HILFE Bock greift an
HILFE Bock greift an
hallo,
mein 6jähriger bock zeigt seit einigen tagen ein seltsames verhalten. ich habe ihn erst seit letztem herbst, vielleicht ist das auch ganz normal. er war immer sehr scheu, nur zwischen den hörnern ließ er sich anfassen und kratzen, wenn man ihn an einer anderen stelle berührt hat, ist er immer weg gelaufen. nun kommt er her und will offensichtlich an den hörnern berührt werden und streift dann ganz leicht mit der ganzen länge der hörner über meine hand. dabei röhrt er ganz leise wie ein hirsch. plötzlich tick er aus, dreht sich um und boxt, was bei seiner größe nicht besonders lustig ist. ist das normal? er ist kastriert und steht mit einer älteren nicht kastrierten ziege (seiner mutter) und 8 pferden in einem riesigen offenstall. platzmangel kann es also auch nicht sein.
oft geht er nach diesen aktionen auf die andere ziege los und will kämpfen oder sie besteigen.
ich brauche dringend hilfe, weil ich nicht mehr weiter weiß. egal wie ich mich verhalte, ob ich auf ihn eingehe oder ihn ignoriere, ist egal.
bei uns im stall sind schon alle ziemlich sauer auf uns.
vielen dank im voraus für jeden tip!!!!!
mein 6jähriger bock zeigt seit einigen tagen ein seltsames verhalten. ich habe ihn erst seit letztem herbst, vielleicht ist das auch ganz normal. er war immer sehr scheu, nur zwischen den hörnern ließ er sich anfassen und kratzen, wenn man ihn an einer anderen stelle berührt hat, ist er immer weg gelaufen. nun kommt er her und will offensichtlich an den hörnern berührt werden und streift dann ganz leicht mit der ganzen länge der hörner über meine hand. dabei röhrt er ganz leise wie ein hirsch. plötzlich tick er aus, dreht sich um und boxt, was bei seiner größe nicht besonders lustig ist. ist das normal? er ist kastriert und steht mit einer älteren nicht kastrierten ziege (seiner mutter) und 8 pferden in einem riesigen offenstall. platzmangel kann es also auch nicht sein.
oft geht er nach diesen aktionen auf die andere ziege los und will kämpfen oder sie besteigen.
ich brauche dringend hilfe, weil ich nicht mehr weiter weiß. egal wie ich mich verhalte, ob ich auf ihn eingehe oder ihn ignoriere, ist egal.
bei uns im stall sind schon alle ziemlich sauer auf uns.
vielen dank im voraus für jeden tip!!!!!
Hallo Titania,
zwischen den Hörnern befinden sich Drüsen. Ein Kraulen an dieser Stelle regt den Bock zum Angriff an. Für mich ist diese Stelle tabu, auch wenn die Ziegen gerade diese Stelle offensichtlich mögen.
Ich weiß jetzt keinen Tipp, wie du die Situation schnell wieder in den Griff bekommen kannst, aber es wäre auf jeden Fall sinnvoll, den Bock zahm zu bekommen, da er sonst zu einem immer größer werdenden und unberechenbaren Risiko wird.
Gruß, Birgit
zwischen den Hörnern befinden sich Drüsen. Ein Kraulen an dieser Stelle regt den Bock zum Angriff an. Für mich ist diese Stelle tabu, auch wenn die Ziegen gerade diese Stelle offensichtlich mögen.
Ich weiß jetzt keinen Tipp, wie du die Situation schnell wieder in den Griff bekommen kannst, aber es wäre auf jeden Fall sinnvoll, den Bock zahm zu bekommen, da er sonst zu einem immer größer werdenden und unberechenbaren Risiko wird.
Gruß, Birgit
Hallo Titania,
die für den Moment sanfteste Korrekturmethode dieses Fehlverhaltens ist, sich eine starke Wasserspritzpistole zu besorgen, am besten eine, die einige Meter weit spritzen kann.
Zeigt der Bock das Angriffsverhalten, bekommt er gezielt, kombiniert mit einem Wortkommando (NEIN, AUS, PFUI) einen Wasserstrahl in's Gesicht oder zwischen die Hörner. Ist er kein "beratungsresistenter" Typ, werden einige Kontakte mit dem Wasserstrahl ausreichen, das Verhalten zu beenden bzw. das Wortkommando zu konditionieren.
Darüberhinaus ist für Dich und alle anderen das Streicheln, Berühren der Hörner und dieser Region zwischen den Hörner TABU! Kraulen ja, aber nur am Körper, nicht in Hornregion. Gerne mögen es Ziegen am Kinn gekrault zu werden.
Weiterhin solltest Du die Futterration prüfen. Bekommt er Kraftfutter oder Getreide? Bewegungsmangel bzw. Langeweile können durchaus auch eine Rolle spielen, eine einzelne Ziege, dazu noch seine Mutter sind keine ausreichende Gesellschaft, Pferde schon gleich garnicht. Zusätzlich zum Anti-Box-Training solltest Du darüber nachdenken, ihn zahmer zu bekommen und ihm Aufgaben zuzuteilen, wie einem Pferd (spazierengehen, Führarbeit, Ziehen, Packen, Kunststücke) - bekämpft die Langeweile, fördert Vertrauen und Gehorsam.
Sollte es mit der Wasserspritze nicht funktionieren bzw. ihn das nicht beeindrucken, folgt der nächst krassere Schritt, das umwerfen und niederhalten.
Dazu musst Du, bei solch einem Angriff - NICHT unprovoziert - den Bock auf die Seite werfen und untenhalten. Das erreichst Du, indem Du mit Deinen Armen unter dem Bauch des Bockes durchgreifst und das Dir abgewandte Vorder- und Hinterbein auf einer Körperseit ergreifst (schnell muss man sein und festhalten) und diese unter dem Bauch auf Dich hin wegziehst. Der Bock wird stürzen, danach heisst es, schnell in Richtung Kopf zu kommen und diesen unten zu halten, damit er nicht mehr aufstehen kann. Achte dabei auf Hörner und um sich schlagende Beine, am sichersten bist Du auf der von den Beinen abgewandten Rückenseite.
Was nun folgt, kann unschön aussehen, Du unterwirfst den Bock massiv, so heftig würde er in einer Herde von einem Leitbock geworfen werden, wenn er sich freundlicheren Unterordnungsgeboten nicht beugt, das gibt einen heftigen Knacks im Ego. Er wird kämpfen, versuchen, wieder hochzukommen, kurz mal Pause machen, dann wieder antesten. In krassen Fällen kann solch ein Kampf - mit Unterbrechungen - bis zu 20 min. dauern. Wichtig ist, dass Du ihn nicht zu früh wieder hochkommen lässt. Erst wenn er durch tiefes ausatmen, evtl. Augen schliessen und entspannung anzeigt, dass er die Unterordnung akzeptiert hat, kannst Du darüber nachdenken, ihn aufstehen zu lassen. Am besten an solch einem Punkt nochmal langsam bis 30 zählen, falls er doch noch mal testet. Lässt Du ihn zu früh hochkommen, war das Umwerfen umsonst, der Lern- und Unterordnungseffekt nicht gegeben.
Das gezeigte Verhalten ist normal in einer Herde, hier würde er seine Rangstellung testen, mal gewinnen, mal verlieren. Da er euch gegenüber und seiner Mutter gegenüber jedoch immer gewinnt, maßt er sich eine Stellung an, die ihm nicht gebührt. Ignorieren hilft leider nicht mehr.
Auch das Umwerfen kann evtl. mehr als einmal nötig sein, man sollte es jedoch nicht zu oft einsetzen, dann wirkt es eher destruktiv. Mit Trainingsaufgaben kann man den Gehorsam auf anderen Wegen festigen und muss dann nicht immer zu solch drastischen Methoden greifen.
Gruss
die für den Moment sanfteste Korrekturmethode dieses Fehlverhaltens ist, sich eine starke Wasserspritzpistole zu besorgen, am besten eine, die einige Meter weit spritzen kann.
Zeigt der Bock das Angriffsverhalten, bekommt er gezielt, kombiniert mit einem Wortkommando (NEIN, AUS, PFUI) einen Wasserstrahl in's Gesicht oder zwischen die Hörner. Ist er kein "beratungsresistenter" Typ, werden einige Kontakte mit dem Wasserstrahl ausreichen, das Verhalten zu beenden bzw. das Wortkommando zu konditionieren.
Darüberhinaus ist für Dich und alle anderen das Streicheln, Berühren der Hörner und dieser Region zwischen den Hörner TABU! Kraulen ja, aber nur am Körper, nicht in Hornregion. Gerne mögen es Ziegen am Kinn gekrault zu werden.
Weiterhin solltest Du die Futterration prüfen. Bekommt er Kraftfutter oder Getreide? Bewegungsmangel bzw. Langeweile können durchaus auch eine Rolle spielen, eine einzelne Ziege, dazu noch seine Mutter sind keine ausreichende Gesellschaft, Pferde schon gleich garnicht. Zusätzlich zum Anti-Box-Training solltest Du darüber nachdenken, ihn zahmer zu bekommen und ihm Aufgaben zuzuteilen, wie einem Pferd (spazierengehen, Führarbeit, Ziehen, Packen, Kunststücke) - bekämpft die Langeweile, fördert Vertrauen und Gehorsam.
Sollte es mit der Wasserspritze nicht funktionieren bzw. ihn das nicht beeindrucken, folgt der nächst krassere Schritt, das umwerfen und niederhalten.
Dazu musst Du, bei solch einem Angriff - NICHT unprovoziert - den Bock auf die Seite werfen und untenhalten. Das erreichst Du, indem Du mit Deinen Armen unter dem Bauch des Bockes durchgreifst und das Dir abgewandte Vorder- und Hinterbein auf einer Körperseit ergreifst (schnell muss man sein und festhalten) und diese unter dem Bauch auf Dich hin wegziehst. Der Bock wird stürzen, danach heisst es, schnell in Richtung Kopf zu kommen und diesen unten zu halten, damit er nicht mehr aufstehen kann. Achte dabei auf Hörner und um sich schlagende Beine, am sichersten bist Du auf der von den Beinen abgewandten Rückenseite.
Was nun folgt, kann unschön aussehen, Du unterwirfst den Bock massiv, so heftig würde er in einer Herde von einem Leitbock geworfen werden, wenn er sich freundlicheren Unterordnungsgeboten nicht beugt, das gibt einen heftigen Knacks im Ego. Er wird kämpfen, versuchen, wieder hochzukommen, kurz mal Pause machen, dann wieder antesten. In krassen Fällen kann solch ein Kampf - mit Unterbrechungen - bis zu 20 min. dauern. Wichtig ist, dass Du ihn nicht zu früh wieder hochkommen lässt. Erst wenn er durch tiefes ausatmen, evtl. Augen schliessen und entspannung anzeigt, dass er die Unterordnung akzeptiert hat, kannst Du darüber nachdenken, ihn aufstehen zu lassen. Am besten an solch einem Punkt nochmal langsam bis 30 zählen, falls er doch noch mal testet. Lässt Du ihn zu früh hochkommen, war das Umwerfen umsonst, der Lern- und Unterordnungseffekt nicht gegeben.
Das gezeigte Verhalten ist normal in einer Herde, hier würde er seine Rangstellung testen, mal gewinnen, mal verlieren. Da er euch gegenüber und seiner Mutter gegenüber jedoch immer gewinnt, maßt er sich eine Stellung an, die ihm nicht gebührt. Ignorieren hilft leider nicht mehr.
Auch das Umwerfen kann evtl. mehr als einmal nötig sein, man sollte es jedoch nicht zu oft einsetzen, dann wirkt es eher destruktiv. Mit Trainingsaufgaben kann man den Gehorsam auf anderen Wegen festigen und muss dann nicht immer zu solch drastischen Methoden greifen.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Hallo Titania,
das Verhältnis zu einem Bock sollte freundschaftlich-respektvoll sein, wobei immer Du das Sagen haben solltest. Kraulen am Kopf niemals, allenfalls unten am Kinn. Wenn er Dir im Weg steht, hat er zur Seite zu gehen, andernfalls gibts einen kräftigen Knuff.
Ein Bock ist kein Schmusetier. Schmeicheleien deutet er als Unterwürfigkeit (beobachte mal, wie sich die Ziegen an ihm reiben).
Ansonsten, wie Sabine geschrieben hat.
Viele Grüße Werner
das Verhältnis zu einem Bock sollte freundschaftlich-respektvoll sein, wobei immer Du das Sagen haben solltest. Kraulen am Kopf niemals, allenfalls unten am Kinn. Wenn er Dir im Weg steht, hat er zur Seite zu gehen, andernfalls gibts einen kräftigen Knuff.
Ein Bock ist kein Schmusetier. Schmeicheleien deutet er als Unterwürfigkeit (beobachte mal, wie sich die Ziegen an ihm reiben).
Ansonsten, wie Sabine geschrieben hat.
Viele Grüße Werner
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
was du dir vertraut gemacht hast!"
hallo
vielen vielen dank für eure (besonders deine, sabine) tollen tipps. ich glaub nicht dass ich mir das mit dem umwerfen zutraue, zumindest nicht so von der seite und unter dem bauch durch. er ist ja so groß! geht das auch wenn man die hörner von vorne packt und den kopf nach unten drückt bis er sich auf die seite legt? als der tierarzt zur ersten unteruchung (zähne etc.) da war, ging das ganz gut. dürften nach der kastration solche hormone nicht eigentlich gar nicht mehr ausgeschüttet werden?
und dann gleich meine nächste frage: meine andere ziege grunzt und röhrt immer (ca.5-10 x pro Tag) die pferde an und versucht an ihren beinen hochzuklettern.(sie ist lange nur mit pferden zusammen gestanden) die sind natürlich dementsprechend genervt. mein bock zeigt jetzt ein ähnliches verhalten bei seiner mutter. nur ist er bei weitem nicht so laut.
haben ziegen (weiblich) auch so ein brunftverhalten? oder ist sie gleich zweifach verrückt und hält sich 1. für ein pferd und 2. für ein männliches?
liebe grüße aus franken,
julia
und dann gleich meine nächste frage: meine andere ziege grunzt und röhrt immer (ca.5-10 x pro Tag) die pferde an und versucht an ihren beinen hochzuklettern.(sie ist lange nur mit pferden zusammen gestanden) die sind natürlich dementsprechend genervt. mein bock zeigt jetzt ein ähnliches verhalten bei seiner mutter. nur ist er bei weitem nicht so laut.
haben ziegen (weiblich) auch so ein brunftverhalten? oder ist sie gleich zweifach verrückt und hält sich 1. für ein pferd und 2. für ein männliches?
liebe grüße aus franken,
julia
Hallo Julia,
leider hat Kopf runterdrücken und niederzwingen nicht den gleichen Effekt wie umschmeissen.
Wahrscheinlich hast Du das auch noch nie bei einem ausgewachsenen Bock probiert, Du wirst Dich wundern, wieviel Kraft in der Rückenmuskulatur steckt. Unser Leitbock wirft auch schon mal 2jährige Böcke, die um die 50 kg wiegen, da kriegt er auch Dich ausgehebelt.
Umwerfen ist Ausnutzen von Hebelkraft und Schwerkraft und fordert deutlich weniger Kraft von Deiner Seite als niederdrücken. Wenn Du beim Niederdrücken verlierst, sinkt Dein Rang noch mehr.
Ja, er ist gross, aber er ist nicht gemeingefährlich, nur im Moment schlecht erzogen. Wenn Du Angst vor ihm haben solltest, ist das allerdings die denkbar schlechteste Voraussetzung, mit ihm auf Dauer ein gutes Verhältnis zu haben - keine Leitziege hat Angst vor den Herdengenossen und zeigt das auch entsprechend in der Körperhaltung.
Das Verhalten Deiner Ziege könnte auch Fehlprägung sein, sie wird den kastrierten Bock nicht als Sexualpartner erkennen und in der Brunst dann eben andere Objekte anbocken. Falls das Verhalten nicht periodisch (alle 3 Wochen) sondern ständig auftritt, sollte auch mal an die Möglichkeit von Eierstockszysten gedacht werden (Dauerbrunst).
Gruss
leider hat Kopf runterdrücken und niederzwingen nicht den gleichen Effekt wie umschmeissen.
Wahrscheinlich hast Du das auch noch nie bei einem ausgewachsenen Bock probiert, Du wirst Dich wundern, wieviel Kraft in der Rückenmuskulatur steckt. Unser Leitbock wirft auch schon mal 2jährige Böcke, die um die 50 kg wiegen, da kriegt er auch Dich ausgehebelt.
Umwerfen ist Ausnutzen von Hebelkraft und Schwerkraft und fordert deutlich weniger Kraft von Deiner Seite als niederdrücken. Wenn Du beim Niederdrücken verlierst, sinkt Dein Rang noch mehr.
Ja, er ist gross, aber er ist nicht gemeingefährlich, nur im Moment schlecht erzogen. Wenn Du Angst vor ihm haben solltest, ist das allerdings die denkbar schlechteste Voraussetzung, mit ihm auf Dauer ein gutes Verhältnis zu haben - keine Leitziege hat Angst vor den Herdengenossen und zeigt das auch entsprechend in der Körperhaltung.
Das Verhalten Deiner Ziege könnte auch Fehlprägung sein, sie wird den kastrierten Bock nicht als Sexualpartner erkennen und in der Brunst dann eben andere Objekte anbocken. Falls das Verhalten nicht periodisch (alle 3 Wochen) sondern ständig auftritt, sollte auch mal an die Möglichkeit von Eierstockszysten gedacht werden (Dauerbrunst).
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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sanhestar hat geschrieben:Hallo Titania,
Weiterhin solltest Du die Futterration prüfen. Bekommt er Kraftfutter oder Getreide?
Gruss
Hallo Sabine,
ich habe des öfteren aus Deinen Beiträgen herausgelesen dass Du Agressivität oder Wildheit eines Bockes in Zusammenhang mit Kraftfutter und Getreide bringst. Ich sehe das nicht ganz so.
Meine Ziegenböcke,....meist 3-5,...sind das ganze Jahr über auf einer großen Bockweide, auch im Winter. Aus diesem Grunde bekommen sie schon im Herbst bis in den Frühling hinein Getreide zugefüttert. Ich kann jederzeit, auch in der Deckzeit, fremde Personen und Kinder mit auf die Weide nehmen, ohne das sie von den Böcken belästigt werden. Jeder der uns hier kennt, kann das bestätigen.
Ich kann keinen Zusammenhang zwischen Kraftfutter und Agressivität feststellen.
Kurz vor der Deckzeit bekommen sie von mir ein wenig Hafer zugefüttert, das macht triebig,....aber nicht angriffslustig.
Natürlich muß man sich dann als Mensch nicht mitten zwischen die Tiere stellen, wenn Bock und Zicke werben,.....es könnte sonst vorkommen, das man einfach umgelaufen wird. Aber das würden sie dann auch ohne Kraftfutter machen.
Ich meine immer noch, das, wenn ich von meinem Bock angegriffen werde, habe ich, oder jemand anderes, Fehler beim Aufziehen oder im Umgang mit ihm gemacht.
In schwerwiegenden Fällen halte ich eine Wasserpistole schlichtweg für lebensgefährlich.
Sehr gut finde ich diese Erklärung mit den weiblichen Tieren in Bezug auf Schmusereien. Genau das ist der Punkt,....woher soll dieser Ziegenbock eigenlich wissen, das diese Streicheleinheiten, die er, wohl meist als Jungbock, bekommen und gegeben hat, jetzt auf einmal nicht mehr erwünscht sind, nur weil er groß und stark geworden ist und Hörner hat?
Lieben Gruß
Helmut
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Hallo Werner,schuehlw hat geschrieben:Hallo Titania,
das Verhältnis zu einem Bock sollte freundschaftlich-respektvoll sein, wobei immer Du das Sagen haben solltest. Kraulen am Kopf niemals, allenfalls unten am Kinn. Wenn er Dir im Weg steht, hat er zur Seite zu gehen, andernfalls gibts einen kräftigen Knuff.
Ein Bock ist kein Schmusetier. Schmeicheleien deutet er als Unterwürfigkeit (beobachte mal, wie sich die Ziegen an ihm reiben).
Ansonsten, wie Sabine geschrieben hat.
Viele Grüße Werner
Guter Beitrag !!!!!
Was auch gut ist und NICHT schadet, ....die Nasenlöcher sachte mit der Hand abdecken und rüberstreichen, das gefällt ihm und gibt ihm die Sicherheit, das ihm von Dir nix Schlechtes zugefügt wird. Mehr Rumgrabbelei an ihm gefällt einen Bock zwar auch, dann will er das mit dem Pfleger aber auch machen.
Gruß
Helmut
Hallo Helmut,
nun, so unterschiedlich können die Erfahrungen sein.
Du sprichst von unkastrierten Böcken, die in Herdenverbänden leben und im Deckeinsatz stehen.
Viele der Problemböcke haben jedoch diese Form der Haltung nicht, die Herdenverbände sind zu klein, wenn überhaupt vorhanden, kein Deckeinsatz oder nur wenig, evtl. auch kastriert, mangelnde Beschäftigung, Bewegungsmangel.
Es ist leider eine erwiesene Tatsache, dass Eiweiß- und Energieüberschuss zu Fehlverhalten führen kann. Entweder durch den Überschuss an Körperenergie, der nicht ausgelebt werden kann oder durch Stoffwechselgifte, die durch nicht verarbeitetes Eiweiß anfallen (Leber, Niere), hier passt vor allem der Begriff "sauer gefüttert" = Übersäuert durch Eiweißüberschuss. Dies sind chronische Vorgänge und bevor ich bei einem Problembock zum Schlachten rate, da sind viele, viele schon sehr viel schneller dabei, kläre ich eben auch die Fütterungskomponente ab. Absetzen von Kraftfutter bei einem Tier, das dieses nicht benötigt (weil nicht im Deckeinsatz, usw.) ist ein Ausschlussverfahren, dass jedermann anwenden kann. Wenn der Bock dadurch besser zu handhaben ist, umso besser.
Kann sich ja auch anders herausstellen, wie beim Bock der Forstnerbande, der die Weiber aus Hunger heraus angriff und bei dem der örtliche Schäfer auch "nur" schlachten empfehlen konnte, ohne Ursachenforschung zu betreiben.
In schweren Fällen reicht die Wasserpistole nicht, das ist richtig. Aber wie wollen wir aus der Distanz beurteilen, wie schwer solch ein Fall ist. Generell aber in Bausch und Bogen dann wieder das Werfen des Bockes zu propagieren, ist auch überzogen. Das ist nicht bei jedem Bock nötig.
Gruss
nun, so unterschiedlich können die Erfahrungen sein.
Du sprichst von unkastrierten Böcken, die in Herdenverbänden leben und im Deckeinsatz stehen.
Viele der Problemböcke haben jedoch diese Form der Haltung nicht, die Herdenverbände sind zu klein, wenn überhaupt vorhanden, kein Deckeinsatz oder nur wenig, evtl. auch kastriert, mangelnde Beschäftigung, Bewegungsmangel.
Es ist leider eine erwiesene Tatsache, dass Eiweiß- und Energieüberschuss zu Fehlverhalten führen kann. Entweder durch den Überschuss an Körperenergie, der nicht ausgelebt werden kann oder durch Stoffwechselgifte, die durch nicht verarbeitetes Eiweiß anfallen (Leber, Niere), hier passt vor allem der Begriff "sauer gefüttert" = Übersäuert durch Eiweißüberschuss. Dies sind chronische Vorgänge und bevor ich bei einem Problembock zum Schlachten rate, da sind viele, viele schon sehr viel schneller dabei, kläre ich eben auch die Fütterungskomponente ab. Absetzen von Kraftfutter bei einem Tier, das dieses nicht benötigt (weil nicht im Deckeinsatz, usw.) ist ein Ausschlussverfahren, dass jedermann anwenden kann. Wenn der Bock dadurch besser zu handhaben ist, umso besser.
Kann sich ja auch anders herausstellen, wie beim Bock der Forstnerbande, der die Weiber aus Hunger heraus angriff und bei dem der örtliche Schäfer auch "nur" schlachten empfehlen konnte, ohne Ursachenforschung zu betreiben.
In schweren Fällen reicht die Wasserpistole nicht, das ist richtig. Aber wie wollen wir aus der Distanz beurteilen, wie schwer solch ein Fall ist. Generell aber in Bausch und Bogen dann wieder das Werfen des Bockes zu propagieren, ist auch überzogen. Das ist nicht bei jedem Bock nötig.
Gruss
Sabine M.H.
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Hallo Sabine,sanhestar hat geschrieben:Hallo Helmut,
nun, so unterschiedlich können die Erfahrungen sein.
Du sprichst von unkastrierten Böcken, die in Herdenverbänden leben und im Deckeinsatz stehen.
In schweren Fällen reicht die Wasserpistole nicht, das ist richtig. Aber wie wollen wir aus der Distanz beurteilen, wie schwer solch ein Fall ist. Generell aber in Bausch und Bogen dann wieder das Werfen des Bockes zu propagieren, ist auch überzogen. Das ist nicht bei jedem Bock nötig.
Gruss
klar, ich kann nur das vertreten womit ich Erfahrung habe.
Hast mir Deine Sichtweise auch plausibel erklärt.
Wenn ich mir vorstelle, das ich meine wendigen Weideböcke geworfen bekomme,.....na ja, das machen die ein-zweimal mit,...dann wissen sie genau woher der Wind weht. ...hahahahaha....
Ich halte Böcke generell lieber in einer Männergesellschaft, auch Jungböcke. Der Nachteil ist halt der, das sie sich zwar gern anfassen lassen,.....aber an einer Leine gehen sie nicht gerne. Der bunte Nubierbock vom letzten Jahr, Du erinnerst Dich? Ist gaaaanz lieb, läßt sich prima die Klauen schneiden, aber er geht keinen Schritt freiwillig, wenn ich ihm ein Halsband anlege und einen Strick daran binde.
Lieben Gruß
Helmut