Rohmilch

[Therapiehof]

@Christine: 10000 Keime pro ml sind die techn. Nachweisgrenze, d.h. weniger steht auf keinem Bescheid.

der Grenzwert darf, wenn Milch verarbeitet wird bei Ziegen 1,5 Mio. nicht überschreiten, bei Rohmilchprodukten 500000.
Für somatische Zellen gibt es bei Ziegen keinen Grenzwert! (bei Kühen ist er 400000)

gute werte sind m.E. bei nicht zu alten Ziegen in der Mitte der Laktation: Keime < 100.000 und Zellen < 250.000

Hohe Keimzahlen = mangelnde Hygiene
Hohe Zellzahlen = Eutergesundheit mangelhaft, Euterentzündung oder alte Tiere oder Ende der Laktation

lg
Andreas

PS: Milchproben an den Prüfring nimmt zumindest bei uns jedes Milchauto, das bei Bauern Milch abholt, kostenlos mit und der bringt auch Probenfläschen und Formularvordrucke (Untersuchungsauftrag), das klappt echt gut...

[Finn]

also wir trinken sie auch roh, lauwarm direkt vom euter. noch nie probleme gehabt.

[Fridolin]

Grüß Euch

Ich sehe die Sache auch so wie die meisten hier. Die im Handel gekaufte Milch ist im Grunde genommen ein totes Lebensmittel. Wenn man schon die Möglichkeit hat, ein natürliches Lebensmittel selbst zu erzeugen, dann sollte man das auch nutzen. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen die beweisen, dass Menschen vom Land weniger bis gar nicht unter diversen Allergien leiden, die die Stadtmenschen plagen. Ist ja auch logisch. Die kommen mit der Natur nur peripher in Berühung und fallen dann um, wenn sie mit dieser konfrontiert werden.

Klarerweise müssen dabei gewisse hygienische Standards eingehalten werden - wie die Reinigung und Pflege des Euters, sauberes Umfeld, am besten auf einem Melkstand außerhalb der Ziegenboxen bzw. des Laufstalls und zumindest das Durchsieben der Milch über Milchfilterwatte. Auch müssen die Milchziegen ständig auf deren Gesundheitszustand hin beobachtet werden und im Zweifel die Milch lieber nicht verwendet werden.

Wir trinken die rohe Ziegenmilch nun schon seit 4 Jahren und hatten bislang noch keinerlei Probleme. Mag sein, dass wir dabei mit irgendwelchen Keimen in Kontakt getreten sind, krank haben die uns aber nicht gemacht.

[Chaosfamilie]

Hallo, danke an euch Alle für die vielen Antworten. Für einen Laien ist das ja eine Wissecnschaft für sich mit den Keimzahlen und so.
War gestern direkt bei unserem Milchviehnachbarn und der hat mir das mit dem Schalmtest gezeigt und erklärt. Nun bin ich schon etwas schlauer. Wenn das Milchauto demnächst kommt, will ich auch nachfragen, ob sie auch Milchproben von privat und von Ziegen mitnehmen und untersuchen, da war sich der Bauer nicht ganz sicher.
Ich möchte noch einmal bzgl. der Tuberkulosegefahr nachfragen (s. erste Anfrage), wird die Milch auch auf Krankheiten untersucht oder nur auf Keime und Zellen? Ist mir ja schon peinlich, dass ich so unwissend bin, aber ich habe zwar schon fast 40 Jahre Pferde, aber Widerkäuer sind neues Terrain und vor allem habe ich von meinen Pferden nocht nichts gegessen bzw. getrunken. Ich lese zwar so viel ich kriegen kann über Ziegen, aber lesen ist nicht alles! Das weitere große Problem ist, dass es hier keinen Tierarzt in der Nähe zu geben scheint, der was von Ziegen versteht und in der Nähe habe ich noch keinen Ziegenkontakt. Also muss ich meine dummen Fragen weiter an euch stellen, ich hoffe, das könnt ihr aushalten?!
Liebe Grüße an alle Ziegenfreunde Andrea

PS: @ Fridolin Grüß die Steiermark von mir und bestell gutes Wetter , weil wir unseren Urlaub bei euch (nicht bei euch, keine Angst, sondern in der Steiermark) verbringen werden. Ich freu mich schon riesig auf die Almhütte, Berge, Natur und Wandern.

[Hitzewelle]

Ich kann mich nur noch erinnern, dass an manchen "älteren" Stalltüren von Milchviehbetrieben ein Schildchen steht "Brucellose und Tuberkulosefreier Betrieb". Ansonsten weiß ich nicht, dass irgendein Betrieb auf diese Krankheiten noch untersuchen würde, auch von den Molkereien glaub ich nicht, das so etwas noch untersucht wird. Meines Wissens ist die TBC in Deutschland so gut wie ausgerottet. Anders kann es da sein bei Paratuberkulose. Ob diese jedoch für den Menschen gefährlich sein kann weiß ich nicht.

Ich denke aber auch, dass gegen TBC nicht die Milch untersucht wird (wurde) sondern das Tier.

[Chaosfamilie]

Hallo Christine, ist ja schon merkwürdig, wenn der Tierarzt mich auf die Tuberkulosegafahr durch Rohmilch anspricht und nicht genau weiß, ob man das in der Milch untersuchen kann! Wahrscheinlich hast du Recht und es wird wie beim Menschen über´s Blut festgestellt. Ich denke, ich werde über die Tuberkulose nicht mehr weiter nachdenken, die Gefahr scheint übrigens, nach den Erkundigungen, die ich gemacht habe, hauptsächlich von der Ansteckung durch Rinder auszugehen. LG Andrea

[Butterblume]

Jetzt mal Meldung aus dem Krankenhaus.Tuberkulose ist im Ansteigen begriffen.
Nur ist es so,das wir Menschen eine größere Gefahr für die Tiere(biotechnisch gesehen)sind als die Tiere für uns.
Bei uns wird Ziegenmilch roh und gekühlt aber auch schon mal schaumig vom Euter getrunken.Und das aus Überzeugung und Abhärtungsmaßnahme.
Wer braucht da noch probiotische Joghurtkulturen? :P

[Eifelhexe]

Hallo zusammen

@ Christine

DE gilt auch als Brucellose frei aber!!! es werden Stichprobenartig vom Vetamt Untersuchungen in den Betrieben vorgenommen (Am Tier, Blut, nicht Milch).
Ich war dieses Jahr dran daher weiss ich das :-).

Wie es mit TB ist weiss ich nicht, denke aber auch da erst mal an eine Blutuntersuchung und nicht an einen Test aus der Milch.

[Chaosfamilie]

n ´ Abend ihr Alle,
ich hatte schon überlegt, ob ich mit der freiwilligen jährlichen CAE- Testung das Blut nicht auch gleichzeitig auf Brucellose untersuchen lassen soll, weils dann wahrscheinlich nicht viel mehr kostet. Die Frage ist, ob sich das lohnt, wenn diese Krankheit so selten ist. Mein Tierarzt scheint da eher sehr übervorsichtig zu sein. Ich sollte ihm vielleicht auch mal erzählen wieviel Überlebende es in diesem Forum, trotz häufigen Genusses von Rohmilch, gibt. Gruß und Gute Nacht Andrea

[Hitzewelle]

Hallo Andrea,

welche Tiere behandelt dein Tierarzt denn noch so, außer deine Ziegen?? #ka# Hört sich danach an, als wenn das nur Kleintiere wären.

Frag doch einfach mal einen Tierarzt, der auch Großtiere behandelt, der müsste das dann eigentlich wissen, wegen TBC usw. Außerdem wird in der Regel ein Tierarzt für Großtiere auch bei deinen Ziegen besser "bescheid wissen", da sich viele Sachen von Kühen auch auf Ziegen übertragen lassen. Natürlich wäre ein Tierarzt, der sich auf Ziegen (und Schafe) spezialisiert hat am Besten, aber wo gibt es die schon??