Heute war ich schlachten.

MichelleM
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Registriert: 02.06.2014, 10:46

Beitrag von MichelleM »

Hallo Joseph
schön dass du uns von deiner Erfahrung berichtest auch wenn sie negativ war. Leider gibt es relativ viele Menschen die abgepacktes Fleisch gerne kaufen sich aber keine Gedanken machen wollen wo es herkommt. Hauptsache billig.
Du findest für dich sicher eine Möglichkeit die für dich besser passt.
Hast du jetzt eigentlich nur noch eine Ziege?

Im Punkt Vegetarier möchte ich dir etwas widersprechen. Unsere Vegetarier und Veganer vertreten zwar ihren Standpunkt warum sie kein Fleisch essen. Ich finde aber bekehren tuen sie nicht. Vielmehr halten sie sich aus allen Threads raus wo es ums schlachten geht. So ist zumindest meine Erfahrung seitdem ich hier schreibe. Vielleicht war es mal anders.

Es ist nicht ganz einfach einen Metzger zu finden wo es für einen selbst passt. Hausschlachtung ist natürlich super. Aber auch nicht immer einfach umzusetzen. Bei uns führt ein Wanderweg nahe am Haus vorbei und ich mag mir nicht vorstellen was die Städter sagen würden wenn sie zufällig eine Schlachtung sehen. Die Kinder wären vermutlich für ihr Leben geschädigt. ..
Im Moment mag ich mir den Ärger einfach ersparen.
VG


Dipla
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Beitrag von Dipla »

Seit wir "Nutztiere" halten essen wir wesentlich weniger Fleisch, so einfach ist das. Über die Hürde zu gehen ein Tier deshalb zu töten fällt mir schwer, von daher verkneifen wir uns das wo´s nur geht.
Witzig finde ich immer die Bekannten die dann ankommen und total entsetzt sind daß wir auch Tiere des Fleisches wegen halten. Kein Verständnis dafür aber dann ohne Gewissesnbisse in die TK-Abteilung gehen und ein unglückliches Frosthuhn kaufen.. das verstehe ich nicht.
Ich stehe dazu daß wir maximal 1x im Jahr den Metzger bei uns auf dem Hof haben, bei uns werden dann die Schafsböcke vom Jahr davor zu Fleisch, Wurst und co verarbeitet. Lämmer bringe ich nicht über´s Herz, ich bin der Meinung so viel Fairnes muss sein daß die Bande wenigstens jede Jahreszeit 1x mitbekommt.
Klingt doof oder unfair aber bei den Ziegen schaffe ich das nicht. Schafe sind die eine Sache da unabhängig auf der Weide, die Ziegen liegen mir näher, auch wenn das tierisch unfair ist.
Und Osterlämmer gehen schon mal garnicht, da bei uns die Schafsgeburten in ca 4 Wochen los gehen wird das bestimmt wieder anstrengend werden den Leuten zu verklickern daß wir unsere Lämmer nicht 4 Wochen nach Geburt töten lassen nur damit sich 4 Leute von einem Tierchen den Bauch vollschlagen. #falsch#

Von daher Joseph, hast du die Möglichkeit eine Anzeige in deiner Region aufzugeben? Such dir einen Metzger der Hofschlachtung macht, die Tiere werden es dir danken.


Jeder Tag ist ein Geschenk.
Susanne M.
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Registriert: 26.06.2005, 15:34

Beitrag von Susanne M. »

Vor gut 10 Jahren habe ich mit der Schaf- und Ziegenhaltung angefangen und gedacht, wir würden jetzt dann immer gutes Fleisch von unseren "glücklichen" Tieren essen.

Als ich mich dann wirklich mit dem Thema Schlachten auseinandersetzen musste, konnte ich das Schlachten der eigenen Tiere nicht aushalten und die fremden wollte ich auch nimmer essen. So bin ich jetzt seit einigen Jahren Vegetarier.

Die Schafe halte ich für die Wolle, die Ziegen für die Milch. Lämmer und Zicklein gibts nicht mehr, die Ziegen werden einige Jahre durchgemolken, gehen dann in Rente. Wenn ich eine neue Milchziege brauche, kaufe ich eine melkfertige.

Ich weiß, dass diese Haltung auch nicht wirklich konsequent ist, aber besser krieg ichs nicht hin.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag
Susanne


Holzmichel
Beiträge: 434
Registriert: 25.05.2011, 08:58

Beitrag von Holzmichel »

Ich habe diese Erfahrung mit meinen Enten gemacht :-(

Hab sie mir im April 2014 gekauft,liebevoll großgezogen und irgendwann kam dann der Punkt wo ich es wissen wollte ...

Das Schlachten war ein Drama,war alles nicht optimal,das Tier hat meine Unsicherheit gemerkt und wurde selber immer unruhiger ...
Wir haben beide richtig Angst bekommen ... :S

Geflügel fällt mir jetzt nach 6 Enten und ein paar Hühnern "leicht",aber eine Ziegen könnte ich wohl nie schlachten lassen,obwohl ja eigentlich-wenn es alles sauber und ohne Angst und Leid abläuft kein großes Ding sein sollte?!

Zumal das eigentlich die beste Art ist an Fleisch zu kommen ...

Ich setze mich schon lange mit dem Thema auseinander,wenn ich einmal wirklich so weit sein sollte das ich ein größeres Tier schlachten lasse-dann nur Hofschlachtung und das muß so schnell gehen das daß Tier,in meinem Falle wäre es wohl ab und an mal ein Schwein,nichts merkt.

Ich finde es blöd,wenn ich Montag früh mit helfe die 3-4 Mastschweine auf den Viehwagen zu treiben und dann vom Fahrer höre das sie ja schon viel zu spät dran sind und sie nun wohl ein paar Stunden im Schlachthof warten müssen bis er erst einmal "abladen" darf,und die Schweine und das Kalb was meist auch dabei ist schaukeln sich dann beim warten hoch ...

Da denke ich mir jedes mal,einmal Geld investieren,auf dem Hof einen Raum als Schlachtraum ausbauen-das arme Schwein ohne Angst mit aller Zeit der Welt rein treiben und dann muß das alles Ratzfatz gehen!

Das alles natürlich nur als Eigenbedarf.Aber das wird wohl auch alles irgendwann verboten?!


viele Grüße,Michel


Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

wir schlachen auch nächste woche die beiden nolanalämmer und ende märz die diesjährigen 3 jungziegen böcke (mix) und das mädel


Toshihikokoga
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Beitrag von Toshihikokoga »

Offtopic: wolltest das Mädl nicht behalten?

Zum Thema:
Danke für den Beitrag. Bei mir gibts auch nur Hofschlachtungen und das lief, obwohls mir schon recht enspannt erklärt wurde, um einiges entspannter als ich es mir erwartet haben.
Wie das genau abläuft darf man ja eigentlich garnicht erklären, da es ja meist nicht den Richtlinien (zumindest nicht vollständig) entspricht. Wenn es für den Halter, welcher von Schlachthof-Schlachtungen die Nase voll hat, in Ordnung geht, stell ich mir aber vor dass es für alle Beteiligten das beste ist. Sage deshalb nur, dass die Tiere einzeln von der Wiede geholt bzw. gelockt werden und auch auf ihren eigenen Beinen den letzten Weg gehen - in meinem Fall ohne Leine und Halsband, nur durch den Futterbecher gelockt. Schalchtung erfolgt dann ohne Sicht- und Hörkontakt zu den anderen bzw. nächsten, obwohl eigentlich ganrichts zu hören ist außer einem dumpfen Knall des Schussapparates.
Für mich war eigentlich das Schwierigste die "Abfälle" (Innereien, Felle und vor allem der Kopf) in den Container zu werfen...


Being a vegan is a missed steak
Daniela 2
Beiträge: 5
Registriert: 29.10.2014, 20:26

Beitrag von Daniela 2 »

Hallo

Wir ihr ja alle wisst schlachte ich selber ich hab Metzgerin gelernt und unsere Tiere haben zu Lebzeiten ein gutes Leben und kriegen auch eine saubere gute Schlachtung das sind wir den Tieren einfach schuldig.
Ich wurde schon oft hier kritiesiert wie ich nur meine eigenen Tiere schlachten kann aber genau das ist der grund ich möchte kein fleisch aus der Tk oder von gequälten Tieren und so stelle ich sicher wenn ich es selbst mache das alles sauber abläuft.
Ich schlachte auch Lämmer gar keine frage und ich sage auch bewusst Mitleid habe ich nicht mit den Tieren den dafür halte ich sie ja auch und es gehört nunmal mit dazu wenn man fleisch isst und ich esse gerne fleisch wie fast jeder.
Und ich sage auch wenn man öfters schlachtet gewöhnt man sich dran das hat aber nichts mit verrohung oder so zu tun man muss den tatsachen ins Auge blicken wenn ich ein Osterlamm essen will was ich gerne mag muss ich auch ein Lamm schlachten oder sonst irgendwas das gehört mit dazu und man braucht da kein Mitleid haben es liegt in der Natur des Menschen fleisch zu essen.
Nur die Zeit bis zur schlachtung sollte das Tier ein anständiges Leben geführt haben dürfen und muss dann auch anständig geschlachtet werden ist meine Meinung.
Und so halte ich das auch.

Gruß

Daniela


Zieglinde
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Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Joseph, deine Erfahrung finde ich wichtig und richtig.
Als wir anfangs geschlachtet hatten, war das für mich kein Thema. Cool war ich für die Verarbeitung des "Schlachtkörpers" zuständig. Kein Ding, hatte ich doch einen Schlachter kennen gelernt, der zu mir mal sagte, die Kuh auf der Wiese ist für ihn eine Kuh, die man kuscheln kann. In dem Moment aber, wo sie den Schlachthof betritt, wird sie zur Ware. Genauso habe ich versucht, das auch zu sehen. In dem Moment, wo das Tier getötet vor mir lag = Ware.
Allerdings, von Jahr zu Jahr viel mir das schwerer. Es hat mich schon immer angekotzt, wie gottgleich ich über Leben und Tod bestimmt hatte "los Männe, der Hoppelhase/Gans/Huhn/Ziege wird jetzt geschlachtet". Wie bei vielen auch, wurde sehr sehr wenig Fleisch von mir verzehrt. Und irgendwann eines Tages, mit zwei Böckchen im Auto, die ich zum Schlachter fuhr, hab ich Rotz und Wasser geheult und dieser Töterei abgeschworen. Allerdings war gekauftes Fleisch für mich keine gute Alternative.
Und so versuche ich heute, vegetarisch zu leben. Gelingt mir leider nicht immer, aber immer besser. Ist ja nur eine Kopfsache :-)
LG
Silke

PS. Meine Mutter schwört ja auf ihr Milchzicklein, was sie in jungen Jahren in Jugoslawien gegessen hatte. Als ich selbst Lämmer hatte und sie zu Besuch war, hab ich ihr gesagt, sie darf sich gerne eins aussuchen, wir schlachten dass dann und sie hat endlich ihr Milchzicklein. Von dem Tag an war seltsamerweise keine Rede mehr davon (ich wußte aber auch, sie wird keins haben wollen). Babys wurden bei mir auch nicht geschlachtet, jedes Tier durfte bei mir mindestens ein 3/4 Jahr alt werden.


Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.
(Gilbert Keith Chesterton)
Susanne M.
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Registriert: 26.06.2005, 15:34

Beitrag von Susanne M. »

Hallo Toshi + Daniela,

so wie ihr das beschreibt, find ich das schlachten und Fleisch essen völlig in Ordnung. Wäre schön, wenn es wenigstens die Hobbyhalter alle so machen würden. Ich hab auch schon von Leuten gehört, ich soll doch die Tiere vom Metzger holen lassen, Anhänger zu, fertig und vergessen. Ich meine auch, das ist man den Tieren schuldig, dass man bis zum Ende bei ihnen bleibt und ihnen den Horror Schlachthof erspart.

LG Susanne


Toshihikokoga
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Registriert: 09.08.2013, 10:35

Beitrag von Toshihikokoga »

Da wüsstest du ja garnicht ob du dann das richtige zurück bekommst. Oder verkaufst du es an den Schlachthof?


Being a vegan is a missed steak
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