Klauenprobleme
Klauenprobleme
Hallo Ihr Lieben,
nun habe ich mich eine 1/2 Ewigkeit durch Eure Beträge zu Klauenproblemen durchgewühlt und bin mir noch immer unschlüssig, was unsere Ziegen für Probleme haben. Vor bereits mehreren Wochen ist uns beim Klauenscheiden aufgefallen, dass die meisten Ballen von allen Tieren löchrig sind, teilweise am Rand aber auch auf dem Ballen sieht das Horn (vom Ballen) aus wie erodiert. Der Tierartz sagte, das wäre das Anfangsstadium von Moderhinke und empfahl uns ein Formalinbad. Da wir das nicht anwenden wollten (wegen der extremen Giftigkeit) und zudem skeptisch waren, ob ein Versiegeln sinnvoll wäre, wollten wir es mit einem Zinkbad versuchen. Das Zink wäre aber nur zu horrenden Preisen erhältlich gewesen (und eigentlich nicht als Arzneimittel zugelassen) und wir wussten nicht, wie wir die lieben Ziegen dazubringen sollten, eine Stunde lang (wie empfohlen) in einem Klauenbad zu stehen. Wir hatten vor, die Lösung jeweils in einem Gummihandschuh an Klaue und Bein anzubringen (für eine Stunde) (macht 28 Handschuhe). Das hätte sicher lustig ausgesehen. Wir konnten uns dann aber zu dieser Aktion doch nicht durchringen und haben die Klauen stattdessen nochmals geschnitten und desinfiziert. Die Ziegen haben scheinbar keinerlei Probleme (kein Hinken, auf den Knien fressen...) und der Übergang zwischen Horn und Haut ist in Ordnung, auch kein Eiter, kein Stinken, so dass wir Moderhinke ausschließen. Schaut Euch dazu mal die Bilder an (die Sven hoffentlich für mich reinstellt). Wir haben uns ein "ökologisches Desinfektionsmittel" (Arisan) besorgt und wollten die Klauen 2 x täglich säubern, desinfizieren und etwa 1 x wöchentlich schneiden. Aber bei 28 Klauen und einigen unwilligen Besitzern dieser Klauen sind wir inzwischen kurz vor dem Verzweifeln. Das ganze nimmt gut und gerne 3-4 Stunde zusätzlich zum Füttern und Melken in Anspruch und wir fragen uns, ob das überhaupt das richtige ist und wie lange denn das so weitergehen soll. Wenn wir einen ziegenerfahrenen Tierarzt oder Tierheilpraktiker kennen würden, würde ich diesen gerne befragen, aber die uns bekannten Tierärtze haben leider keine/kaum Erfahrung mit Ziegen, sie behandeln sie bestenfalls wie Schafe bzw. haben z.T. offensichtlich kein Interesse an einer Behandlung. Ich habe nun zum Härten der Klauen Keralit bestellt und werde zum Zufüttern noch Biotin besorgen.
Wir haben die Ziegen nun schon den dritten Sommer, sie sind (über Sommer) immer draussen und wechseln alle 2 bis 4 Wochen die Weide, sie bekommen immer einen Unterstand aus einer Plane gebaut, so dass sie trocken stehen können, aber bei diesem Sommer war der Boden unter der Plane meist doch auch feucht. Wir haben fast die ganze Zeit über Heu zugefüttert, weil das Gras so nass war und sie auch mit Durchfall Probleme hatten. Wenn wir die Probleme von diesem Sommer bereits im ersten Jahr gehabt hätten, hätte ich die Ziegen wahrscheinlich völlig frustriert wieder abgegeben. (Wir hatten dieses Jahr zwei Totgeburten, ein Böcklein ist während der Durchfallbehandlung gestorben, alle anderen hatten auch Durchfall wie noch nie und nun noch die Löcherklauen...) Ich habe sie aber als robust und ohne Probleme kennengelernt und verstehe nicht, was nun los ist. Kann das wirklich am Wetter liegen?
Wir wären froh, wenn Ihr uns weiterhelfen würdet.
Viele Grüsse
Anja
nun habe ich mich eine 1/2 Ewigkeit durch Eure Beträge zu Klauenproblemen durchgewühlt und bin mir noch immer unschlüssig, was unsere Ziegen für Probleme haben. Vor bereits mehreren Wochen ist uns beim Klauenscheiden aufgefallen, dass die meisten Ballen von allen Tieren löchrig sind, teilweise am Rand aber auch auf dem Ballen sieht das Horn (vom Ballen) aus wie erodiert. Der Tierartz sagte, das wäre das Anfangsstadium von Moderhinke und empfahl uns ein Formalinbad. Da wir das nicht anwenden wollten (wegen der extremen Giftigkeit) und zudem skeptisch waren, ob ein Versiegeln sinnvoll wäre, wollten wir es mit einem Zinkbad versuchen. Das Zink wäre aber nur zu horrenden Preisen erhältlich gewesen (und eigentlich nicht als Arzneimittel zugelassen) und wir wussten nicht, wie wir die lieben Ziegen dazubringen sollten, eine Stunde lang (wie empfohlen) in einem Klauenbad zu stehen. Wir hatten vor, die Lösung jeweils in einem Gummihandschuh an Klaue und Bein anzubringen (für eine Stunde) (macht 28 Handschuhe). Das hätte sicher lustig ausgesehen. Wir konnten uns dann aber zu dieser Aktion doch nicht durchringen und haben die Klauen stattdessen nochmals geschnitten und desinfiziert. Die Ziegen haben scheinbar keinerlei Probleme (kein Hinken, auf den Knien fressen...) und der Übergang zwischen Horn und Haut ist in Ordnung, auch kein Eiter, kein Stinken, so dass wir Moderhinke ausschließen. Schaut Euch dazu mal die Bilder an (die Sven hoffentlich für mich reinstellt). Wir haben uns ein "ökologisches Desinfektionsmittel" (Arisan) besorgt und wollten die Klauen 2 x täglich säubern, desinfizieren und etwa 1 x wöchentlich schneiden. Aber bei 28 Klauen und einigen unwilligen Besitzern dieser Klauen sind wir inzwischen kurz vor dem Verzweifeln. Das ganze nimmt gut und gerne 3-4 Stunde zusätzlich zum Füttern und Melken in Anspruch und wir fragen uns, ob das überhaupt das richtige ist und wie lange denn das so weitergehen soll. Wenn wir einen ziegenerfahrenen Tierarzt oder Tierheilpraktiker kennen würden, würde ich diesen gerne befragen, aber die uns bekannten Tierärtze haben leider keine/kaum Erfahrung mit Ziegen, sie behandeln sie bestenfalls wie Schafe bzw. haben z.T. offensichtlich kein Interesse an einer Behandlung. Ich habe nun zum Härten der Klauen Keralit bestellt und werde zum Zufüttern noch Biotin besorgen.
Wir haben die Ziegen nun schon den dritten Sommer, sie sind (über Sommer) immer draussen und wechseln alle 2 bis 4 Wochen die Weide, sie bekommen immer einen Unterstand aus einer Plane gebaut, so dass sie trocken stehen können, aber bei diesem Sommer war der Boden unter der Plane meist doch auch feucht. Wir haben fast die ganze Zeit über Heu zugefüttert, weil das Gras so nass war und sie auch mit Durchfall Probleme hatten. Wenn wir die Probleme von diesem Sommer bereits im ersten Jahr gehabt hätten, hätte ich die Ziegen wahrscheinlich völlig frustriert wieder abgegeben. (Wir hatten dieses Jahr zwei Totgeburten, ein Böcklein ist während der Durchfallbehandlung gestorben, alle anderen hatten auch Durchfall wie noch nie und nun noch die Löcherklauen...) Ich habe sie aber als robust und ohne Probleme kennengelernt und verstehe nicht, was nun los ist. Kann das wirklich am Wetter liegen?
Wir wären froh, wenn Ihr uns weiterhelfen würdet.
Viele Grüsse
Anja
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Moritz
Ich kann Dich beruhigen.
Moderhinke würdest Du an schmierigen, suppenden Belegen erkennen, an bestialischem Gestank u. Fieber.
Die Löcher in der Lauffläche treten in unregelmäßiger Form, Größe auf, sind ein Zeichen dafür, daß der Boden zu naß ist (vielleicht auch zu häufig uringetränkt), aber halt auch vom Regen und Tau.
In diesem Fall ist diese weiße Fläche weich, etwas eindrückbar.
Die Klaue schneidet sich leichter, die Löcher sind im Normalfall nicht sehr tief, leicht mit Schmutz gefüllt.
Beim Schneiden mit sehr scharfem Messer (sofern vertretbar) reduziert sich die Tiefe der Löcher. Es ist wie die Löcherung in Badeschwämmen, nur nicht so tief.
Angesichts sehr nassen Wetters und Bodens muß man ein Gleichgewicht finden zwischen Verweildauer auf trockenem Untergrund und dem Wunsch, ihnen Auslauf zu gewähren.
Zu klauenkräftigenden Naturprodukten werden andere sich äußern.
Ich muß mir jetzt Pommes frites schneiden.
Grüße Ulrike
Moderhinke würdest Du an schmierigen, suppenden Belegen erkennen, an bestialischem Gestank u. Fieber.
Die Löcher in der Lauffläche treten in unregelmäßiger Form, Größe auf, sind ein Zeichen dafür, daß der Boden zu naß ist (vielleicht auch zu häufig uringetränkt), aber halt auch vom Regen und Tau.
In diesem Fall ist diese weiße Fläche weich, etwas eindrückbar.
Die Klaue schneidet sich leichter, die Löcher sind im Normalfall nicht sehr tief, leicht mit Schmutz gefüllt.
Beim Schneiden mit sehr scharfem Messer (sofern vertretbar) reduziert sich die Tiefe der Löcher. Es ist wie die Löcherung in Badeschwämmen, nur nicht so tief.
Angesichts sehr nassen Wetters und Bodens muß man ein Gleichgewicht finden zwischen Verweildauer auf trockenem Untergrund und dem Wunsch, ihnen Auslauf zu gewähren.
Zu klauenkräftigenden Naturprodukten werden andere sich äußern.
Ich muß mir jetzt Pommes frites schneiden.
Grüße Ulrike
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Moritz
Claudias Klauenfoto ist sehr gut.
Man sieht gepflegte Klauen, gerade soweit zurückgeschnitten, daß kein Blut austritt. Das durchschimmernde Blut (d.h. die Durchblutung dieses Klauenteils) wird sich zurückziehen. Die Fläche ist in Ordnung, die Ränder sind in Ordnung.
Auch Deine Fotos sind gut zu interpretieren. Gut geschnittene Klauen, nicht verwachsen.
Die Vertiefungen, die man sieht, sind nicht besorgniserrregend. Der Klauenrand haftet. Nicht zu häufig schneiden.
An Vertiefungen (Erosionen, wie Du sagtest) haben wir schon viel größere und tiefere gesehen. Die Erklärung habe ich oben gegeben.
Laß Dir von niemand einreden, Du solltest Teerartiges auftragen. Das würde die Feuchtigkeit einschließen.
Es gäbe die von Dir angedeutete Möglichkeit, ein Gemisch von Schwermetallen (Zinksulfat, Kupfersulfat, basisches Bleiazetat in Apothekenessig - der deutsche Ausdruck ist mir leider nicht genau bekannt für diesen Essig) anzurühren und damit die Fläche zu betupfen, wirkt adstringierend, zusammenziehend, und kann auch bei Feuchtigkeit enthaltender Klaue erfolgen.
Wir halten das bei dem Zustand der von Dir gezeigten Klauen (Fotos) für keinesfalls erforderlich.
Die Löcher wachsen beim Nachschneiden langsam heraus, dauert Wochen, auch Monate.
Wenn alle Leute die Klauen so pflegen würden, wäre die Welt heil.
Mach Dir bitte also keine großen Sorgen, beobachte es einfach weiter mit der bisherigen Fürsorge.
Der Sommer war halt sehr feucht.
Liebe Grüße Ulrike
Man sieht gepflegte Klauen, gerade soweit zurückgeschnitten, daß kein Blut austritt. Das durchschimmernde Blut (d.h. die Durchblutung dieses Klauenteils) wird sich zurückziehen. Die Fläche ist in Ordnung, die Ränder sind in Ordnung.
Auch Deine Fotos sind gut zu interpretieren. Gut geschnittene Klauen, nicht verwachsen.
Die Vertiefungen, die man sieht, sind nicht besorgniserrregend. Der Klauenrand haftet. Nicht zu häufig schneiden.
An Vertiefungen (Erosionen, wie Du sagtest) haben wir schon viel größere und tiefere gesehen. Die Erklärung habe ich oben gegeben.
Laß Dir von niemand einreden, Du solltest Teerartiges auftragen. Das würde die Feuchtigkeit einschließen.
Es gäbe die von Dir angedeutete Möglichkeit, ein Gemisch von Schwermetallen (Zinksulfat, Kupfersulfat, basisches Bleiazetat in Apothekenessig - der deutsche Ausdruck ist mir leider nicht genau bekannt für diesen Essig) anzurühren und damit die Fläche zu betupfen, wirkt adstringierend, zusammenziehend, und kann auch bei Feuchtigkeit enthaltender Klaue erfolgen.
Wir halten das bei dem Zustand der von Dir gezeigten Klauen (Fotos) für keinesfalls erforderlich.
Die Löcher wachsen beim Nachschneiden langsam heraus, dauert Wochen, auch Monate.
Wenn alle Leute die Klauen so pflegen würden, wäre die Welt heil.
Mach Dir bitte also keine großen Sorgen, beobachte es einfach weiter mit der bisherigen Fürsorge.
Der Sommer war halt sehr feucht.
Liebe Grüße Ulrike
Servus Ziska
Zur Problematik des feuchten Untergrundes im Unterstand hätte ich da einen Tipp für Dich: Vielleicht kannst Du Dir Holzpaletten mit geschlossener Oberseite besorgen - wo also keine Zwischenspalten sind. Die findest Du in fast jedem Hinterhof eines Gewerbebetriebes. Sofern es sich um keine Europaletten handelt, ist man oft froh, wenn die einem jemand abnimmt. Solche Paletten sind vom Gewicht her relativ leicht und transportabel und eigenen sich wegen des Luftpolsters zwischen Erdboden und der Palettenoberseite hervorragend als Liegefläche.
Zur Problematik des feuchten Untergrundes im Unterstand hätte ich da einen Tipp für Dich: Vielleicht kannst Du Dir Holzpaletten mit geschlossener Oberseite besorgen - wo also keine Zwischenspalten sind. Die findest Du in fast jedem Hinterhof eines Gewerbebetriebes. Sofern es sich um keine Europaletten handelt, ist man oft froh, wenn die einem jemand abnimmt. Solche Paletten sind vom Gewicht her relativ leicht und transportabel und eigenen sich wegen des Luftpolsters zwischen Erdboden und der Palettenoberseite hervorragend als Liegefläche.
Hallo, die Klauen auf meinem Foto hatten Brombeerstachellöcher und das Rote sind Blutergüsse.
Meine Böcke waren in einer "Wildnis". Da sahen die Klauen leider so aus.
@Ulrike, danke für die Blumen.
Damit die Klauen etwas fester werden mach ich ab und zu Hufteer drauf, wenn auch da die Meinungen auseinander gehen.
Vlg Claudia
Meine Böcke waren in einer "Wildnis". Da sahen die Klauen leider so aus.
@Ulrike, danke für die Blumen.
Damit die Klauen etwas fester werden mach ich ab und zu Hufteer drauf, wenn auch da die Meinungen auseinander gehen.
Vlg Claudia
Ulrike, danke für die Antwort, ich denke, Du hast uns etwas die Panik genommen, ich halte den Zustand der Klauen im Vergleich zu sonst trotzdem für recht übel. Wir werden also erst mal weiter waschen und sprühen.
Claudia, diese perforierten Klauen kenne ich auch von unseren, wenn sie wiedermal in den Brombeeren und Schehen herumgestiegen sind. Fies ist es, wenn ein Schlehendorn steckenbleibt und beim herausziehen auch noch die Spitze hängen bleibt...
Fridolin, danke für den Tip. Für unsere Biester müsste ich aber verdammt viele Paletten von Weide zu Weide rumschleppen. Sommers sind es so etwa 15 Ziegen und die kuscheln sich nicht brav aneinander. Auf einer Plattform würde sich sicher nur Chefin (mit Lämmern) und Bock breit machen. Wenn es wieder mal arg naß ist, werden wir wohl Stroh unter der Plane ausstreuen.
Viele Grüsse
Anja
Claudia, diese perforierten Klauen kenne ich auch von unseren, wenn sie wiedermal in den Brombeeren und Schehen herumgestiegen sind. Fies ist es, wenn ein Schlehendorn steckenbleibt und beim herausziehen auch noch die Spitze hängen bleibt...
Fridolin, danke für den Tip. Für unsere Biester müsste ich aber verdammt viele Paletten von Weide zu Weide rumschleppen. Sommers sind es so etwa 15 Ziegen und die kuscheln sich nicht brav aneinander. Auf einer Plattform würde sich sicher nur Chefin (mit Lämmern) und Bock breit machen. Wenn es wieder mal arg naß ist, werden wir wohl Stroh unter der Plane ausstreuen.
Viele Grüsse
Anja
