Einige Fragen eines Neulings (Milchziegen - Kauf, Haltung)
Einige Fragen eines Neulings (Milchziegen - Kauf, Haltung)
Hallo,
Darf ich hier einfach mit einigen Fragen loslegen? Falls sie schon früher gestellt wurden, seid mir bitte nicht böse. Ich übe noch. ;)
Wir möchten uns zwei Ziegen zulegen und haben uns schon durch Bücher und Web-Seiten gelesen.
Ich suche nach zwei Milchziegen aus CAE-unverdächtiger Zucht, vorzugsweise auch noch hornlose, langhaarige Toggenburger, weil uns diese Rasse von den Beschreibungen her am meisten zusagt und optisch auch sehr gefällt. Wie komme ich an Toggenburger Züchteradressen? Sie sind hier ja relativ selten. Schweizer Adressen wären auch ok (wenn die Importbedingungen nicht zu schwierig sind), aber wo frage ich da an? Gäbe es eine andere Rasse, die Euch als Alternative zur Toggi einfallen würde?
Falls ich spätere Zucht nicht ausschliessen will, sollten es ja auch noch Tiere sein, die ins Herdbuch eingetragen sind? Zumindest aus der Hundezucht kenne ich die Wichtigkeit gesicherter Herkunft und eben der seriösen Ahnentafel, habe aber bei Ziegen noch nicht so den Durchblick.
Würden reinrassige Nachkommen ins Herdbuch eingetragen werden, auch wenn die Geiss vielleicht in den Vorjahren Mixe getragen hätte?
Eigentlich ist es uns momentan nicht so wichtig, ob junges erwachsenes Tier, junge trächtige Ziege oder Jungtier, bzw. Gitzi, auch die Aufzucht eines Flaschenkindes würde ich mir zutrauen, bzw. die würde mir sogar sehr gefallen. Kann man ältere Ziegen noch gut an eine Meute Hunde gewöhnen oder sollte ich gerade deswegen nach einem möglichst jungen Tier suchen? Die Hunde kennen den Burgfrieden und lassen auch Katze und Kleintiere in Ruhe, aber ich will einer hunde-ungewöhnten Ziege keinen zusätzlichen Stress machen.
Eine gesundheitliche Frage habe ich noch, stelle sie aber in den entsprechenden Bereich.
Viele Grüsse,
Surviva
Darf ich hier einfach mit einigen Fragen loslegen? Falls sie schon früher gestellt wurden, seid mir bitte nicht böse. Ich übe noch. ;)
Wir möchten uns zwei Ziegen zulegen und haben uns schon durch Bücher und Web-Seiten gelesen.
Ich suche nach zwei Milchziegen aus CAE-unverdächtiger Zucht, vorzugsweise auch noch hornlose, langhaarige Toggenburger, weil uns diese Rasse von den Beschreibungen her am meisten zusagt und optisch auch sehr gefällt. Wie komme ich an Toggenburger Züchteradressen? Sie sind hier ja relativ selten. Schweizer Adressen wären auch ok (wenn die Importbedingungen nicht zu schwierig sind), aber wo frage ich da an? Gäbe es eine andere Rasse, die Euch als Alternative zur Toggi einfallen würde?
Falls ich spätere Zucht nicht ausschliessen will, sollten es ja auch noch Tiere sein, die ins Herdbuch eingetragen sind? Zumindest aus der Hundezucht kenne ich die Wichtigkeit gesicherter Herkunft und eben der seriösen Ahnentafel, habe aber bei Ziegen noch nicht so den Durchblick.
Würden reinrassige Nachkommen ins Herdbuch eingetragen werden, auch wenn die Geiss vielleicht in den Vorjahren Mixe getragen hätte?
Eigentlich ist es uns momentan nicht so wichtig, ob junges erwachsenes Tier, junge trächtige Ziege oder Jungtier, bzw. Gitzi, auch die Aufzucht eines Flaschenkindes würde ich mir zutrauen, bzw. die würde mir sogar sehr gefallen. Kann man ältere Ziegen noch gut an eine Meute Hunde gewöhnen oder sollte ich gerade deswegen nach einem möglichst jungen Tier suchen? Die Hunde kennen den Burgfrieden und lassen auch Katze und Kleintiere in Ruhe, aber ich will einer hunde-ungewöhnten Ziege keinen zusätzlichen Stress machen.
Eine gesundheitliche Frage habe ich noch, stelle sie aber in den entsprechenden Bereich.
Viele Grüsse,
Surviva
Hallo Surviva, schau doch mal in den Beitrag "eine Bitte an die Züchter", lese dort mal den Beitrag von Ela.
Ich habe mir vor einigen Monaten WDE wegen der Milch gekauft, habe mir gedacht, da ich keine Ahnung von Ziegen habe müßten Herdbuchtiere her. Da stimmt dann die Abstammung und keiner kann mich "anschwärzen". Mittlerweile sehe ich daß alles anders. Papier ist geduldig.
Vlg Claudia
Ich habe mir vor einigen Monaten WDE wegen der Milch gekauft, habe mir gedacht, da ich keine Ahnung von Ziegen habe müßten Herdbuchtiere her. Da stimmt dann die Abstammung und keiner kann mich "anschwärzen". Mittlerweile sehe ich daß alles anders. Papier ist geduldig.
Vlg Claudia
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-Johanna-
Hallo Surviva,
es macht durchaus Sinn, sich die Ziegen genau auszusuchen, wenn man anfängt. Denn die Ziegen, die man sich kauft, sind -hoffentlich- der Beginn einer langen Ziegenhaltung und die Nachfahren sollen dir und deiner Haltung Ehre machen und sich gut verkaufen lassen.
Bei einem eingetragenen Züchter zu kaufen hätte den Vorteil, dass die Mütter auf ihre Milchleistung geprüft sind und nur Böcke zum Decken benutzt werden, deren Mütter auch wieder mindestens eine genormte Milchmenge und -güte geben. Das ist aber nur wichtig, wenn du deine Ziegen melken willst.
Du must bedenken, dass sich die Ziegen rasch vermehren. Heute eine Ziege können nächstes Jahr schon 3 sein und übernächstes im besten Fall 9. Du mußt dir also überlegen, was du mit den Lämmern machst. Gut die Hälfte der Lämmer sind Böcke! Wirst du sie schlachten lassen für euren Eigenbedarf (muß ja nicht als Lämmchen passieren) oder wäre es dir lieber, sie zu verkaufen? Wenn du sie verkaufen willst, solltest du nur Mutterziegen aus CAE-freiem Bestand vom Herdbuchzüchter nehmen. Nur dann helfen dir nach meinen Erfahrungen die Verbände, deine Tiere auf Versteigerungen zu verkaufen.
Wenn du sie für dich schlachten lässt, ist das wieder nicht so wichtig.
Natürlich werden jetzt manche sagen: wir verkaufen auch unsere nicht-herdbuchmäßig gezogenen Tiere. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wenig Interessenten für nicht eingetragene Tiere gibt, viel weniger als das Ziegenangebot bräuchte. Wir lassen inszwischen unsere Lämmer trotz Herdbuchabstammung auch schlachten, weil die Leute nicht mal den Fleischpreis bezahlen wollen.
Ich würde dir zu einer guten Ziege aus ordentlicher Haltung mit 1 oder zwei (mind. 1 weibl.) Lämmern raten. Dann ist die Ziege nicht alleine, es gibt keinen Stress mit neuer Herde und die Gruppe wächst von ganz alleine bis zu dem Maß, das du wünscht.
Bei dieser 1 Mutterziege mit Lämmern solltest du schon Geld anlegen. Falls sich hier im Forum kein Halter meldet kannst du Züchteradressen vom regionalen Verband bekommen. Es lohnt sich, ein paar vorher anzuschauen, bevor man was kauft.
Wenn dir das ganze Züchter-Brimborium zuviel ist und du die überzähligen Lämmer sowieso schlachten lässt, kannst du einiges an Geld sparen, wenn du ein Tier guter Abstammung mit z.B. Farbfehler kaufst.
Es werden sicher noch viele andere gute Tipps eingehen.
Guten Start und freundliche Grüße -Johanna-
es macht durchaus Sinn, sich die Ziegen genau auszusuchen, wenn man anfängt. Denn die Ziegen, die man sich kauft, sind -hoffentlich- der Beginn einer langen Ziegenhaltung und die Nachfahren sollen dir und deiner Haltung Ehre machen und sich gut verkaufen lassen.
Bei einem eingetragenen Züchter zu kaufen hätte den Vorteil, dass die Mütter auf ihre Milchleistung geprüft sind und nur Böcke zum Decken benutzt werden, deren Mütter auch wieder mindestens eine genormte Milchmenge und -güte geben. Das ist aber nur wichtig, wenn du deine Ziegen melken willst.
Du must bedenken, dass sich die Ziegen rasch vermehren. Heute eine Ziege können nächstes Jahr schon 3 sein und übernächstes im besten Fall 9. Du mußt dir also überlegen, was du mit den Lämmern machst. Gut die Hälfte der Lämmer sind Böcke! Wirst du sie schlachten lassen für euren Eigenbedarf (muß ja nicht als Lämmchen passieren) oder wäre es dir lieber, sie zu verkaufen? Wenn du sie verkaufen willst, solltest du nur Mutterziegen aus CAE-freiem Bestand vom Herdbuchzüchter nehmen. Nur dann helfen dir nach meinen Erfahrungen die Verbände, deine Tiere auf Versteigerungen zu verkaufen.
Wenn du sie für dich schlachten lässt, ist das wieder nicht so wichtig.
Natürlich werden jetzt manche sagen: wir verkaufen auch unsere nicht-herdbuchmäßig gezogenen Tiere. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wenig Interessenten für nicht eingetragene Tiere gibt, viel weniger als das Ziegenangebot bräuchte. Wir lassen inszwischen unsere Lämmer trotz Herdbuchabstammung auch schlachten, weil die Leute nicht mal den Fleischpreis bezahlen wollen.
Ich würde dir zu einer guten Ziege aus ordentlicher Haltung mit 1 oder zwei (mind. 1 weibl.) Lämmern raten. Dann ist die Ziege nicht alleine, es gibt keinen Stress mit neuer Herde und die Gruppe wächst von ganz alleine bis zu dem Maß, das du wünscht.
Bei dieser 1 Mutterziege mit Lämmern solltest du schon Geld anlegen. Falls sich hier im Forum kein Halter meldet kannst du Züchteradressen vom regionalen Verband bekommen. Es lohnt sich, ein paar vorher anzuschauen, bevor man was kauft.
Wenn dir das ganze Züchter-Brimborium zuviel ist und du die überzähligen Lämmer sowieso schlachten lässt, kannst du einiges an Geld sparen, wenn du ein Tier guter Abstammung mit z.B. Farbfehler kaufst.
Es werden sicher noch viele andere gute Tipps eingehen.
Guten Start und freundliche Grüße -Johanna-
Hallo Surviva,
der rheinlandpfälzische Ziegenzuchtverband hat seinen Sitz in Koblenz und gehört dort zur Landwirtschaftskammer. Wenn du magst, dann gebe ich Dir gerne die entsprechende Telefonnummer und den Ansprechpartner über PN.
Hier in Rheinland-Pfalz gibt es ein paar Toggenburgerherdbuchzüchter, die Tiere haben könnten, die Deinen Vorstellungen entsprechen. Der zuständige Sachbearbeiter hat mir bei der Suche nach einem Bock auch sehr geholfen.
Als alternative zu den Toggenburgern fiele mir noch die Thüringerwaldziege (TWZ) ein. Auch da gibt es Züchter in RLP und sogar welche, die hier Forenmitglieder sind. Vielleicht melden sich diese Mitglieder noch.
Viele Grüße
Lafayette
der rheinlandpfälzische Ziegenzuchtverband hat seinen Sitz in Koblenz und gehört dort zur Landwirtschaftskammer. Wenn du magst, dann gebe ich Dir gerne die entsprechende Telefonnummer und den Ansprechpartner über PN.
Hier in Rheinland-Pfalz gibt es ein paar Toggenburgerherdbuchzüchter, die Tiere haben könnten, die Deinen Vorstellungen entsprechen. Der zuständige Sachbearbeiter hat mir bei der Suche nach einem Bock auch sehr geholfen.
Als alternative zu den Toggenburgern fiele mir noch die Thüringerwaldziege (TWZ) ein. Auch da gibt es Züchter in RLP und sogar welche, die hier Forenmitglieder sind. Vielleicht melden sich diese Mitglieder noch.
Viele Grüße
Lafayette
Hallo Claudia,Elise hat geschrieben: Ich habe mir vor einigen Monaten WDE wegen der Milch gekauft, habe mir gedacht, da ich keine Ahnung von Ziegen habe müßten Herdbuchtiere her. Da stimmt dann die Abstammung und keiner kann mich "anschwärzen". Mittlerweile sehe ich daß alles anders. Papier ist geduldig.
Vielen Dank für die Antwort! :)
Mir ist schon klar, dass alleine Papiere noch keine Garantie sind und dass man auch da noch genau hinsehen muss (wenn man überhaupt die Kriterien schon kennt :( ), aber ich vermute mit meinem bisherigen wenigen Wissen eben, wenn spätere Zucht nicht ausgeschlossen ist, macht es eher Sinn, gleich mit Herdbuchtieren anzufangen.
Wenn ich erstmal papierlos anfange und dann ganz tolle Nachkommen dabei sind, ist der Weg zum Herdbuch weit (bei Hunden bleibt papierlos sogar papierlos), abgesehen davon, dass ich ja "meine" Ziege immer nur einzeln beurteilen kann und nichts Gesichertes über Vorfahren und Herkunft weiss, so dass irgendwann doch wieder was ganz anderes herauskommen kann (-> rezessive Eigenschaften).
Viele Grüsse,
Surviva
Hallo Johanna,
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)
Ja, die Ziegen sollen vor allem wegen der Milch angeschafft werden. Auf *sehr* hohe Milchleistung lege ich keinen Wert, aber für den Eigenbedarf soll es unbedingt reichen.
An zwei Ziegen hatte ich gedacht, damit ein Einzeltier nicht ganz alleine ist, bis sie ihr Gitzi hat. Wenn es natürlich eine bereits tragende wäre, würde auch eine Einzelne passen. Die meisten Lämmer würden bei uns, tschuldigung, gegessen werden, allerdings erst als Jährlinge.
Wenn mal bei den reinrassig-geplanten Gitzi was ganz vielversprechendes dabei wäre und wir Kapazität haben, würde ich das auch behalten und dann eben als Zuchttier einsetzen. Soweit jedenfalls die laienhafte graue Theorie. Deswegen hatte ich auch überlegt, dass man in Jahren, in denen man sich was behalten möchte, eben einen Herdbuch-Bock nimmt und in den anderen, in denen man "nur" das Fleisch möchte, einen anderen (aber ebenfalls CAE-freien), wobei ich die Preisunterschiede zwischen HB-Bock und CAE-freiem Papierlosen nicht kenne.
Richtige Zucht will ich mir nicht von vorneherein verbauen und eben deswegen scheint mir auch CAE-Freiheit und Herdbuch wichtig. Ob ich dann wirklich ein züchterisch wertvolles Tier habe, sehe ich sowieso erst später, das lässt sich am Anfang eh nicht sagen. Als Laie und Anfänger, wie ich, schon gar nicht. ;)
Viele Grüsse,
Surviva
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)
Ja, die Ziegen sollen vor allem wegen der Milch angeschafft werden. Auf *sehr* hohe Milchleistung lege ich keinen Wert, aber für den Eigenbedarf soll es unbedingt reichen.
An zwei Ziegen hatte ich gedacht, damit ein Einzeltier nicht ganz alleine ist, bis sie ihr Gitzi hat. Wenn es natürlich eine bereits tragende wäre, würde auch eine Einzelne passen. Die meisten Lämmer würden bei uns, tschuldigung, gegessen werden, allerdings erst als Jährlinge.
Wenn mal bei den reinrassig-geplanten Gitzi was ganz vielversprechendes dabei wäre und wir Kapazität haben, würde ich das auch behalten und dann eben als Zuchttier einsetzen. Soweit jedenfalls die laienhafte graue Theorie. Deswegen hatte ich auch überlegt, dass man in Jahren, in denen man sich was behalten möchte, eben einen Herdbuch-Bock nimmt und in den anderen, in denen man "nur" das Fleisch möchte, einen anderen (aber ebenfalls CAE-freien), wobei ich die Preisunterschiede zwischen HB-Bock und CAE-freiem Papierlosen nicht kenne.
Richtige Zucht will ich mir nicht von vorneherein verbauen und eben deswegen scheint mir auch CAE-Freiheit und Herdbuch wichtig. Ob ich dann wirklich ein züchterisch wertvolles Tier habe, sehe ich sowieso erst später, das lässt sich am Anfang eh nicht sagen. Als Laie und Anfänger, wie ich, schon gar nicht. ;)
Viele Grüsse,
Surviva
Hallo Lafayette,
Hessen, südliches NRW, Baden-Würtemberg und nördliche Schweiz wären für mich auch ok, falls mir jemand dafür Ansprechpartner oder Züchter nennen könnte.
Auch Dir vielen Dank für Antwort und Hilfe! :)
Viele Grüsse,
Surviva
Das wäre prima, danke! :)Lafayette hat geschrieben:der rheinlandpfälzische Ziegenzuchtverband hat seinen Sitz in Koblenz und gehört dort zur Landwirtschaftskammer. Wenn du magst, dann gebe ich Dir gerne die entsprechende Telefonnummer und den Ansprechpartner über PN.
Hessen, südliches NRW, Baden-Würtemberg und nördliche Schweiz wären für mich auch ok, falls mir jemand dafür Ansprechpartner oder Züchter nennen könnte.
Die TWZ ist aber immer kurzhaarig, soviel ich weiss? Das lange Haar gefällt mir, auch wenn es nur ein optisches Kriterium ist, deutlich besser.Lafayette hat geschrieben:Als alternative zu den Toggenburgern fiele mir noch die Thüringerwaldziege (TWZ) ein.
Auch Dir vielen Dank für Antwort und Hilfe! :)
Viele Grüsse,
Surviva