Homöopathie für Schafe und Ziegen

Smalltalk und Diskussionen über Gott und die Welt
Elise
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Beitrag von Elise »

Hallo Sanhestar, habe deinen Beitrag nochmals gelesen und frage: Phytolacca C 30 zum Trockenstellen!? Du schreibst weiter: hier fantasiere ich jetzt wirklich. Könntest du das erklären? Danke Vlg Claudia


xandra68

Beitrag von xandra68 »

Hallo,
hatte mal ein längeres gespräch mit jemandem vom Fach, dabei wurde mir gesagt das alle D Potenzen als Arztneimittel gelten, die C Potenzen allerdings soweit verdünnt seien das man sie Bedenkenlos den Tieren geben darf, OHNE daß das Vet. Amt oder sonstige Institutionen etwas einzuwenden hätten. Da sie nicht mehr als Arztneimittel gelten würden.

Als im Frühjahr der Veterinärarzt zur Blutabnahme bei meinen Ziegen da war, hat er meine Globuli bzw Tropfen gesehen die ich vor der Geburt gebe.
Er hat sie alle angeschaut und sagte die seien in Ordnung, ich dürfte sie geben nur keine D Potenzen.
Was nun, hat das Veterinäramt keine Ahnung, oder stimmt das was mir gesagt wurde ??????

Fragende Weihnachtsgrüße
Alex


Mathilda
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Beitrag von Mathilda »

@ Sanhestar

Als Privatmann bezeichne ich -bzw. die Koop- diejenigen, die weder TA noch THP sind, also das heilen von Teiren nicht "professionell" betreiben.

Aus dem Aspekt heraus darf auch der Landwirt, der damit seinen Lebensuntehalt verdient, als Privatmann bezeichnet werden.
Und es gibt auch genügend Kurse für Landfrauen, um die Homöopathie weiter zu verbreiten, da die allgemeine "Argumentation" ist, daß die Landfrauen der Materie offener gegenüberstehen als die "männlichen Betonköppe"...( nein, nicht meine Meinung!)


Die Verwedung von C oder D Potenzen ist "Glaubenssache". Ich selbst treibe mich nur in D Potenzen rum. Und auch da meist nicht über D12( bei Schlangengiften), oder ich verwende(gerade bei Schlangengiften) fertige Präparate von darauf spezialisierten Firmen.

Gruß und schönes Fest

Thilda


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo Alex,

wer immer Dir das mit den D- und C-Potenzen erklärt hat, kennt das Arneimittelrecht nicht. Auch eine C-Potenz ist als Arzneimittel zugelassen und unterliegt damit den gleichen Regelungen.

Kann im Moment nicht mehr in's Detail gehen, Essen ist fertig und mein Männe quengelt #bonk#

Gruss


Sabine M.H.
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Diana
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Beitrag von Diana »

sanhestar hat geschrieben:
Trotzdem erscheinen noch immer Bücher über Homöopathie bei Nutztieren. Ist den Autoren nicht klar, dass sie im schlimmsten Fall zum Verstoss gegen das Arzneimittelgesetz auffordern?

Gruss
Scheinbar ist es den Autoren nicht klar, oder sie machen sich keine Gedanken darüber. So gibt es z. B. ein Buch über Homöopathie bei Schweinen in dem die Behandlung von MKS beschrieben wird!!!!!

Dazu muss man glaube ich nichts mehr sagen. Das fördert nicht gerade eine positive Einstellung des Schulmediziners gegenüber der Homöopathie.

Liebe Grüße
Diana


Elise
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Beitrag von Elise »

Hallo Diana, bezüglich MKS bei Schweinen habe ich mich mal mit einem Landwirt unterhalten, früher wurde die Krankheit behandelt, hat nur länger gedauert bis die Schweine dann zum Schlachten kamen. Man konnte tatsächlich (lt. Aussage dieses Landwirtes) die MKS bekämpfen!! Auch habe ich mit mehreren anderen Landwirten gesprochen als die Hysterie BSE losging. Solche Fälle hätte es früher auch gegeben, nur nicht in diesem Ausmaß.
Da brauchen wir uns auch nur mal die Vogelgrippe anzuschauen, da ist genauso Panikmache dabei (und viel Geldverdienen).
Vlg Claudia


Winnie23

homeophatie

Beitrag von Winnie23 »

hallo

habe gestern einen bericht im fernsehen vefolgt:

homeopathie soll gar nicht so toll sein wie es immer beschrieben wird, wenn gleiches mit gleichem behandelt wird.

allerdings war es über menschen nicht über tiere.
es wurde bechrieben das ein mensch der zum beispiel immer sehr aufgedrecht ist doch koffeintabletten nehmen soll.... wo is da der sinn???

kann mich mit der homeophatie nicht anfreunden

mfg
und frohe weihnachten@all


ClaudiaH
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Beitrag von ClaudiaH »

Dazu kann ich nur sagen, daß ich neulich mit einer C-1000 er Potenz einmalige Gabe von 5 Globuli wegen einer Sache behandelt wurde, die ich schon seit 4 Jahren mit mir rumschleppte. Schulmedizinisch mangels Behandlungsmöglichkeiten nicht behandelbar. Hat zwei Wochen gedauert, dann war das Problem zumindest von der körperlichen Seite her weitestgehend gelöst.

Niemand hat mehr gestaunt (und sich gefreut) als ich.

Liebe grüße,
Claudia


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo,

so, ich habe mich nochmal durch's Arzneimittelgesetz gequält und Mathilda hat recht: alle hom. über D6 dürfen bei Tieren auch ohne direkte Zulassung angewendet werden.

Nun ist zu hoffen, dass die Potenzempfehlungen in diesem Buch in die gleiche Richtung gehen, sehr viele Autoren neigen ja doch sehr zu Niedrigpotenz-Homöopathie.

@Winnie: einem Menschen, der nicht zur Ruhe kommt Coffea - hom. aufbereiteter Kaffee - zu empfehlen, macht durchaus Sinn, wenn man die Wirkungsweise der Homöopathie kennt.

"Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden" oder "Similia similibus currentur" lautet der Leitsatz von Hahnemann.

Kaffe in Ursubstanz verursacht beim gesunden Menschen eine innere Unruhe und Rastlosigkeit, verbunden mit Schlaflosigkeit - wenn nicht, würden viele Menschen keinen Kaffee trinken. Der aufputschende Effekt wird gewünscht. Zur Feststellung der Wirkungsbandbreite eines Homöopathikums zieht man z.B. schon solche Erfahrungswerte heran, zusätzlich werden durch Freiwillige Tester die Arzneimittel "geprüft", d.h. eine Gruppe von Personen nimmt über einen längeren Zeitraum ein Homöopathikum - meist in C30-Potenz - ein und beobachtet, welche Symptome sich zeigen, die vor der Einnahme nicht vorhanden waren Diese Symptome werden zusammengetragen und als Arzneimittelbild dieses Homöopathikums festgehalten. Zusammen mit pharmakologischen Effekten, evtl. Giftwirkung der Ursubstanz und Erfahrungsberichten über Heilungen kommt ein recht umfassendes Bild zusammen.

Zurück zum Kaffee: die Unruhe, die durch Kaffeetrinken verursacht wird, zeigt sich auch im Arzneimittelbild von Coffea. "Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden" - passt die Symptomatik dieser Person auf Symptome, die durch die Prüfung von Coffea oder durch Kaffeegenuss ausgelöst werden können, ist Coffea in hom. Potenz das richtige Mittel.

zu MKS - die Behandlung anzeigepflichtiger Seuchen ist ein zweischneidiges Schwert für einen Homöopathen. Auf der einen Seite weiss man, dass die Krankheit behandelbar ist, auf der anderen Seite muss man zulassen, dass Tiere getötet werden. Das Behandlungsverbot bei MKS hat wirtschaftliche Gründe, was die ganze Sache noch problematischer macht. Schaut man sich an, dass die Regierung am überlegen ist, wieder gegen MKS zu impfen, wackelt die ganze Argumentation noch mehr.

Den Menschen gefährdende Krankheiten wie z.B. Tollwut, sind anders zu bewerten. Wobei die alten Homöopathen auch teilweise mit Erfolg Tollwut behandelt haben, weil damals einfach nichts anderes an Therapien vorlag und man es einfach versucht hat - wie heute bei so vielen Krankheiten die Schulmedizin auch versucht, zu heilen.

Gruss


Sabine M.H.
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Mathilda
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Beitrag von Mathilda »

so, ich habe mich nochmal durch's Arzneimittelgesetz gequält und Mathilda hat recht: alle hom. über D6 dürfen bei Tieren auch ohne direkte Zulassung angewendet werden.
!!!
@Winnie: einem Menschen, der nicht zur Ruhe kommt Coffea - hom. aufbereiteter Kaffee - zu empfehlen, macht durchaus Sinn, wenn man die Wirkungsweise der Homöopathie kennt.
Noch genauer arbeitet man z.B. im Fall von Coffea, wenn man die Hering´sche Ausgangsregel beachtet. Bitte googeln gehen.
zu MKS - die Behandlung anzeigepflichtiger Seuchen ist ein zweischneidiges Schwert für einen Homöopathen.
Nö, denn ist der Homöopath kein TA, muß er die Finger davon lassen. Anzeigepflichtige Erkrankungen stellen ein NoNoNo dar.
Ist der Homöopath gleichzeitig TA, darf er nach seinem Ermessen handeln(aber immer anzeigen).

Leider ist aber bei MKS der kommerzielle Aspekt in den Vordergrund getreten, daß es sich für einen professionellen Betrieb nicht rentiert, erkrankte Tiere liebevoll " mit Haferschleimchen" durchzufüttern.
Und daraus ist dann eine Gesetzgebung geworden.
In den 50er jahren war es noch möglich, üblich und selbstverständlich, daß der Bauer sich um jedes Tier kümmern konnte.
Wir haben die Diskussion zu Zeiten von MKS in England ausführlich in den betreffenden Foren durchgekaut. Auch da findet mal wieder Volksverdummung statt, wie jetzt mit der Geflügelpest.

@ Winnie

"Gleiches mit Gleichem behandeln" wäre Isopathie, nicht Homöopathie.
Danach reibt man z.B. Erfrierungen mit Schnee ab, eben Gleiches mit Gleichem.
Oder ein schönes Beispiel aus "Asterix-Kampf der Häuptlinge":
Der Druide bekommt einen Hinkelstein auf den Kopf und ist gaga. Dann kommt Obelix auf die Idee, Isopathie anzuwenden und schmeißt noch einen Stein und der Druide ist wieder ok( für eingefleischte Asterix-Leute: jaja, ich weiß, die Geschichte läuft ein wenig anders).


Das größte Problem der Homöopathie ist, daß die Leute es nicht schaffen, die verschiedenen naturheilkundlichen(besser alternativmedizinischen) Richtungen auseinanderzuhalten.

Homöopathie wird oft mit Phytotherapie gleichgesetzt, Isopathie, Organotherapie usw.
Und wenn man mal so ganz ehrlich ist, hat Homöopathie nicht wirklich was mit "Naturheilkunde" zu tun.
Daher bezeichne ich sie lieber als Reaktions- oder Regulationstherapie.
Wenn man das den Leuten gut erklärt, zeigen sie mehr Verständnis für die Methode.

Noch was vergessen? Bestimmt! Ist ja noch früh am Weihnachtsmorgen.
In diesem Sinne

frohes Weiterfeiern

Thilda


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