Gute Erziehungsmethode?!?!?

angefressenerGrashalm

Gute Erziehungsmethode?!?!?

Beitrag von angefressenerGrashalm »

Ich bin gerade eine neue Erziehungsmethode zu testen. Ich denke es sind aber schon einige drauf gekommen oder?

Also, bei der Erziehung unsere Ziegen (naja, die eine sieht eher aus wie ein Schweinschen, die andere wie nen Teddy und dat kerlsche blökt wie nen Schaf, nur die kleine ist ne richtige Zicke lol ) hatte ich schon ein wenig Erfolg. Die kleinste hört auf ihren Namen (glaub ich zumindest #bonk# ) und sie kommt auch angeflitzt. Und die Ziegenmama kann ja Hufe geben.

Aber es dreht sich mal wieder um die Zicke, die nur Driss im Kopp hat ( ICH habe sie mit der Flasche aufgezogen #bonk# , aber da will ich jetzt nicht weiter drauf eingehen #baeh# )
So, die büxt andauernd aus. Wir haben ein festes Gehege und dann noch noch etwas mit Weidezaun (einmal mit dem "Maschendrahtzaun" und dann einen Teil nur mit dem weissen "Stromband" eingegrenzt. Ab und zu hatten wir da Strom drauf, damit die das lernen, nicht dadurch zu gehen oder nur mit dem Kopp (das hatten wir alles schon und dann kann man nur schnell hochsprinten und die Ziege befreien :x )

Im Moment haben wir auch keinen Strom drauf, sondern nur dieses weisse "Stromband" gespannt und die kleine schlüpft da immer wieder durch ohne Schiss vor dem Zaun, die scheggt das ja immer vorher mir ihrer Nasenspitze ab. Aber wenn ich sie da wieder durchschieben will, hatse Schiss. Naja, ich sollte mal auf den Punkt kommen lol

Also ich probier das im Moment, hab es heute angefangen, mit Wasser. Hab da sone Trinkflasche und wenn sie sich wieder außerhalb ihres Gebietes aufhält geh ich zu ihr und spritz neben sie Wasser. Da die Vierbeiner ja so wasserscheu sind, ist sie auch wieder "zz" im Gehege. Ich spritze neben sie, damit sie nicht nass wird, will ja nicht, dass sie sich erkältet. *cry*
Ich hoffe mal diese Methode bewährt sich, hat es denn schon jemand mal getestet?

Ich hab es auch mal versucht laut zu bellen, wenn sie an Blümschen gehen wollte, wo sie nicht hinsollte. Damit sie davon Abstand hält. Hat auch ein bisschen funktioniert :D (aber da ich nicht die ganze Zeit einen Hund imitieren wollte, hab ich das dann bald wieder eingestellt #baeh# )

dat Gartenhäuschen
*wird es nicht so schnell aufgeben, den Ziegen wenigstens ein paar Manieren beizubringen*


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Tja,

dann mal viel Spass mit dem Wasserspritzen. Wird nicht lange dauern und die Kleine hat raus, dass Wasser nur gespritzt wird, wenn Du in der Nähe bist.

Also wird sie die Ausbruchstouren darauf verlegen, wenn Du nicht in Sichtweite bist.

Ich hoffe für Dich, dass Du keine Strassen in der näheren Umgebung der Weide hast, sonst kannst Du die Kleine irgendwann von einem Autokühler "kratzen". Angepisste Nachbarn, denen sie die Gärten oder Äcker leergefressen hat, sind dann ziemlich "harmlos".

Sorry, wenn ich so sarkastisch rüberkomme. Aber Ziegen brauchen entweder ausreichend Weide oder, je kleiner die Weide ist, umso stabileren und ausbruchsicheren Zaun. Kein Litzenzaun ohne Strom drauf (und zwar satt!!!) ist das Geld und die Mühe wert, ihn aufzustellen. Und je länger die Kleine lernt, dass der Zaun nicht weh tut, um so massiver wird sie ihre Ausbrüche "planen", solltest Du irgendwann feststellen, dass sie sich zu selbstständig gemacht hat.

Das ausbrechen hat nichts mit Flaschenaufzucht zu tun, sondern mit inkonsequentem und nicht sachgerechtem Zaunbau (und vielleicht mit zuwenig Ziegengesellschaft).

Was Du hier jedoch produzierst (?) ist eine Ziege, die irgendwann mal, weil sie in keiner Weide zu halten ist und evtl. sogar irgendwann die ganze Herde mit sich zieht, zu solch einem Problemtier wird, dass nur noch der Weg zum Schlachter gangbar erscheint.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Susanne

Beitrag von Susanne »

hallo
kann mich sabine nur anschliessen. hier wird eine ziege zum ausbrecher trainiert. warum laesst du den die litze nicht unter strom?
ausserdem ist das timing mit dem wasser verkehrt. wasser muesste kommen indem moment wo sie versucht aus dem gehege zugehen damit sie den zusammenhang erkennen kann.
susanne


angefressenerGrashalm

Beitrag von angefressenerGrashalm »

Hallo.
Reichlich Weide haben die ja, ich meine fast schon zuviel :) Aber die wollen ja auch immer genau den Grasbüschel der hinter dem Zaun ist #bonk#

Wir hatten auch ne zeitlang Strom drauf und dann haben die das natürlich geschnallt, dass sie nicht ausbrechen dürfen. Dann haben wir ihn erstmal wieder abgestellt, weil wir den Zaun versetzt haben. Die anderen Ziegen sind da nicht so drauf, durch den Zaun zu schlüpfen.
Wenn, dann steht sie nur auf dem Stück Wiese, welches nicht eingezäunt ist, aber da die soviel Schiss haben vor Geräuschen, die sie nicht kennen, also Autos eingeschlossen, würde sie auch nicht auf die Strasse gehen. Sie will ja bloß das Gras auf der anderen Seite des Zaunes fressen.
Da sie auch eben durch den Zaun geschlüpft ist, um ein wenig an unseren Sträuchern zu knabbern, haben wir jetzt doch erstmal wieder Strom drauf gemacht. Die kleine würde die anderen drei auch nicht dafür begeistern können, mitzugehn. Die anderen bleiben immer brav im Gehege.

Sachgerechten Zaunbau und genug Ziegengesellschaft haben wir schon. Hatten nur den Strom nicht angemacht.

der Rasenmäher
*niemals eine Ziege zum Schlachter bringen würde*


Zieglinde
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Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Hallo,
zur Erziehung mit Wasser: das habe ich auch bei meinem Bock versucht. Am Anfang hatte es noch funktioniert, inzwischen senkt er einfach den Kopf und ihm ist es egal, ob er dann eine volle Ladung abkriegt. Soviel zu Wasserscheu......
Wir hatten auch einen Zaungänger, entweder unten durch oder locker über einen Meter hochgesprungen oder rübergeklettert, wenn der Strom nicht so gut floß, wie er sollte (Bewuchs oder schwaches Gerät). Wir und unser Nachbar haben erst Ruhe, seitdem wir sorgfältigst darauf achten, dass sämlicher Strom, der in der Gegend produziert wird, auf unseren Zaun umgeleitet wird. Den die bunten Blumen und jungen Bäumchen waren auch zu verlockend.....
LG
Silke


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Grashalm (es wäre schön, Dich mit einem Namen anreden zu können ),

Du magst das ganze im Moment noch gelassen sehen, nach mehreren Jahren Erfahrung mit Ausbrechern, kaputtgerissenen Zäunen, leergefressenen Obstgärten, geschälten Bäumen, entsprechenden Schadensersatzforderungen und einer Ziege, die in Abwesenheit von unseren - gottseidank sehr engagierten Nachbarn - von der Dorfhauptstrasse "gepflückt" wurde, sehe ich das Thema Ausbrechen deutlich enger.

Wir haben einen Sommer (2002) hinter uns, in dem wir keinen Tag wegfahren konnten, ohne hinterher wieder Ziegen einsammeln zu können. Natürlich die Lämmer, die durch die Zäune durchkommen. Nur hatten die zwei in der Zwischenzeit gelernt, den Zaun an den nichtleitenden Stangen niederzudrücken und dann drüberzuspringen. Und damit ging dann auch immer eine Altziege mit, um auf die Kleinen aufzupassen, später auch noch weitere Ziegen. Den Zaun, den wir schlussendlich dort gebaut haben, hätte auch Fort Knox alle Ehre gemacht.

Das ganze kriegt über die Zeit eine Dynamik, die Du jetzt noch nicht absehen kannst, deshalb nochmal - WEHRE DEN ANFÄNGEN!

Gruss


Sabine M.H.
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angefressenerGrashalm

Beitrag von angefressenerGrashalm »

Hallo Sabine,

also, wenn bei uns mal keiner zuhause ist, dann kommen die in das feste Gehege, wo sie nicht so ohne weiteres ausbrechen können. Wenn wir da sind, schaut ja immer einer mal auf die Ziegen, wo sie sind, was sie machen.
Ich glaube mit dem Ausbrechen, das hängt auch stark von der Beziehung zu den Ziegen an. Ich nehme an, dass du ne richtige Herde hast, oder wieviele Ziegen hast du?
Wir haben ja nur vier Ziegen und zu denen auch ne engere Verbindung. Also es wird nicht nur zum Wasserfüllen und Heu-geben zu denen gegangen. Sondern wir halten sie als "Deko"-Ziegen #bonk#
Wir gehen mit denen ab und zu spazieren und spielen mit denen und so weiter, also die sind wie kleine Kinder (ein wenig übertreiben vllt) bei uns, wenn einer blökt, gucken wir am Fenster und gucken ob irgendwas aussergewöhnlich ist oben bei denen. Wir versuchen, jedem sie gleiche Aufmerksamkeit zu geben und ich denke, dass das bei einer grossen Herde untergeht.

Auf die Strasse könnten sie laufen, aber die sind zu verfressen. Auf der einen Seite ist eine grosse Kuhwiese, da stossen sie auf keine Strasse und auf der anderen Seite sind zwei lange nicht bebaute Grundstücke, wo wir sie auch mit dem Litzenzaun abgezäunt hinlassen.
Wir lassen sie auch ab und zu mal frei draussen rumlaufen, aber dann ist immer einer dabei, der, falls eine mal abhauen sollte und dann die Einfahrt runterstürmen sollte, die Ziege dann immer noch mit einem Brötchen zurücklocken könnte :D
Also ich habe keine Befürchtung, dass mal irgendwann eine von denen abhauen würde, wenn dann immer nur auf die andere Seite des Zaunes, weil das Gras da ja vllt besser schmecken könnte #bonk#

dat Hälmsche


Judith Schmidt
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Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Hallo Halm, Gras oder wie auch immer :P ,

wenn eine Ziege mal in Panik gerät und wegrennt (ein streunender Hund jagt die Ziege...) wird auch kein lockendes Brötchen (welches Ziegen ohnehin nicht bekommen sollten, oder zumindest nicht oft) helfen.

Ich sehe es genauso wie Sabine. Was spricht denn gegen einen ziegensicheren Zaun? Was gegen Strom auf den Zaun. Ich finde, du machst es dir ein bißchen zu bequem.
Und warum willst du die Ziege nicht nass machen und schlabberst nur daneben? Wenn du sie anspritzt, wird sie sich kaum davon erkälten. Ich vermute, dass du alles zu sehr vermenschlichst und dabei den Ernst der Lage nicht erkennst, oder erkennen willst.

Wir halten unsere Ziegen auch "nur" als Hobby, gehen mit ihnen spazieren....aber deshalb verliere ich nicht aus den Augen, was es sind, nämlich Ziegen, wo man Rangordnung einhalten muss (deine Spiele mit den Ziegen sind nicht ohne...) und auch klare Regeln setzen muss. Nur so kannst du Ziegen erziehen - mit 100%tiger Konsequenz.


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)

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sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

unsere Herde ist nicht soo gross (im Moment 11 Tiere) und ich kenne jeden mit Namen, Eigenheiten und Macken bis in's Detail. Sie stehen am Haus oder auf Weiden um's Haus, die ich irgendwie immer von Haus aus oder hausnahen Punkten einsehen kann, zusätzlich wird mind. 2x täglich kontrolliert, geschmust, gekuschelt und GEARBEITET mit unseren Tieren.

Trotzdem bestehe ich auf einem ziegensicheren Zaun!

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
angefressenerGrashalm

Beitrag von angefressenerGrashalm »

Hallo Judith,

also die Rangordnung besteht bei uns immer noch und wird es wohl immer geben. Und bei mir sind es auch Ziegen, das geht bei mir nicht verloren.
Aber im Moment habe ich das Gefühl, ihr nehmt das alles zu ernst. Ich denke man kann es doch mal versuchen, einer Ziege etwas beizubringen ohne sie direkt mit "Gewalt" (Strom) zu bombadieren. So lange ich es doch nicht über einen längeren Zeitraum geht, seh ich da auch kein Problem. Ich habe es ja auch nur einen Tag ausprobiert und dann auch wieder eingestellt, so wie es mir hier ans Herz gelegt wurde.

Und zu Sabine. Ich denke, es besteht ein gewaltiger Unterscheid, ob man 4 Ziegen hat oder 11 und dann eine ausbricht. Dann ist bei dir die Wahrscheinlichkeit grösser, dass welche mitgehen. Und bei uns geht nie eine mit, weil die immer noch Respekt vor dem Zaun haben.

So, ich sehe ja auch eure Kritik an (obwohl ich sie manchmal ein wenig übertrieben finde) und bin ja auch in einer Weise froh, dass ich sich nen paar zu Wort gemeldet haben.
Danke trotzdem an euch.

dat Hälmsche


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