Seppels Kastration

Susanne M.
Beiträge: 1053
Registriert: 26.06.2005, 15:34

Beitrag von Susanne M. »

Hallo,
unser Sigurd wurde vor zwei Wochen kastriert - Beruhigungsspritze, örtliche Betäubung, Burdizzozange. Vollnarkose hat der TA abgelehnt wegen der hohen Empfindlichkeit von Ziegen.

Es war sehr schmerzhaft für ihn - ich konnte ihn kaum halten. Er hatte noch einige Tage Schmerzen, glaub ich. Er hat sich abgesondert, kaum gefressen und getrunken, war nicht mehr so zutraulich wie vorher. Ich glaube, er hatte sein Urvertrauen verloren, weil ihm so weh getan worden ist.

Inzwischen geht es ihm wieder gut, aber ich weiß nicht, ob ich so was wieder machen lassen würde. Ich glaube, Schlachten wäre anständiger - es ist nicht Tierliebe, sondern Selbstmitleid, was mich daran hindert.

LG Susanne


Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Hm...meine Böcke wurden in der Klinik unter Vollnarkose per Zange kastriert.
Beide waren bei Abholung (ein paar Stunden nach der Kastration) fit und machten einen schmerzfreien Eindruck.
Ich würde diesen Eingriff immer unter Vollnarkose machen lassen - da das ganze sehr schnell geht, können die Anästhesiemedikamente knapp dosiert werden und das Risiko einer Narkose ist relativ gering.


Barbara2
Beiträge: 638
Registriert: 09.07.2003, 14:06

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Susanne,
Inzwischen geht es ihm wieder gut, aber ich weiß nicht, ob ich so was wieder machen lassen würde. Ich glaube, Schlachten wäre anständiger - es ist nicht Tierliebe, sondern Selbstmitleid, was mich daran hindert.
#daumen_hoch* wie wahr!

Schöne Grüße
Barbara


Imi
Beiträge: 559
Registriert: 27.10.2006, 18:06

Beitrag von Imi »

also, unser böckchen wurde auch unter vollnarkose mit zange kastriert,.....gut, er ging den ersten tag n bischen komisch...aber es war glaub ich erträglich für ihn....

ich würd es immer wieder so machen.

lieben gruss, dirk


Die Dinge Singen, Hör Ich So Gern
Moritz

Beitrag von Moritz »

Da erhalten die Tierchen die schönsten Namen und werden anschließend auf fürchterlichste Weise gequält.
Über die Suchfunktion kann man nachlesen über viele Fälle, in denen eine solchermaßen durchgeführte "Kastration" fehlgeschlagen ist (nicht unfruchtbar, Ödembildung, Platzen des Hodensacks mit Nachoperation usw.).
Die Frage für den TA ist meist: in wie kurzer Zeit verdiene ich unter Einsatz möglichst geringer Mittel die meiste Kohle. Dementsprechend wird die Argumentation für die Zange aufgebaut. So einfach ist das.

Hier ist auch oft genau erläutert worden, warum die chirurgische Variante die einzig vertretbare ist und wie sie genau durchzuführen ist.

Tausendfaches Tierleiden könnte erspart bleiben und wie sich meistens zeigt, leidet Frauchen anschließend mit oder hört und sieht weg.
Lest die positiven Berichte derjenigen, die sich für die chirurgische Variante entschieden haben, bei der 5 Stunden nach der OP die Böckchen schon wieder spielten, als sei nichts passiert.
Quetschungen schmerzen viele Tage entsetzlich - das weiß jedes Kind.
Haltet mal 'nen Daumen in eine Tür und werft sie zu. Na, wie war es?
Entsetzt MO


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Also mein Tierarzt kastriert Böcke NUR chirurgisch unter Vollnarkose, allerdings nur bis zu einem Alter von ca. 2 Jahren. Danach steigt wohl die Gefahr, daß der Bock nach der Vollnarkose nicht mehr aufwacht weil ältere Böcke scheinbar häufig geschädigte Nieren haben und deswegen das Narkosemittel nicht mehr richtig abbauen können. Ist das tatsächlich so?


Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

Beitrag von Sven »

Hallo,

diese Erfahrung mussten wir auch schon machen ...

Viele Grüße,
Sven


Susanne M.
Beiträge: 1053
Registriert: 26.06.2005, 15:34

Beitrag von Susanne M. »

Hallo Moritz,

wie siehst du die Gefahren und Probleme der Vollnarkose bei Ziegen? Kann man so eine Operation im Stall oder auf der Weide machen? Müssen die Tiere vorher nüchtern sein?

Ich habe einen (sehr seltenen) Fachtierarzt für kleine Wiederkäuer und Neuweltkameliden gefunden, zu dem ich Vertrauen habe und der meines Erachtens gut mit den Tieren umgeht. Ich glaube auch nicht, dass er auf die schnelle Kohle aus ist.

Ich habe vor der Kastration mehrmals mit ihm gesprochen und er hat mich ganz eindringlich vor der Reaktion von Ziegen auf Vollnarkose gewarnt.

Inzwischen denke ich, ich würde lieber das Risiko eingehen, dass ein Böckchen nach der Narkose nicht mehr aufwacht, als dass es so leiden muss.

LG Susanne


Susanne M.
Beiträge: 1053
Registriert: 26.06.2005, 15:34

Beitrag von Susanne M. »

Hallo Bertrand,
bei der Zangenkastration werden Samenleiter und dazugehörige Nervenstränge beidseitig jeweils ca. 1 Minute mit einer Art Riesen-Beißzange abgeklemmt.

Ich glaube, dieser Schmerz ist durch örtliche Betäubung bestenfalls zu lindern und nach dem Nachlassen der Betäubung wird er erst richtig schlimm.

LG Susanne


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Susanne M. hat geschrieben:wie siehst du die Gefahren und Probleme der Vollnarkose bei Ziegen? Kann man so eine Operation im Stall oder auf der Weide machen? Müssen die Tiere vorher nüchtern sein?
Soweit ich weiß ist es besser, wenn sie 12 Stunden nichts gefressen haben, also über Nacht aufstallen. In der Klinik ist es von daher besser, weil sie dort meistens eine genaue Waage haben und man das Narkosemittel deswegen besser dosieren kann.
Susanne M. hat geschrieben:Inzwischen denke ich, ich würde lieber das Risiko eingehen, dass ein Böckchen nach der Narkose nicht mehr aufwacht, als dass es so leiden muss.
Seh ich auch so, alleine die örtliche Betäubung in den Samenstrang ist vermutlich nicht wirklich witzig. Mein TA sagt, ein ausgewachsener Bock hat einen Samenstrang von der Größe ähnlich wie der eines Hengstes und das geht in seinen Augen wirklich nur noch "blutig", sprich mit dem Messer und nicht mit der Zange.


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