Mittel gegen Lungenwürmer bei trächtigen Ziegen?

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hi Lafayette,

na, da widersprechen sich die Universitäten aber ganz schön. Die Datenbank der Vet Uni in Zürich gibt nämlich Wirksamkeit von Moxidectin bei kleinen Lungenwürmern an und auch keine Fruchtschädigung durch Valbazen.

Bin damit auch etwas durcheinander gekommen, mein Ziegenbuch von 1992 sagt nämlich noch, dass Valbazen (aber auch Fenbendazol) im ersten Trächtigkeitsmonat fruchtschädigend sein sollen, die Giftdatenbank der Uni Zürich sagt etwas von Fruchtschäden durch Valbazen bei Verabreichung am 17. Trächtigkeitstag, aber keine Schäden, wenn es an den anderen Tagen verabreicht wird.

Die Dosierung für kleine Lungenwürmer ist jedoch wirklich heftig, liegt bei 20 ml/kg (wenn das stimmt, ersäufe ich eine Ziege mit dieser Wurmkur :-( )

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Sabine,

auf der Seite der Uni Zürich war ich auch. Ich habe das mit dem Wirkungsspektrum von Moxitocin dort durchgelesen. Darauf habe ich den TA in Hannover auch angesprochen, bzw. daß ich im Internet andere Informationen gefunden habe. Er hat das als unrichtig abgetan und meinte, daß lt. ihren Erfahrungen Valbazen das einzige Mittel sei.

Nach dem Gespräch bin ich nicht mehr zum Surfen gekommen und konnte mir die Infos zu Valbazen auf der o.a. Website noch nicht angucken. Die Sache mit der Fruchtschädigung war nur was, was ich noch irgendwie im Hinterkopf hatte. Das kommt im Posting nicht so ganz rüber, sorry dafür.

Da ich von Hannover noch ein paar andere Infos wollte und mir der Arzt diese erst auf Rücksprache geben konnte, haben wir vereinbart, daß er mich am Montag oder Dienstag nochmal anruft. Wenn ich den Herrn wieder an der Strippe habe, dann werde ich ihn nochmal ganz konkret darauf ansprechen.

Gruß
Lafayette


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

Beitrag von Günter »

Hallo Ihr,

zu Wurmkuren im allgemeinen:
von meinen verschiedenen Schafhalterkursen und aus Literatur habe ich folgendes behalten.
- Wurmmittel, ganz besonders Valbazen, sind riskant in den ersten 4 Wochen der Trächtigkeit
- gegen Ende der Trächtigkeit nicht, da soll man nur aufpassen, daß man die hochträchtigen Muttertiere nicht grob anpackt (gilt wohl eher für Berufsschäfer, nicht für Ziegenliebhaber)
- im Frühjahr und kurz vor der Geburt, was in der Natur zusammenfällt, ist die Entwicklung der Würmer im Muttertier (auch aus den Ruhestadien) besonders hoch (spring rise bzw. peri parturient rise) und es wird zu Wurmkuren kurz vor der Geburt geraten, damit die Lämmer nicht gleich mit der Massenproduktion der Wurmlarven auf der Weide gefüttert werden.

große Lungenwürmer (Dictyocaulus filaria) sind wohl 'normal' zu bekämpfen. Nur gegen diese Lungenwürmer hilft zB Cydection lt. meinem Beipackzettel.

zu den kleinen Lungenwürmern fand ich im AID-Heft 'gesunde Schafe' zu Bekämpfung: 'problematisch, da verschiedene Wurmarten unterschiedlich auf Medikamente ansprechen'
Hilft nun erstmal auch nicht weiter.

In einer Bayer-Broschüre werden unter kleinen Lungenwürmern (Familie Protostrongyliden) die folgenden Gattungen/Arten gelistet:
Muellerius capillaris
Protstrongylus spp.
Cystocaulus ocreatus
Neostrongylus linearis
(keine Garantie auf Rechtschreibfehler dieser komischen Namen)

Ovitelmin soll lt Aufkleber auf der Verpackung gegen Protstrongylus spp. wirken. (wogegen ich dies nicht in meinem Ausdruck von Zürich finde - allerdings von 2001)

@ Lafayette: leider keine Lösung Deines Problems, aber vielleicht weitere Stichworte zum googlen

alles Gute Günter


Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Günter,

laß mich raten, Du hast diverse Kurse an der Neumühle vom Bezirksverband besucht :wink: . Ich war zum Klauenpfegekurs dort und war sehr angetan von Herrn G.-T..

Also Valbazen würde ich mir bei meinen Damen im Moment auch noch verkneifen, da sie ja gerade erst gedeckt sind. Vor dem Aufstallen haben sie allerdings noch Ovitelmin bekommen. Die Lungenwurmkandidaten sind meine beiden Böcke. Die TiH Hannover geht aber von einer Infektionswahrscheinlichkeit für die Ziegen innerhalb von 14 Tagen aus! Daß Ivomec bei kleinen Lungenwürmen nicht hilft wußte mein TA nicht!

Das Entwurmen kurz vor dem Ablammen halte ich genauso wie Du. Ich habe damit sehr, sehr gute Erfahrungen gesammelt. Das führt dazu, daß ich meine Lämmer bis zur Schlachtung nicht entwurmen brauche. Im Schlachtkörper findet man keine pathologischen Befunde von Parasiten.
Ich hatte es ja eingangs schon erwähnt, eigentlich habe ich keinen großen Parasitendruck und uneigentlich jetzt doch!

Ich warte jetzt mal noch das Gespräch mit Hannover ab, vielleicht weiß noch jemand vom Forum Rat und dann werde ich in der kommenden Woche zur Tat schreiten.

Güßle
Lafayette

Eine Strategie für mich wäre, die Böcke jetzt mit der hohen Dosis Valbazen zu behandeln und die Ziegen in rund vier Wochen nachzubehandeln bei gleichzeitiger Gabe nochmal für die Böcke. Das ist aber für die Kerle schon eine brutale Chemiedusche!


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo zusammen.
Wurmmittel sind Nie unbedenklich,schon garnicht im ersten Drittel der Trächtigkeit.
Hat das Tier überhaupt Würmer ?? Welche ??
nur definitiev feststellbar durch Kotuntersuchung,beim TA oder wenn man ein TGA in der Nähe hat.Die Kotprobe muß absolut frisch sein,ansonsten erhält man ein verfälschtes Ergebnis.Es war die Rede von Cydectin,das Mittel ist
erstens verschreibungspflichtig und zweitens für Ziegen nicht zugelassen !!
Man muss einen TA finden der es auf Ziegen umwidmet,die Wartezeit für Milch und Fleisch ist dann doppelt so lange.
4 Wochen vor dem Lammtermin kann man entwurmen aber nur wenn es wirklich nötig ist.
Ansonsten wie schon gesagt Homöopathie.
mfG


Sonja

Beitrag von Sonja »

Hallo Melissa,

kannst Du das homöopathische Entwurmen etwas erläutern ? Interessiert mich wirklich sehr ! Gibt es die Möglichkeit, einer Verwurmung auf diese Art vorzubeugen ? Wäre für mich die symphatischste Lösung !
Werde morgen eine Kotprobe einsenden und dann weiß ich auch, ob und ggf. welche Würmer bei uns vorliegen.
Danke für Deine Antwort !

Gruß
Sonja


Anonymous

Homöopathie

Beitrag von Anonymous »

Hallo Sonja,
bin nicht nähere auf das Mittel eingegangen ,da in Deinem Profil homöopath.Anwärterin steht.Es ist Abrotanum,ich gebe es meinen Tieren alle 1/2 Jahre an 5 Tagen je eine Gabe.Am Besten besuchst Du homöopathie-Seminare ,ich gehe schon im 3 Jahr nach Kleve nach Haus
Riswick,da ist am 29.11.05 wieder ein Tagesseminar,Thema Konstitutionsmittel für Schaf und Ziege.Der Referent ist spitzenklasse,er kann Dir drei Stunden etwas über ein Thema erzählen ,ohne das Du einmal gähnen mußt.
mfG
Brigitte


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Melissa,

überprüfst Du den Erfolg der Abrotanum Kur mit Kotuntersuchung vor und nach der Kur?

Welche Potenz verabreichst Du und wie gross ist die Gabe?

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Anonymous

Abrotanum

Beitrag von Anonymous »

Hallo Sabine

Abrotanum D 1 10 Tr. 1mal täglich über 5 Tage Überprüfung durch Kotproben

mfG
Brigitte


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo zusammen,

da ich diesen Thread begonnen habe, möchte ich Euch nun auch schreiben, wie's ausgegangen ist.

Nach einem weiteren Gespräch mit der TiH in Hannover über die Widersprüchlichkeiten der Aussagen von Zürich und Hannover zum Thema kleine Lungenwürmer, hat der nette TA zugeben müssen, daß Zürich eigentlich auf dem Gebiet Ziege und Schaf sehr fit sei. Ergo, Cydectin wäre doch eine Option.

Derweil hat mich Sanhestar überzeugt, daß es durchaus auch eine schonende Alternative zu den knallharten Chemiecoctails gibt.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Dich, Sanhestar!

Was tun? Erst mal habe ich den TA gewechselt. Mit wischiwaschi Telefonauskünften, was mit der Kotprobe los ist, konnte ich nichts anfangen. Lt. meinem Mann war die Untersuchung des Bockes auch mehr als dürftig - brauche ich nicht.

Der andere TA hat mir nun vorgeschlagen, erst mal einen Rundumschlag mit Cydektin zu starten. Dann hat man die Grundlage um auf naturheilkundlicher Basis weiter zu machen. Zu dem Schluß war ich bis dahin auch gekommen, und so habe und werde ich es auch umsetzen.

Ein weiteres dickes Dankeschön an Alle die gepostet haben und versucht haben mir konstruktiv zu helfen #danke# .

Viele Grüße
Lafayette


Antworten