Tips zur Lagerung von Heulage

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Stiefelsohn
Beiträge: 23
Registriert: 06.11.2007, 18:52

Tips zur Lagerung von Heulage

Beitrag von Stiefelsohn »

Hallo!

Ich habe mich zwar bislang noch nicht zu Wort gemeldet, lese hier im Forum aber schon eine Weile mit. Wir haben seit etwa anderthalb Jahren einen kapitalen Schafsbock (eine "Rhönschnucke") und einen BDE-Bock, beide kastriert. Sie sind die besten Freunde und waren beide halbwüchsig, als wir sie zusammengebracht haben. Trotzdem bekommen sie -wegen des Herdenfeelings- bald noch je eine Ziege und ein Schaf als Gesellschaft. Im Winter leben sie im Stall mit ständigem Zugang zur Hausweide, im Sommer dürfen sie eine riesige Pferdeweide nachbearbeiten, das machen wir mit mobilen Schafsnetzen. Nun reicht die Hausweide aber natürlich nicht aus und wir müssen im Winter zufüttern. Was wir bislang immer mit Heu taten. Nur haben wir dieses Jahr verflixterweise bislang kein Heu erstehen können, da unsere Heuquelle dieses Jahr versiegt ist und mußten so einen Rundballen Heulage kaufen, damit die Jungs wengstens ETWAS zu beißen bekommen.
Diesen musste ich heute dann auch mal anbrechen, weil auch wirklich das letzte Fitzelchen Heu verbraucht war.
Ja, ich weiß, Heulage ist nicht optimal für Ziegen! Ich hoffe aber, bald auch noch Heu kaufen zu können.
Was mich aber zu meinem aktuellen Problem bringt: hat jemand eine Idee, wie man den Ballen so lagern kann, dass er möglichst lange frisch bleibt. In meiner jugendlichen Naivität habe ich kurz überlegt, dass man aus dieser Heulage durch nachträgliche Trocknung (einen Heuboden hätten wir) in Heu verwandeln könnte. Also ausbreiten und Trocknen. Ist das irgendwie realistisch oder gärt das dann weiter?
Ich freue mich schon auf viele qualifizierte Antworten, nach allem, was ich hier bislang gelesen habe: ich weiß, ihr könnt das ! ;-)


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo,
theoretisch könnte man Heulage nachtrocknen.Richtiges Heu wird es aber nicht mehr,da es ja schon versäuert (siliert)ist.Praktisch ist es aber so das das nachtrocknen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit um diese Jahreszeit nicht genügend möglich sein wird.Die Heulage wird irgendwann anfangen zu vergammeln.Also lieber zügig verbrauchen.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Servus

Nicht einmal im Hochsommer könntest Du frisch gemähtes Gras auf dem Heuboden trocknen. Das muss in der Sonne trocknen. Deshalb brächtest Du Silage nur unter Sonneneinwirkung trocken - mit der Einschränkung, dass der Gärprozess trotzdem fortschreiten würde.


Stiefelsohn
Beiträge: 23
Registriert: 06.11.2007, 18:52

..

Beitrag von Stiefelsohn »

Vielen lieben Dank für die erschöpfenden Antworten. Ich hatte es fast schon befürchtet!
Das ist schade. Momentan riecht es noch so lecker, dass ich es selbst gern essen würde...


Auenländerin
Beiträge: 228
Registriert: 11.07.2006, 13:07

Beitrag von Auenländerin »

Moin, moin,
die nachträgliche Trocknung ist in der tat nicht möglich.Wenn die Heulage sehr trocken ist, hält sie sich aber ca. 3-4 Wochen - wichtig ist aber, dass sie an der Luft ist, nicht unter einer Plane, sonst fängt sie an zu schimmeln! Feuchtere Heulage hält sich entsprechend kürzer.... sollt dann schnellstmöglich verfüttert werden. Bei zwei Ziegen wirst Du den Ballen aber nicht so schnell verfüttern können.

Liebe Grüße

Christina


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Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Eine Möglichkeit gäbe es vielleicht noch, das ist mir auch gerade erst so eingefallen, obwohl ich deinen Beitrag schon länger gelesen habe.

Ich weiß zwar nicht, ob es praktikabel ist, vor allem, da der Ballen ja jetzt schon länger geöffnet ist, aber einen Versuch wäre es wert.

Du könntest versuchen, die Heulage wieder luftdicht zu verschließen, entweder mit Folie, und die dann peinlich genau mit Klebeband zukleben und auch möglichst nochmal verdichten, oder vielleicht gingen auch solche "Maischefässer", die manche hier für Biertreber verwenden. Wichtig ist, dass möglichst wenig Luft drin bleibt, also gut verdichten. Am Besten dann einige Portionen machen, dann musst du eine Portion nicht so lange offen lassen.

Wie gesagt, einen Versuche wäre es vielleicht wert...

Auf ähnliche Weise wird ab und zu auch in Milchviehbetrieben das Futter zusammengemischt und dann wieder einsiliert und somit weiter haltbar gemacht.


Viele Grüße
Christine
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