Tötungsstationen in anderen Ländern

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Locura
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Registriert: 31.05.2007, 10:01

Re: Tötungsstationen in anderen Ländern

Beitrag von Locura »

KunterBunterHund hat geschrieben: denn so wollte ich das nicht sagen. egal was der hund vorher erlebt hat, wird der neue, sachkundige & aufmerksame besitzer seinem hund anmerken, dass er sich gleich auf rote socken stürzen möchte.
Ja, aber genau da ist doch das Problem: Wie viele Leute sind denn so sachkundig, dass sie ihren Hund perfekt "lesen" können und genau um canine Verhaltensweisen wissen???
Du glaubst garnicht, was für tolle Ideen manche Leute haben....
Ich hatte vorletztes Jahr einen Rottweilerrüden (62 kg) zur Korrektur bei mir, der seine eigene Besitzerin anknurrte und im Bedarfsfall auch biß. "Bedarfsfall" hieß bei diesem Hund der Augenblick, in dem Frauchen nachdrücklicher etwas forderte. Dies tat sie leider viel zu selten; sie wollte den Hund antiautoritär erziehen. da aber entweder nur sie oder nur der Hund der Boss sein kann, hatte sich Wauzi dazu entschieden, mal eben das Kommando zu übernehmen und wies sie halt zurecht, wenn sie in seinen Augen über die Stränge schlug und ein ihrem niedrigeren Rang nicht angemessenes Verhalten zeigte. Schade für die Lady, aber ein eigentlich völlig normales Verhalten des Hundes - das aber irgendwann zum Problem wird.

Also wird es häufig für genau diese unerfahrenen Leute schwierig, eine problematische Situation rechtzeitig erkennen und abwenden zu können.


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Nehmt Euch mal die Zeit!!!
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Finn

Re: Tötungsstationen in anderen Ländern

Beitrag von Finn »

ehrlich gesagt hab ich auch noch keinen auslandshund kennengelernt, der verhaltensgestört oder bissig gewesen wäre. im gegenteil, sie waren besser sozialisiert als viele hunde hier, die mit 7-8 wochen vom züchter abgegeben werden.
verhaltensauffälligkeiten gibt es überall, egal ob der hund aus dem ausland kommt oder aus einem deutschen tierheim kommt oder von unwissenden als welpe versaut wurde.
daß erfahrungen in einer tötungsstation nochmal eine andere qualität haben, ist unbestritten, aber viele haben das glück erst garnicht dort zu´landen oder stecken es einigermaßen weg. von den hunden aus dem ausland, die ich kenne war allerdings kein einziger in einer tötungsstation.


Heckenrose
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Registriert: 14.11.2007, 13:04

Re: Tötungsstationen in anderen Ländern

Beitrag von Heckenrose »

Hi Finn,
auch die Hunde aus Tötungsstationen sind in aller Regel nicht bissig, da die Beisser schon bei ihrer Einlieferung getötet werden. Diejenigen Hunde, die hier sitzen, können meist als ganz normale Familienhunde vermittelt werden. Manche haben sogar Erziehung genossen, sind aber vom Besitzer einfach entsorgt worden. Andere wurden auf der Strasse aufgegriffen. Traurig ist, dass die wenigsten eine Chance erhalten, da ihre Frist zum "Abschuss" nach 14 Tagen abläuft. Diese Tötungsstationen gibt es übrigens nicht nur in Ungarn, sondern auch in Rumänien, Kroatien, Bulgarien usw. Und auch in Spanien und sogar in Frankreich werden Insassen, wenn es zu voll wird, getötet. Die Zustände jedoch sind auf dem Balkan am Schlimmsten-die Tiere kommen aus ihrem Käfig, der 1 m x wenige cm gross ist, überhaupt nicht heraus; es sei denn sie werden vermittelt oder eben getötet.
Es freut mich, dass mein fred Beachtung findet. Vielleicht hat so der eine oder andere Insasse eine Chance....es gibt 2 Möglichkeiten, wenn man einen Hund dort holen möchte. Möglichkeit 1 ist über eine Orga dort vor Ort. Möglichkeit 2 ist über einen Einheimischen; das wird selten getan ist aber wesentlich unbürokratischer und geht schneller....
meine derzeit älteste Arbeitshündin-im wohlverdienten (Un)ruhestand, ist auch aus einer Tötung. Und ich habe es nie bereut. Der nächste Hund wird auch aus einer solchen sein. Und, wie gesagt-vom rassereinen Border, über Doggen, bis zu charmanten Mischungen findet man alles.....


VG
Doris

NIVEAU ist keine Hautcreme....
Zieglinde
Beiträge: 2759
Registriert: 06.03.2003, 18:21

Re: Tötungsstationen in anderen Ländern

Beitrag von Zieglinde »

Ich hatte vorletztes Jahr einen Rottweilerrüden (62 kg) zur Korrektur bei mir, der seine eigene Besitzerin anknurrte und im Bedarfsfall auch biß. "Bedarfsfall" hieß bei diesem Hund der Augenblick, in dem Frauchen nachdrücklicher etwas forderte. Dies tat sie leider viel zu selten; sie wollte den Hund antiautoritär erziehen. da aber entweder nur sie oder nur der Hund der Boss sein kann, hatte sich Wauzi dazu entschieden, mal eben das Kommando zu übernehmen und wies sie halt zurecht, wenn sie in seinen Augen über die Stränge schlug und ein ihrem niedrigeren Rang nicht angemessenes Verhalten zeigte. Schade für die Lady, aber ein eigentlich völlig normales Verhalten des Hundes - das aber irgendwann zum Problem wird.

Genau, da haben wir noch ein Problem. Weil Mensch zu blöd, reagiert Hund so, was ich für den Hund auch völlig normal finde. Hätte auch Katze sein können. Und da saß ich mal im Münchener Tierheim, als so eine Katze abgegeben wurde. "Die Katze hat meine Mutter einmal gebissen, die muß jetzt weg". Pflegerin: "Was soll ich auf die Karte zur Katze schreiben?" Ex-Besitzerin-Tochter "Die Katze ist bissig!". Ah ja!
Jetzt sitzt diese Katze also im Tierheim, auf der "Visitenkarte" steht dann neben Alter und Name auch noch bissig. Da werden die Interessenten Schlange stehen!

Und so geht es sicherlich auch dem einen oder anderen Tierheimhund. Der Rottweilerrüde durfte wenigstens noch bei Petra nachsitzen, manch anderer landet dafür im Tierheim mit dem Titel: schwer erziehbar / bissig. Gerade bei solchen Rassen schon die Verurteilung zum jahrelangen Verbleib im Tierheim.
Traurig, traurig

Wenn ich nicht arbeiten bräuchte und eingezäuntes Grundstück ohne Ende hätte, würde ich sie alle nehmen.....

LG
Silke

P. S.
Petra, ihr seid ja auch nicht kreischenderweise mit rudernden Armen über den Hof gerannt :D


Bastet
Beiträge: 65
Registriert: 09.03.2007, 18:02

Re: Tötungsstationen in anderen Ländern

Beitrag von Bastet »

Hallo.
Ich habe länger nicht rein geschaut. Da habe ich ja eine ganz schöne Diskussion ausgelöst ;-)
Ich wollte mich auch nochmal zu dem Thema äussern. Auch ich finde es nicht gut, wie kleinlich die Tierheime in D teilweise sind. Dass nicht jedem blind ein Hund anvertraut wird, okay. Aber die übertreiben es oft maßlos.
Auch mir tun die Hunde sehr leid, die in Süd(ost)Europa in den Tierheimen sitzen. Aber ich finde auch, dass man dadurch dass man sich einen Hund von dort holt, dass Problem nicht löst. Erst recht nicht, wenn sogenannte Tierschutzorganisationen die Hunde zu Hauf nach D bringen und dann hier in die Tierheime stecken. Wie gesagt, hier laufen die Tierheime eh schon über und die Probleme dort löst man so nicht. Man schafft dadurch nur Platz für neue Hunde.
Wenn man sich einen Hund dort holt, weil man hier keinen passenden findet oder keinen bekommt (wegen der Kleinlichkeit der dt. Tierheime) okay.
Dennoch finde ich dass man diese Importiererei von Hunden nicht ganz unkritisch sehen sollte. Gerade auch im Hinblick der Tatsache, dass man durch solche Hunde oft gefährliche Krankheiten einschleppt.
LG


KunterBunterHund
Beiträge: 78
Registriert: 24.06.2008, 03:44

Re: Tötungsstationen in anderen Ländern

Beitrag von KunterBunterHund »

Locura hat geschrieben:
KunterBunterHund hat geschrieben: denn so wollte ich das nicht sagen. egal was der hund vorher erlebt hat, wird der neue, sachkundige & aufmerksame besitzer seinem hund anmerken, dass er sich gleich auf rote socken stürzen möchte.
Ja, aber genau da ist doch das Problem: Wie viele Leute sind denn so sachkundig, dass sie ihren Hund perfekt "lesen" können und genau um canine Verhaltensweisen wissen???
Du glaubst garnicht, was für tolle Ideen manche Leute haben....
Ich hatte vorletztes Jahr einen Rottweilerrüden (62 kg) zur Korrektur bei mir, der seine eigene Besitzerin anknurrte und im Bedarfsfall auch biß. "Bedarfsfall" hieß bei diesem Hund der Augenblick, in dem Frauchen nachdrücklicher etwas forderte. Dies tat sie leider viel zu selten; sie wollte den Hund antiautoritär erziehen. da aber entweder nur sie oder nur der Hund der Boss sein kann, hatte sich Wauzi dazu entschieden, mal eben das Kommando zu übernehmen und wies sie halt zurecht, wenn sie in seinen Augen über die Stränge schlug und ein ihrem niedrigeren Rang nicht angemessenes Verhalten zeigte. Schade für die Lady, aber ein eigentlich völlig normales Verhalten des Hundes - das aber irgendwann zum Problem wird.

Also wird es häufig für genau diese unerfahrenen Leute schwierig, eine problematische Situation rechtzeitig erkennen und abwenden zu können.
natürlich ist genau das das problem. aber wer kann das lösen, außer der besitzer selbst? egal welches tier ich habe, möchte ich es verstehen und informiere mich. nur, weil die leute dazu keine lust haben, einen hund als tickende zeitbombe abzustempeln, finde ich ziemlich arm.
was heißt denn, du hattest einen hund zur korrektur bei dir? ich habe mit den wenigsten urlaubs/tierschutzhunden, die zu mir kommen ein problem, was bei den besitzern ganz anders aussieht. hier klappt alles wunderbar, kommen sie zurück, geht alles so weiter wie vorher. die kunst ist es doch, den besitzern zu vermitteln, was sie ändern müssen... #ka#


Dass das Wort Tierschutz einmal erfunden werden musste,
ist wohl eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Gesellschaft!
Theodor Heuss
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