Vermenschlichung der Ziegen

Platz für Ziegen-Themen, die in keine der anderen Rubriken passen ...
Judith Schmidt
Beiträge: 1033
Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Hallo Fridolin,
Fridolin hat geschrieben: Ich denke die Vermenschlichung fängt damit an, dass man seinen Tieren Namen gibt und diese auch prompt auf den Namen hören.
tut mir leid, wenn ich dir da widersprechen muss, aber die Definition des Wortes "Vermenschlichung" ist stets negativ gemeint und hat nichts mit unserer "gesunden" Liebe zu den Tieren zu tun. Namengebung und dass die Tiere ihre Namen kennen, hat damit nichts zu tun ;-) .


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)

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DasBastet
Beiträge: 1379
Registriert: 27.09.2006, 10:49

Beitrag von DasBastet »

@ Inge hat es geschrieben, wo es in einem Forum immer wieder ankommen sollte. "wie das bei diesen Themen immer so ist: da stehen sich zwei Welten (Meinungen) gegenüber. Wichtig ist einfach, dass man den anderen Menschen respektiert und sich nicht spöttisch oder abfällig über seine Gedanken-Welt äußert. Ich denke, es ist in solchen Fällen immer gut, wenn man seine eigenen Ansichten schreibt, aber die der anderen auch achtet und stehen lassen kann. " #daumen_hoch*

@Judith kurz und knapp, genau das ist meine Ansicht von Vermenschlichung.
"Definition:
Vermenschlichung ist vielmehr falsch verstandene Tierliebe, die das Tier nicht verwöhnt, sondern aus "blauäugigkeit" in Tierquälerei ausartet. "
#daumen_hoch*

Alles andere sehe ich als Liebhaberei an, oder Hobby das einem Freude macht. Das Wichtigste, was man immer im Auge halten sollte ist doch, das Tier sollte nicht leiden.
Egal ob aus Liebhaberei oder zum Lebensunterhalt verdienen, oder einfach weil ich gerne ab und zu gerne einen Braten esse. Und weiß woher das Fleisch kommt und was ich füttere.

@ Fridolin: Siehst du, du stehst zwischendrin und kennst alle beiden Seiten. Und verstehst dich wunderbar mit deiner Freundin, weil ihr eben die Meinung des anderen respektiert.

@Matthias, da erleben ich auch oft auf den Höfen, dass die Kinder sich ein Lieblingstier aussuchen dürfen, meist Hasen und die werden partout nicht geschlachtet;-)

schön das doch einige ihre Gedanken zu dem Thema aufgeschrieben ohne den anderen anzugreifen, freue mich "tierisch" darüber.

Tine


Erstens kommt es
zweitens anders
drittens als man denkt.
Locura
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Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Girly0815 hat geschrieben:an locura: menschen sind allesfresser, das ist fakt. schon die ersten steinzeitmenschen haben fleisch, damals noch roh gegessen. sie haben gejagt und getötet, zu der zeit noch grausam und in massen. späder haben sie die tiere dann gefangen und gehalten, tiere ausgesucht die sich für die nahrungsgewinnung lohnen und leich zu zähmen sind, dadurch gab es weniger verschwendung. deshalb essen wir hauptsächlich rind und schwein, da ist halt am meisten dran. das heißt aber nicht das wir nicht auch pflanzen essen sollten. die heutigen ernährungswissenschaftler sagen ja auch nicht zu viel fleisch. aber keiner von denen sagt ohne fleisch. wir brauchen die tierischen eiweise und fette. deshalb sollten menschen nicht vegetarier sein. aber es gebit genung von denen die glauben als nicht vegetarier bist du ein schlechter mensch. tier töten usw. alles böse. ist doch blödsinn wir sind nun mal in der nahrungskette ganz oben also genießen wir es. #daumen_hoch*
So ist das nicht ganz korrekt...der menschliche Körper kann z.B. pflanzliche Fette deutlich leichter verwerten als tierische, mal abgesehen davon, dass sie gesünder für uns sind.
Proteine bekommt man ebenfalls in ausreichenden Mengen durch Soja oder Hülsenfrüchte....und es gibt durchaus Ernährungswissenschaftler, die eine vegetarische Lebensweise empfehlen - und das nicht nur bei "Fleischfresser-Krankheiten" wie Rheuma oder Gicht.


Eifelhexe
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Beitrag von Eifelhexe »

Hallo ihr Lieben

gutes Thema!!
Vermenschlichen sehe ich genau wie Judith!!
Meine Ziegen haben auch alle Namen und sie hören auch drauf (wenn sie wollen!!) nicht ganz immer, aber das hat mit Vermenschlichung nichts zu tun.
Wir schlachten unsere Tiere auch, bei Ziegen fällt es mir sehr viel schwerer als bei z.B. Gänsen. Die Bindung ist einfach intensiver.
Aber: Ich möchte nicht nur das anonyme Schwein essen das irgendwer grossgezogen hat. Ich mag gerne Fleisch und der Mensch braucht es auch garantiert!!! Da ist die alternative das saubere eigene Produkt zu haben von dem man weiss es hatte ein gutes Leben und nur den geringstmöglichen Stress vor dem schlachten eben mein Ziel.

@ Locura redest du von Vegetariern oder Veganern???
Also tierisches Eiweiss braucht der Mensch und da gibt es auch wirklich keinen ernsthaften Wissenschaftler der das Gegenteil beweisen kann, Soja und co ist ok, aber ganz ohne ist ungesund!!!
Und mit jedem Ei das ich esse, wenn auch nur der geringste Hauch von Butter in meinem Teilchen oder Kuchen ist: Dafür muss ein Tier geboren werden und auch sterben.

Und sehen wir uns doch die Natur einmal an:

Das gesamte Leben besteht aus fressen und gefressen werden.
Mag uns nicht gefallen!!! aber DAS ist wirklich Natur!!!


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
Judith Schmidt
Beiträge: 1033
Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Thema Vegetarier:

Ich esse kein Fleisch, wohl aber Fisch - bin also kein echter Vegetarier.

Warum ich auf Fleisch verzichte, obwohl es mir gut schmeckt:
Ich habe früher alles gegessen. Ob Pferd, Esel, Schwein, Rind... und wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte auch Hund und Katze... Ja, ich habe da keinen Unterschied gemacht, denn eine Kuh ist für mich ebenso wertvoll wie ein Hund etc. Warum sollte ich also Unterschiede beim Verzehr der Tiere machen???

Und dann habe ich mir überlegt. wenn ich alles esse (also so konsequent bin), dann will ich von nun an auf alles verzichten (ebenso konsequent) und siehe da, es klappt hervorragend.
Ich habe mich seinerzeit vom Doc untersuchen und auch beraten lassen, worauf ich als zukünftiger Vegetarier achten muss und er empfahl mir 1x die Woche Gefügel oder Fisch zu essen.

Ich hege absolut keinen Groll auf Fleischesser. Und schon gar nicht auf diejenigen, die ihre eigenen Tiere essen. Ganz im Gegenteil. Ich bewundere das, denn ich könnte es nicht. Ich finde es eher etwas verwerflich, wenn der Konsument andere die "Drecksarbeit" machen läßt ;-) - nicht ganz so wörtlich gemeint.
Aber womit ich in der Tat ein Problem habe ist, wenn jemand sagt, dass er Schwein und Rind ißt, aber niemals ein Pferd verspeisen würde. Das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen #ka# .

Hat zwar nun nix mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun *oops*, aber ich glaube der Vegetarismus taucht bei solchen Themen immer wieder mal auf #damdidam# .


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

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Matscher
Beiträge: 289
Registriert: 08.11.2007, 21:11

Beitrag von Matscher »

Danke, Judith......
als auch Pferdehalter finde ich Pferdewursthassende Schweinefleischesser auch unlogisch. Und: Schlachten tut mir (zum Glück) immer weh, somit glaube ich zu wissen, dass ich nicht vollends verroht bin *oops* Schweine halt ich deshalb gar nicht gern: die merken die Schlachtabsichten gleich und machen ein Geschrei, welches das Mark im Knochen gefrieren lässt. Gänse lieben wir sehr: deshalb halten wir für den Fuchs keine mehr......
Schade, dass im Moment das meiste käufliche Gemüse weit mehr pestizidbelasteter ist, als jedes tierische Produkt. Bleibt auch hier wieder nur: Entweder selbst produzieren (was bei unserem Garten an konventionell bewirtschaftetem Acker gelegen sinnlos ist) oder Verzicht. Diese "Entweder Oder" Einstellung hatte ich sehr lang; nun wäg ich ab zwischen Machbar, Bequem, Verantwortung und versuche dann, wenigstens nen Kompromiss zu finden. Und jedes Jahr bemühen wir uns mehr, möglichst wenig Fleisch und dies möglichst viel aus eigener Produktion zu nutzen (was viel Arbeit macht). Noch schlimmer ist der Gemüseanbau: Ertragreiche Produktion bei mangelndem Wissen und wenig Zeit wegen überlebensnotwendiger Berufstätigkeit ähnelt der Quadratur des Kreises......
Gruss, Mathias


Judith Schmidt
Beiträge: 1033
Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Hallo Mathias,
Matscher hat geschrieben: nun wäg ich ab zwischen Machbar, Bequem, Verantwortung und versuche dann, wenigstens nen Kompromiss zu finden.
ja genauso geht es mir auch. Vor vielen Jahren war ich mal Veganer, doch es war verdammt schwer das im Alltag umzusetzen. So habe ich dann erstmal wieder alles gegessen. Und in den letzten Jahren habe ich, wie oben beschrieben, meinen ganz persönlichen Kompromiss gefunden :D .


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

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Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

@Judith

schön daß es hier noch andere Vegetarier gibt, ich esse seit 25 Jahren kein Fleisch und Fisch und lebe gut damit (gruß an Deinen Arzt, seine Empfehlung ist aber fachlich falsch, solange Du Milchprodukte zu Dir nimmst brauchst Du kein Fisch).

Als vegetarischer Bauer bin ich wohl ne absolute Rarität, mit dem entsprechenden Unverständnis bei meinen Kollegen lebe ich auch gut (bin aber ja erst seit 12 Jahren Bauer)

Ich lasse meine Zicklein auch schlachten und auch meine Mutterkuhabsetzer müssen dran glauben, es ist immer sehr hart für mich aber gehört halt zum Bauernsein dazu.

Meinen 8 Altziegen (inzwischen 6 jährig) und meiner spirituellen Altkuh Jaffa mit 16 Jahren habe ich das Gnadenbrot versprochen. Das ist mein Kompromiss zwischen Moral und Wirtschaftlichkeit.

Ich bin jedem (Bio-)fleischesser dankbar, daß er es tut, sonst müsst ich die Tierhaltung aufgeben, nix gegen meine Bergtomaten, aber ohne Ziegenkäse dazu schmeckts nur halb...

liebe Grüße
Andreas

PS: denke bin auch vom Thema abgewichen, aber was solls...


DasBastet
Beiträge: 1379
Registriert: 27.09.2006, 10:49

Beitrag von DasBastet »

@Andreas, echt du bist ein vegetarischer Bauer, stimmt das habe ich noch nicht gehört. Finde ich echt interessant und mal was anderes:-). Eine Freundin von mir, ist auch Vegetarierin und kocht aber auch mal einen Braten und kauft Wurst für die Kinder:-).
Das ihr vom Thema abkommt ist auch nicht schlimm, da kriegt man wenigstens Hunger.

Tine


Erstens kommt es
zweitens anders
drittens als man denkt.
Inge
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Registriert: 04.04.2003, 18:52

Beitrag von Inge »

Eifelhexe hat geschrieben:Meine Ziegen haben auch alle Namen und sie hören auch drauf (wenn sie wollen!!) nicht ganz immer, aber das hat mit Vermenschlichung nichts zu tun.

Hallo Hexe,
wobei gerade das sehr menschlich ist - wir hören und lesen doch fast alle nur das, was wir auch hören und sehen wollen ;-)


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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