Ziege pinkelt wenig, trinkt kaum

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Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo,

das würde dann aber nur auf versch. Leberegel zutreffen. Die nutzen Schnecken und Ameisen als Zwischenwirt. Daß sich Würmer in Bodenlösung fortbewegen können ist mir klar, aber von Tautropfen zu Tautropfen zu Schwimmen? Das will ich jetzt genau wissen.

Grüßle
Lafayette


Barbara2
Beiträge: 638
Registriert: 09.07.2003, 14:06

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Cristina,
um nochmal auf das anfängliche Problem zurückzukommen:
Als ich gelesen habe "fettes Gitzi" ist mir sofort meine Lene eingefallen. Das war auch so ein fettes Gitzi und ihre Zwillingsschwester war ganz normal. Später hat sich herausgestellt, dass Lene ein Zwitter war. Ich denke, dass es bei Zwittern durchaus zu Problemen mit der Blase kommen kann, deshalb würde ich das Zicklein mal daraufhin untersuchen.
Liebe Grüße
Barbara


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Daß Ziegen kein nasses Gras fressen sollen hat den Grund, daß nasses Gras nicht so gut eingespeichelt wird wie "normales", durch zu wenig Speichel gelangen zuwenig (Speichel-)Enzyme in den Nahrungsbrei, was Verdauungsprobleme zur Folge haben kann, z. B. Blähsucht.
Die Verwurmungsgefahr ist bei nassem Gras größer, weil die Wurmlarveb an den nassen Stängeln hochkriechen und so von den Weidetieren aufgenommen werden können- bei Trockenheit bleiben die Larven in Bodennähe, weil da mehr Feuchtigkeit ist. Das mit der Verwurmung gilt nicht nur für Ziegen, sondern ist bei Pferden auch so, wahrscheinlich auch bei allen anderen Weidetieren.

Daß man bei einem Pferd das Schwitzen eher wahrnimmt als bei einer Ziege, liegt am unterschiedlichen Fell. Wer sich genauer über die Wärmeregulierung durch Schwitzen und Hecheln bei Ziegen informieren will, kann das bei Gall nachlesen: Seite 32 stehen die Fakten, auch den Wasserbedarf betreffend.....


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo ihr Lieben
Hexes Ziegensituation ist derzeit folgende.
Als erstes ich gebe unseren 23 Ziegen, wenn es friert, Wasser mit Zimmertemperatur. Ich nehme seit Jahren schon sauberes Regenwasser und stelle das Wasser im Winter neben die Heizung um es auf Temperatur zu halten. Die Sache mit den Mineralien die im Regenwasser nicht drin sind, ist zwar einleuchtend, aber..... durch den Salz und Mineralstein und die Gabe von Kälbermineral gleicht sich das doch aus!
Jetzt die Menge des Wassers: Wir brauchen derzeit viel Wasser!
60 l -70 l für die oben angegebene Menge Tiere das sich aber noch etwas erhöht an den zwei Tagen die Woche wo es Kälbermineral im Wasser gibt, dann können es auch 80 l oder 90 l sein.
Im Sommer haben wir nur in ganz heissen und trockenen Zeiten diesen Verbrauch an Wasser.
Das mit dem taufeuchten Grass sehe ich doch nicht ganz negativ.
Unsere Ziegen stehen mit ihren Bauwagen auf der Wiese, sprich niemand hindert sie daran das Gras zu fressen.
Wass die Belastunf mit Parasiten angeht, sehe ich meine Tiere aber ganz und gar nicht als gefährdet:
Wir haben sowohl in der letzten Saison wie auch in dieser nur im Frühjahr entwurmen müssen. Also nix mit im Herbst noch mal und schon gar nicht wie es hier oft erwähnt wird im Quartalsrhytmus.
Tau auf der Wiese ist eine Sache, aber Weidenwechsel ist die andere!!!!


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Katja,

nun, wenn der Herr Gall Änderungen aufnehmen will, werde ich ihn nicht daran hindern :)

5 Böcke, die im Sommer mit mir jeden 2. Tag unterwegs waren, mit Packlast und teilweise bis zu 4 Stunden, haben NICHT geschwitzt (ich schon), sondern bei Erwärmung gehechelt. Wer schwitzt muss nicht hecheln, da die Kühlung über den Schweiß erfolgt, wer nicht schwitzen kann, muss hecheln, s. auch Hunde und Katzen, die max. über die Pfoten in Stress-Situationen Feuchtigkeit absondern.

Für ein ehemaliges Trockengebietstier wie die Ziege wäre Schwitzen physiologisch einfach unsinnig, der Wasserverbrauch wäre zu hoch.

Taunasse Wiesen: unsere Tiere sind 24 Stunden am Tag im Sommer draussen und entscheiden selbst, wann sie anfangen zu fressen. Tau schlägt sich im Sommer oft z.B. auch schon in den Abendstunden nieder, heißt dann halt Bodennebel :) . Kann man gut selbst testen, wenn man nach Sonnenuntergang barfuss durch Gras geht.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo zusammen,

und ich dachte schon, daß ich im Sommer jeden Tag meine Ziegen einer gewissen Lebensgefahr aussetze und nix davon weiß *shock* .

Da ich im Sommer 14 Weideparzellen habe, und meine Ziegen selten auf einem Stück zweimal grasen, sehe ich das mit dem Parasitendruck etwas gelassener. Mein Problem sind da eher die Hinterlassenschaften von Wildtieren.

In der Rinderhaltung geht man davon aus, daß überwiegend Weiden, die in z. B. Flußniederungen liegen und damit ganzjährig nicht vollständig abtrocknen einen erhöhten Infektionsdruck bei Endoparasiten verursachen. Solange die Weideflächen abtrocknen können und nicht überweidet sind, ist der Parasitendruck im normalen Rahmen.
Für mich klingt das logisch und ist m. E. voll auf Ziegen übertragbar. Hinzu kommt, daß Ziegen mit ihrem typischen Freßverhalten sowieso im Vorteil sind. Müssen sie ja eigentlich auch, da sie gegenüber Endoparasiten empfindlicher sind wie z. B. Schafe.

Wenn die Ziegen es gewohnt sind feuchtes Gras zu fressen, dann haben sie auch keine Probleme damit, zumal beim Wiederkäuer die Einspeichelei eh erst wirklich beim Wiederkäuen erfolgt. Das Argument mit dem fehlenden Speichel ist für mich damit hinfällig.

Zum Thema Schwitzen muß ich Sanhestar voll und ganz zustimmen.

Es grüßt Euch
Lafayette


Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Lafayette
diese Aussage von Dir:

In der Rinderhaltung geht man davon aus, daß überwiegend Weiden, die in z. B. Flußniederungen liegen und damit ganzjährig nicht vollständig abtrocknen einen erhöhten Infektionsdruck bei Endoparasiten verursachen. Solange die Weideflächen abtrocknen können und nicht überweidet sind, ist der Parasitendruck im normalen Rahmen

kann ich auch in Bezug auf Ziegen nur bestätigen.
Wir haben 2 Jahre lang einer Nachnarin (ältere Dame) einen Gefallen tun wollen in dem wir unsere Ziegen auf Ihr Grundstück getrieben haben, zwecks sauberhalten. Unten am Grundstücksende ein Bach!
Im ersten Jahr haben wir die vermehrten Endo- und auch Ektoparasiten auf das Wetter geschoben. Im zweiten Jahr sind wir stutzig geworden, ein drittes Jahr hat es nicht mehr gegeben.
Von einer "Überlastung" der Weide kann nicht die Rede sein, denn sie war als wir unsere Zigen zum ersten mal aufgetrieben haben schon seit 8 Jahren nicht mehr beweidet.
Also Bach, Weide und Ziege sehe ich seitdem etwas skeptisch.
Ich schleppe lieber Trinkwasser von zu Hause als den "bequemen" Weg über einen Bach zu nehmen.


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Eifelhexe,

mit genau so einer Aktion habe ich mir bei meinen Pferden Leberegel eingehandelt! Meine alte Stute mußte gründlich wegen eigentlich einer anderen Sache untersucht werden. Dabei wurde der Befund Leberegel festgestellt. Beide Pferde haben daraufhin furchtbare Chemiebomben schlucken müssen. Seit dem sind Bachläufe und die Wiesen daneben tabu für alle meine Tiere. Das sind Heuwiesen.

Zurück zum Wasserbedarf. Momentan ziehen meine sieben Ziegen mindestens 20 Liter pro Tag weg. Das ist fast soviel wie im Sommer. Früher habe ich im Winter nie bewußt auf die Wassermenge geachtet. Bei näherer Beobachtung denke ich, daß die Aussage von Sanhester, trockenes Futter + geringe Luftfeuchtigkeit bei tiefen Temperaturen tatsächlich zu einer recht hohen Flüssigkeitsaufnahme führt. Bei Regenwetter und Temperaturen über 0 Grad liegt der Wasserbedarf bei unter 10 Litern am Tag.
Leider kann ich meine Ziegen nicht so schön mit warmem Wasser verwöhnen wie die meisten von Euch. Es gibt nur Brunnenwasser mit einer Temperatur von 5 - 6 Grad.

Regelmäßig beobachte ich die Farbe des Urins meiner Tiere. Solange dieser klar und hell ist mache ich mir keine Sorgen. Dennoch staune ich immer wieder, was Ziegen geniale Wassersparer sind. Naja, eigentlich kein Wunder bei der Herkunft :wink: .

Grüßle
Lafayette


Elise
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Registriert: 21.08.2005, 17:49

Beitrag von Elise »

Hallo, ich benutze für meine Pferde und Ziegen Quellwasser, dieses hat immer so um die 8 Grad. Trotzdem erwärme ich es, da mein Wallach im Winter Probleme mit der Kälte hat. Habe mir dafür einen großen Tauchsieder gekauft, zum Glück habe ich Strom am Stall.
Vlg Claudia
PS: Lafayette, wie wurde das festgestellt mit dem Leberegel?


Lafayette
Beiträge: 1256
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Beitrag von Lafayette »

Hallo Elise,

puh, das ist jetzt schon über sechs Jahre her. Ich meine, daß es über das Blut festgestellt wurde. Da gibt es irgendeinen Titer, der eine Aussage über Leberegelbefall zuläßt. Die kleinen Sch...erchen kann man nämlich nicht immer über eine Kotprobe feststellen, da es im Generationszyklus Phasen gibt, wo einfach keine Eier in den Darm abgegeben werden.

Daß mir jetzt bloß keine Panik bei Leuten aufkommt, die ihre Tiere am Bachlauf haben. Leberegel gib's wohl überall in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit welche abzubekommen ist in den Viehstarken Niederungsgebieten am Größten. Ich habe vorher in Niedersachsen und Nordhessen gelebt. Da gab es verhältnismäßig viele Kühe und Schafe eben in Flußniederungen. Da war der Parasitendruck sehr, sehr hoch. Das habe ich bei allen Tieren gemerkt. Ohne Quartalsentwurmung ging da nix. Das hat sich hier in der Vorderpalz rapide verbessert und zur Sorglosigkeit geführt, das ist eine andere Geschichte gewesen...

Man kann bei dieser Problematik vieles nicht pauschal über einen Kamm scheren. Fakt bleibt aber, daß auf Wiesen, die nicht wirklich regelmäßig abtrockenen, der allgemeine Endoparasitendruck einfach höher ist.

Grüßle
Lafayette


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