So viel erst mal zum Zwischenstand.

Schöne Grüße

Astrid

Nachtrag:

@ Sabine - erst mal Danke für die Nummer von Gießen soweit hatte ich gar nicht gedacht

@ Piroschka - wie verlaufen denn die Nervenbahnen das eine Spritze ins Hinterbein solche fatalen Folgen hat? Das wusste ich absolut nicht das ins Hinterbein nicht gespritzt werden darf.

So also der Tierarzt hat heute das von Gießen empfohlene Cortison gespritzt. Heute Abend konnte sie sich mit den Hinterbeinen schon mal kurz aufstellen. Reaktionen in den Beinen sind da. Ich kann leider erst für Mittwoch einen Termin in Gießen machen, da ich die Ziege alleine leider nicht transportiert bekomme.

Ich muss aber doch für meinen Tierarzt Partei ergreifen, klar wenn nicht ins Hinterbein gespritzt werden darf, darf so etwas nicht passieren ist mir auch unerklärlich warum er das getan hat. Allerdings ist er schon viele Jahre unser Tierarzt für sämtliche Tiere auf dem Hof. Er ist immer erreichbar, kommt mitten in der Nacht oder in aller herrgottsfrühe weil die Geburt der Lämmer nicht voran ging etc. Bisher ohne jegliche Probleme.

Schöne Grüße

Astrid
Zuletzt geändert von Knuschbel am 19.08.2013, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.


Zieglinde
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Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Hallo,
unser Ziegenbock wurde damals auch oft in den Hinterschenkel in den Muskel gespritzt. Hat der TA uns vorgemacht und gezeigt, wir haben es nachgemacht. Na sowas!

Irritierte Grüße
Silke


Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.
(Gilbert Keith Chesterton)
Knuschbel
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Registriert: 15.12.2009, 09:56

Beitrag von Knuschbel »

[quote='Piroschka','index.php?page=Thread&postID=170476#post170476']
Es muss nicht mal ein Nerv getroffen werden, es reicht, wenn durch das in den Muskel injizierte Mittel erheblicher Druck auf Nervenbahnen ausgeübt wird. Die Signale werden dann nicht mehr richtig an die Muskeln weitergegeben.
Nicht nur Schmerz also ist die Folge, sondern das Bein "versagt", weil es nicht mehr gesteuert/beherrscht werden kann.
[/quote]
Hallo,

das würde die Probleme im linken Hinterbein erklären, aber warum kann sie dann auch mit den Vorderbeinen nicht aufstehen? Oder ziehen sich diese Nerven von den Hinterbeinen durch den ganzen Körper?

Habe für morgen einen Termin in Gießen in der Tierklinik, hoffe die können ihr dort helfen.

Schöne Grüße

Astrid


Knuschbel
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Registriert: 15.12.2009, 09:56

Beitrag von Knuschbel »

[quote='Zieglinde','index.php?page=Thread&postID=170467#post170467']Hallo,
unser Ziegenbock wurde damals auch oft in den Hinterschenkel in den Muskel gespritzt. Hat der TA uns vorgemacht und gezeigt, wir haben es nachgemacht. Na sowas!

Irritierte Grüße
Silke[/quote]


Hallo Silke,

scheinbar habt ihr dann echt Glück gehabt wenn ihr sogar mehrmals ins Hinterbein gespritzt hat, bei mir war es nur eine sch... Spritze.

Ich hoffe es wird wieder.

Schöne Grüße

Astrid


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