Ziegenkitze Füttern

ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

Ja, das mag bei den Ziegen vielleicht noch nicht so krass sein, obwohl ich auch hier immer öfter Fotos von megadicken m.E. überzüchtet großen Eutern sehe.

Ich habe mal im TV einen Bericht gesehen, dass auf Rasseschauen die Milchkühe vorher extra nicht gemolken werden um dem geneigten Publikum ein megapralles, fast platzendes Euter zu präsentieren. Das empfinde ich schon als sehr sehr krassen Auswuchs...

Schönheitsideale sind immer subjektiv. Ich zum Beispiel mag stehende Ohren viel lieber. *oops*

Leider neige ich dazu, gerade die 'normale' Landwirtschaft als relativ negativ zu sehen. Vielleicht würde ich anders ticken, wäre ich in einen landwirtschaftlichen Betrieb hineingeboren worden.

Die Petitionen, Veröffentlichungen und das Augen-Öffnen der Bevölkerung seitens vd. Tierrechtler-und Schützer empfinde ich als lobenswert und heutzutage als unerlässlich.

LG Elli


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Not being vegan is a mistake. ^^
Leela
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Beitrag von Leela »

Hihi, also Euter platzen nicht, die laufen dann höchstens aus ;-)

Logisch melkt man eine Milchkuh nicht direkt vor der Ausstellung und zeigt sie dann mit Schlabbereuter.
Das wäre etwa so sinnvoll, als würde man eine Angoraziege direkt vor der Ausstellung scheren, oder?


ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

Nicht alles, was 'logisch' erscheint, ist richtig. Und wieder ist es der Mensch, der immer mehr und mehr und mehr aus den Tieren herausholen will.

Ein Jammerspiel.

Traurig grüßt die Elli #falsch#


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Leela
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Beitrag von Leela »

Jetzt komme ich nicht mehr ganz mit...

Klar kann man Ausstellungen doof finden aber ohne diese, gäbe es über kurz oder lang keine Rassezucht mehr. Für manche mag das kein Verlust sein aber ich fände das sehr schade...


ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

Das ist doch ganz einfach. Ich denke an das einzelne Tier, an das Individuum, was es wohl empfinden mag- z.B. mit soo einem Mega-Euter ... und Züchter denken an die Rassemerkmale an sich.

So verstehe ich das irgendwie, oder?

Meiner Meinung nach braucht der Mensch eben keine Turbokühe.

Ja, so bin ich ;-)

LG Elli


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Leela
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Beitrag von Leela »

Auch wenn sie ökologischer wären als ihre weniger produzierenden Artgenossinnen :-D

Fan von den Milchleistungsrassen bin ich allerdings auch nicht, da geb ich Dir schon Recht. Mir gefallen die ursprünglichen Zweinutzungsrassen viel besser.


Jassi
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Beitrag von Jassi »

[quote='MichelleM','index.php?page=Thread&postID=193962#post193962']Ich fände schön wenn hierzu jemand was schreiben könnte[/quote]Dann mach ich das doch mal ;-) Mit etwa vier Wochen werden bei uns die Lämmer über Nacht in eine seperate Box getan. Dort bekommen sie auch ihr Futter (Tag und Nacht). Sie können tagsüber schon dort hinein gehen und fressen oder schlafen, was sie auch tun. Das fressen am Futtertisch der Muttertiere ist wegen der Höhe nicht bzw nur eingeschränkt möglich. Wenn sie schon größer sind, dann fressen sie auch dort gern mit. Das heißt, sie kommen nicht in eine komplett fremde Umgebung über Nacht. Nach einer Eingewöhnungszeit haben sich die Lämmer schnell daran gewöhnt und rufen (trotz der Nähe) nicht mehr nach Mama. Da sie nicht alleine sind, habe ich nicht das Gefühl, dass sie besonders gestresst sind, wenn sie separiert werden. Beim absetzen mit acht Wochen kommen sie in einen anderen Stall, ohne Sicht -und Hörkontakt zu den Muttertieren. Etwa zwei bis vier Tage wird gemeckert, dann sind auch sie dran gewöhnt, dass ihr Alltag nun anders abläuft. Aber jedes Tier ins ein individuum, natürlich gibt es auch welche, denen die Trennung schwer fällt. Aber ob diese mit drei,vier,fünf Monaten leichter fallen würde ist fraglich.

So ist es eine Zwischenlösung für uns, den Lämmern ihr Lammdasein so angenehm wie möglich zu machen und uns mit der Milchgwinnung ein Leben zu ermöglichen. Bei allem ist uns wichtig, dass das Tier nicht als Objekt gesehen wird, dass ausgeschlachtet wird, bis es nicht mehr geht. Wir sind uns bewusst, dass Lämmer für die Milch geschlachtet werden müssen, dass auch alte Ziegen geschlachtet werden. Es ist für mich aber kein Wiederspruch verantwortungsvoll, ökologisch und fair gegenüber Mensch und Tier zu sein und ebenso wirtschaftlich davon leben zu können. Man muss sich nur bewusst sein, dass man nicht wahllos konsumiert, sondern eben ein Stück Käse, noch mehr ein Stück Fleisch etwas nicht alltägliches ist und bleibt. Über vierzehn Jahre war ich Vegetarier, weil es mich unendlich traurig und wütend gemacht hat, wie mit unseren Tieren umgegangen wird. Massenhaltung, Tiertransporte, lebendige Schlachtung und und und...Tut es immer noch. Doch seit ich hier bin mit den Ziegen, bin ich mir gänzlich bewusst, wie meine Tiere leben, wo sie leben, was sie fressen. Das ich alles für ihr Wohlergehen tue.Sie schenken mir so viel. Und zu guter Letzt auch ihr Fleisch. Ich bin dafür dankbar und nur so macht es für mich Sinn.

Jassi


Meli
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Beitrag von Meli »

[quote='Jassi','index.php?page=Thread&postID=193996#post193996']Zitat von »MichelleM«

Ich fände schön wenn hierzu jemand was schreiben könnte
Dann mach ich das doch mal [/quote]Danke Jassi :-)

[quote='Jassi','index.php?page=Thread&postID=193996#post193996']Es ist für mich aber kein Wiederspruch verantwortungsvoll, ökologisch und fair gegenüber Mensch und Tier zu sein und ebenso wirtschaftlich davon leben zu können. [/quote]Ja, so sehe ich das auch. Und ich denke auch das es für jede Region, Lebenskonzept und Bedingungen auch dazugehörige Lösungen geben sollte.


MichelleM
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Beitrag von MichelleM »

Hallo Jessi
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Ich finde das klingt alles sehr nett wie ihr mit den Tieren umgeht und euch alle Mühe macht dass es ihnen gut geht.
Ich hätte mir das mit der nächtlichen Trennung so vorgestellt dass die Tiere wie beim Absetzen sehr darunter leiden ( zumindest tuen unsere das meistens. Sie rufen ein paar Tage. ..). Daher bin ich froh dass du geschrieben hast wie das wirklich aussieht. Wenn es so ist wie bei euch finde ich es eine gute Sache und wäre froh wenn es mehr Menschen gäbe denen das wohl der Tiere so am Herzen liegt obwohl sie davon leben müssen.
Vielen Dank
Michelle


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