Ziegenbock kastrieren?

Sonja01
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Beitrag von Sonja01 »

Kurzer Bericht von gestern.....musste ihn nur einmal umwerfen,beim naechsten leichten Anfall hat es gereicht ihm am Bart zu schuetteln und mit ihm zu schimfen,heute morgen war er verdaechtig friedlich,bin mir sicher das wird sich noch aendern im laufe des Tages.
Finn,ich hab mir das auch leichter vorgestellt......
Gruss Sonja


Finn

Beitrag von Finn »

Pesendorf hat geschrieben:Trau dich, aus Büchern lernt mans nicht, und eine "Ziegenuni" gibts nicht.
ich sprach allgemein von tieren, ich denke das läßt sich auf ziegen übertragen. gelernt habe ich das aus praxisseminaren. hier sieht man schnell, wie tiere auf kleine differenzen reagieren. manchmal kann eine kleinigkeit das gegenteil bewirken.

aber lassen wir das, denn zum einen führt es zu weit und zum anderen am eigentlichen thema vorbei.


Sonja01
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Beitrag von Sonja01 »

Soooo.....
jetzt gehts ans eingemachte,am 31.januar hab ich den Termin fuer Roco,zum kastrieren.
Koennt ihr mir sagen was ich auf jeden Fall beachten muss,vorher und nachher?


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

hallo Sonja,

dazu müssen wir wissen, nach welcher Methode er kastriert wird. blutig/unblutig, Narkose, örtliche Betäubung, nix?

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Servus Sonja

Ich hoffe, er wird blutig kastriert, d.h. mit Narkose und vollständiger Entfernung der Hoden. Alles andere ist erstens einmal eine Tierquälerei - wenngleich gerade in südlichen Gefilden aber durchaus auch bei uns noch üblich - und zweitens ist die Zangenkastration nicht 100%ig sicher, vor allem, wenn es sich um einen ausgewachsenen Bock handelt. Wie auch immer, der Bock bleibt auch einige Wochen NACH der Kastration zeugungsfähig. Die Meinungen darüber gehen auch hier im Forum weit auseinander. Manche behaupten nach einigen Stunden bis zu drei bis vier Wochen. Die Goldene Mitte, also 14 Tage wird also so ziemlich hinkommen.

Er sollte weitgehends nüchtern sein, vor allem darf er kein frisches Gras oder ähnlich bloähendes gefressen haben. ABSOLUT ABER KEIN KRAFTFUTTER!!!!!!!!!!!. Ein wenig Heu darf er aber schon gefressen haben, aber Heu und KEINE SILAGE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Einige saubere Tücher, heisses Wasser und einen Abfalleimer bereithalten.

Nach der Narkose und der Operation sollte er einen sauberen (etwa auf einem Tuch) und von den anderen Ziegen nicht erreichbaren Platz zum Aufwachen bekommen. Er sollte dabei entweder an eine Wand oder besser noch an einen Strohballen oder ähnliches, sitzend angelehnt werden, damit sein Kopf den höchsten Punkt des Körpers bildet. So kann er auch im Dämmerschlaf aufstoßen und verschluckt sich nicht dabei, was sehr gefährlich wäre.


Moritz

Beitrag von Moritz »

Ich habe hier mehrfach Abhandlungen dazu geschrieben, warum chirurgisch in Vollnarkose kastriert werden sollte, was dabei vorher, während und nach dem Eingriff zu beachten ist, welches umgekehrt die gravierenden Risiken bei einer von manchen als "unblutig" bezeichneten Kastration sind, in welchem Umfang sie fehlschlagen, ineffektiv sein und hochrisikobehaftet (Ödembildung und Platzen des Hoidensacks) sein kann;
ferner die unendlichen Schmerzen und die Mißachtung europäischer Tierschutznormen.
Suchfunktion hilft. Wenn das nicht reicht, rufe ich gerne an und erkläre.
Gruß Moritz


Sonja01
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Beitrag von Sonja01 »

Also ich bringe ihn zum Tierarzt und er wird unter Vollnarkose operiert.Er wird auch dableiben bis er wieder auf den Beinen ist.
Ich wollte nur wissen was er fressen darf und was nicht.


Moritz

Beitrag von Moritz »

Das steht in den Beiträgen, aber ich wiederhole gerne noch einmal:
1) Optimal ist,
wenn er vom Vorabend an nichts mehr frißt, auch keine Einstreu hat.
Trinken unbegrenzt erlaubt.
2) Optimal ist auch, wenn die Vollnarkose auf sein Gewicht abgestimmt ist, also sollte man ihn vorher wiegen, man verschätzt sich allzu leicht.
3) Sollte er ein Schmerzmittel mit Depotwirkung bekommen (für ca 48 Std.), u. ein Antibiotikum.
4) Antibiotikum muß gespritzt werden, auch in den Tagen danach.
Antibiotikumgabe über das Maul zerstört zum einen die Pansenflora (Bakterien) und wird selbst zersetzt, bleibt also wirkungslos, was gefährlich werden könnte.
5) Vorsichtshalber sollte eine Tetanusspritze gegeben werden, um eine Infektion zu verhindern. Da er nicht tetanus-prophylaktisch behandelt sein dürfte (Schutz-Aufbau in Etappen), muß Serum gegeben werden. Hierbei ist wichtig, daß die Dosis nicht zu hoch ist (dazu neigen manche TA, denn dann kann es zum anaphylaktischen Schock kommen).
6) Wenn er wieder richtig wach ist, kann er unbesehen fressen.
7) Die Lagerung unmittelbar nach der OP ist wichtig (siehe oben Beitrag Fridolins)
7a) Sollte der Hodensack hinten (OP-Stelle) ein kleinwenig offen bleiben, damit Lymphe u. Blut noch abtropfen können. Genäht wird dennoch.
Falls bei Euch schon Fliegen fliegen, sollte eine Fliegenrepellens aufgetragen werden (Rücken u. Schenkel, damit sich keine Maden einfinden aus abgelegten Fliegeneiern; das ist ständig zu kontrollieren, sonst wird das Tier von innen aufgefressen, ohne daß Du dies zunächst merkst).
9) Du darfst nicht ohne weiteres davon ausgehen, daß ein Tierarzt, auch wenn Du einen guten Eindruck von ihm hast, dies alles weiß.
Viel Glück.
Moritz


Sonja01
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Beitrag von Sonja01 »

Danke fuer eure Gedult #daumen_hoch*


Finn

Beitrag von Finn »

wir haben am 1. februar einen termin.

wir hatten das alles mit unserem ta durchgesprochen vor der ersten kastration und können auch dabei sein. wir fahren hin, dort wird er digital gewogen und man kann richtig dosieren.
vollnarkose + lokalanästhesie + AB + metacam + tetanusserum.

allerdings geben wir nur morgens nichts mehr zu fressen (abend vorher nur heu) und der hodensack wird komplett zugenäht und mit silberspray besprüht. bisher haben wir damit gute erfahrungen gemacht. ist allerdings deutlich teurer als abklemmen.


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