Schwächezustand

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Tut mir auch leid für die beiden Ziegen, und auch für Dich...
aber habt Ihr schon mal über die simple Diagnose "Selen- Vit.E-Mangel" nachgedacht?
Wäre einfach auszuschließen anhand einer Blutprobe bei den anderen Tieren der Herde. Und lieber was ausschließen können als gar nichts wissen!
Ich wäre dafür, erst mal an das "normale" im Ziegenhalterdasein zu denken, bevor ich an schwierigere Nachweise für irgendwas denke (Kotproben ausgenommen, das wäre meine erste "Anlaufstelle")


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Angelsflower
Beiträge: 25
Registriert: 17.01.2007, 14:56

Beitrag von Angelsflower »

Hallo zusammen, :-(
hier die Enddiaknose des TA. Todesursache Kokzidien. Die Spritze, die sie bekam war zu spät, da sie schon zwei Tage Durchfall hatte u. diese "Dinger" ihren Körper schon so geschwächt haben, das sie durch einen Organschock gestorben sind. #heul# Eine allerletzte Frage habe ich noch an euch. Kann man da nicht vorbeugend was tun? TA sagte nein. Man sollte sofort bei Durchfall (vorallem bei feuchtem Wetter) eine Spritze setzen. Was meint ihr dazu?
Vielen Dank an alle, die mir mit Rat u. Tat geholfen haben. :-)
Liebe Grüße
Angelsflower


Angelsflower
Beiträge: 25
Registriert: 17.01.2007, 14:56

Beitrag von Angelsflower »

Hallo, :-)
habe gerade gelesen, das es Oregano-Öl gegen Kokzidien gibt. Hat da jemand schon Erfahrung damit? #stoned#
Alles Liebe
Angelsflower


Mazzu

Beitrag von Mazzu »

Hallo Angelsflower

Oregano wirkt, wenn ueberhaupt, hoechstens prophlaktisch gegen Parasiten und Einzeller. Vorbeugend gegen Kokzidien behandeln wuerde ich nicht. In der Regel sind sie mittels Kotprobe nachweisbar.

Tut mir leid fuer Deine Ziege!

Schoene Gruesse
Franco

P.S.: Unsere Tiere bekommen auch alle ab und zu "Kraeuterkuren". Ob es wirklich hilft?? Auf jeden Fall haben unsere Tiere (vor allem Hunde und Huehner) sehr geringen bis gar keinen Parasitenbefall. Schaden tut es auf jeden Fall sicher nicht.


Angelsflower
Beiträge: 25
Registriert: 17.01.2007, 14:56

Beitrag von Angelsflower »

Hallo Mazzu, :-)
was für "Kräuterkuren" machst Du denn?
Liebe Grüße
Angelsflower


Mazzu

Beitrag von Mazzu »

Hallo nochmal

Nebst Origano noch Rosmarin und Tymian. Mal mehr mal weniger, je nach Verfuegbarkeit. Fein gehackt unters Futter gemischt.
Aber wie schon erwaehnt. Verlass Dich nicht drauf. Wir untersuchen des oefteren Kotproben, so dass wir die Sache (meistens) unter Kontrolle haben. Kannst, mit entsprechender Ausruestung und etwas Erfahrung auch selber machen. Sieh mal hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... rum/viewto ... t=kotprobe</a><!-- m -->
Im Zweifelsfall aber immer TA zu Rate ziehen!!

Schoenen Gruss

Franco


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

vorbeugend gegen Kokzidien kann man "nur" mit Stallhygiene arbeiten:

alle paar Tage Kot absammeln, auch von den Weiden
Futter nicht vom Boden fressen lassen - Heu in Raufen anbieten

Die angebotenen Mittel sind nur "Hemmer", keine "Töter" = das Wachstum und die Vermehrung der Kokzidien wird für ca. 2 Wochen eingeschränkt, damit das befallene Tier eine natürliche Immunität entwickeln kann.

Das heisst natürlich auch, dass, sobald diese Immunität geschwächt ist, die Kokzidien wieder hoch kommen können.

Kokzidien halten sich ewig lang im Boden, Weide wechseln, ich würde sagen, mind. 2 Jahre keine Ziegen drauf lassen. Evtl. komplett umbrechen, eine Saat mit Senf aufsäen (die ätherischen Öle töten viele Parasitenstadien), hochwachsen lassen, unterpflügen, neu einsäen. Dabei die Ansaat von medizinischen Kräutern mit einbauen (Thymian, Oregano, etc.)

Normalerweise haben ältere Ziegen eine erworbene Immunität gegen Kokzidien, können dann aber Träger sein und weiterhin Kokzidien ausscheiden - Neu-Infektion.

Es gab früher als homoöpathisches Mittel eine Kokzidien-Nosode, ist leider vom Markt genommen worden. Evtl. könnte man, in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, aus dem Kot der noch lebenden Ziegen (sofern diese auch Kokzidien haben) eine sog. Eigennosode herstellen lassen und damit den Bestand behandeln.

Immunsteigernde Therapie, Darmschleimhaut, Darmmilieu aufbauen, Stall- und Weidehygiene, keine Fremdtiere zukaufen ohne Untersuchung, Behandlung, Quarantäne.

Gruss


Sabine M.H.
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Werner
Beiträge: 251
Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo,

gegen Kokzidien gibt (gab?) es Vecoxan zum eingeben.
Eine Ziege frei von Kokzidien zu bekommen ist nicht nötig. Es gibt keine artgerechte Ziegenhaltung die mit Parasietenfreiheit einhergeht. Es kommt immer auf ein Gleichgewicht der Parasiten, Bakterien, Pilz etc. die in uns oder den Ziegen leben, das kennt jeder der dieses Gleichgewicht mit Antibiotikaeinnahme durcheinander gebracht hat.
Oregano kenn ich nur vom Geflügel, hat einer schon mal den Erfolg bei seinen Ziegen über Proben kontrolliert?
Glaube, die wenigsten Tierärzte kennen sich mit Ziegen aus. Die Diagnose kann stimmen, muß aber nicht. Noch mehr auf Hygiene zu achten und Oregano zuzufüttern wird den Ziegen trotzdem schmecken. Denke Vorbeugend sollte noch die Fütterung miteinbezogen werden, bringt einfach schnell mal alles durcheinander.
In einem älterem Buch hab ich zur Behandlung von Kälberdurchfall die Verfütterung von Torf gelesen. Ob´s geht hab ich noch nicht probiert.

Gruß

Werner


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Werner,

Vecoxan gibt's noch (aktuell angewendet bei Rescue-Ziegen) aber es ist ein Kozidiostatika und der Beipackzettel gibt klar an, dass nur die Vermehrung der Kokzidien gehemmt wird, Wirkungszeit ca. 14 Tage.

Richtig, parasitenfrei bekommt man Tiere, wenn, dann nur über kurze Zeit oder massiven Chemieeinsatz. Aber wenn's soweit ist, dass die Tiere an Parasitenbefall sterben, dann muss saniert werden- das zieht sich dann ja schon einige Jahre durch den Bestand und die Haltung.

Gruss


Sabine M.H.
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Angelsflower
Beiträge: 25
Registriert: 17.01.2007, 14:56

Beitrag von Angelsflower »

Hallo zusammen, :-)
ob wirklich die Kokzidien die Todesursache war, bezweifle ich langsam. Leider kann ich jetzt nicht`s mehr überprüfen lassen.
Der Rest der Herde ist putzmunter u. gegen Kokzidien gespritzt worden, auch sind sie gegen Würmer gespritzt worden. Etwas später folgt noch eine Impfung gegen Clostridien. Was die Hygiene u. die Fütterung betrifft, muß ich mir selber nichts vorwerfen. Alle Tiere bekommen täglich neues Heu in Raufen, kein Kraftfutter, frisches Wasser, Weidenäste, haben einen Salz - u. Mineralienstein. Sowie regelmäßig Möhren u. Äpfel ohne Fäulnis. Was ich neu hinzu nehmen werde ist die Gabe von Heilkräuter (Oregano, Rosmarin u. Tymian). Ich hoffe, dass dieses Ereignis nicht wieder vorkommen wird, auch wenn ich leider nicht 100% weiß was es war. :evil: Es war übrigens der erste Todesfall u. wir haben die Tiere jetzt seit 6 Jahre. Wobei Tiere dabei sind, die älter als 10 J.sind.
Liebe Grüße
Angelsflower


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