MUSS man schlachten bei CAE

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
Susanne

Beitrag von Susanne »

schweizergeiss hat geschrieben:hallo bine
die ziegen können sich auf jeden fall durch schafe anstecken. da der ziegenbestand in der schweiz weitgehend cae-frei ist, erfolgen die neuansteckungen nachweislich fast immer durch schafe. ich habe letzte woche meine ziegen auf eine sommerweise gelassen. jetzt habe ich erfahren, dass schafe dazugestellt werden sollen. in absprache mit dem tierarzt hole ich meine ziegen heute abend sofort zurück. das risiko ist mir einfach zu gross.
wenn du die schafe auch testen lässt, ist das natürlich ok.
liebe grüsse
brigitte
jetzt stehe ich dann aber voellig auf dem schlauch. wird hier von cae geredet oder von meadi?
die scheinen zwa miteinander verwand zu sein sind aber doch nicht das selbe virus? *roll* wie ist der ansteckungsweg von schaf auf ziege?
susanne


SchweizerGeiss

Beitrag von SchweizerGeiss »

hallo susanne
ich kann nur von cae sprechen. über milch, sprung, speichel, kot.
gruss
brigitte


Susanne

Beitrag von Susanne »

schweizergeiss hat geschrieben:hallo susanne
ich kann nur von cae sprechen. über milch, sprung, speichel, kot.
gruss
brigitte

hallo brigitte,
soweit ich weiss ist das virus nicht lebensfaehig an der luft. eine uebertragung durch speichel findet hoechstens bei der geburt statt wen
die mutter das lamm ableckt. ich vermute mal das du mit sprung kot oder urin meinst? auch da ist ansteckung eher unwahrscheinlich es sei den die tiere werden auf viel zu engem raum in unsanitaeren verhaeltnissen gehalten.
mich erinnert es sehr an die panikmache mit aids. als diese krankheit bekannt wurde glaubte auch jeder wenn er aus der selben tasse wie ein hiv infizierter trinkt koenne man sich anstecken.
die erkenntnisse in der usa lassen eine ansteckung von schafe auf ziege eher unwahrscheinlich erscheinen.
susanne


SchweizerGeiss

Beitrag von SchweizerGeiss »

sprung ist der deckakt.
gruss
brigitte


Susanne

Beitrag von Susanne »

schweizergeiss hat geschrieben:sprung ist der deckakt.
gruss
brigitte

*oops* *shock* lol der ausdruck war mir nicht gelaeufig
susanne


Willi
Beiträge: 1193
Registriert: 16.06.2002, 00:00

Beitrag von Willi »

hallo
es ist vor allem so das die krankheit cae eine sehr jung entdeckte ist, und deshalb die forschung darüber völlig in den kinderschuhen steckt, fakt ist, das ständig neue theorien in den raum gestellt werden die wenig später wiederlegt werden.
als sicher erwiesen ist im moment das das virus zu den retroviren gehört, zu deren gruppe auch aids (sida) gehört. retroviren sind schalenlos oder unbemantelt, d.h. aus diesem grund können sie nur über ganz spezifische wege übertragen werden. v.a. bei der übertragung beim deckakt, oder über das speichelsekret müssen beide tiere verletzungen im übertragungsbereich haben. auch ist bewiesen worden das die härtesten retroviren die bekannt sind maximal 6 stunden ausserhalb des blutserumes überlebt haben, dies waren dann herpesviren. dem aidsvirus gibt man nur wenige minuten überlebenschance, bei dem cae- wie maedi- virus wird es so ähnlich sein.
maedi ist glaub ich das selbe wie visna (vieleicht weiss ja jemand was visna ist ?????) maedi und cae ist nicht dasselbe, auch ist maedi für ziegen ungefährlich sowie cae für schafe. nur ist das problem: praktisch kann eine ziege maedi positiv werden auch andersrum das schaf cae pos., das ist nicht gefährlich für das tier aber der test auf maedi wie auf cae ist der selbe, ist also eine ziege maedi positiv wird sie im test als cae positiv festgestellt.
meine meinung zu den gängigen seuchenbekämpfungen (für mich ist cae trozdem eine krankheit) die gilt für mich für die cae sanierungs- praxis der schweiz; die bse politik der eu; die maedi bekämpfung baden- württemb. beim milchschaf.: bevor man solche tiere schlachtet bzw. keult, sollte sich vieleicht erstmal überlegt werden ob evtl. resistente tiere gezüchtet werden können, wenn denn ja alle positiven tiere tod sind, kann man das ja nun leider nicht mehr feststellen. als beispiel gebe ich mal die genotypisierung beim schaf an, da hat doch auch zufällig einer entdeckt das verschiedene genotypen beim schaf resistentz gegenüber scrapie bedeutet. was scrapie ist weiss ja wohl jeder hier.
noch was zu meiner meinung, die ganze cae diskussion die geführt wird v.a. wie sie geführt wird hatte nur den einen erfolg das haufenweise panik bei den ziegenhaltern entstanden ist, diese nicht gerade förderlich für die ziegenucht ist, da aus dieser panik heraus der genpool der ziegenrassen verkleinert wurde. ich hoffe nur für die zukunft das den leuten über die gängige krankheitspolitik die augen aufgehen. und dieses sinnlose abschlachten von ziegen ein ende hat.
msg willi


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Willi,

das habe ich mal zu Maedi/Visna zusammengetippt. Die Quellen sind etwas älter, daher kann das eine oder andere Detail veraltet sein:

3.1.8. Lentiviren:
a) Maedi / Visna Krankheiten werden vom selben Virus – dem Maedi-Visna-Virus (MVV) verursacht. Das MVV führt zu zwei Krankheitsbildern:
- interstitielle progressive Pneumonie (Maedi = isl. für Atemnot)
- entmarkende Enzapholymyelitis (Gehirnaffektion) = Paralyse:
(Visna = isl. für Abmagerung)
Chronisch fortschreitende Virusinfektion bei Schafen

Inkubationszeit: 8-10 Jahre (manche Quellen 5-6 Jahre) bis zum Auftreten erster Symptome / 1-2 Jahre bis zum Auftreten von Antikörpern.

Symptome: es erkranken Tiere im Alter von (2) 3 bis 5 (7) Jahren mit Atemnot, forcierter Bewegung, diffuser Verhärtung des Euters, ataktischem Gang und Lahmheiten. Fehlen Sekundärinfektionen, sind die Tiere fieberfrei. Der Appetit ist normal, die Milchleistung geht jedoch zurück. Im Frühstadium oft wechselhafte, undeutliche Symptome, teiweise durch sekundäre Infektionen überdeckt. Da die ganze Herde befallen sein kann, ist oft ein genereller Leistungsrückgang der Herde sowie schlechte Entwicklung der Lämmer ein erster Hinweis auf die Erkankung neben dem Antikörper-Nachweis.

Schreitet die Krankheit fort, verstärken sich die Atemnot – auch in Ruhe. Der Kopf wird hoch und gestreckt getragen, die Atmung wird flach und abdominal. Auskultativ ist ein verschärftes Atemgeräusch zu hören.
Husten ist eher selten und trocken, kann aber, wenn er auftritt, so stark werden, dass beim Husten die Hinterhand vom Boden abhebt.
Die Verhärtung des Euters bleibt mässig und diffus, schwer zu ertasten.
Bei ca. 50% der Tiere treten neurale Symptome auf: besonders auf hartem Boden wird der Gang ataktisch, kurz, gestelzt und unsicher. Das Klauenhorn kann sich ungleichmässig abnutzen. Die Tiere neigen zum Überköten und stolpern, stehen ungern auf. Gelenkschwellung sind jedoch selten.

Die rein zentralnervöse Form mit Meningoenzephalitis (Visna) ist in Deutschland recht selten. Zu beobachten ist Zittern der Lippen oder Seitwärtshalten des Kopfes, Zurückbleiben beim Treiben, leichtes Hinken oder Schwäche der Hinterbeine bis hin zum Überköten. Auch hier tritt kein Fieber auf, nach und nach geht jedoch das Gewicht zurück. Fortschreitende Kachexie ist das Hauptmerkmal. Die Krankheitsdauer beträgt einige Monate, selter mehr als ein Jahr bei einer Letalität von 95%.

DD: Maedi: Adenomatose, Lungenwurmbefall
Visna: andere Enzephalitiden

Ausscheidung der Erreger: mit der Muttermilch, intrauterine Übertragung wird diskutiert. Peroral oder aerogen bei engem Kontakt in überfüllten Ställen. Einschleppen in Herden durch Zukauf von Virusträgern.

Therapie: schulmedizinisch nicht bekannt. Die Erkrankung soll durch Ausmerzen erkrankter Tiere und Sanierung der Bestände durch Tötung von serumpositiven Tieren (Kontrolle alle 6 Monate), sowie mutterlose Aufzucht von Lämmern ausgerottet werden.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Susanne

Beitrag von Susanne »

willi ich kann deinem beitrag nur noch zufuegen das cae hier in usa seit den fruehen 80ziegern bekannt ist. cae ist sehr einfach zu kontrollieren indem man die laemmer bei der geburt sofort entfernt und ihnen nur erhitztes colostrum und pasteurisierte milch zu trinken gibt. meine tiere werden einmal im jahr getestet, werden aber trotzdem mit der flasche aufgezogen. wer bei mir ein tier kauft dem kann ich garantieren das es cae frei ist. natuerlich wuerde ich keinen cae positiven bock auf meine maedels lassen obwohl auch hier die gefahr einer ansteckung gering ist.
ich wuenschte mir das mehr wissenschaftlern sich der krankheit cl widmen wuerden. waehrend cae fuer menschen ungefaehrklich ist kann cl sehrwohl auch auf menschen uebertragen werden. ich gebe zu das es nur ganz vereinzelte faelle gegeben hat. hinzufuegen moechte ich ausserdem noch das nur ein sehr kleiner teil cae infiizierter tiere auch symptome zeigt und der groesste rest beschwerdefrei ein langes und productieves leben fuehren kann.
meiner meinung nach kein grund fuer schlachten und hystery schon garnicht.
ich wuerde uebrigens meine ziegen nicht mit schafen laufen lassen weil beide tiere ganz unterschiedliche anspriueche an mineralien haben. das was eine ziege an kupfer braucht wuerde ein schaf umbringen. ziege geht viel besser mit pferde oder kuehe.

danke sabine fuer deine zusammenstellung. hab ich doch wieder was gelernt :D
susanne


Wuschel

Beitrag von Wuschel »

Hallo zusammen,

habe heute mit einer Tierärztin von der Tierscheuchenkasse telefoniert.
Die hat mir erklärt das sich Ziegen bei Schafen nicht mit CAE Virus anstecken können, das es da kein übertragungsweg gäbe.
Sie hat sich extra noch einmal infomiert und mich dann zurück gerufen.
Die Kosten werde für eine Untersuchung von der Tieseuchenkasse nicht getragen, obwohl ich da gemeldet bin.
Das einzige was ich von unsere Tierarzt weiß das Freiburg zur Zeit diese Untersuchung umsonst macht, sprich man muß nur die anfahrt und das Blutabnehme zahlen.

Gruß Bine


Susanne

Beitrag von Susanne »

na prima. :wink:
susanne


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