Trockenstellen der Ziege mit Antibiotikastäben?

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Susanne

Beitrag von Susanne »

hallo lafayette,
fuehl mich keinesfalls auf den schlips getreten. du hast schon recht mit dem richtig lesen. das problem ist halt auch das es manchmal schwieriger ist sein gegenueber richtig zuverstehen ohne ihn zu sehen oder hoeren.
das erfordrt volle konzentration.
zu dem trockenstellen mit antibiotika wuerde ich trotzdem auch zu einem anfaenger sagen das es auch ohne geht. die ausnahme waere fuer mich einzig und allein eine euterentzuendung.

@kimbi
melkst du das euter total leer alle zwei wochen? und wieviel milch gibt sie denn dann? was bekommt deine kleine denn zu fressen?
susanne


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Susanne,

ich hatte sie nach der Totgeburt für eine Woche im Stall, bei Wasser und Brot.......ähh, Heu.

In dieser Zeit hab ich jeden Tag einige Striche abgemolken.

Danach, so 4 Wochen später sah der Euter gar nicht gut aus.
Daraufhin hab ich den umstrittenen Trockensteller geholt und auch angewandt.

Mit dem Erfolg, dass etwa 3 Wochen später der Euter wieder zum Platzen voll war.

Seitdem melke ich bei Bedarf - etwa alle 1 - 1 1/2 Wochen etwas ab.
Nicht ganz, vielleicht etwa halb leer.

Zu fressen haben sie Gras, davon aber reichlich.


Susanne

Beitrag von Susanne »

hallo kimbi,
versuch doch mal nur gerade soviel abzumelken dass das euter nicht prall ist. vieleicht ne halbe tasse pro seite. stretch die zeit dazwischen immer mehr. achte auch auf peinliche sauberkeit beim melken.
viel erfolg und lass doch hoeren wie es geht.
susanne


Rela
Beiträge: 7
Registriert: 27.08.2005, 00:51

Beitrag von Rela »

Ich habe das Problem von Mex so verstanden, dass sie es einfach nicht schafft die Ziege abzumelken!
Das ist bei meinen Ziegen auch so.
Außerdem ist immernoch ein unterschied zwischen milchziegen und Hobbyziegen.
Oder gar einer ungewollten Milchproduktion ohne Trächtigkeit.

Die Erfahrung zeigt, dass es dort nicht mehr nach dem logischen System von Angebot und Nachfrage geht!

Meine Ziegen geben bis zu einem Liter pro Tag, obwohl ich nie ganz ausmelke.
Und wenn ich sie einen Tag nicht melke ist es kaum noch möglich das harte Euter zu berühren ohne dass sie starke schmerzen haben.
Sie waren übrigens nie gedeckt!


Führe mich nicht in Versuchung ~ ich finde den Weg allein!
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

susanne hat geschrieben:hachte auch auf peinliche sauberkeit beim melken.
Hallo Susanne,

mit der Sauberkeit fängt das Problem schon an.

Da das dusselige Tier sich nicht melken lassen will, setzt sie sich immer hin.
Was für die Sauberkeit nicht gerade förderlich ist.

Leider ist sie bei alle 1-2 Wochen melken auch nicht dran zu gewöhnen.

Ich will die Milch ja auch gar nicht. Ich will eigentlich nur, dass sie trocken wird.


Zieglinde
Beiträge: 2759
Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Hallo,
was mich brennend interessiert, wie kriege ich die Stäbchen in die Ziege?
Bisher hat Trockenstellen relativ gut geklappt, aber man weiß ja nie. Und von den Stäbchen habe ich auch schon gehört und hatte mir deshalb die Striche meiner derzeitigen Milchziege genauer angeschaut. Und da soll ich ein Stäbchen reinschieben? Da ist doch gar kein Platz für, ich sehe das Löchlein ja kaum.
Also, wie würde ich, rein theoretisch, die Stäbchen in die Ziege kriegen?
Fragende Grüße
Silke


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Ihr Lieben,

nochmal was Grundsätzliches. Ich denke, daß wir jedem, der einen Beitrag im Forum schreibt, Wertschätzung entgegenbringen müssen, in der Form, daß wir die Beiträge gründlich lesen und eben sachlich bewerten. Diejenigen unter uns, die über viel Erfahrung und Wissen verfügen, sollten eine starke Verantwortung gegenüber denjenigen verspüren, die mit der Ziegenhaltung erst anfangen haben und die Erfahrungen noch sammeln müssen.
Dabei ist festzuhalten, daß meistens mehrere Wege nach Rom führen.

So, Schluß jetzt, wir sind beim Trockenstellen!

Persönlich halte ich von der Methode, immer etwas Milch abzumelken und nie auszumelken überhauptnix! Für mich gibt's nur entweder oder! Ich will auch erläutern warum.
Nach jedem Melkvorgang ist der Strichkanal offen und etwas geweitet. Erst im Laufe einer Stunde zieht sich das Gewebe wieder zusammen und es bildet sich ein Keratinpfropf, der das Euter vor dem Eindringen von Keimen schützt. Das ist, für die Einsteiger, dieser Widerstand beim ersten Anmelken.
Wenn man nun immer etwas Milch abmelkt öffnet man immer wieder den "versiegelten" Strichkanal. Im Euter bleibt genügend Milch zurück, die ein gefundenes Fressen für Bakterien sind. Man erhöht also die Mastitisgefahr ungemein gegenüber nicht Melken.
Wie schon in einigen Beiträgen vorher angesprochen, regt man so auch die Milchproduktion immer wieder an.

Wenn bei uns eine Ziege trockengestellt wird, dann wird das Euter (und die Melkerhände) noch peinlicher gereinigt, sie äußerst gründlich ausgemolken und dann kommt Euterdip aus der Sprühflasche drauf, um eben die eine Stunde, bis der Kanal wieder geschlossen ist, zu überbrücken. Ab dem Tag wird das Tier gründlich beobachtet. Nach zwei Wochen ist meist der Scheitelpunkt mit dem dicken Euter erreicht und es findet langsam die Rückbildung statt. Kraftfutterentzug versteht sich von selber. Wenn die Eutergesundheit stimmt, dann kann man so auch 3-4 Liter-Ziegen trocken stellen.
Persönlich vermeide ich die ersten Tage ohne Grund das Euter zu berühren. Mit der Berührung regt man den hormonell gesteuerten Milchfluß an und genau den will und muß man ja vermeiden.

Gerade stelle ich fest, wieviel man zu diesem Thema schreiben kann, vorallem wenn man jemandem ohne Erfahrung die Sachverhalte vermitteln möchte.
Zum Thema Mastitiserkennung würde ich mir wünschen, daß jemand postet, der viele Ziegen oder Kühe melkt, und somit täglich mit dem Problem konfrontiert wird.

Soviel erst mal aus meiner Sicht
Lafayette


Susanne

Beitrag von Susanne »

hallo lafayette,
du hast sehr gut argumentiert fuer die absolute sauberkeit vor und nach dem melken. haette ich nicht besser gekonnt. :)
was ich bei deiner ausfuehrung vermisse ist die begruendung fuer das "leer" melken. hier ist meiner meinung nach der knackpunkt fuers trockenstellen. es spielt ueberhaupt keine rolle wieviel du ausmelkst um eine euterentzuendung hervorzurufen.
susanne


Susanne

Beitrag von Susanne »

mastitis erkennung hab ich jetzt fast vergessen.
ziege hat schmerzen, steht lustlos in der gegend rum mag nicht laufen. frisst nicht oder weniger als gewoehnlich, hat erhoehte temperatur, euter ist waermer als gewoehnlich, milch hat einen leicht salzigen geschmack,ziege will sich nicht am euter anfassen lassen was sie sonst immer tun laesst,
im fortgeschrittenem stadium blut und ziehfaeden beim ausmelken in der milch.
je nach grad der entzuendung mehr oder weniger symptome.
hoffe ich hab jetzt nichts vergessen.
susanne


Willi
Beiträge: 1193
Registriert: 16.06.2002, 00:00

Beitrag von Willi »

hallo, und dank an lafayette für das öl auf meine mühlen, predige das seit jahren allen möglichen leuten .......
zum erkennen von mastitis für unbedarfte kann ich nur anführen, erstens die symptome die susanne nennt, aber eben und das ist glaub ich wie man es erkennen kann, einens die milch schmeckt nicht, eher bitter eher sch...
das euter wird dick und heiss bzw. kann es dick und kalt werden, statt milch kommt nur gelber glibber oder auch keine flüssigkeit mehr. bei der variante hat man es mit einer akuten mastitis zu tun.
einer akuten mastitis kann man herr werden durch homöopathie dabei ist unbedingt folgende vorgehensweise zu beachten, die körpertemperatur bei einer akuten mastitis steigt zuerst und fällt dann wieder. der zenith kann bei bis zu 41° liegen, solange der zenith nicht erreicht ist, also die temperatur steigt greift aconitum/ belladonna (aconitum bei heissem harten euter/ belladonna bei kaltem harten euter). fällt die temperatur jedoch also ist der zenith überschritten, ist es für ein alternatives heilungsverfahren zu spät. -kokken haben die angewohnheit sich im gewebe einzunisten d.h. abzukapseln, darum greift bei abfallender körpertemp. nur noch antibiotikum, wird antibiotikum in diesem moment gesetzt muß es schnell gehen, darum muß auch ein breitbandmittel eingesetzt werden, wehe dem tierarzt der an dieser stelle keine probe nimmt und auswertet, falls das antibiotikum nicht 100% wirkt muß eben nach der laborauswertung nachbehandelt werden.
nun denn ..
schmeckt dann aber die milch der geiss ab und zu bitter/ salzig und die ziege ist ansonnsten normal auch die körpertemperatur ist das eine chronische mastitis, diese entsteht in den meisten fällen aus der oben genannten akuten, wenn die behandlung unzureichend war.
bei einer solchen ziege ist ein geschütztes trockenstellen angebracht, zwar würde ich diese nicht mehr zur milchverwertung nehmen, aber mit nachwuchs springen lassen schon.
nun denn wer es wissen will, es gibt möglichkeiten chronische mastiden homöopathisch zu behandeln ... aber für heute denke ich reichts ;-)
aus den erzählungen der alten weiss ich noch eine behandlungsmethode:
entzündetes euter mindestens 5 mal über den tag verteilt peinlichst leermelken schmieren mit essigsaurer-tonerde, bzw. eine salbe anrühren aus quark (frischkäse) und honig, streichfähig, (aufgepasst die ziegen schleckens runter.
msg willi


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