behindertes Lamm durch Entwurmung der tragenden Mutter??

Finn

Beitrag von Finn »

Therapiehof hat geschrieben: Freud und Leid liegen bei der Ziegenhaltung scheinbar noch näher zusammen, als sonst im Leben ..
wie wahr.


Brigitte

Beitrag von Brigitte »

Hallo Andreas,
wurde die Ziege während der Trächtigkeit (innerhalb der ganzen 5 Trächtigkeitsmonate!) mit irgendwelchen Medikamenten oder Entwurmungsmitteln behandelt???

Ich kenn einen Fall bei mir in der Nachbarschaft, > Schafe .
Da kamen 3 Schaflämmer mit schiefen , seitlich abstehenden Hälsen zu Welt.
Einige Schafe hatten Frühgeburten (Tote Lämmer)

Die Mutterschafe wurden im ersten Drittel der Trächtigkeit mit einem neuen Mittel entwurmt.
Nach Aussagen des Schafgesundheitsdienstes war dies die Ursache.
Die Lämmer wurden mit der Flasche aufgezogen, weil die Schiefhaltung des Kopfes ein Saugen am Euter nicht zulies.

Ausgewachsen ist dies nicht, die Lämmer hatten zeitlebens (bis zur Schlachtung den schiefen Hals , Weidegang war möglich.

(Ist allerdings schon ca. 10 Jahre her..)


Grüßle Brigitte


Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

sehr interessanter Hinweis Brigitte!

in der Tat wurde Kügelchen, wie alle anderen Ziegen vor ca. 6 Wochen mit der passenden Dosis Cydectin (Wirkstioff: moxidectin) entwurmt. Allerdings sind keine Gegenanzeigen angegeben.

Aber bei Dectomax mit Wirkstoff Doromectin gibt es das Anwendungsverbot für tragenden Tiere. Doromectin ist ein Avermectin und jetzt kommts:

bei moxidectin steht da:
Moxidectin ist ein makrozyklisches Lakton und gehört zur Gruppe der Milbemycine (Moxidectin, Milbemycin D, Milbemycinoxim). Es besteht eine sehr enge Verwandtschaft zu den Avermectinen (z.B. Ivermectin und Doramectin). Beide chemische Gruppen werden von bodenlebenden Strahlenpilzen (Streptomyces spp.) fermentiert und haben die gleichen biologischen Eigenschaften.

gleiche biologische Eigenschaften, heisst auch gleiche potentielle Schädigung der Ungeborenen.

Hinzukommt daß Kügelchen im Gewicht schwer zu schätzen ist und ich evtl. 50% überdosiert habe.

Ich hatte den TA extra gefragt, ob ich mit entwurmen nicht besser bis nach dem Ablammen warten soll, er meinte: nicht nötig, kein Problem.

Ich werde an Fort Dodge, den Hersteller von Cydectin eine Anfrage stellen!

lg
A.


Finn

Beitrag von Finn »

#shock#

mit genau demselben mittel wurden meine ziegen zu beginn der trächtigkeit entwurmt. vielleicht deswegen die totgeburten?

andererseits wäre es seltsam wenn die tiere zu beginn der trächtigkeit entwurmt werden und sich dennoch völlig normal entwickeln und dann "nur" bei der geburt sterben. falls das mittel etwas ausgemacht hätte, dann hätte ich eher mit abort oder mißbildungen gerechnet.


Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

mal ein paar Bilder von Klausi:

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Brigitte

Beitrag von Brigitte »

Hallo Andreas ,
das Lamm auf Deinen Fotos hat den gleichen schiefen Hals wie die Schaflämmer die ich damals angeschaut hatte. Ich meine fast bei den Schaflämmern war der "Krummhals" noch etwas ausgeprägter, weil die Hälschen der Schaflämmer länger waren.!
Ist aber auch schon lange her.
Grüßle Brigitte


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo Andreas,

Therapie der Sehnenstelzfüsse (krumme Vorderbeine): VIEL natürliche Bewegung auf hartem Boden = raus aus der Tiefstreu, die behindert das gerade-werden der Beine.

Therapie des Schiefhalses: kontaktiere einen Chiropraktiker oder Physiotherapeuten für Pferde oder Hunde.

WENN Du das Geld für das Böckchen investieren willst!

Gruss


Sabine M.H.
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Mountain Meadows
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Beitrag von Mountain Meadows »

Gibt es diese Missbildung nicht auch bei Rehen? Die heisst da glaube ich Sternengucker Krankheit...


Gun robh dion air t-ionmhag
(Möge das, was Du schätzest, sicher sein)

Tine
sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo Tine,

Sternguckerkrankheit wird durch Thiaminmangel verursacht. Ob das hier der Fall sein könnte, kann nur Andreas ermitteln.

Das Bild zeigt sich aber etwas anders - habe es gerade nochmal nachgelesen - mit Ähnlichkeiten.

Gruss


Sabine M.H.
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Locura
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Beitrag von Locura »

Hallo Andreas,

die Beinchen sehen aus wie die meines Bockes aus dem letzten Jahr.
Meine Behandlung sah wie folgt aus: KEIN Schienen oder Gipsen (macht Muskelatrophien) und herumhopsen lassen. Falls er genaus so durchtrittig ist wie meiner war, solltest Du darauf achten, dass die Afterklauen nicht auf dem Boden reiben. Im Heimtierladen gibt es Hundeschuhe aus Gore-Tex; Größe S passt auch ner kleinen Ziege.
Stehen die Kauen auch insgesamt schief, kann man sie ein wenig geraderichten, in dem man sie leicht (!) aufspreizt, Watte als Scheuerschutz dazwischenschiebt und das Gesamtkunstwerk mit Malerkrepp o.ä. fixiert. Dann den Fuß wieder im Schuh verpacken. Ist ein wenig aufwendig, lohnt aber...
Ah, noch was: Bitrte regelmäßig kontrollieren, ob die "Fußverpackung" richtig sitzt und nichts abschnürt und ob sich nirgendwo ein Pilz bildet.

Ich muss mal schauen, ob ich die Bilder von meinem Böckchen finde; vielleicht sind die ja ganz hilfreich.

Ach ja, mittlerweile ist der Lütte fast ein Jahr, kann gut laufen und ist frech wie Oskar. ;-)


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