Genfood

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Inge
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Genfood

Beitrag von Inge »

so wird Genfood im Schulfernsehen dargestellt:

Gentechnik

Inhalt
Die Sendung zeigt an unterschiedlichen Beispielen auf, was man unter Genfood versteht und wie es zu derartigen Lebensmitteln kommt. Der Film, der auch kurz auf die rechtlichen Verordnungen und Gesetze im Zusammenhang mit den transgenen Lebensmitteln eingeht, gliedert sich in sechs Sequenzen:

Raps
Durch konventionelle Züchtungsverfahren wurden in der Vergangenheit schon mehrere neue Raps-Sorten geschaffen. Heute zählt der Raps in Europa daher zu den Aufsteigern unter den Ackerfrüchten. In Kombination mit den klassischen Züchtungsmethoden – etwa der künstlichen Bestäubung - versucht die Gentechnik noch zusätzlich die Qualität dieser Pflanze durch Veränderungen am Erbmaterial weiter zu steigern. So will man beispielsweise besseres und gesünderes Speiseöl erhalten.

Transgener Mais
Gentechnisch veränderter (transgener) Mais wird heute in Europa nur in Spanien großflächig angebaut. Dieser mithilfe des Bakteriums Bacillus thuringiensis gentechnisch manipulierte so genannte Bt-Mais (Bt steht für Bacillus thuringiensis) produziert selbst ein Gift gegen den schädlichen Maiszünsler. Dadurch ist der Mais nicht nur vor dem Schädling selbst geschützt, sondern auch vor gefährlichen Schimmmelpilzen, die sich in den Bohrlöchern des Zünslers ansiedeln.

Identifikation veränderter DNA
Seit 1998 müssen auf Beschluss der Europäischen Union gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden. Die Überprüfung erfolgt mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion ( PCR) . Mit dieser Methode kann man selbst geringste Spuren gentechnischer Veränderungen nachweisen. Wesentliche Arbeitsschritte sind dabei: Zerkleinern der Pflanze – Herauslösen der Erbsubstanz – Vervielfachen der DNA-Abschnitte durch die PCR – Überprüfen der DNA mit Gensonden. Ein wichtiges Hilfsmittel ist dabei die Gel-Elektrophorese . Dabei wird das Gel mit der zu überprüfenden DNA beimpft . Die negativ geladene DNA wandert dann unter Strom zum positiven Pol und zwar umso schneller, je kleiner die DNA-Abschnitte sind.

Goldener Reis
.Jedes Jahr sterben oder erblinden allein in Asien etwa 2 Millionen Kinder an den Folgen eines Vitamin-A-Mangels. Viele Menschen in der Dritten Welt setzen daher ihre Hoffnung auf den an der Universität Zürich entwickelten Goldenen Reis (Golden Rice). In sein Erbmaterial setzte man die Gene von drei verschiedenen Pflanzen ein: von Bohnen, Narzissen und Pilzen. Dadurch produziert dieser gentechnisch veränderte Reis jetzt Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A.
Für die Gentechniker ist dieser Vitaminreis ein erster Schritt, um die weltweiten Ernährungsprobleme zu lösen. Inzwischen arbeiten sie an Reissorten, die auch unter ungünstigen Standortbedingungen, z. B. auf salzhaltigen Böden, gedeihen und die gegenüber Bakterien und Viren resistent sind. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis man derartige Reissorten, die bis jetzt nur auf einem Versuchsgut in Thailand angebaut werden, für den großflächigen Anbau zur Verfügung stellen kann.

Sojabohnen
In vielen Nahrungsmitteln sind transgene Sojabohnen enthalten. Eine EU-Verordnung schreibt vor, dass gentechnisch veränderte Sojabohnen nur bis zu 1 % in Nahrungsmitteln enthalten sein dürfen, da sie möglicherweise Allergien auslösen können. Heute arbeiten Wissenschaftler daher daran, Sojabohnen zu schaffen, die diesen Nachteil nicht aufweisen. Wie den Reis, versucht man auch die Sojapflanze gentechnisch so zu verändern, dass sie zu einem wirkungsvollen Mittel gegen den Hunger in der Welt werden kann. Aus ihr lassen sich schon heute eine große Anzahl von Nahrungsmitteln, etwa die Tofu-Produkte , herstellen.

Novel-Food-Verordnung
Alle genveränderten Organismen (GVO), die in Nahrungsmitteln verarbeitet sind, unterliegen in der EU gesetzlichen Kennzeichnungsrichtlinien . Die Kennzeichnungspflicht entfällt nur dann, wenn die Veränderungen nicht mehr nachweisbar sind. Um dennoch einen Nachweis führen zu können, besteht innerhalb der EU für derartige Produkte - unabhängig von der Nachweisbarkeit - eine Herkunftskennzeichnung . Der Verbraucher soll wissen, ob Gentechnik bei einem gekauften Produkt bereits im Vorfeld angewandt wurde oder nicht.
Heute gibt es bereits Testverfahren, die das Verhältnis von konventionellem und gentechnisch verändertem Material ermittelt. Dadurch kann man zwischen technisch unvermeidbaren Vermischungen und absichtlichen Beimengungen unterscheiden.
Grundsätzlich regelt innerhalb der EU das Gentechnikgesetz den Anbau transgener Pflanzen und die Novel-Food-Verordnung legt fest, ab wann der Verbraucher über gentechnisch veränderte Zutaten in Lebensmitteln informiert werden muss.


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Wesemichshof
Gandalf

Beitrag von Gandalf »

Hallo,

hier eine aktuelle Information vom Umweltinstitut München. Die absolute Mehrheit der Bevölkerung ist gegen die Agro-Gentechnik und trotzdem wird fröhlich weitergemacht damit. Wem das nicht gefällt kann hierzulande immerhin Einspruch erheben. Z.B. mit der Internetaktion
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.mein-nein.de">www.mein-nein.de</a><!-- w -->

Was da alles so läuft - bitte den Brief lesen.... gruselgrusel.
G.

PS - bei genügend Widerstand gab es durchaus schon Rückzieher der Gentec-Konzerne. Wir haben schon noch eine Demokratie, nur muss man sich in der globalisierten Welt anscheinend ein wenig mehr anstrengen dafür.


___________________

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gentechnikaktive,

die Gentechnikindustrie will immer gefährlichere Formen genmanipulierter
Pflanzen auf den Acker bringen. Im Frühjahr 2006 durften erstmals in
Deutschland so genannte „Pharma-Pflanzen“ angebaut werden. Die
manipulierten Kartoffeln enthielten Gene aus dem Cholera-Bakterium bzw.
einem Kaninchenvirus und sollen der Produktion von Impfstoffen dienen.
Und erst vor kurzem wurde ein Versuch mit Gen-Weizen auf dem Gelände der
Genbank Gatersleben, wo mehr als 60.000 verschiedene traditionelle und
teils uralte Getreidesorten für die Nachwelt und die zukünftige Züchtung
aufbewahrt werden, genehmigt.

Doch die „Kreativität“ der Gentechniker kennt keine Grenzen: Vor wenigen
Tagen wurde der Plan für eine Freisetzung von genmanipulierten
Erbsenpflanzen bekannt gegeben. Sie sollen Medikamente gegen
Durchfallerkrankungen von Schweinen produzieren. Dazu wurden Mäuse-Gene
in die Pflanzen eingebaut. Der Versuch soll unter freiem Himmel, nur 500
Meter entfernt von der Genbank Gatersleben (Sachsen-Anhalt) stattfinden.
Die Genbank beherbergt die weltweit größte Sammlung von traditionellen
Erbsensorten. Die knapp 6.000 Erbsensorten müssen regelmäßig zum Erhalt
ihrer Keimfähigkeit im Freiland angebaut werden und könnten dabei, wie
auch andere umliegende Erbsenfelder, von den Pharma-Erbsen kontaminiert
werden.

Dieses verantwortungslose Spiel der Gentechnikindustrie mit unseren
Nahrungspflanzen müssen wir verhindern.

Bitte helfen Sie uns, möglichst viele Einwendungen gegen diesen
riskanten Versuch zu sammeln. Legen Sie unsere Mustereinwendung aus und
sammeln Sie bei Freunden, Nachbarn und Kollegen. Die Mustereinwendung
finden Sie im Anhang zu dieser Mail oder auf unserer Homepage:

<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.umweltinstitut.org/pharmaerb ... se</a><!-- w -->

Vordrucke können Sie bei uns auch gerne telefonisch, per Fax oder E-Mail
bestellen.

Die gesetzliche Frist für Einwendungen bei der zuständigen Behörde ist
leider kurz. Bitte senden Sie die Einwendungslisten bis zum 7.3.2007 an
uns zurück. Wir übergeben sie dann gesammelt der zuständigen Behörde.


Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung,
Andreas Bauer
Dipl.-Agr.-Ing. (FH)


Umweltinstitut München e.V.
Landwehrstr.64 a
80336 München
Telefon 089 / 30 77 49 - 0
Fax 089 / 30 77 49 - 20
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.umweltinstitut.org">www.umweltinstitut.org</a><!-- w -->


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